Werden manche Hörspielmacher "nicht für ernst genommen"?

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    • Werden manche Hörspielmacher "nicht für ernst genommen"?

      Hallo Leute,

      seit geraumer Zeit "beschleicht" mich das Gefühl, dass immer nur die selben Hörspielmacher bei den Hörern im Gespräch sind, oder sogar regelrecht "gepusht" werden, obwohl womöglich in den letzten Jahren sehr wenig bis gar keine Publikation von den selbigen veröffentlicht wurde.

      Auch kommt es mir so vor, daß wenn es mal Interviews gibt, dort dann auch diese Macher zu Wort kommen und andere nicht. Ich unterstelle mal, dass "die anderen" erst gar nicht nach Interviews gefragt werden.

      Liegt das an dem Eindruck den man von den Produktionen "der anderen Macher" hat, diese wären minderwertiger als die Produktionen der Macher, die allseits im Gespräch sind / zur Rede stehen?

      Kommt es mir nur so vor, oder ist das ein persönlicher Eindruxk, der so nicht stimmt?

      Hoerspielecho.de - Reden wir darüber.
    • Um es mir besser vorstellen zu können: Wag Dich doch mal mit ein paar Namen vor, damit man es mal gedanklich hinterfragen kann. Bei wem hast Du den Eindruck, dass er gepusht wird, und bei wem, dass das nicht so ist?

      Und von wem gepusht?
      Menschen haben Vorlieben. Und wenn User XY häufig über Hörspiele schreibt, dann wird es wohl eine Häufung an positiven Kommentaren für Macher geben, deren Hörspiele ihm gefallen. Das ist logisch und hat nichts mit Ungerechtigkeit zu tun. Könnte halt Zufall sein, weil der Meinungsfreudige nun ausgerechnet diesen einen Macher besonders mag. Oder es ist eben so, dass die anderen Macher nicht genügend Leute überzeugen konnten von der Qualität ihrer Arbeit, um unter ihnen ebenfalls einen Meinungsfreudigen finden zu können, der gern und oft in die Tasten haut...

      Mir ist die Fragestellung irgendwie zu diffus. :)
    • Naja, es stimmt schon, dass z.B. Die Herren Döring und Göllner immer erwähnt werden, auch wenn deren Output derzeit nicht so aktuell bzw. hoch ist. Meintest Du die?
      Versuchen Sie es. Manche Menschen sind in der Lage, es zu vermeiden, dass man sie wahrnimmt.
    • Audioromane schrieb:

      Liegt das an dem Eindruck den man von den Produktionen "der anderen Macher" hat, diese wären minderwertiger als die Produktionen der Macher, die allseits im Gespräch sind / zur Rede stehen?
      Ist zwar nicht ganz das Thema, betrifft weniger die "Macher" sondern eher das Label, aber was ich schon festgestellt habe:
      Es gibt wohlauch Hörspielsammler, welche nur auf alles rund um "EUROPA" anspringen.
      Alle anderen großen oder kleinen Labels sind für manche vollkommen uninteressant,
      da kam schon mal von einem Käuder im Gebrauchtwarenkaufhaus ein "den billigen Schmarrn brauche ich nicht"
      bei Stapelweise Sinclair, Burns, Holmes und anderen Hörspielen. Zum Glück für mich, habe damals gut zugeschlagen. ^^
      Aber alles von Europa hat der Mann eingesackt, Zustand und Thema völlig egal...
    • Audioromane schrieb:

      seit geraumer Zeit "beschleicht" mich das Gefühl, dass immer nur die selben Hörspielmacher bei den Hörern im Gespräch sind, oder sogar regelrecht "gepusht" werden, obwohl womöglich in den letzten Jahren sehr wenig bis gar keine Publikation von den selbigen veröffentlicht wurde.
      Beziehst Du die Aussage auf die Foren?
      Dann darfst Du aber echt nicht vergessen, wie klein, bezogen auf die Gesamt-Hörspiel-Hörerschaft, die nur sind bzw. dass da wirklich immer auch die Vorlieben der User eine große Rolle spielen.
      Und zudem halt die derjenigen, die sich überhaupt mit diesbezüglichen Postings hervortun.
      Andere Mitglieder mögen nochmal ganz anders denken, aber schreiben vielleicht einfach nichts dazu.
      Man kann halt nie "hinter die Kulissen" kucken, ob da nun tatsächlich (möglicherweise "im Auftrag") gepust werden soll, und es ist immer so eine Sache, jemandem etwas unterstellen zu wollen.
      Er/ sie kann ja einfach großer Fan gerade bestimmter Labels oder der Autoren XY sein und deshalb so viel zu ihnen posten.
      Und wo schon mal "der Anfang gemacht" wurde, hängen sich oft andere mit ihren Antworten dran, die ebenfalls der Meinung sind, die Produktionen seien gut bzw. könne mal wieder was Neues kommen. ;)
      Im Prinzip gibt es ja auch keinen Grund, nicht selbst über diejenigen Macher zu schreiben, die man als unterrepräsentiert ansieht.

