Gruselkabinett – 164. Die Toten vergeben nichts
Jim Gordon, ein abenteuerlustiger Cowboy, kommt nach einem erfolgreichem Rindertrails am Haus zweier ehemaliger Sklaven vorbei und wird von Joel freundlich am Feuer aufgenommen. Doch er behandelt die beiden nach vielen Gläsern Tequila voller Abscheu und gerät schließlich mit ihnen in heftigen Streit, währenddessen er Joel erschießt. Der magiekundigen Jezebel gelingt es gerade noch, einen schrecklichen Fluch über ihn auszusprechen, bevor er auch sie tötet…
Auch nach über 160 Episoden gibt es für das „Gruselkabinett“ noch Szenerien, die bislang nicht in den klassischen Gruselgeschichten bekannte Autoren vorgekommen sind. „Die Toten vergeben nichts“ entführt den Hörer beispielsweise in den Wilden Westen mit Cowboys, Wüstenstädten und abenteuerlichen Streifzügen, was mal wieder eine ganz andere Stimmung mit sich bringt. Klassisch ist dagegen zunächst einmal der Aufbau, da Jim Gordon als Hauptfigur der Episode, in einem Brief an einen Freund seine Erlebnisse schildert. Dies bildet den Rahmen mit den Erzähltexten, wobei schon hier vorrangig mit vielen Dialogen gearbeitet wird. Das wirkt lebendig und sehr greifbar, zumal recht zu Beginn die oben beschriebene Szene um Jims Zusammentreffen mit den beiden ehemaligen Sklaven, in der offen zur Schau getragener Rassismus und die Arroganz der Hauptfigur thematisiert wird, ein wenig Sozialkritik ist dementsprechend auch eingebaut. Mir gefällt, die sich die Szene immer weiter steigert und zu ihrem eindringlichen Finale führt. Auch danach lässt die Geschichte jedoch nicht nach und erzählt, wie sich Jims Leben danach verändert, wie er immer schrecklichere Visionen hat und welche unheimlichen Ereignisse ihn ereilen, bis durch einen letzten Brief mit hoffnungslosem Ausklang ein erster Schlusspunkt gesetzt wird – sehr gelungen, wie sich bis dahin alles beklemmend aufbaut. Doch das Ende der Episode ist noch nicht erreicht, die Handlung schwenkt auf eine Gerichtsverhandlung um, in der die weiteren Umstände geklärt werden, was eine sehr gelungene Ergänzung mit einigen Überraschungen bildet. Mit einer Laufzeit von 45 Minuten ist die Erzählweise ist die Episode sehr dicht erzählt und überzeugt mit ihrer eingängigen Stimmung und dem ungewöhnlichen Setting.
David Nathans Rückkehr ins Gruselkabinett ist in der Hauptrolle des Jim Gordon fulminant gelungen, seine tiefe und volltönende Stimme bildet den zentralen Punkt des Hörspiels, zumal er in den verschiedenen Szenen sehr dynamisch agiert und mal ruhig und ausgeglichen, dann wieder aufbrausend oder aufgeregt klingt. Die Rolle der Jezebel übernimmt Ingeborg Kallweit, die für zahlreiche unheimliche Momente sorgt und die mit viel Engagement und präsentem Ausdruck begeistert. Auch Bert Stevens ist in den ersten Szenen als Joel sehr überzeugend, er sorgt für eine sehr intensive Szene mit viel Gruselpotenzial, die trotz ihrer begrenzten Dauer die Weichen für das kommende Hörspiel stellt. Weitere Sprecher sind Patrick Bach, Dietmar Wunder und Jürgen Thormann.
Akustisch ist die Episode wieder sehr sorgfältig umgesetzt worden und schafft einen sehr dichten Hintergrund aus ineinandergreifenden Musikstücken, die mit orchestralem Klang und unheimlicher Wirkung für eine eindringliche Stimmungen sorgen. Sehr gelungen dazu kombiniert sind die authentisch wirkenden Klänge, die dann auch die Wild West-Atmosphäre vermitteln. Und wie immer entfaltet beides gemeinsam eine sehr düstere Szenerie, die mir sehr gut gefallen hat.
Das Western-Setting der Episode hat Ertugrul Edirne für das Cover sehr gekonnt eingefangen und eine der typischen Städte samt Saloon eingefangen. Den Fokus zieht jedoch die unheimliche Jezebel auf sich, die mit diabolischem Lächeln, erhobenen Armen und grünlichem Schimmer eine sehr mystische Ausstrahlung hat. Mal wieder ein sehr gut konzipiertes Titelbild der Serie.
Fazit: Das Setting im Wilden Westen wird mit vielen unheimlichen Momenten angereichert und hat eine eindringliche Ausstrahlung, während die Hauptfigur alles andere als sympathisch wirkt und deswegen sehr facettenreich wirkt. Ein sehr unterhaltsamer Verlauf mit vielen spannenden und unheimlichen Höhepunkten sorgt für gruselige Unterhaltung mit einem ganz neuen Anklang im Gruselkabinett.
