Ja, es wurde schon viel gesagt, aber ich finde die geäußerte Kritik bisher ein wenig zu freundlich
Selten hab ich ein Hörspiel gehört, das so stark begonnen hat!
Was dann kommt, das ist aber leider äußerst dürftig, hier feiern auch bei Robert Harris die schriftstellerischen Defizite vieler englischsprachiger Autoren fröhliche Urständ, das ist nicht viel besser als bei Dan Brown. Dummerweise fällt ihm aber auch nichts mehr ein und dann wird es halt sehr bitter für den Hörer/Leser.
Paar Anmerkungen im Detail:
Kann man die Uhr nach stellen, bis der Holzschnittpfarrer und die Holzschnittbuhlschaft endlich in der Kiste landen. Das wurde dann auch maximal öde "gelöst". Bitte ja kein Klischee auslassen, das wäre ein Verbrechen. So prickelnd und komplexe Lovestory wie Ravioli aus der Dose, in diesem Fall noch nicht mal aufgewärmt.
Oh Gott, die Hosenrollen! Geht tatsächlich noch blöder als vor paar Monaten mit Sherlock Holmes und Irene Adler. Im Buch kann man das ja sicherlich "überlesen", im Hörspiel geht es einem ständig auf den Zeiger. Mit einer cleveren Besetzung, Santiago Ziesmer anyone?, hätte man das ja noch erträglich machen können, aber nein, man greift voll daneben. "Lustig" ist dabei, wie Frau Großmann und Frau Haberlandt das beide gleich komplett in den Sand setzen, obwohl sie ihre Rollen völlig unterschiedlich anlegen. Aber klar, hier ist Sportkamerad Koppelmann schuldig zu sprechen. Und was sollte eigentlich der durchgeknallte und nulllkommanull zur Figur des Dr. Shadwell passende Knallchargenauftritt auf der Beerdigung? Glaubt man, denn hätte der Hörer eh schon vergessen, wenn diese Figur richtig als seriöse Wissenschaftlerin vorgestellt wird. Hat er nicht, das war der Dorfdepp aus Folge 1 und das passt null zusammen.
Und was sollte das eigentlich, gibt das irgendwann noch Sinn oder einen dramaturgischen Kniiff, Herr Sommer, Herr Koppelmann? - "Uahhhhh, ähhhh, weiß ich nicht". Also nein, hätte ich mir wirklich nicht gedacht, dass da GAR NICHTS kommt. Übrigens, wenn schon darauf bestanden wird, alle damit zu nerven, einen deutschen Namen möglichst englisch auszusprechen, dann bläut wenigstens ALLEN Sprechern ein, dass sie ihn gleich aussprechen. Wie, das geht bei diesem Namen nicht, weil ihn selbst jeder Engländer unterschiedlich aussprechen würde? Aber geh, trotzdem fällt der Groschen nicht?
Und werdet ihr eigentlich nach Minuten bezahlt oder wieso nervt ihr den Hörer dauern mit Wiederholungen Eures "Expertenpanels"? Elende Zeitschinderei, dabei wären ja nicht einmal alle Wortspenden nervig, nein, da sind auch richtig gute dabei, aber so mit dem Holzhammer und in Endlosschleife ist das einfach knorke.
Nächste Frage geht dann wohl eher wieder nach England, Meister, was hat denn nun den großen Knall ausgelöst? Einfach nur ein Strom- und Internetausfall in London? Oder waren das die Armeen des Kalifen, bleibt bei paar lahmen Andeutungen, hätte man sich schon was ausdenken können auf über 400 Seiten. Wenn Sie das gemacht haben, Herr Harris, dann Kommando zurück, wo versteckt sich denn der Sommer, auf der Damentoilette?
Und dann steht dieser Turm jahrhundertelang rum und keinen interessiert es? Ja, um den Turm herum findet man interessante Sachen, was es mit denen wohl auf sich hat? Aber um reinzuschauen, wer käme denn auf sowas. Drehen mehrere Figuren lieber doch noch ein paar Jahre Runden drumherum.
Das große Finale, mehr als Mantel des Schweigens fällt mir dazu nicht ein. Oder doch, wenn einem nichts besseres einfällt, dann klaut man besser bei Monty Python und lässt Polzeiautos aus 2020 vorfahren und alle festnehmen.
Fazit: Von Weltklasse zur Kreisklasse in 12 Teilen. Und eine richtig gute, ja geniale Idee, reicht wohl nicht für 400 Romanseiten und auch nicht für 300 Netto-Hörspielminuten. Schade, da war so viel mehr drin. Man hat das Gefühl, es musste beim Roman ein Veröffentlichungstermin eingehalten werden und Harris hat deshalb einfach ein ab der Hälfte unausgegorenes und unvollständiges Manuskript abgegeben. Weiß ich nicht, kenne ja das Buch nicht. Werd mal in die Rezensionen schauen, würde mich doch sehr interessieren, wer die Hauptverantwortung übernehmen muss, der Autor des Originals oder die Bearbeiter.
Selten hab ich ein Hörspiel gehört, das so stark begonnen hat!
Ja, in der Tat.Hardenberg schrieb:
Einige Details ließen mich zwar aufmerken, ich war irritiert, aber das löst sich rasch auf...
