Hörspielmacher im Fokus (05) DENNIS ROHLING und MICHAEL EICKHORST

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    • Ich selbst kenne von ehemaligen Label HÖRPLANET nicht so viel. Ich habe mir mal auf Anraten vieler Amadeus zugelegt, aber bisher noch nicht gehört. Ich muss aber auch gestehen, dass ich nicht so der Mozart-Fan bin, und die Aussicht auf das österreichische Setting schreckt mich etwas, obwohl ich doch weiß, dass in den Hörspielen dialektfrei gesprochen wird. Dennoch hatte ich irgendwie bisher eine nicht eindeutig begründbare innere Hemmung. :schulter:

      Ich will diese Wissenslücke aber auf jeden Fall noch schließen.

      Von dem, was ich jetzt hier lesen durfte, klingen vor allem Rettungskreuzer Ikarus und 2114 interessant. Vielleicht höre ich da auch noch rein.

      Dann habe ich mal in Ordensschwester Amélie reingehört; das ist auch noch gar nicht so lange her. (Ich glaube, eine Folge davon lag einer der Hörspielkisten bei.) Die fand ich ganz gut gemacht. Ich habe halt immer ein wenig ein Problem mit deutschen Krimi-Skript-Autoren, das dürfte ja, wer meine Beiträge häufiger liest, bereits aufgefallen sein.

      Ich finde, oft gelingt es ganz gut, ein einnehmendes Setting zu kreieren, das auf bekannte Vorbilder zurückgreift und so ein Gefühlt der Vertrautheit schafft und gleichzeitig dieses weiterzuentwickeln und so eine neue Verbundenheit zu schaffen, oft ist auch der Einstieg in die Kriminalfälle nicht schlecht, also es wird geschafft, Interesse zu wecken und einen Fall zu beschreiben, der rätselhaft erscheint - aber eben nach hintenraus flacht das Ganze dann viel zu oft ab. Die Auflösungen der Mordfälle sind dann oft zu sehr an den Haaren herbeigezogen, der Aufwand übersteigt jedes realistische Maß oder die Enttarnung ist allein dem Zufall oder der Blödheit des Täters geschuldet. Das ist der Grund, warum ich "normale" Krimis beinahe grundsätzlich nicht mag - und die besten Werke von Agatha Christie so liebe. Bei ihr ist das nämlich nicht so.

      Bei der Ordensschwester habe ich, wie gesagt, nur eine Folge gehört, soweit ich mich erinnere, und ich fand Setting und Figurenzeichnung nicht schlecht. Alles ein wenig ruhig und gemächliuch, aber das muss ja nichts Schlechtes sein. Aber der Fall selbst war jetzt (meiner Erinnerung nach) nicht der Burner - also nichts, bei dem ich jetzt gedacht hätte: Da muss ich jetzt unbedingt weiterhören. Eher so: Ja, war schön, bei Gelegenheit gern wieder. Was bei mir Korinthenkacker ja nun auch nicht gerade ein Verriss ist. :zwinker:

      Bei Lady Bedfort, von der ich sechs oder sieben unter den ersten ca. zwanzig Folgen gehört habe, war es ganz ähnlich, nur wog da meine Kritik an den Fällen noch schwerer. Ich fand die Prämisse der Serie super. Die Serie lebte von Barbara Ratthey. Sie war eine gelungene Mischung aus Miss Marpe und Sophia Petrillo (aus den Golden Girls), das gefiel mir. Das wäre eine gute Ausgangslage für mich gewesen, hier eine Lieblingsserie zu finden. Aber die Fälle haben mir einfach nicht zugesagt. Die waren sehr konstruiert, wie bei allen deutschen Hörspiel-Krimiserien wohlgemerkt, aber eben nicht aus dem Leben gegriffen. Will sagen: Ich hatte nicht den Eindruck, es hier mit echten Menschen zu tun zu haben, mit einer echten Geschichte, die auch jenseits der reinen Falles von einiger Kraft und Erzählfreude geprägt ist, sondern es war halt ein reines, konstruiertes Verbrechenspuzzle, das dann von der schillernden Protaginistin wieder zusammengesetzt wurde. Da fehlte mir einfach noch etwas, vor allem skripttechnisch. Aber das war kein Problem, das allein Lady Bedfort betraf, sondern das ist ein Problem, das ich bei ALLEN Hörspiel-Krimiserien, die auf den Skripten von deutschen Autoren basieren, habe. Sie sind mit meist nicht gut genug, sorry.