VÖ: 30. Oktober 2020
Label: Titania Medien
Bestellnummer: 9783785781913
Jim Gordon, ein abenteuerlustiger Cowboy, kommt nach einem erfolgreichem Rindertrails am Haus zweier ehemaliger Sklaven vorbei und wird von Joel freundlich am Feuer aufgenommen. Doch er behandelt die beiden nach vielen Gläsern Tequila voller Abscheu und gerät schließlich mit ihnen in heftigen Streit, währenddessen er Joel erschießt. Der magiekundigen Jezebel gelingt es gerade noch, einen schrecklichen Fluch über ihn auszusprechen, bevor er auch sie tötet…
Auch nach über 160 Episoden gibt es für das „Gruselkabinett“ noch Szenerien, die bislang nicht in den klassischen Gruselgeschichten bekannte Autoren vorgekommen sind. „Die Toten vergeben nichts“ entführt den Hörer beispielsweise in den Wilden Westen mit Cowboys, Wüstenstädten und abenteuerlichen Streifzügen, was mal wieder eine ganz andere Stimmung mit sich bringt. Klassisch ist dagegen zunächst einmal der Aufbau, da Jim Gordon als Hauptfigur der Episode, in einem Brief an einen Freund seine Erlebnisse schildert. Dies bildet den Rahmen mit den Erzähltexten, wobei schon hier vorrangig mit vielen Dialogen gearbeitet wird. Das wirkt lebendig und sehr greifbar, zumal recht zu Beginn die oben beschriebene Szene um Jims Zusammentreffen mit den beiden ehemaligen Sklaven, in der offen zur Schau getragener Rassismus und die Arroganz der Hauptfigur thematisiert wird, ein wenig Sozialkritik ist dementsprechend auch eingebaut. Mir gefällt, die sich die Szene immer weiter steigert und zu ihrem eindringlichen Finale führt. Auch danach lässt die Geschichte jedoch nicht nach und erzählt, wie sich Jims Leben danach verändert, wie er immer schrecklichere Visionen hat und welche unheimlichen Ereignisse ihn ereilen, bis durch einen letzten Brief mit hoffnungslosem Ausklang ein erster Schlusspunkt gesetzt wird – sehr gelungen, wie sich bis dahin alles beklemmend aufbaut. Doch das Ende der Episode ist noch nicht erreicht, die Handlung schwenkt auf eine Gerichtsverhandlung um, in der die weiteren Umstände geklärt werden, was eine sehr gelungene Ergänzung mit einigen Überraschungen bildet. Mit einer Laufzeit von 45 Minuten ist die Erzählweise ist die Episode sehr dicht erzählt und überzeugt mit ihrer eingängigen Stimmung und dem ungewöhnlichen Setting.
David Nathans Rückkehr ins Gruselkabinett ist in der Hauptrolle des Jim Gordon fulminant gelungen, seine tiefe und volltönende Stimme bildet den zentralen Punkt des Hörspiels, zumal er in den verschiedenen Szenen sehr dynamisch agiert und mal ruhig und ausgeglichen, dann wieder aufbrausend oder aufgeregt klingt. Die Rolle der Jezebel übernimmt Ingeborg Kallweit, die für zahlreiche unheimliche Momente sorgt und die mit viel Engagement und präsentem Ausdruck begeistert. Auch Bert Stevens ist in den ersten Szenen als Joel sehr überzeugend, er sorgt für eine sehr intensive Szene mit viel Gruselpotenzial, die trotz ihrer begrenzten Dauer die Weichen für das kommende Hörspiel stellt. Weitere Sprecher sind Patrick Bach, Dietmar Wunder und Jürgen Thormann.
Akustisch ist die Episode wieder sehr sorgfältig umgesetzt worden und schafft einen sehr dichten Hintergrund aus ineinandergreifenden Musikstücken, die mit orchestralem Klang und unheimlicher Wirkung für eine eindringliche Stimmungen sorgen. Sehr gelungen dazu kombiniert sind die authentisch wirkenden Klänge, die dann auch die Wild West-Atmosphäre vermitteln. Und wie immer entfaltet beides gemeinsam eine sehr düstere Szenerie, die mir sehr gut gefallen hat.
Das Western-Setting der Episode hat Ertugrul Edirne für das Cover sehr gekonnt eingefangen und eine der typischen Städte samt Saloon eingefangen. Den Fokus zieht jedoch die unheimliche Jezebel auf sich, die mit diabolischem Lächeln, erhobenen Armen und grünlichem Schimmer eine sehr mystische Ausstrahlung hat. Mal wieder ein sehr gut konzipiertes Titelbild der Serie.
Fazit: Das Setting im Wilden Westen wird mit vielen unheimlichen Momenten angereichert und hat eine eindringliche Ausstrahlung, während die Hauptfigur alles andere als sympathisch wirkt und deswegen sehr facettenreich wirkt. Ein sehr unterhaltsamer Verlauf mit vielen spannenden und unheimlichen Höhepunkten sorgt für gruselige Unterhaltung mit einem ganz neuen Anklang im Gruselkabinett.
VÖ: 30. Oktober 2020
Label: Titania Medien
Bestellnummer: 9783785781913