      Für mich persönlich gibt es niemanden, den ich weniger ernst nehme, ich höre ja sehr breitgefächert, mag alles mögliche, von Hörspielen für "nebenher" über einige Kindersachen, viele Radioproduktionen, bis hin zu dem, was unter "anspruchsvoll" rangiert.

      Man muss bedenken, dass sich viele Hörer auch gar nicht so mit den dahinterstehenden Labels auskennen, das oft nicht mal wollen!
      Die nicht wirklich danach fragen, wer das Hörspiel denn nun wann, wie und wo rausgebracht hat, was da womöglich hinter den Kulissen los war etc.pp..
    • Fader schrieb:

      Naja, es stimmt schon, dass z.B. Die Herren Döring und Göllner immer erwähnt werden, auch wenn deren Output derzeit nicht so aktuell bzw. hoch ist.

      Wobei es dafür ja durchaus Gründe gibt. Es ist ja nicht so, dass die einfach so gehypt würden, nur weil einem da die Nase besonders gefällt oder sie so tolle Typen sind. Sondern es sind Leute, die etwas Außerordentliches vollbracht oder zu einem eigenen Stil gefunden haben, der sie aus der Masse herausstechen und sie vielleicht zum Maßstab werden lässt.

      Döring hat mit seiner Art, Sinclair zu vertonen, damals das Hörspiel quasi revolutioniert und es aus der reinen Muff- und Kinderecke geholt. Und mit seiner Zeitmaschine hat er bewiesen, dass er noch immer voll auf der Höhe der Zeit ist und Klassiker auf eine zeitgemäße, intelligente und dabei doch immer spannende und unterhaltsame Weise umzusetzen versteht.

      Marco Göllner hat mit Goldagengården ein kleines Meisterwerk geschaffen, das sich auch heute noch problemlos in die üblichen staffelweise veröffentlichten Audible-Serien reihen ließe.
      Und mit Fallen hat er trotz der etwas schrägen Geschichte bewiesen, wie man eine im Grunde eher konventionelle Geschichte auf originelle und überraschende Weise inszenieren kann.

      Und Sassenbergs unnachahmliche Art, eine atmlsphärisch unfassbar dichte Soundkulisse zu schaffen, sucht ebenfalls noch immer seinesgleichen und ist für mein Empfinden nahezu unerreicht.

      Vielleicht könnte man noch mehr nennen, aber gerade die drei Genannten haben durchaus etwas dafür geleistet, um nun als Maßstab für andere Macher und Produktionen zu gelten.

      Andere mögen solide Arbeit leisten. Aber sie verschaffen der Hörspielkunst eben keine Impulse, sondern begnügen sich damit, die eingetretenen Pfade zu beschreiten. Das ist nicht schlimm. Aber der Fokus liegt halt meist bei den innovativen, den mutigen Künstlern, die auch mal etwas wagen - und vielleicht auch mal dran scheitern. Und die eine innere Unruhe verspüren, weil sie nicht immer nach Schema F produzieren wollen, sondern die immer wieder nach neuen Ansätzen suchen, sich einer Geschichte akustisch abzunähern, anstatt immer die gleiche Masche durchzunudeln.
    • Da fallen mir einige ein die wichtige Impulse gegeben haben.
      Da wäre LAUSCH, die mit Caine und Die Schwarze Sonne damals ziemlich auf den Tisch gehauen haben und sowohl erzähltechnisch als auch in Sachen Sex und Gewalt im Hörspeil Maßstäbe gesetzt haben.
      Audionarchie hat Nervenkitzel mit in sich abgeschlossenen Geschichten weit abseits von Groschengrusel und Pulpkrimi eingeführt und viel mit Formaten und Erzähltechniken experimentiert.
      Der Hörplanet hat für Amadeus eine Musikdramaturgie entwickelt, die aus meiner Sicht nach wie vor unerreicht ist.
      Hörformat und Arne Sommer haben mit Peter Lundt das Medium Hörspiel komplett umgekrempelt, indem sie Geschichten aus der Blickwinkel (sic!) eines Blinden erzählt haben.