      Mit richtig guten Fällen hätte das wirklich etwas werden können.
      Dass die gute Barbara Ratthey dann leider so früh verstarb, war natürlich sehr schade. Ich könnte mir vorstellen, dass das schon ein herber Einschnitt war. Es ist immer schwierig, eine Serie mit einer etablierten Hauptfigur mit einem anderen Sprecher fortzusetzen. Ist dann halt nicht mehr das gleiche, und es ist wahnsinnig schwierig, unter veränderten Bedingungen etwas genauso Gutes zu erreichen. Der Mensch (Hörer) ist halt (oft auch) Gewohnheitstier.

      Ein anderes Problem bei Lady Bedfort hatte ich mit der Ambition Dennis Rohlings, selbst eine der Hauptrollen sprechen zu wollen. Ich kann den Reiz dahinter natürlich nachvollziehen, vor allem mit dem Abstand der Jahre, mit dem erkennbar wird, wie sehr es ihn nach künstlerischem Ausdruck verlangt, aber ich fand immer, dass er aus dem Sprecherensemble herausstach. Nicht weil er schlecht gesprochen hätte, sondern weil er ganz einfach anders gesprochen hat. Wie soll ich das beschreiben? Man merkte ihm an, dass er keine professionelle Schauspielausbildung hat, obwohl man nicht sagen kann, dass er talentfrei war. Als Host bei den Hörspielkammern etwa finde ich ich sehr gut, auch in den kleinen Rubriken, da darf er aber auch gern überzeichnen, dies ist sogar erwünschtes Stilmittel. Bei Lady Bedfort wäre es jedoch angebracht gewesen, die Figur authentisch anzulegen, natürlich in ihrer professionellen Butler-Haltung, aber eben authentisch. Und ich fand, das ist ihm nicht so recht gelungen, jedenfalls in den Folgen, die ich gehört habe. Ich habe da immer einen Sprecher gehört, der einen Butler spielt - und eben nicht den Butler. Das war in einer Zeit, in der mir übrigens die Namen noch gar nichts sagten, und ich die ganzen Hintergründe nicht kannte. Für mein Empfinden wäre es besser gewesen, wenn man sich schweren Herzens dazu durchgerungen hätte, nicht selbst in festen Rollen zu agieren und stattdessen alls Figuren mit professionellen Sprechern zu besetzen. Ich denke, das hätte die Serie noch einmal etwas mehr aufgewertet. Vor allem aber hätte man richtig gute Skripte gebraucht, welche mit Nachhall, die eben nicht aus jeder beliebigen Vorabendserie im ZDF hätten stammen können, sondern mit den berühmten Vorbildern Christie oder Doyle wenigstens in Ansätzen mithalten können. (Aber wie gesagt: Das ist ein grundsätzliches Problem deutscher Hörspiel-Krimiserien und nicht eines, das den Hörplaneten allein betraf.)

      Was ich beim Thema Hörplanet immer sehr bedauerlich finde, ist, dass man diese wahnsinnige kreative Power spürt, die von den beiden Jungs ausgeht und bei der ich das Gefühl habe, dass sie nie in Bahnen gelenkt werden konnte, in Sphären gehoben, wo sie sich voll und befriedigend entfalten konnte. Ich finde durchaus, dass man hier spürt, dass da sehr viel Talent vorhanden ist, mehr als bei so manchem anderen, der sich am Markt etabliert hat, aber es mangelte nicht bloß am kommerziellen Erfolg, sondern für mein Empfinden eben auch an dem einen Herzensprojekt, das gefunden, angegangen und mit aller Kraft und Leidenschaft umgesetzt wurde.

      Das ist vielleicht wie bei einem Sternekoch, der dazu gezwungen wird, in einer Schulmensa zu arbeiten, oder einem Dichter, der sich mit dem Schreiben von Groschengrusel über Wasser hält. Und es zeigt, wie wichtig beide Teile für eine erfolgreiche Künstlerbiographie sind: das Handwerk und die Inspiration.

