Was ist ein Kultfilm?

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    • Mit der Ergänzung "für mich" beim Satz "das ist ein Kultfilm" kann ich gut leben, aber damit wird PIDAX wohl kaum eine Werbung starten.

      Was "die Einsteiger" für sie zum Kultfilm macht, können die Macher der Hörspielfortsetzung ja gerne erläutern. Aber z.B. sowas ...

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      ... ist für mich das Kennzeichen eines Kulteffekts. Nicht nur, dass die Macher dieses T-Shirts bestimmt keine Lizenzgebühren bezahlen -- das Motiv nennt das zu Grunde liegende Phänomen gar nicht und erläutert nichts, was zu sehen ist. Es wird davon ausgegangen, dass ein Großteil der Betrachter bereits weiß, worum es geht, wissend nickt oder grinst und ein Gemeinschaftsgefühl entstehen lässt.

      Das kann aber erst entstehen, wenn das Ding bekannt genug ist bzw. oft genug in der Öffentlichkeit referiert wird. Und sowas habe ich nicht mal ansatzweise bei den "Einsteigern" wahrgenommen.
      Versuchen Sie es. Manche Menschen sind in der Lage, es zu vermeiden, dass man sie wahrnimmt.
    • Ich denke, Die Feuerzangenbowle ist ein klassischer Kultfilm.
      Wird jedes Jahr vor Weihnachten öffentlich gezeigt, dazu gibt es das Ritual, dass die Zuschauer selbst Bowle vorbereiten.
      Und es gibt lauter bekannte Zitate (Pfeiffer mit drei F z.B.).

      Oder Casablanca. Noch viel mehr Zitate und immer wieder Bezugnahmen auf den Film und Bogart.

      Sicher auch Herr der Ringe mit eigenen Sprachen und Fans in Kostümen. Hängt da aber mehr mit den Büchern zusammen.

      Sehe ich bei den Einsteigern alles nicht.
    • Kult ist für mich auch extrem dehnbar:

      Wenn ich es sehr hart auslege, dann würde ich sagen, es ist ein Film, der gerationenübergreifend gewisse Zitate/Bilder usw im allgemeinen Gedächnis gefestigt hat. Das trifft dann aber wirklich nur auf eine, vllt zwei handvoll Filme zu.

      Moderat ausgelegt würde ich sagen ein Kultfilm muss für eine gewisse Zielgruppe einfach Auswirkungen zB im Sprachgebrauch oder einfach durch gemeinsame Bilder im Kopf bei einem gewissen Thema entwickeln. Zielgruppe kann (und ist es vermutlich auch am meisten) die Generation sein. Ich denke viele Filme, die ich als Kultfilm bezeichnen würde, kennt kaum jemand der 15 Jahre jünger oder älter ist als ich.

      Soft ausgelegt ist ein Kultfilm halt ein Film, den viele Leute mal gesehen haben, aber der nicht wirklich hängenbleibt, aber irgendwie kennt ihn halt jeder (sowas wie Beverly Hills Cops etc.)
    • Denke mal, dass wir nicht weit kommen, wenn wir das mit der RHPS, der Mutter aller Kultfilme, vergleichen.

      Ich tendiere aber durchaus dazu, die vier infantilen Filmverbrechen von Gottschalk und Krüger, die ich als kleines Kind geliebt habe, als Kultfilme durchgehen zu lassen :D
      "The period of the Daddschals dominion is generally set at forty days, the first day being like a year, the second like a month, the third like a week, and the remainder “like your days,” that is, days of normal duration (Kašmīrī, p. 112)"
    • Wie Fader schon sagte:
      Imho muss man einen Kultfilm zitieren können und jeder weiss, worum es geht.
      "Volle Kanne, Hoschie", "Gleich is hia Achterbahhhn!", "Klaatu Verata Nictoo",...

      "Die Einsteiger" z.B. kenne ich noch nicht einmal. Das allein sagt natürlich noch nicht viel, ist aber kein soooo gutes Zeichen ;)
    • Horace Pinker schrieb:

      "Die Einsteiger" z.B. kenne ich noch nicht einmal. Das allein sagt natürlich noch nicht viel, ist aber kein soooo gutes Zeichen ;)
      Unmöglich, wenn Deine Altersangabe stimmt und Du nicht von den Eltern bis zu den 1990ern im Keller eingesperrt wurdest :D

      "Zwei Nasen tanken super", "Piratensender Powerplay", na, klingelts?
      "The period of the Daddschals dominion is generally set at forty days, the first day being like a year, the second like a month, the third like a week, and the remainder “like your days,” that is, days of normal duration (Kašmīrī, p. 112)"
    • Agatha schrieb:

      Fraglich ist ja, wie "groß" muss die Gruppe sein, die das Produkt (Film, Hörspiel, Buch, Lebensmittel etc.pp....) als "Kult" bezeichnet.
      Genügt es mir, dass in den Kreisen, in denen ich mich bewege, im Zusammenhang mit dem Gegenstand das Wort "kult" oder "kultig" fällt, dann ist er das für mich/uns.
      Egal, was andere darüber sagen.
      Ich finde, man kann den Begriff durchaus etwas "dehnen". ;)
      Man darf da ja immer noch - als quasi "Außenstehender"- sagen: "Für mich ist das keiner!"
      Aber ich bin dagegen, anderen absprechen zu wollen, dass es für sie halt "Kult" ist.
      Da schwingt leicht was Pseudo-Elitäres :zwinker: mit, nach dem Motto: "Ach Gottchen, dieser Mist bzw. den kenne ich nicht mal - und den findet Ihr so gut?" :haha1:

      Naja, aber wenn man so argumentiert, dann braucht man ja überhaupt nicht zu diskutieren. :zwinker: Dann ist alles Ansichtssache. Was es ja letztlich auch ist. Aber man diskutiert eben über verschiedene Sichtweisen und warum man sie hat.
      Ich finde das jetzt nicht pseudo-elitär, wenn ich sage, den Film kenne ich nicht. Ich finde halt nur, wenn ein Film wirklich Kult ist, dann sollte man ihn zumindest dem Namen nach kennen. Und wer spricht denn hier jemandem etwas ab? Kann ich nicht lesen. Es geht um unterschiedliche Sichtweisen. Mehr nicht. :)
      Star Wars kannte ich lange auch nicht, aber ich wusste dennoch sehr viel über diese Filme, eben weil sie "Kult" sind. Als ich sie dann gesehen habe, fand ich sie blöde. Ändert aber nichts daran, dass ich nachvollziehen kann, warum man sie als Kult-Filme bezeichnet bzw. . :zwinker:

      Agatha schrieb:

      Btw. für mich sind "Die Einsteiger" auch keiner, aber ich akzeptiere vollkommen, dass es Menschen gibt, die das genau konträr sehen. ^^
      Allerdings möchte ich halt auch nicht, dass sie mir ihre Sicht quasi "aufdrängen".
      Ich finde deshalb in dem Zusammenhang immer wichtig, dass der Satz "Hey, das is Kult!" möglichst die Wörter "für mich" enthält. ;)

      Ja, aber im Grunde muss man sich dieses "meiner Meinung nach" ja immer mitdenken, denn wir sind ja alle keine göttlichen Instanzen. Ich habe mir aber angewöhnt, das auch häufiger wortwörtlich zu schreiben, um das nochmal zu verdeutlichen. :zwinker:
      Ist halt immer wichtig, dass man seinen Standpunkt auch begründet. Um mehr geht es ja nicht. Kein Wort wiegt mehr, nur weil der Person, die es verkündet, mehr Gewicht verliehen ist. Am Ende zählt halt nur das Argument.

      MonsterAsyl schrieb:

      Hardenberg schrieb:

      ...ein Kultfilm zeichne sich durch "Riten bei der Vorführung" aus -...
      Das ist erst der zweite Satz. der erste ist entscheidend. ;)

      Ähm, der erste Satz macht zur Voraussetzung, dass eine treue Anhängerschaft einen "FAN-KULT" betreibt, der zweite setzt auseinander, auf welche Weise. :zwinker:

      Entscheidend aber ist doch, eine relativ klare Abgrenzung zu finden, wenn man über einen solch schwammigen Begriff diskutiert, sonst ist eben alles Kult - oder gar nichts. =)

      Und es steht da ja nicht, dass der Kult ausschließlich über die praktizierten Riten definiert ist, Das ist ja nur eine von mehreren Kriterien, die erfüllt sein müssen.

      Ich denke, wenn man etwas ganz allgemein als Kult-Film bezeichnet, dann sollte es schon von gewissem Nachhall in der Gesamtgesellschaft sein, sonst ist es eben - meiner Meinung nach! - nur ein Film, der "in Fankreisen als Kultfilm gilt", was ja nochmal etwas anderes sein mag. Und davon losgelöst ist dann das Werbel-Label "Kult-Film", das qualitativ eher Minderwertigeres mit Verweis auf Kultstatus aufwerten soll.

