Moriarty – 1. Das Rätsel der Marie Celeste
Bei einer Beerdigung in Südengland treffen Sherlock Holmes und Dr. John Watson auf James Moriarty, der bereits in einen Fall um ein gestohlenes Buch verwickelt war. Das scheinbar harmlose Geplänkel hält jedoch einige Informationen ein, die Sherlock Holmes zur Lösung des Falles nutzen will. Doch Moriarty spielt sein ganz eigenes Spiel mit dem Detektiv und verfolgt einen Plan, von dem der Meisterdetektiv nicht einmal etwas ahnt…
Maritim erweitert seinen Serienzyklus um eine neue Serie, die gleich zwei Besonderheiten aufweist. Einerseits gehört sie in den Zyklus um den „Zirkel der Sieben“, eine Organisation von bösartigen Schurken, die gegen die gesellschaftliche Ordnung kämpfen. Andererseits wird dabei eine bekannte Figur aus den Geschichten von Sir Arthur Conan Doyle als Hauptfigur adaptiert, nämlich der brillante Professor Moriarty, der als Gegenspieler von Sherlock Holmes eingeführt wurde. Allerdings wird man diese Episode kaum verstehen, wenn man nicht auch die 55. Episode der „Sherlock Holmes & Co“ mit dem Titel „Perlen des Todes“ gehört hat, da die Geschichte eng an dieser Handlung anknüpft. Die Konstellation der Figuren und die bisherigen Ereignisse lassen sich beim Zuhören auch kaum rekonstruieren. Mit den entsprechenden Vorkenntnissen gefällt es mir aber sehr, wie sich die Handlung recht komplex weiterentwickelt und eine ganz neue Richtung einschlägt. Auch die Perspektivwechsel tragen zum Gelingen der Handlung bei, da der Hörer so noch tiefer in die komplexe Situation eintauchen kann und die verschiedenen Figuren besser versteht. Dazu gehört natürlich auch James Moriarty selbst, dessen Hinterlistigkeit und kalte Berechnung mit der bedrohlich-freundlichen Art für einen sehr markanten Eindruck sorgen. Im Gegensatz zu den anderen Serien des Zyklus gibt es hier einen sehr bodenständigen Krimi ohne übernatürliche Elemente, was eine neue Facette beisteuert. Allerdings entwickelt sich die Handlung recht langsam weiter und enthält einige Dialoge, die gefühlt zu lang geraten sind und zu wenige neue Informationen bieten. Der Reiz geht deswegen eher von der titelgebenden Hauptfigur aus, die aber schon neugierig auf die kommenden Episoden macht.
Für die Hauptrolle des James Moriarty konnte Andreas Fröhlich gewonnen werden, dessen im Grunde freundliche Stimme hier einen hinterhältigen und kalkulierenden Klang annimmt, was genau diese Diversität des Charakters unterstreicht und so einen sehr gelungenen Mittelpunkt der Folge bildet. Stefan Krause ist als Brady Leonard zu hören, der wie immer sehr betont und individuell spricht und so sehr gut in die Szenerie der Episode passt. Auch Joachim Tennstedt hat mir sehr gut gefallen, er nutzt seine große Erfahrung als Hörspielsprecher, um eine lebendige und sehr treffende Sprechweise zu erschaffen. Weitere Sprecher sind Romanus Fuhrmann, Marc Schülert und Detlef Tams.
Die akustische Gestaltung des Hörspiels ist über weite Teile sehr schlicht geraten, da der Fokus eben auf längeren Dialogen liegt, die den Großteil der Handlung bilden. Während manche mit einer passenden Geräuschkulisse unterlegt sind (wobei das Wellenrauschen in einer Szene etwas zu laut wirkt), sind manche auch nahezu unbegleitet, was dann für meinen Geschmack zu nüchtern wirkt. Die Melodien, die zwischen den einzelnen Szenen eingespielt werden, können aber mit einer lebendigen Stimmung überzeugen.
Der Schriftzug mit dem Serientitel wirkt kantig und metallisch, während die anderen Schriftzüge auf dem Titelbild dieser Episode eher geschwungen und rund wirken, was dennoch recht stimmig wirkt. Als Motiv wurde ein gefaltetes, großes Dokument gewählt, das von einem geheimnisvollen, weißen Schimmer umgeben zu sein scheint. Nicht gerade sonderlich auffällig, sodass sich das Label anscheinend eher auf den prominenten Namen und die Wechselwirkung mit den anderen Hörspielserien als ersten Kaufanreiz verlassen hat.
Fazit: Auch wenn der Verlauf an einigen Stellen etwas zu langsam geraten ist, können die markanten Figuren und später auch einige aufregende Ereignisse für Spannung sorgen. Die Episode ist geprägt von recht langen Dialogen und undurchsichtigen Plänen, von Ereignissen aus der Vergangenheit und trickreichen Wendungen, was den Krimi spannend abschließt. Auch wenn hier vielleicht noch nicht das gesamte Potenzial der Hauptfigur ausgeschöpft wurde, macht „Das Rätsel der Marie Celeste“ Lust auf mehr.