      Ob die beiden noch einmal ins Hörspielgeschäft einsteigen wollen, ist natürlich von mir nicht zu beantworten. Was ich aber nach wie vor sehe, ist der Drang nach künstlerischem Ausdruck. Nur wird der eben heute jenseits der Hörspielwelt ausgelebt.

      Gäbe es einen Weg zurück?
      Warum nicht!

      Würde ich reinhören, wenn es neue Hörspiele von ihnen gäbe?
      Sicher. Ich denke, die meisten Leute, die sich in Foren herumtreiben, würden in eine x-beliebige Folge 1 reinhören, einfach um mal zu checken, was da kommt. Natürlich wäre die Fallhöhe immens bei Leuten, die selbst deftig kritisiert haben. Aber das müsste man dann eben einfach stumm aushalten, denke ich.

      Ob ich dauerhaft hören würde, hinge natürlich vom Thema ab. Aber da ich das Potential der beiden sehe, wäre ein Erstinteresse sicherlich da.

      Einen Boykott-Grund sähe ich für mich nicht. Es sind Dinge geschehen, die unschön waren (und die ja hier nicht Thema sein sollen), aber es muss schon sehr viel und sehr viel Verwerfliches geschehen, damit ich Kunst und Person des Künstlers nicht mehr voneinander trennen könnte. Das wäre hier nicht gegeben, selbst wenn ich einige Dinge auch strikt abgelehnt und scharf kritisiert habe.

      Ich denke aber, wenn die Jungs sich noch einmal ans Thema Hörspiel wagen würden und wagen sollten, dann nur mit einer Vision, etwas wirklich Großes auf die Beine zu stellen. Also jetzt nicht eine bloße Fortsetzung von Lady Bedfort zu den alten Bedingungen, sondern mit dem echten Plan, eine ambitionierte Geschichte zu erzählen, vielleicht auch mit großen Bogen o.ä. Aber ob es das jemals geben wird, wird sich zeigen.

      Das Zeug dazu hätten sie sicherlich, mit dem richtigen Autoren an ihrer Seite. Man sollte dann halt seine Energien nicht sinnlos verschwenden, sondern alle Kraft auch auf ein solches Herzensprojekt konzentrieren.
    • Hardenberg schrieb:

      Was ich beim Thema Hörplanet immer sehr bedauerlich finde, ist, dass man diese wahnsinnige kreative Power spürt, die von den beiden Jungs ausgeht und bei der ich das Gefühl habe, dass sie nie in Bahnen gelenkt werden konnte, in Sphären gehoben, wo sie sich voll und befriedigend entfalten konnte. Ich finde durchaus, dass man hier spürt, dass da sehr viel Talent vorhanden ist, mehr als bei so manchem anderen, der sich am Markt etabliert hat, aber es mangelte nicht bloß am kommerziellen Erfolg, sondern für mein Empfinden eben auch an dem einen Herzensprojekt, das gefunden, angegangen und mit aller Kraft und Leidenschaft umgesetzt wurde.
      → Amadeus.

      Wobei man natürlich nicht vergessen darf, dass da auch ein Autor war, der pures Gold abgeliefert hat, Lichtjahre über dem Standard des kommerziellen Hörspielmarktes.


      Hardenberg schrieb:

      Das Zeug dazu hätten sie sicherlich, mit dem richtigen Autoren an ihrer Seite.
      Dazu braucht es aber auch einen Financier. und ich meine hier nicht die normalen Hörspiellabel. Das erinnert mich ein wenig an den Menger, der sich fast wortgleich aus der Szene zurückgezogen hat, dann aber beim ersten Barscheck bzw. Produktionsbudget von Audible festgestellt hat, wie sehr er das Produzieren von hochwertigen Hörspielen doch lieb hat.


      Gerade bei den beiden halte ich die strikte Trennung vom künsterlischen und kommerziellen für absolut unverzichtbar.
      "The period of the Daddschals dominion is generally set at forty days, the first day being like a year, the second like a month, the third like a week, and the remainder “like your days,” that is, days of normal duration (Kašmīrī, p. 112)"
    • Stimmt, Amadeus mag etwas in dieser Richtung gewesen sein. Mag sein, dass es das gewesen wäre - aber eben nicht rentabel genug war, so dass man sich gezwungen sah, auf der "falschen" Schiene weiterzumachen.