...und zwar in einem der irrsten und spektakulärsten Twists, die ich je in einem Hörspiel gehört habe!
Wow!
Ich war geplättet.
Bisher habe ich knapp die Hälfte gehört - und bin begeistert.
Was dann kommt, das ist aber leider äußerst dürftig, hier feiern auch bei Robert Harris die schriftstellerischen Defizite vieler englischsprachiger Autoren fröhliche Urständ, das ist nicht viel besser als bei Dan Brown. Dummerweise fällt ihm aber auch nichts mehr ein und dann wird es halt sehr bitter für den Hörer/Leser.
Paar Anmerkungen im Detail:
Kann man die Uhr nach stellen, bis der Holzschnittpfarrer und die Holzschnittbuhlschaft endlich in der Kiste landen. Das wurde dann auch maximal öde "gelöst". Bitte ja kein Klischee auslassen, das wäre ein Verbrechen. So prickelnd und komplexe Lovestory wie Ravioli aus der Dose, in diesem Fall noch nicht mal aufgewärmt.
Oh Gott, die Hosenrollen! Geht tatsächlich noch blöder als vor paar Monaten mit Sherlock Holmes und Irene Adler. Im Buch kann man das ja sicherlich "überlesen", im Hörspiel geht es einem ständig auf den Zeiger. Mit einer cleveren Besetzung, Santiago Ziesmer anyone?, hätte man das ja noch erträglich machen können, aber nein, man greift voll daneben. "Lustig" ist dabei, wie Frau Großmann und Frau Haberlandt das beide gleich komplett in den Sand setzen, obwohl sie ihre Rollen völlig unterschiedlich anlegen. Aber klar, hier ist Sportkamerad Koppelmann schuldig zu sprechen. Und was sollte eigentlich der durchgeknallte und nulllkommanull zur Figur des Dr. Shadwell passende Knallchargenauftritt auf der Beerdigung? Glaubt man, denn hätte der Hörer eh schon vergessen, wenn diese Figur richtig als seriöse Wissenschaftlerin vorgestellt wird. Hat er nicht, das war der Dorfdepp aus Folge 1 und das passt null zusammen.
Und was sollte das eigentlich, gibt das irgendwann noch Sinn oder einen dramaturgischen Kniiff, Herr Sommer, Herr Koppelmann? - "Uahhhhh, ähhhh, weiß ich nicht". Also nein, hätte ich mir wirklich nicht gedacht, dass da GAR NICHTS kommt. Übrigens, wenn schon darauf bestanden wird, alle damit zu nerven, einen deutschen Namen möglichst englisch auszusprechen, dann bläut wenigstens ALLEN Sprechern ein, dass sie ihn gleich aussprechen. Wie, das geht bei diesem Namen nicht, weil ihn selbst jeder Engländer unterschiedlich aussprechen würde? Aber geh, trotzdem fällt der Groschen nicht?
Und werdet ihr eigentlich nach Minuten bezahlt oder wieso nervt ihr den Hörer dauern mit Wiederholungen Eures "Expertenpanels"? Elende Zeitschinderei, dabei wären ja nicht einmal alle Wortspenden nervig, nein, da sind auch richtig gute dabei, aber so mit dem Holzhammer und in Endlosschleife ist das einfach knorke.
Nächste Frage geht dann wohl eher wieder nach England, Meister, was hat denn nun den großen Knall ausgelöst? Einfach nur ein Strom- und Internetausfall in London? Oder waren das die Armeen des Kalifen, bleibt bei paar lahmen Andeutungen, hätte man sich schon was ausdenken können auf über 400 Seiten. Wenn Sie das gemacht haben, Herr Harris, dann Kommando zurück, wo versteckt sich denn der Sommer, auf der Damentoilette?
Und dann steht dieser Turm jahrhundertelang rum und keinen interessiert es? Ja, um den Turm herum findet man interessante Sachen, was es mit denen wohl auf sich hat? Aber um reinzuschauen, wer käme denn auf sowas. Drehen mehrere Figuren lieber doch noch ein paar Jahre Runden drumherum.
Das große Finale, mehr als Mantel des Schweigens fällt mir dazu nicht ein. Oder doch, wenn einem nichts besseres einfällt, dann klaut man besser bei Monty Python und lässt Polzeiautos aus 2020 vorfahren und alle festnehmen.
Fazit: Von Weltklasse zur Kreisklasse in 12 Teilen. Und eine richtig gute, ja geniale Idee, reicht wohl nicht für 400 Romanseiten und auch nicht für 300 Netto-Hörspielminuten. Schade, da war so viel mehr drin. Man hat das Gefühl, es musste beim Roman ein Veröffentlichungstermin eingehalten werden und Harris hat deshalb einfach ein ab der Hälfte unausgegorenes und unvollständiges Manuskript abgegeben. Weiß ich nicht, kenne ja das Buch nicht. Werd mal in die Rezensionen schauen, würde mich doch sehr interessieren, wer die Hauptverantwortung übernehmen muss, der Autor des Originals oder die Bearbeiter.
"The period of the Daddschals dominion is generally set at forty days, the first day being like a year, the second like a month, the third like a week, and the remainder “like your days,” that is, days of normal duration (Kašmīrī, p. 112)"