[WDR3] Doberschütz und die letzte Staatsjagd

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    • [WDR3] Doberschütz und die letzte Staatsjagd

      Inhalt:
      Berlin 1990, die Zeit der Wende, in der die Zukunft der DDR noch offen scheint.
      Privatermittler Doberschütz soll seinen Bekannten Lutz Vieweg beschatten und gerät tief in ein politisches Kräftemessen. Ist Vieweg wirklich so harmlos wie Doberschütz meint? Und was sind die Motive des unbekannten Auftraggebers?
      Es sind die ersten Monate des Jahres 1990, es ist das Ende einer Gesellschaftsordnung. Frank Doberschütz ist vom Alkoholmissbrauch gezeichnet und steht im Scherbenhaufen seines Lebens. Während seine ehemalige Freundin Tanja ihren Weg ins neue System sucht und mit der Vergangenheit, dem Unrechtssystem DDR aufräumen will, bleibt Doberschütz nur die Flucht.
      Den neuen Auftrag eines dubiosen Stasi-Mitarbeiters lehnt er zunächst ab, er soll seinen Saufkumpanen Vieweg beschatten. Doch die Versuchung ist groß: Als Lohn winkt das Vernichten aller Akten über sich selbst, Frank Doberschütz den Mauerschützen. An der Seite des Westjournalisten Petruschka führt ihn die Beschattung Viewegs schließlich zu abenteuerlichen kriminalistischen Aktionen und zu einer politischen Verschwörung: In der Schorfheide rüstet sich das Militär. Taumelnd gerät der Ermittler mitten in das Machtspiel und Ringen um einen Staat, dessen Auflösung auch seine persönliche Zukunft in Frage stellt. Wird Doberschütz der Versuchung widerstehen?

      Sprecher:
      Frank Doberschütz - Felix Goeser
      Peter Petruschka - László I. Kish
      Lutz Vieweg - Thomas Arnold
      Tanja - Heike Warmuth
      Irmela - Nadja Engelbrecht
      Auftraggeber - Uwe Preuss
      Leutnant - Florian Lukas
      General - Thomas Gumpert
      Nina - Valerie Koch
      Auto-Verleiher in Kreuzberg - Johannes Benecke
      Rednerin /Journalistin - Susanne Jansen
      Moderator im TV - Hellmuth Henneberg

      Produktion:
      Von Tom Peuckert
      Technische Realisation: Andreas Meinetsberger
      Musik: Jean-Boris Szymczak
      Regie: Thomas Leutzbach
      Dramaturgie: Hannah Georgi
      WDR 2020

      Der WDR hat das zweiteilige Hörspiel zum
      :download: Teil 1
      :download: Teil 2
      bereit gestellt.


      OTR-Fan
    • Gute, wirklich interessante Story darüber, wie problematisch das Leben im Osten des noch längst nicht wirklich wiedervereinigten Deutschlands kurz nach dem Mauerfall für große Teile der Bevölkerung aussah.
      Neue "Freiheit", aber nach wie vor alte, "gewohnte" Strukturen - und auch die Stasi!
      So schnell konnte eben doch nicht "zusammenwachsen, was zusammen gehört".
      Doberschütz muss durch - und mit ihm alle anderen aus seinem Bekanntenkreis, so mehr oder weniger erfolgreich.

      "Herzlich willkommen in der Parallelwelt." :pinch: ;)
    • Gestern bin ich endlich zum hören gekommen. Der neue Fall für Frank Doberschütz fand ich sehr gut. Die Story ist kurz nach dem Mauerfall angesiedelt. Ich fand es interessant und gelungen, dass die persönlichen Probleme von Doberschütz in der Handlung thematisiert worden sind. Es gibt einige tolle Charaktere in dem Hörspiel. Es war nicht der beste Fall der Reihe, aber immerhin sehr gut.

      Denkbar wäre jetzt noch ein weiterer Fall, der nach der Wiedervereinigung spielt. Thema könnte z. B. etwas im Zusammenhang mit der Treuhand sein.
    • Zufälligerweise habe ich auch gestern endlich gehört.

      Mein Fazit: Uff!

      Das war ja nun ein ganz anderer Doberschütz, es geht nicht mehr locker launig um das spezielle Flair der späten DDR, sondern richtig an die Substanz von Doberschütz und auch des Hörers. Der Untergang der DDR scheint auch sein Untergang zu werden, obwohl er doch maximal weit vom System weg war, in Worten und Taten. Wobei ich mich gar nicht erinnern kann, ob das Mauerschützenthema in den älteren Folgen schon mal vorkam.

      Wie auch immer, ich gehe so weit, dass ich das durchaus als kleines Meisterwerk aus dem Hause Peuckert bezeichnen möchte.
      "The period of the Daddschals dominion is generally set at forty days, the first day being like a year, the second like a month, the third like a week, and the remainder “like your days,” that is, days of normal duration (Kašmīrī, p. 112)"
    • Der Mann in Schwarz schrieb:

      Sehr stark! Ich kannte die Reihe bisher nur dem Namen nach und dann bin ich ja eventuell jetzt gleich mit dem womöglich letzten Fall eingestiegen. Auf jeden Fall sehr schön dicht und geradezu bedrückend, ein richtig gutes Hörspiel.
      dann rate ich dir, die Folgen in umgekehrte Reihenfolge zu hören - der erste Teil ist nämlich der beste =)
      Das soll jetzt aber nicht heißen, dass die anderen Folgen nicht auch gut wären. :zwinker:
      Ein Vogel sitzt auf meinem Bein, dem schlag ich gleich die Fresse ein.
      Knarf Rellöm