      ***

      Naja, bei Menger scheint es doch wohl so zu sein, dass man ihm sehr viel freie Hand lässt. Er vertont ja eigene Stoffe und nicht die anderer Autoren. Insofern kann ich schon verstehen, dass man bei einem solchen Scheck inkl. der damit verbundenen inhaltlichen Freiheiten freudig einschlägt. :)
    • Hardenberg schrieb:

      Stimmt, Amadeus mag etwas in dieser Richtung gewesen sein. Mag sein, dass es das gewesen wäre - aber eben nicht rentabel genug war, so dass man sich gezwungen sah, auf der "falschen" Schiene weiterzumachen.
      Nicht rentabel genug ist eine leichte Untertreibung angesichts der Tatsache, dass die Fans die Serie mit etlichen Euros Produktionskostenzuschuss "retten" mussten.

      Hardenberg schrieb:

      Naja, bei Menger scheint es doch wohl so zu sein, dass man ihm sehr viel freie Hand lässt. Er vertont ja eigene Stoffe und nicht die anderer Autoren. Insofern kann ich schon verstehen, dass man bei einem solchen Scheck inkl. der damit verbundenen inhaltlichen Freiheiten freudig einschlägt.
      Ja, genau so hab ich das gemeint.
      "The period of the Daddschals dominion is generally set at forty days, the first day being like a year, the second like a month, the third like a week, and the remainder “like your days,” that is, days of normal duration (Kašmīrī, p. 112)"
    • Hardenberg schrieb:

      Die Auflösungen der Mordfälle sind dann oft zu sehr an den Haaren herbeigezogen, der Aufwand übersteigt jedes realistische Maß oder die Enttarnung ist allein dem Zufall oder der Blödheit des Täters geschuldet. Das ist der Grund, warum ich "normale" Krimis beinahe grundsätzlich nicht mag - und die besten Werke von Agatha Christie so liebe. Bei ihr ist das nämlich nicht so.
      Falls dir mal zwischendurch ein Hörspiel mit Skript von mir in die Finger fällt und dir fällt etwas dergleichen auf, sag Bescheid. Mich interessiert Kritik immer genauso wie Lob. :)
      "Was sagt man darüber, wie man Bücher schreibt? Man denkt sich etwas aus und zwingt sich, es aufzuschreiben."

      Ariadne Oliver, Poirot: Wiedersehen mit Mrs. Oliver
    • @Thorsten B

      Oha, ich hoffe Du hast meine Worte jetzt nicht auf Dich bezogen. (Mir fällt gerade ein: Hast Du nicht auch für LB geschrieben?) Meine Erfahrungen mit LB liegen schon so lange zurück, und ich kann da jetzt nicht mit konkreten Beispielen dienen, weiß auch nicht, wer der Autor der von mir gehörten Geschichten war, aber ich weiß noch, dass das mein spontaner Höreindruck war. Ich bin dann aber noch ein paar Folgen dran geblieben, weil ich eben die Grundidee ganz nett fand, auch wegen Frau Ratthey, aber grundsätzlich ist halt Cosy nicht so meins. Ist halt immer auch Geschmacksache. :)

      Aber wenn mir mal etwas auffällt, schreibe ich es in der mir eigenen, hoffentlich als höflich empfundenen Prägnanz. =)

      +++

      @GrimReaper

      Wer war nochmal der Autor vom Amadeus? Sebastian Weber?

      Ist der aktuell noch aktiv?

      Das scheint dann ja eine sehr fruchtbare Zusammenarbeit gewesen zu sein. Vielleicht wäre da ja ein Revival denkbar... :zwinker:
    • Hardenberg schrieb:

      @GrimReaper

      Wer war nochmal der Autor vom Amadeus? Sebastian Weber?

      Ist der aktuell noch aktiv?
      Ja, der Webersche. Der ist in der Tat noch aktiv, er schreibt für die Schwarze Serie von Maritim. Handwerklich tadellos, aber diese Vorlagen, gut, da muss man ein Faible für haben. Gefällt Dir vermutlich besser als mir ;)
      "The period of the Daddschals dominion is generally set at forty days, the first day being like a year, the second like a month, the third like a week, and the remainder “like your days,” that is, days of normal duration (Kašmīrī, p. 112)"
    • Die schwarze Serie ist mir, ehrlich gesagt, zu sehr das, was ich auch am heutigen Gruselkabinett kritisiere. Auch die Vorlagen sind weniger reizvoll. Also nicht so meins, obwohl ich Geschichten dieser Art ja grundsätzlich sehr mag.