VÖ: 2. Oktober 2020
Label: Maritim
Bestellnummer: 9783962823542
Bei einer Beerdigung in Südengland treffen Sherlock Holmes und Dr. John Watson auf James Moriarty, der bereits in einen Fall um ein gestohlenes Buch verwickelt war. Das scheinbar harmlose Geplänkel hält jedoch einige Informationen ein, die Sherlock Holmes zur Lösung des Falles nutzen will. Doch Moriarty spielt sein ganz eigenes Spiel mit dem Detektiv und verfolgt einen Plan, von dem der Meisterdetektiv nicht einmal etwas ahnt…
Maritim erweitert seinen Serienzyklus um eine neue Serie, die gleich zwei Besonderheiten aufweist. Einerseits gehört sie in den Zyklus um den „Zirkel der Sieben“, eine Organisation von bösartigen Schurken, die gegen die gesellschaftliche Ordnung kämpfen. Andererseits wird dabei eine bekannte Figur aus den Geschichten von Sir Arthur Conan Doyle als Hauptfigur adaptiert, nämlich der brillante Professor Moriarty, der als Gegenspieler von Sherlock Holmes eingeführt wurde. Allerdings wird man diese Episode kaum verstehen, wenn man nicht auch die 55. Episode der „Sherlock Holmes & Co“ mit dem Titel „Perlen des Todes“ gehört hat, da die Geschichte eng an dieser Handlung anknüpft. Die Konstellation der Figuren und die bisherigen Ereignisse lassen sich beim Zuhören auch kaum rekonstruieren. Mit den entsprechenden Vorkenntnissen gefällt es mir aber sehr, wie sich die Handlung recht komplex weiterentwickelt und eine ganz neue Richtung einschlägt. Auch die Perspektivwechsel tragen zum Gelingen der Handlung bei, da der Hörer so noch tiefer in die komplexe Situation eintauchen kann und die verschiedenen Figuren besser versteht. Dazu gehört natürlich auch James Moriarty selbst, dessen Hinterlistigkeit und kalte Berechnung mit der bedrohlich-freundlichen Art für einen sehr markanten Eindruck sorgen. Im Gegensatz zu den anderen Serien des Zyklus gibt es hier einen sehr bodenständigen Krimi ohne übernatürliche Elemente, was eine neue Facette beisteuert. Allerdings entwickelt sich die Handlung recht langsam weiter und enthält einige Dialoge, die gefühlt zu lang geraten sind und zu wenige neue Informationen bieten. Der Reiz geht deswegen eher von der titelgebenden Hauptfigur aus, die aber schon neugierig auf die kommenden Episoden macht.
Für die Hauptrolle des James Moriarty konnte Andreas Fröhlich gewonnen werden, dessen im Grunde freundliche Stimme hier einen hinterhältigen und kalkulierenden Klang annimmt, was genau diese Diversität des Charakters unterstreicht und so einen sehr gelungenen Mittelpunkt der Folge bildet. Stefan Krause ist als Brady Leonard zu hören, der wie immer sehr betont und individuell spricht und so sehr gut in die Szenerie der Episode passt. Auch Joachim Tennstedt hat mir sehr gut gefallen, er nutzt seine große Erfahrung als Hörspielsprecher, um eine lebendige und sehr treffende Sprechweise zu erschaffen. Weitere Sprecher sind Romanus Fuhrmann, Marc Schülert und Detlef Tams.
Die akustische Gestaltung des Hörspiels ist über weite Teile sehr schlicht geraten, da der Fokus eben auf längeren Dialogen liegt, die den Großteil der Handlung bilden. Während manche mit einer passenden Geräuschkulisse unterlegt sind (wobei das Wellenrauschen in einer Szene etwas zu laut wirkt), sind manche auch nahezu unbegleitet, was dann für meinen Geschmack zu nüchtern wirkt. Die Melodien, die zwischen den einzelnen Szenen eingespielt werden, können aber mit einer lebendigen Stimmung überzeugen.
Der Schriftzug mit dem Serientitel wirkt kantig und metallisch, während die anderen Schriftzüge auf dem Titelbild dieser Episode eher geschwungen und rund wirken, was dennoch recht stimmig wirkt. Als Motiv wurde ein gefaltetes, großes Dokument gewählt, das von einem geheimnisvollen, weißen Schimmer umgeben zu sein scheint. Nicht gerade sonderlich auffällig, sodass sich das Label anscheinend eher auf den prominenten Namen und die Wechselwirkung mit den anderen Hörspielserien als ersten Kaufanreiz verlassen hat.
Fazit: Auch wenn der Verlauf an einigen Stellen etwas zu langsam geraten ist, können die markanten Figuren und später auch einige aufregende Ereignisse für Spannung sorgen. Die Episode ist geprägt von recht langen Dialogen und undurchsichtigen Plänen, von Ereignissen aus der Vergangenheit und trickreichen Wendungen, was den Krimi spannend abschließt. Auch wenn hier vielleicht noch nicht das gesamte Potenzial der Hauptfigur ausgeschöpft wurde, macht „Das Rätsel der Marie Celeste“ Lust auf mehr.
VÖ: 2. Oktober 2020
Label: Maritim
Bestellnummer: 9783962823542