Hörspiel-Sprecher heute! - Wo sind die knarrenden, brummelnden oder fistelnden Ausnahme-Stimmen geblieben?

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    • Hörspiel-Sprecher heute! - Wo sind die knarrenden, brummelnden oder fistelnden Ausnahme-Stimmen geblieben?

      Gab es früher (vor der Jahrtausendwende) mehr unverwechselbare, einzigartige und superprägnante Stimmen in Hörspielen als heute? 21

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      So, jetzt mache ich zu diesem Thema doch noch einmal einen eigenen Thread auf, in dem der Schwerpunkt auf die alte und fast schon legendäre Garde der unverwechselbaren Hörspielsprecher liegt.

      Klar gibt es auch heute noch Sprecherinnen und Sprecher, die außergewöhnlich gut sind, die ihren Rollen so viel Leben einhauchen, dass sie plastisch sind und für sich einnehmen. Und natürlich gibt es auch heite noch prägnante Stimmen, die unterscheidbar sind.

      Aber es fällt doch auf - jedenfalls nach meinem Eindruck -, dass diese allein schon durch ihren Klang völlig herausragenden Stimmen, wie sie eine Katharina Brauren gehabt hat oder ein Hans Paetsch, ein Horst Frank oder eine Gisela Trowe, ein F.-J. Steffens oder auch ein Josef Dahmen, heute rarer gesät zu sein scheinen in deutschen Hörspielproduktionen als früher.

      Die Frage, die ich mir nun stelle: Haben Lebensbedingungen diese Stimmen geschaffen, die heute nicht mehr vorliegen? Hat also eine harte und entbehrungsreiche Zeit, ein ungesünderer Lebenswandel, bei dem Alkohol und Zigaretten an der Tagesordnung standen, diese ungewöhnlichen Stimmen geprägt, und eine veränderte Zeit mit veränderten Gewohnheiten hat dazu geführt, dass solche Stimmen sich über die Jahre nicht mehr entwickelt haben?

      Oder hat man früher ganz einfach anders und anderswo nach diesen unverwechselbaren Stimmen gesucht, und es gibt sie durchaus noch, die knarrenden, knarzenden, die rauchigen Stimmen, sie werden nur einfach nicht ,mehr in die Tonstudios geholt, weil man sich meist aus der Sychro-Branche bedient und es dort andere Ansprüche an Stimmen gibt und die superindividuellen weniger gefragt sind?

      Schaue ich mir auf die prominentesten Beispiele, fällt mir auf, dass viele von diesen besonders außergewöhnlichen Stimmen in den 20'er Jahren geboren wurden: Joachim Wolff (1920), Friedrich Schütter (1921), Gisela Trowe (1922), F.-J. Steffens (1923), Hannes Messemer (1924), Gerlach Fiedler (1925), Gottfried Kramer (1925), Horst Frank (1929), aber auch etwa Marianne Wischmann (1921)

      Einige sind sogar noch früher geboren wie Josef Dahmen (1903), Hans Hessling (1903), Ernst von Klipstein (1908), Hans Paetsch (1909), Katharina Brauren (1910)

      Klar kann man immer darüber diskutieren, welche Stimme man nun herausragend prägnant und welche man eher nicht so besonders außergewöhnlich findet - wir werden früher oder später an Grenzen stoßen, wo wir uns nicht mehr hundertprozentig einig sein werden, aber in bestimmten bereichen werden wir uns sicher alle einig sein: ich denke da etwa an Katharina Brauren oder Gerlach Fiedler oder Josef Dahmen.

      Überlege ich jetzt, welche später Geborenen es gibt, deren Stimme vergleichsweise außergewöhnlich sind, fallem mir nicht viele ein. (Und man muss ja auch immer unterscheiden, ob es die Schauspielkunst, das eindringliche Spiel ist, das die Stimme so markant macht oder eben wirklich einfach nur die reine Physis, die ja hier Thema sein soll.)