      +++

      Aber back to topic!

      Gab es eigentlich noch Hörplanet-Projekte, die zwar angekündigt, aber nicht mehr umgesetzt wurden?
    • Ah, okay, da war ich aber längst nicht mehr dabei.
      Ich habe, soweit ich weiß, zwischen sechs und zehn Folgen bis Episode 20 gehört, würde ich mal grob schätzen.

      +++

      Schade übrigens, dass es Rettungskreuzer Ikarus nicht digital zu kaufen gibt, sonst hätte ich da heute gern mal in die drei Teile reingehört.
      Ist es eigentlich so aufwendig, so etwas verfügbar zu machen?
      Ist doch letztlich Hörgold, das brachliegt. Und zumindest bei Spotify waren dei Herren mit ihrem aktuellen Projekt ja vertreten. Warum also nicht auch den Ikarus und all den Rest auch da reinstellen? Bringt doch immerhin ein kleines bisschen was, oder?

      Oder lohnt das den Aufwand nicht?
    • Hardenberg schrieb:

      Schade übrigens, dass es Rettungskreuzer Ikarus nicht digital zu kaufen gibt, sonst hätte ich da heute gern mal in die drei Teile reingehört.
      Ist es eigentlich so aufwendig, so etwas verfügbar zu machen?
      Ist doch letztlich Hörgold, das brachliegt. Und zumindest bei Spotify waren dei Herren mit ihrem aktuellen Projekt ja vertreten. Warum also nicht auch den Ikarus und all den Rest auch da reinstellen? Bringt doch immerhin ein kleines bisschen was, oder?

      Oder lohnt das den Aufwand nicht?
      Die Hörspiele basieren auf Vorlagen aus dem Atlantis-Verlag und die Lizenzen die fdafür erworben wurden sind irgendwann ausgelaufen.
      Dennis hatte damals gesagt dass sie die Lizenzen auch nicht verlängern weil es sich einfach nicht lohnt.
      Ein Vogel sitzt auf meinem Bein, dem schlag ich gleich die Fresse ein.
      Knarf Rellöm
    • Hardenberg schrieb:

      Gab es eigentlich noch Hörplanet-Projekte, die zwar angekündigt, aber nicht mehr umgesetzt wurden?
      Ja, mit dem Weberschen war eine neue Serie angedacht, zu der ist es dann aber nicht mehr gekommen nach dem Rückzug aus dem Hörspielbereich. Wie weit die Planungen da fortgeschritten waren, das weiß ich nicht. Ich hatte ja sehr gehofft, dass Maritim dieses brachliegende Potenzial nutzen will, aber man ballert eine 08/15-Serie nach der anderen raus und lässt Weber diese ollen Kamellen bearbeiten und fängt kein richtiges Projekt mit ihm an. Dabei bin ich mir sicher, dass auch Pobot ein Amadeus-Fan ist und weiß, was möglich wäre, wenn man diesem Autor freie Hand lässt.
      "The period of the Daddschals dominion is generally set at forty days, the first day being like a year, the second like a month, the third like a week, and the remainder “like your days,” that is, days of normal duration (Kašmīrī, p. 112)"
    • Interessant. Und dann auch noch von Sebastian Weber. Von dem schwärmen ja viele, auch ehemalige Hörgrusler seinerzeit, die durchaus nicht ohne Sachverstand waren, taten das ja leidenschaftlich. Ich glaube, ich muss mich dringend mal intensiver mit seinem Oeuvre beschäftigen. Da wüsste ich jetzt außer der Schwarzen Serie, die mir bei den Folgen, die ich gehört habe, etwas leidenschaftslos erschien (vielleicht lag das an der Inszenierung?), kein Hörspiel nach seinem Skript, das ich kennen könnte.

      Ist denn bekannt, worum es bei diesem Projekt gehen sollte und wie weit es gediehen war?