      Da komme ich ja richtig ins schwärmen... =)
      Ein Vogel sitzt auf meinem Bein, dem schlag ich gleich die Fresse ein.
      Knarf Rellöm
    • "Bei Bildausfall Mord" kenne ich. Geniales Hörspiel vom WDR. Dort ist die Situation jedoch etwas anders als bei Lundt. In dem WDR-Hörspiel ist der Blinde im Prinzip ein Ermittler wider Willen. Das Hörspiel gibt es auch auf CD.

      Vielleicht stört es Audioromane, dass u. a. über Simeon Hrissomallis kaum diskutiert wird. :gruebel:

      Über welchen Hörspielmacher wird sonst noch kaum diskutiert? Ich denke da an Frank Gustavus.
      Desweiteren könnte man noch die Macher von "Die kleine Schnecke Monika Häusschen" nennen. :green:
    • Ja, ich beziehe mich vorrangig auf Foren, aber auch auf Podcasts und Onlinemagazine.

      Ich will jetzt mal Namen nennen von Hörspielmachern (was ja meist Regisseure und nicht direkt die Autoren und Produzenten sind) wo ich empfinde, dass diese selten im Fokus sind (egal wo), obwohl sie für mich produktiv und teils auch innovativ sind:

      - Michael Schlimgen
      - Thomas Karallus
      - Simeon Hrissomallis
      - Florian Fickel
      - Ulf Blank
      - Angelika Maiworm

      Da sind bestimmt Namen darunter, die hört der eine oder andere zum ersten mal.
      Und das finde ich schade.

      Als die PLAYTASTE noch ihre Standardausgaben hatte, wann war da z.B. Thomas Karallus oder Simeon Hrissomallis in einem Interview zu lesen?
      Wann wurde hier Michael Schlimgen mal in den Fokus gerückt?

      Gerade WEIL Namen und Geschichten hinter Göllner, Sassenberg, Döring, oder Autoren wie R. Weber und I.L. Menger in der Regel bekannt sind, wieso muss ich diese Herren noch durchleuchten und bekommen alle paar Monate eine Plattform?

      Für mich einzig und allein die Talker-Lounge (die ich selten höre, aber was ich so lese) bietet einen bunten Mix aus der Hörspielwelt. Und interessiert sich auch für fremde Namen, um einem diese näher zu bringen.

      Daher finde ich es schade, dass forenübergreifend, aber auch auf Youtube und privaten Blogs immer die selben Namen auftauchen.
      Warum? Weil die Hörspielhörer meist ein eingeengtes, da Mainstream, Kauf- und Hörverhalten besitzen. Und die meisten (auch ich) keine Gegenthemen starten, sondern bei vorhandenen Themen mitdiskutieren.

      Daher würde es mir gefallen, wenn die nächsten "Folgen" der Beitragsserie "Hörspielmacher im Fokus" z.B. Thomas Birker (der seine 100. Produktion am Start hat), Simeon Hrissomallis, o.a. beinhalten würden.
      Da hätte man sogar den Vorteil, dass diese Herren sich an den Threads beteiligen würden. Die bisherigen Macher die immer und immer wieder im Gespräch sind halten sich ja in der Regel aus dem Internet raus (bis auf die Jungs von Interplanar und Contendo).

      Wieso muss ich einen Herren wie Herrn Sassenberg durchdiskutieren (wo auch Gerüchte entstehen), der wenig Output die Tage aufweist, aber ein Macher der ein feines Label mit tollen Produktionen besitzt und dem Mundpropaganda gut tun würde, wird nie erwähnt?

      Vielleicht kann man mal über dem Tellerrand diskutieren, anstelle über die drei Fragezeichen...