      Spontan fiele mir noch Hans Teuscher ein. Jahrgang 1937. Also nicht so weit nach Horst Frank. man könnte ihn also eher noch in dieselbe Kategorie stecken, oder?

      Aber wer fiele mir aus der Nachkriegszeit ein?

      Zum Beispiel Peter Weis (1956).

      Vielleicht Santiago Ziesmer (1953). Oder Gordon Piedesack (1972). Bei den beiden zweifle ich aber schon. Sind die Stimmen in ihrer physischen Grundbeschaffenheit vergleichbar? Oder ist es die Intonation, die sie so aus der Masse hervorstechen lässt?

      Was denkt Ihr darüber?
      Wer aus der Nachkriegsgard fällt Euch ein als ungewöhnliche und unverwechselbare Stimme im Stile einer Katharina Brauren oder eines Gerlach Fiedler?
      Und wie erklärt Ihr Euch diesen Grad an Unverwechselbarkeit? Andere Zeiten? Oder heute nicht mehr anchgefragt? Pder vielleicht am Ende beides?

      Ich bin gespannt auf Eure Antworten...
    • Ich finde, es gibt durchaus auch heute noch prägnante Stimmen, zumindest im „mittelalten“ Segment. Keßler (* 1960), Michaelis (* 1961), Stritzel (* 1957), Schenk (* 1953) oder Klebsch (* 1949) fallen mir so ganz spontan ein. Von den tiefen, knarzenden Stimmen hin zu den eher näselnden sind sicher auch Ziesmer, Richter (* 1952), Pan (* 1952) oder Ziffer (* 1940) ziemlich unverwechselbar. Sind aber alles Leute, die doch schon etwas älter sind und auch schon mal ’ne Weile auf ’ner Theaterbühne gestanden haben. Nur die jüngeren, die kaum Theater gespielt haben, sondern im Synchronstudio aufgewachsen sind, klingen für mich eher austausch- bzw. verwechselbar. Aber vielleicht entwickeln deren Stimmen mit dem Alter auch noch was charakteristischeres. Wahrscheinlich klangen auch ein Brückner oder Marquis in jungen Jahren noch 08/15. Da fällt mir immer das Kalle-Blomquist-Hörspiel vom NDR (1954) mit einem Prä-Stimmbruch-Tommi-Piper ein. Den erkennt man nicht mal, wenn man’s weiß.
      Mit Frauenstimmen tu’ ich mich immer etwas schwerer, und daher kann ich junge Frauenstimmen nun schon gar nicht mehr auseinander halten.
      Trotzdem hab’ ich mich beim Abstimmen der großen Mehrheit angeschlossen, denn obwohl es auch heute prägnante Stimmen gibt (s.o.), und es auch damals „langweilige“ gab, finde ich doch dass es damals deutlich mehr einprägsame gab… und das war ja die Fragestellung.
      Irgendjemand (fragt mich nicht, wer) hat mal gesagt, Arnold Marquis oder Gerd Duwner würden heutzutage im Synchron wegen ihrer ausgefallenen Stimmen gar nicht mehr besetzt. Schien mir plausibel, aber angesichts Stimmen wie Keßler oder Klebsch oder Ziemer oder Pan sollte man die Aussage vielleicht doch in Zweifel ziehen.
    • Sven Plate könnte man auch noch ins Rennen werfen unter den jüngeren Sprechern - der ist definitiv ganz außergewöhnlich von seiner Stimme.
      Klebsch und Ziesmer sind definitiv auch gute Beispiele, wenn auch vielleicht auch alle nicht ganz jung. Aber das waren die oben genannten Beispiele damals ja auch nicht.
      Zudem fallen mir noch ein: Frank Gustavus, Claudia Urbschat-Mingues, Michael Lott, Marion von Stengel, Jens Wawrczeck, Marie Bierstedt, Regina Lemnitz. Lutz Riedel, Uschi Hugo, und ich glaube wenn ich jetzt noch länger überlegen würde, fiele mir bestimmt auch noch ein wenig was ein.
      Das sind auf jeden Fall alles Stimmen, die ich sofort heraushöre und sehr prägnant finde. Gut davon sind jetzt auch nicht alle ganz jung. Würde zumindest ein wenig für die These sprechen, dass das Alter durchaus eine gewisse Rolle spielt