      Ich habe gestern zum Einschlafen übrigens mal die Ordensschwester angewählt, dieses Mal Folge 1, nachdem ich bei meiner ersten Berührung damals mittendrin eingeschaltet hatte (Folge 3 oder 4), und ich war erstaunt, wie gut mir der Auftakt gefallen hat. Da war zwar von einem Kriminalfall noch nichts erkennbar, aber schon die Einführung der Hauptfigur ist so unterhaltsam und sympathisch gelungen, dass das Lust auf mehr machte. Da bleibe ich jetzt sicher erst mal dran. Hat Spaß gebracht. Als der Krimi losging, bin ich aber dann doch weggedöst - das hatte aber nichts mit dem Hörspiel zu tun. =)

      Ich bin mal gespannt, ob mich nun auch der Fall zu überzeugen weiß. ^^

      Wer hat denn eigentlich da die Skripte geschrieben?
    • GrimReaper schrieb:

      Hardenberg schrieb:

      Gab es eigentlich noch Hörplanet-Projekte, die zwar angekündigt, aber nicht mehr umgesetzt wurden?
      Ja, mit dem Weberschen war eine neue Serie angedacht, zu der ist es dann aber nicht mehr gekommen nach dem Rückzug aus dem Hörspielbereich. Wie weit die Planungen da fortgeschritten waren, das weiß ich nicht. Ich hatte ja sehr gehofft, dass Maritim dieses brachliegende Potenzial nutzen will, aber man ballert eine 08/15-Serie nach der anderen raus und lässt Weber diese ollen Kamellen bearbeiten und fängt kein richtiges Projekt mit ihm an. Dabei bin ich mir sicher, dass auch Pobot ein Amadeus-Fan ist und weiß, was möglich wäre, wenn man diesem Autor freie Hand lässt.
      Hast du da Insinderinformationen? Das klingt jetzt ja so als wollte Weber verzweifelt ein Projekt bei Maritim unterbringen aber Pobot lässt ihn nicht...

      Hardenberg schrieb:


      Ich habe gestern zum Einschlafen übrigens mal die Ordensschwester angewählt, dieses Mal Folge 1, nachdem ich bei meiner ersten Berührung damals mittendrin eingeschaltet hatte (Folge 3 oder 4), und ich war erstaunt, wie gut mir der Auftakt gefallen hat. Da war zwar von einem Kriminalfall noch nichts erkennbar, aber schon die Einführung der Hauptfigur ist so unterhaltsam und sympathisch gelungen, dass das Lust auf mehr machte. Da bleibe ich jetzt sicher erst mal dran. Hat Spaß gebracht. Als der Krimi losging, bin ich aber dann doch weggedöst - das hatte aber nichts mit dem Hörspiel zu tun. =)

      Ich bin mal gespannt, ob mich nun auch der Fall zu überzeugen weiß. ^^
      Das ist ganz klar eine der Stärken der Weberschen Skripte - ich war ab Lady Bedford Folge 17 aus seiner Feder großer Fan
      Ein Vogel sitzt auf meinem Bein, dem schlag ich gleich die Fresse ein.
      Knarf Rellöm
    • marc50 schrieb:

      Hast du da Insinderinformationen? Das klingt jetzt ja so als wollte Weber verzweifelt ein Projekt bei Maritim unterbringen aber Pobot lässt ihn nicht...
      Das ist sicher völlig falsch. Und ich habe keine Insiderinfos, sondern nur die öffentlichen Aussagen von Sebastian Weber selbst zur Kenntnis genommen. Er hat nie gesagt, dass er dieses mit dem damaligen Hörplaneten geplante Projekt bei Maritim unterbringen will. Ganz im Gegenteil, er zweifelte sogar daran, dass die Welt auf die neue Weber-Serie wartet. Damit liegt er aber völlig falsch, da wartet die Welt drauf, eine Weber-Serie mit freier Hand, ein wilder Genre-Mix wie bei Amadeus, das wäre die Bombe.

      Hardenberg schrieb:

      Wer hat denn eigentlich da die Skripte geschrieben?
      Böse Menschen würde es als erste, ungelenke Gehversuche vom Weberschen als Autor bezeichnen, aber das ist nicht zutreffend. Auch wenn Amelie noch etwas träge und bieder daherkommt, das Talent und die sparachliche Qualität ist ganz eindeutig zu erkennen. Wobei jemand, der das hört, wohl dennoch nicht glauben würde, dass der Mann mal den Amadeus fabriziert. Ich finde es immer noch unglaublich, was der Mann unter schwierigsten Umständen, ständig wurde die Folgenzahl gekippt, die Handlung musste wieder umgearbeitet werden, geschaffen hat.

