Ich verpflanze die Diskussion mal aus dem Ankündigungsthread der neuen Moriarty-Serie von maritim in diesen Thread, weil sie doch über diese einzelne Folge hinausreicht.
@Fader hat da (mal wieder) eine sehr schöne Frage aufgeworfen, die ich gern mal zur Diskussion stellen würde.
Ich finde, Du hast das Problem sehr schön auf den Punkt gebracht. Ich könnte mir aber denken, dass es Menschen gibt, die gerade das, was mich eher befremdet, besonders reizvoll finden.
Ja, es wird da vieles gemischt, was auf den ersten Blick nicht zusammengehört. Holmes ist ja eben nicht einfach nur ein x-belibiger Detektiv, sondern druchaus einer mit sehr starkem Realitätsbezug. Nun könnte man sagen, durch die vielen Umsetzungen, die es mittlerweile zu Holmes gibt und bei denen zum Teil wirklich sehr, sehr frei mit den Vorlagen von Doyle umgegangen worden ist, ist diese klare Umrissenheit der Figur und mit ihr der starke Realitätsbezug sukzessive aufgewiecht worden, so dass es einen heute kaum mehr verwundern dürfte, wenn es dereinst auch einen SciFi-Holmes gäbe.
Bei Wilde ist mir bisher durch das, was ich über die Serie gelesen habe, noch nicht so recht klar geworden, welchen zwingenden Grund es gegeben hat, ihn zu einer Figur in einem durch und durch fiktionalen Werk mit phantastischen Anklängen zu machen. Mal abgesehen von dem bekannten Namen. Wird denn eigentlich irgend etwas, was diesen Menschen ausmachte, in der Serie überhaupt berücksichtigt?
Ähnlich verhält es sich ja bei Margaret Rutherford in der gleichnamigen Serie, die ja auch nur deshalb namentlich genutzt wird, weil "Miss Marple" nicht verwendet werden darf. Aber eigentlich ist die Figur nicht an die Schaupielerin, sondern an die von ihr dargestellte Filmfigur angelehnt, Mit der echten margaret Rutherford hat sie nichts zu tun.
Wie steht Ihr denn eigentlich generell zu solchen Vermischungen der Welten?
Seid Ihr Fans davon, wenn diese verschiedenen Ebenen gemischt werden?
Oder bevorzugt Ihr es, wenn die Grenzen der einzelnen Weltentwürde, wie Fader es nannte, gewahrt bleiben - also dass für ihren Realismus bekannte Figuren nicht in phantastische Welten gepflanzt werden sollten und umgekehrt?
Und welche weiteren Durchmischungen gibt es neben dem Fogg/Wilde/Holmes-Kosmos noch?
@Fader hat da (mal wieder) eine sehr schöne Frage aufgeworfen, die ich gern mal zur Diskussion stellen würde.
Fader schrieb:
Interessanter Gedanke -- es sind halt wirklich DREI Weltentwürfe, die da vermixt werden: real existente historische Personen wie Poe und Wilde, fiktionale aber "theoretisch mögliche" Personen wie Holmes, Adler und Fogg und Phantastik wie Frankenstein und Dracula. Das Mythenzusammenwerfen kenne ich aus der Serie Faith, aber da war es halt "nur" das Alleinegestelltsein jeder dieser Welten, die dran glauben musste, wenn z.B. Dracula mit dem Teufel und Cthulhu zusammentraf.Hardenberg schrieb:
Mir wird da auch einfach viel zu viel in einen Topf geworfen: Figuren mit realem Vorbild wie Oscar Wilde, der gesamte Holmes Kosmos, dazu Verne-Figuren, Dracula und Frankenstein.
Ich finde, Du hast das Problem sehr schön auf den Punkt gebracht. Ich könnte mir aber denken, dass es Menschen gibt, die gerade das, was mich eher befremdet, besonders reizvoll finden.
Ja, es wird da vieles gemischt, was auf den ersten Blick nicht zusammengehört. Holmes ist ja eben nicht einfach nur ein x-belibiger Detektiv, sondern druchaus einer mit sehr starkem Realitätsbezug. Nun könnte man sagen, durch die vielen Umsetzungen, die es mittlerweile zu Holmes gibt und bei denen zum Teil wirklich sehr, sehr frei mit den Vorlagen von Doyle umgegangen worden ist, ist diese klare Umrissenheit der Figur und mit ihr der starke Realitätsbezug sukzessive aufgewiecht worden, so dass es einen heute kaum mehr verwundern dürfte, wenn es dereinst auch einen SciFi-Holmes gäbe.
Bei Wilde ist mir bisher durch das, was ich über die Serie gelesen habe, noch nicht so recht klar geworden, welchen zwingenden Grund es gegeben hat, ihn zu einer Figur in einem durch und durch fiktionalen Werk mit phantastischen Anklängen zu machen. Mal abgesehen von dem bekannten Namen. Wird denn eigentlich irgend etwas, was diesen Menschen ausmachte, in der Serie überhaupt berücksichtigt?
Ähnlich verhält es sich ja bei Margaret Rutherford in der gleichnamigen Serie, die ja auch nur deshalb namentlich genutzt wird, weil "Miss Marple" nicht verwendet werden darf. Aber eigentlich ist die Figur nicht an die Schaupielerin, sondern an die von ihr dargestellte Filmfigur angelehnt, Mit der echten margaret Rutherford hat sie nichts zu tun.
Wie steht Ihr denn eigentlich generell zu solchen Vermischungen der Welten?
Seid Ihr Fans davon, wenn diese verschiedenen Ebenen gemischt werden?
Oder bevorzugt Ihr es, wenn die Grenzen der einzelnen Weltentwürde, wie Fader es nannte, gewahrt bleiben - also dass für ihren Realismus bekannte Figuren nicht in phantastische Welten gepflanzt werden sollten und umgekehrt?
Und welche weiteren Durchmischungen gibt es neben dem Fogg/Wilde/Holmes-Kosmos noch?