      Ich glaube tatsächlich, dass es insgesamt eher eine etwas verzerrte, nostalgisch beeinflusste Wahrnehmung ist. Die Beispiele, die da jetzt von früher aufgezählt wurden, lassen sich ja doch auch eher an einer Hand abzählen, und ich würde da jetzt auch nicht bei allen mitgehen, dass die rein durch ihre extrem außergewöhnliche Stimme auffallen. Zumindest nicht mehr als es bei Schauspielern heute der Fall wäre.
      Paetsch z.B. hat definitiv eine sehr angenehme Stimme, sehe ich jetzt aber ansonsten nicht als prägnanter als die Beispiele, die ich so aufgezählt habe.
    • hsp3 schrieb:

      Sven Plate könnte man auch noch ins Rennen werfen unter den jüngeren Sprechern - der ist definitiv ganz außergewöhnlich von seiner Stimme.
      Ja, dass Plate zu den jüngeren Sprechern gehören würde, ist ein häufiger Fehleindruck. Der Mann ist immerhin auch schon 54. Aber seine Stimme kann er immer noch als 16 verkaufen. :respekt: (Im Gegensatz z.B. zu den drei ???-Sprechern, die es aber trotzdem tun. :D )
    • Andy-C schrieb:

      Aber seine Stimme kann er immer noch als 16 verkaufen. (Im Gegensatz z.B. zu den drei ???-Sprechern, die es aber trotzdem tun. )

      Och, ich finde, Jens Wawrczeck kann da auch noch ganz gut mit dem Herrn Plate mithalten. ;)

      Ansonsten sind hier bereits viele Sprecher aufgezählt worden, die ich auch genannt hätte.
      Alle sozusagen "im besten Alter", weder "Jungspunde" noch "Opas/Omas". ;)
      Es gibt durchaus immer noch markante Stimmen, allerdings auch für mich nicht bei den jungen Männern (sehe ich genau wie Andy C).
      Da habe ich immer sehr meine Probleme, die zu erkennen, sie sind häufig einfach (noch) relativ austauschbar bzw. hat man sie häufig zu selten und in zu wenigen unterschiedlichen Rollen gehört, um ihnen irgendwelche hervorstechenden Eigenschaften zuzuorden zu können.
      Ich denke, da muss sich die Stimme erst im Laufe der Jahre noch etwas "entwickeln", was ihre Klangfarbe(n) angeht. ;)
      Frage mich manchmal, ob heute solche "Extremstimmen" (um sie mal so zu nennen) überhaupt noch gewünscht und dadurch von den Tonstudios gesucht sind?
      Irgendwie klingt vieles ohnehin nur noch so Einheitsbrei-weichgespült. :S

      Möglicherweise kommt es ja auch auf die Hörspiel-Themen an, ob man diese Ausnahmestimmen noch braucht? :gruebel:
    • Agatha schrieb:

      Andy-C schrieb:

      Aber seine Stimme kann er immer noch als 16 verkaufen. (Im Gegensatz z.B. zu den drei ???-Sprechern, die es aber trotzdem tun. )
      Och, ich finde, Jens Wawrczeck kann da auch noch ganz gut mit dem Herrn Plate mithalten. ;)
      Der ist für mich sowieso ein absolutes Sprechergenie, auch in jeder anderen Rolle und als Vorleser. Und das nicht wegen, sondern TROTZ seiner außergewöhnlichen, markanten und ganz und gar unverwechselbaren Stimme! Und den 16jährigen kriegt er überdies immernoch super hin, da muss ich @Agatha zustimmen...
      Allerbesten Gewissens empfehle ich:
      DAGON von M. Winter
      Luxus-Ausstattung sowohl CD als auch LP
    • Andy-C schrieb:

      Ja, dass Plate zu den jüngeren Sprechern gehören würde, ist ein häufiger Fehleindruck. Der Mann ist immerhin auch schon 54.
      Oh, das hätte ich jetzt tatsächlich gar nicht gedacht.
      Aber auch die von Hardenberg ins Feld geführte alte Garde markanter Stimmen war ja zur Zeit als die Aufnahmen der Hörspiele stattfinden im besten Alter. Insofern immer noch ein fairer Vergleich wie ich finde.

      P.S. Michael Pan ist mir vorhin noch eingefallen (auch wenn der inzwischen auch schon wieder zu den älteren Sprechern zählt).
    • Ich finde aber durchaus, wir sollten noch differenzieren zwischen prägnanten Stimmen und dem, was @Agatha "Extremstimmen" nennt. Eben so etwas wie Fiedler oder Steffens oder Dahmen oder Marquis usw.

      Da kann man sicher im Einzelfall drüber streiten, und es ist sicher schwierig eine Grenze zu ziehen, aber wir sollten nun auch nicht jede Stimme, die von anderen unterscheidbar ist dazu zählen. Michael Lott oder Uschi Hugo oder Lutz Riedel finde ich zwar natürlich sehr prägnant, aber eben nicht "extrem" außergewöhnlich. Also nicht auf einem Level mit jemandem wie Arnold Marquis oder Josef Dahmen. Aber wie gesagt: Die Abgrenzung ist sicherlich nicht ganz leicht, und mir fallen da auch nicht so viele ein, die nicht zur alten Garde gehören. Hans Teuscher ist zwar in Hörspielen eher erst später in Erscheinung getreten, ist aber auch kein Jungspund gewesen, sondern war auch nur ein paar Jahre jünger als Horst Frank.

      Jens Wawrczeck hat wirklich eine sehr ungewöhnliche und individuelle Stimme. Das stimmt. So eine hat sonst keiner.

      Vielleicht ist das auch ein gutes Kriterium: Die Unverwechselbarkeit. Solche Extremstimmen sind einfach nicht tauschbar. Es gibt keinen zweiten Jens Wawrczeck, nicht mal im entferntesten. Und es gibt keinen zweiten Arnold Marquis. Käpt'n Jason bei DDF war mit F.-J. Steffens in der Rolle bei Meuterei auf hoher See eine völlig andere Figur wegen der Stimme als zuvor Karl Walter Diess bei Riff der Haie. Letzterer wäre aber eher ersetzbar gewesen, aber eben nicht durch eine so supermarkante Stimme wie die von Steffens.

      Denke ich.


      Vielleicht sollten wir auch mal die "Extremstimmen" mal auflisten und darüber diskutieren, wenn wir in diesen Kreis aufnehmen würden und wen nicht...


      Alte Garde (geboren bis 1945)

      Josef Dahmen (1903),
      Hans Hessling (1903),
      Ernst von Klipstein (1908),
      Hans Paetsch (1909),
      Katharina Brauren (1910),
      Joachim Wolff (1920),
      Friedrich Schütter (1921),
      Marianne Wischmann [/b](1921),
      Arnold Marquis (1921),
      Gisela Trowe (1922),
      F.-J. Steffens (1923),
      Hannes Messemer (1924),
      Gerlach Fiedler (1925),
      Gottfried Kramer (1925),
      Horst Frank (1929),
      Beate Hasenau (1936),
      Hans Teuscher (1937)


      Spätere Garde (geboren nach 1945)

      Klaus Dieter Klebsch (1949),
      Santiago Ziesmer (1953),
      Peter Weis (1956),
      Jens Wawrczeck (1963)
      Sven Plate (1966)


      Diskussionswürdig:

      Wolfgang Ziffer (* 1940),
      Regina Lemnitz (1946),
      Lutz Riedel (1947),
      Michael Pan (* 1952) ,
      Udo Schenk (* 1953),
      Oliver Stritzel (* 1957),
      Martin Keßler (* 1960),
      Torsten Michaelis (* 1961),
      Marion von Stengel (1962)
      Michael Lott (1964),
      Claudia Urbschat-Mingues (1970),
      Frank Gustavus (1970),
      Uschi Hugo (1972)
      Gordon Piedesack (1972)
      Marie Bierstedt (1974),

      Sind diese Stimmen "nur" sehr prägnant und intensiv gespielt usw. oder sind es tatsächlich "Extremstimmen"? :gruebel:
      Und sind vielleicht andere nach Eurer Ansicht nicht korrekt einsortiert? Warum?

      Was meint Ihr?


      Btw: Beate Hasenau ist mir noch eingefallen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Audiophilius ()

    • Santiago Ziesmer ist für mich in jedem Fall richtig eingeordnet, bei Spongebob und vielen anderen Rollen kommt zwar auch noch viel Zucker für den Affen dazu, aber schon von den ersten Kinderrollen an war seine Stimme absolut außergewöhnlich und auch extrem raumfüllend.

      Wenn ich jetzt Udo Schenk hier als diskussionswürdig sehe, vermisse ich allerdings noch lange vorher Peter Passetti, den man dann längst auch diskutiert haben müsste... Der wäre für mich eigentlich auch klar dabei! Aber es ist ein bissel ein subjektives Thema...
      Allerbesten Gewissens empfehle ich:
      DAGON von M. Winter
      Luxus-Ausstattung sowohl CD als auch LP
    • Hardenberg schrieb:

      Uschi Hugo (1972)
      Wenn wir die hier auch unter den prägnanten Stimmen aufzählen wollen, dann muss aber eigentlich genauso ihre etwas ältere Schwester Dorette (1965) genannt werden, denn ich finde, sie haben recht ähnliche Stimmlagen.
      Bei beiden würde ich aber nicht von "Extremstimmen" sprechen.

      Wer aber unter Garantie noch zu denen zählt, das ist Reinhilt Schneider (1946), die würde zur "späteren Garde" gehören.
    • Wenn wir es aber auf wirkliche "Extremstimmen" eingrenzen, bleibt für mich persönlich da auch unter den ganz alten Sprechern wirklich nur noch ein kleiner Teil aus Hardenbergs Listebübrig.
      Selbst einen Hans Paetsch empfinde ich da nicht in der Kategorie Extremstimmen wieder. Und ehrlich gesagt finde ich sogar, dass wenn er hier genannt wird, auch ein David Nathan oder Simon Jäger hier genannt werden könnten. Für mich beides auch sehr prägnante Stimmen, die ich in jedem Film oder Hörspiel sofort wiedererkenne. Aber dann halt doch nicht in einer so außergewöhnlichen Stimmfärbung wie es z.B. ein Santiago Ziesmer ist.

      Das zeigt aber natürlich auch, dass das Thema durchaus sehr subjektiv geprägt ist. Auch wenn es sicherlich ein paar Sprecher gibt, bei denen es einen großen Konsens geben dürfte.
    • Jetzt mach mal den guten Sven Plate nicht so alt, @Hardenberg :D Der ist Baujahr 1966, nicht 56. :green:

      Stefan Kaminski ist ein absolutes Stimmgenie, wie ich kein zweites kenne.

      Katharina Thalbach hat eine Röhre, die outstanding ist. Ihre Tochter Anna wird ihr auch immer ähnlicher, sie braucht aber sicher noch ca. 20 Jahre, bis sie so eine Ausnahmestimme aufgebaut hat wie ihre Mutter. Trotzdem: das wird.

      Gerrit Schmidt-Foß ist ein großartiger Ausnahme-Sprecher, der absolut unverwechselbar ist und (trotzdem) viel mit seiner Stimme machen kann. Tolles Timbre - wenn er will und es die Rolle verlangt.