      Wobei natürlich die beiden Herren, über die wir hier reden, auch über die Grenze gingen. Das war schon auch überragend produziert, keine Frage, eine famose Teamarbeit.
      "The period of the Daddschals dominion is generally set at forty days, the first day being like a year, the second like a month, the third like a week, and the remainder “like your days,” that is, days of normal duration (Kašmīrī, p. 112)"
    • Ich habe jetzt mal die ersten beiden Folgen der Ordensschwester Amélie gehört, und ich bin wirklich sehr angetan, auch wegen der folgenübergreifenden Entwicklung mancher Nebenfiguren. Das ist wirklich stark.

      Ich bin ja als Hörspielkrimi-Muffel bekannt, wegen der Auflösungen, aber hier gibt es ausnahmsweise keine große Klage wegen hanebüchenem Unsinn von mir. War die Auflösung bei Folge 1 noch recht unspektakulär, bot Folge 2 tatsächlich lang zurückliegende familiäre Verwicklungen, die nachvollziehbar waren. Vielleicht noch nicht auf dem höchstmöglichen Niveau, aber definitiv in die richtige Richtung gehend - und vor allem nicht komplett an den Haaren herbeigezogen.

      Was mir aber besonders gefällt, sind die pointierten Dialoge und die Chemie zwischen den Figuren. Da ist permanente Reibung zwischen den Charakteren, angefangen von der keuschen Nähe zwischen Amélie und ihrem Freund, dazu der bockige Gendarm, der kaltschnäuzige Detektiv und die kritische Mutter Oberin: das sorgt dafür, dass die Dialoge stets lebendig und spannend bleiben.

      Man spürt hier sehr das Talent des Autors. Mag sein, dass das noch frühe Gehversuche sind, aber wer es schafft, mir eine deutsche Krimiserie schmackhaft zu machen, muss schon etwas drauf haben! :zwinker: =)

      Die Musik war mir in Folge 1 noch teilweise zu wuchtig, in Folge 2 fand ich sie jedoch größtenteils angenehm, wenn auch hin und wieder zu üppig eingesetzt.

      Ganz toll sind auch die Sprecher, die wenigstens ich nicht so häufig höre: Sarah Riedel ist sehr stark, ebenso Sascha Rotermund, und ich mag vor allem auch den Sprecher des Gendarmen. Helmut Krauss noch dazu ist ja eh eine Klasse für sich.

      Ich höre sicher weiter.

      Ihr seht mich also überrascht von den Hörplanet-Produktionen. Ich kannte ja bisher nur ein paar Folgen Lady Bedfort und fand die ganz okay, aber auch nicht mehr. Aber Amélie finde ich deutlich besser. Und der war tatsächlich weniger Erfolg beschieden?

      Kann ich nicht verstehen. :schulter:
    • Hardenberg schrieb:

      Die Musik war mir in Folge 1 noch teilweise zu wuchtig, in Folge 2 fand ich sie jedoch größtenteils angenehm, wenn auch hin und wieder zu üppig eingesetzt.
      Na, aber solche Musikuntermalungen sind doch - zumindest für mich - sehr typisch für den Hörplanet gewesen.
      Ich mochte die, und sie trafen fast immer meinen Geschmack.
      Da wurde doch auch seitens D. Rohling immer viel Wert drauf gelegt, er hat doch sehr viele Stücke selbst komponiert/ arrangiert.
      Ich finde, man hört auch seine "Handschrift" bei ganz vielen Melodien heraus.