      Hoerspielecho.de - Reden wir darüber.
    • Das sehe ich genau wie Sheriff Cody, und deswegen hatte ich ja auch weiter oben schon geschrieben, dass doch jeder, der möchte, dass zu bestimmten Produzenten mehr geschrieben wird bzw. die mal ein bisschen in den Fokus rücken, das doch tun kann!
      Wenn man jemanden auf diese Weise unterstützen möchte, warum dann nicht selbst den ersten Schritt gehen und demjenigen solch einen "Hörspielmacher im Fokus"-Thread spendieren?!
      Das Format hat doch hier niemand "gepachtet". ;)
      Denn nur darüber klagen, dass (einige) User andere Prioritäten setzen, das ist mMn der falsche Weg.
      Umso schöner, wenn der Labelchef sich dann tatsächlich auch selbst zu Wort melden würde in dem Thread über ihn! :thumbup:
    • Sorry, bei allem Respekt, aber was ist denn das für eine Haltung? Ich find das voll doof, dass andere immer nur Threads zu Themen anstoßen, die mich nicht so interessieren - aber ich diskutier dann halt da mit, anstatt selbst was auf die Beine zu stellen?

      Entschuldige bitte, aber wir sind doch nicht dazu da, um speziellen Userwünschen zu entsprechen, sondern versuchen, hier Threads zu erstellen, bei denen wir (also wir: die Threadersteller) denken, dass das Thema nicht nur uns selbst, sondern auch andere interessieren könnte.

      Und anstatt hier jetzt diesen Thread zu eröffnen, um zu klagen, hättest Du doch ebenso gut einen Thread zu Thomas Birker oder Simon Hrissomalis starten können, wenn Dir der Sinn danach steht.

      Ich habe die Rubrik "Hörspielmacher im Fokus" ins Leben gerufen, weil ich es lohnenswert finde, mal speziell auf Macherpersönlichkeiten zu blicken. Und ich entscheide, wenn ich einen Thread starte, nun mal allein, wen ich der Diskussion aktuell für würdig erachte. Meist ergibt sich das übrigens ganz simpel aus dem Austausch in anderen Foren. Und auch da waren es bisher nicht immer die üblichen Verdächtigen. Bodo Traber, Erik Albrodt und Gerd Naumann sind durchaus nicht vielbesprochen.

      Also was soll das?

      Setz Dich hin und starte einen eigenen Thread. Und gut ist! :)

      Und für wen sich die breite Masse interessiert und für wen nicht, kann man nun mal nicht erzwingen. Die, die in aller Munde sind, sind es meist aus guten Gründen. Wenn Du denkst, die Leistungen einzelner Hörspielmacher werden nicht genügend in den Fokus gerückt, dann mach Dich dran, erwas daran zu ändern. Aber aus der passiven Rolle heraus das Engagement anderer zu bekritteln, wenn Du genauso gut selbst aktiv werden könntest, ist mir da halt einfach zu wenig. Liegt doch an jedem selbst, etwas beizutragen.

      Also: frohes Schaffen, mein Lieber. ^^
    • Ich denke, wenn über bestimmte Produzenten/ Regisseure nicht geredet wird, liegt das auch daran, dass über ihre Produktionen nicht geredet wird.
      Die von dir Genannten sind ja bis auf Simeon alle überwiegend im Bereich Kinderhörspiel aktiv und über Bibi, Benjamin und Co wird halt nicht so viel diskutiert.

      Über FLOFF wurde eine zeitlang sehr intensiv gesprochen, nämlich als sie noch interessante Hörspiele wie Mittschnitt produziert haben.
      Und auch Simeon Hrissomallis war lange regelmäßig im Gespräch. Um ihn ist es haltb ruhiger geworden weil er für viele sichser einfach nicht so präsent ist. Durch die Jan Tenner Reihe könnte sich das ändern.

      Michael Schlimgen selbst hält es übrigens nicht für nötig auf seiner eigegen Website auf seine Tätigkeit als Hörspielmacher hinzuweisen.


      Was die PLAYTASTE angeht, so dürften da letztlich persönliche Vorlieben der Macher eine Rolle gspielt haben. Das ist ja schließlich ein Hobbyprojekt bei dem sie sich mit den Dingen beschäftigen die sie interessieren und die ihnen Spaß machen. Einen Anspruch an Vollständigkeit haben sie nicht.
      Ein Vogel sitzt auf meinem Bein, dem schlag ich gleich die Fresse ein.
      Knarf Rellöm