      Ich persönlich würde jedenfalls einen offensichtlich nicht sehr bekannten Film von Krüger und Gottschalk niemals mit einem solchen Wort belegen, es sei denn, mit heftigst zwinkerndem Auge. Wie will man so etwas ernsthaft mit Blade Runner oder der Rock Horror Picture Show in einen Topf werfen? Und falls man das täte: Nach welchen Kriterien geschähe das dann? :schulter:

      Naja, gibt Wichtigeres. :D
    • Horace Pinker schrieb:

      Ja, die beiden kenne ich^^
      Ich weiß, dass es gefühlt hunderte dieser Gottschalk-Krüger-Filme gibt, aber es sind wie erwähnt exakt vier. Und "Die Einsteiger" war der letzte Teil der "Quadrologie". Fand ich als Kind am besten, heute möchte ich das aber nicht neu überprüfen :D
      "The period of the Daddschals dominion is generally set at forty days, the first day being like a year, the second like a month, the third like a week, and the remainder “like your days,” that is, days of normal duration (Kašmīrī, p. 112)"
    • Als Kind fand ich Piratensender Powerplay am besten, die Einsteiger als Abschluss am schlechtesten (da war ich sogar im Kino). Aber ich brauche heutzutage keinen erneuten Durchlauf. Meine Jungs finden Otto gut; dessen Filme schauen wir ab und zu. Und den ersten Otto-film fand ich am besten....
    • Rudolf Platte schrieb:

      In meiner persönlichen Begriffswelt impliziert "Kultfilm" irgendwie immer, dass irgendwas mit einem mehr oder minder bekannten Film nicht stimmt, so gesehen: klar, DIE EINSTEIGER ist ein absoluter Kultfilm! :thumbsup:

      Ja, das ist der Punkt, auf den ich weiter oben angespielt habe: Ich denke, dieser Begriff ist so schwammig und wird in so vielen unterschiedlichen Varianten genutzt, dass man schnell aneinander vorbei redet, wenn man darüber diskutiert.

      Darum wäre es mal interessant, diese verschiedenen Sichtweisen zu betrachten. Abwr da kam ja bisher nicht so viel Substanzielles. :zwinker:

      Fader schrieb:

      Also, was macht dann die "Einsteiger" zum Kultfilm statt zum Lieblingsfilm?

      Das ist für mich auch die entscheidende Frage, die ich mir stelle.
      Wo ist die Abgrenzung?

      Es scheint ja tatsächlich so zu sein, dass ein "Kult-Film" qualitativ nicht ernsthaft zum Lieblingsfilm taugt, sondern vielmehr als guilty pleasure angesehen wird, irgendwie bekloppt, aber trotzdem witzig.

      Aber das ist ja dann etwas völlig anderes als die Titel, die hier sonst noch genannt worden sind.
      Es ist ja müßig, zu diesem Thema zu diskutieren, wenn jeder unter dem Begriff etwas ganz anderes versteht. =)
    • Ja, Kult ist wohl für jeden etwas anderes, bzw jeder versteht etwas anderes darunter. ^^
      Mit der Beschreibung dass ein Film auf jeden Fall "Kult" ist,
      wenn andere Filmfans diesen an Zitaten oder bestimmten Handlungen der Figuren erkennen kann ich aber gut leben. :thumbup:

      Den als Beispiel genannten "Die Einsteiger" habe ich jedenfalls nicht lange ertragen- aber da tickt eben jeder anders. ;)

      Kultfilme sind für mich zum Beispiel:

      - Braindead
      Wie oft wir den schon mit genug Vanillepudding in den Schüsseln gesehen haben kann man kaum noch zählen.
      Oft verwendete Zitate gibt es da auch einige. Sengaya!

      - Blues Brothers
      Kann man den überhaupt ohne Sonnenbrille ansehen?
      Und überhaupt ist in allen meinen Autos schon immer der Zigarettenanzünder kaputt!

      Aber auch Filme mit deren Zitaten ich und viele andere im Freundeskreis nur so um mich werfen:
      Lucky # Slevin, Snatch, Casablanca, Bill & Teds verrückte Reise durch die Zeit, Der blutige Pfad Gottes, alles von Monty Python...
    • Möglicherweise kann man bei dieser recht einfach gestrickten Frage auch wieder im Style einer Textanalyse antworten, aber für meine Begriffe lässt sich das recht kurz und knapp in einem Satz abarbeiten.

      Kultfilme sind für mich bis dato unerreichbare Meisterwerke der Filmgeschichte.

      Ein Beispiel: "Matrix"
    • Ähm, diejenigen, die sich hier ausführlicher äußerten, sahen es aber eigentlich eher wie Du. :zwinker:

      Es ging ja gerade darum, dass einige nicht verstanden, warum ausgerechnet ein relativ unbekannter Klamauk-Film von Thomas Gottschalk und Mike Krüger ein Kult-Film sein soll.

      Offensichtlich gibt es einfach unterschiedliche Definitionen von dem, was man gemeinhin "Kult-Film" nennt, und eben kein simples Richtig oder Falsch. ^^