      Hardenberg schrieb:

      Ich kannte ja bisher nur ein paar Folgen Lady Bedfort und fand die ganz okay, aber auch nicht mehr. Aber Amélie finde ich deutlich besser. Und der war tatsächlich weniger Erfolg beschieden?
      Naja, die "Lady" war am Markt bereits ein paar Jahre etabliert, als die "Amélie" dann mal kam. Es gab etliche Serien-Sammler, die halt ihr treu geblieben sind und die sich für die "Nonne mit dem Krimi-Sinn" vielleicht einfach weniger interessiert haben.
      "Schnüffeloma" war wohl angesagter, möglicherweise haben manche potentiellen Interessenten im anderen Fall zuviel "Religion" befürchtet, quasi einen weiblichen "Pater Brown"?
      Ich kann es mir sonst auch nicht wirklich erklären.
    • Wie gesagt, ich kenne mich mit den Hörspielen vom Hörplanet nicht so gut aus. Ich hatte LB vor langem gehört, dann bekam ich hier viel später die Dinge mit, die nichts mit den Hörspielen zu tun hatten, aber in weitere Produktionen habe ich nie so recht reingehört. Erst jetzt, über Amélie beschäftige ich mich damit. Ich bin ja kein Freund von dieser musikalischen Daueruntermalung, die es insbesondere beim Gruselkabinett sehr oft gibt, und ich mag es auch, wenn die Musik auf eine eher dezentere Art die Atmosphäre beeinflusst und sich nicht zu wuchtig über die Szenen legt. Das fiel mir halt bei Folge 1 noch deutlich auf, bei Folge 2 dann nicht mehr so stark.

      Ja, es ist witzig, welche Serien das Interesse wecken. Lady Bedfort schwimmt halt erkennbar auf dieser Miss Marple-Welle mit. Vielleicht liegt es, zumindest auch, daran, und es mag wirklich sein, dass der religiöse Bezug, den der Begriff "Ordensschwester" nahelegt, viele abschreckt. Da denkt man spontan an so ein verkniffenes, obertugendhaftes Fräulein, das mit tadelndem Blick durch die Welt schreitet und eben nicht so eine offene und willensstark-tolerante Frau wie Amélie, die ja im Grunde fast schon rebellisch wirkt mit ihrem Nonnen-Hintergrund im Zeitalter von jugendlichen Gangbang-Parties, bei denen in Echtzeit Fotos in die sozialen Medien hochgeladen werden. :zwinker: =)

      Aber natürlich ist das Format nun mal einfach keine Neuerfindung des Rades, und ich denke, jede neue Krimi-Serie dürfte es heutzutage einfach sehr schwer haben, Fuß zu fassen. Der Markt ist einfach nahezu übersättigt. Da müsste schon etwas ganz besonderes hinzukommen.
      Folge 3 der Amélie fand ich übrigens schwächer - und habe jetzt gelesen, dass es wohl die einzige ist, die nicht aus der Feder von Sebastian Weber stammt. Interessant.
      Mal sehen, wie es sich mit Folge 4 verhält.

      PS: @GrimReaper Ich habe gerade mal nachgeschaut: Weber hat ja gar nicht zu allen späteren Folgen der Schwarzen Serie die Skripte geschrieben. Tatsächlich bezog sich meine Kenntnis hauptsächlich auf die Folgen, die nicht von ihm geschrieben wurden. Er scheint da aber mittlerweile auch raus zu sein und das Zepter wurde wohl an Marc Freund weitergereicht, jedenfalls stammen die Skripte zu den letzten Folgen doch von ihm, oder?

      +++

      Aber ich wollte noch einmal etwas allgemeiner auf das Eingangsposting zurückkommen, ehe es nun zu speziell wird, denn ich denke, es gab und gibt doch einige, die sich sehr intensiv mit dem Hörplaneten und vor allem auch Lady Befort auseinandergesetzt haben, und an die würde ich gern noch einmal die Frage richten:

      Würdet Ihr Euch denn eine Fortsetzung zB der Serie LADY BEDFORT als Hörspiele wünschen?
      Oder ist für Euch dieses Konzept verbraucht und nicht mehr zeitgemäß?


      Speziell zum Label Hörplanet hätte ich noch gewusst:

      Gab es eine besondere Handschrift, ein Alleinstellungsmerkmal, das dieses Label auszeichnete?
      Und falls ja, was war das?

      Das würde mich noch interessieren.

      Hier war mal kurzzeitig ein User aktiv, der einen Komplettdurchlauf von LB starten wollte und dann zu den einzelnen Folgen Besprechungen schrieb, @Holger, vielleicht liest er ja noch mit und mag sich auch äußern, neben all den anderen, denen die Lady ans Herz gewachsen war.