      Und hat hier schonmal jemand Martin Semmelrogge erwähnt? Wenn der nicht in diesen Thread gehört, weiß ich auch nicht... :green: Das gleiche wie oben bei den Thalbachs gilt hier für Sohn Dustin: auch er wird immer ähnlicher, braucht aber sicher noch 20 Jahre, bis er seine volle Stärke ausspielt.

      Dann noch Felix von Manteuffel - auch eine Extremstimme. Ebengleiches gilt für Rufus Beck.


      Unterm Strich bin ich der Meinung, dass es heute _mindestens_ so viele Extremstimmen und Riesentalente gibt wie früher.

      Und je mehr Bühnenerfahrung ein Sprecher hat, desto kraftvoller die Stimme - das ist auch noch ein Extra-Kriterium, das bedacht werden muss. :besserwisser:


      Noch ein Wort zu der "alten Garde": Ja, ich freue mich auch, Peter Pasetti zu hören, mag ich sehr. Aber wo der deshalb eine Extremstimme haben soll, ist mir nicht schlüssig. Irgendwie unverwechselbar - ja, vielleicht. Man hört ihn ja schon sein ganzes Leben lang. Aber davon gibt es heute auch Dutzende. Nur haben viele diese neuen Stimmen einfach noch nicht verinnerlicht.
      Eins und eins ist zwei -- von London bis Shanghai!

    • hsp3 schrieb:

      Wenn wir es aber auf wirkliche "Extremstimmen" eingrenzen, bleibt für mich persönlich da auch unter den ganz alten Sprechern wirklich nur noch ein kleiner Teil aus Hardenbergs Listebübrig.
      Selbst einen Hans Paetsch empfinde ich da nicht in der Kategorie Extremstimmen wieder. Und ehrlich gesagt finde ich sogar, dass wenn er hier genannt wird, auch ein David Nathan oder Simon Jäger hier genannt werden könnten.
      Genau da liegt für mich der Unterschied. Natürlich gibt es heute auch super Stimmkünstler. Aber einen Hans Paetsch höre ich nach 2 Sekunden raus. Simon Jäger oder Nathan nicht, ich zumindest nicht. Sie machen einen richtig tollen Job, keine Frage. Aber diese raubeinigen oder "Gute Märchen Onkel" Stimmen sind doch nicht mehr so präsent.

      Alleine am Erzähler kann ich da einen Wandel erkennen. War Pasetti noch wirklich prägend, waren die folgenden Erzähler doch eher unauffälliger. Ebenso bei TKKG: Günter Dockerill war eben einfach ne coole Sau, die späteren Erzähler hatten dieses gewisse Etwas nicht mehr. Blümchen und Bibi ebenfalls: Nottke hatte seine ganz eigene Art zu erzählen. Nachher wurde es dann glatt gebügelter.

      Gefühlt nimmt man Stimmen á la "damit eckt man nicht an, damit macht man nichts verkehrt" - ich vermisse da doch die alte Garde. Und Thormann, Steffens, Kramer, Paetsch...da ist für mich persönlich der Vergleich zu heutigen Stimmen eindeutig - zu Gunsten der alten Recken.
    • Ich finde es wird ein Schuh drauß wenn man sagt es gibt heut zu Tage nur noch sehr wenige prägnante Stimmen von Menschen die jünger als 50 Jahre sind. Diese gab es in meiner Jugend 70er und 80er Jahre sehr wohl.
      Bei Euren Aufzählungen fehlen mir noch Horst Frank, Oliver Rohrbeck, Christian Stark, Utz Richter, Norbert Langer, Günter Ungeheuer, Günter König, Sascha Draeger, Kerstin Draeger, Tilo Schmitz und mir würden sicher noch weitere einfallen die ich unter hunderten heraushören würde.
      www.TS-Dreamland.de - Hörspiele back to the roots

      Tony Ballard - Dreamland Grusel - Andi Meisfeld - Der Trotzkopf