Gruselkabinett – 162. Das gemiedene Haus
Die Einwohner von Providence meiden ein bestimmtes Haus in ihrer Stadt, was Howard bereits seit seiner Jugend sehr gut verstehen kann: Als er mit seinem Freund David verbotenerweise das Haus betritt, scheint es zu spuken, ein menschlicher Körper scheint sich im Lehm des Kellers abzuzeichnen. Nun will sein Onkel, Dr. Elihu Whipple herausfinden, was in dem gemiedenen Haus passiert ist, in dem so viele Menschen den Tod oder Irrsinn gefunden haben…
Howard Phillips Lovecraft ist seit dem Freiwerden seiner Werke für die Umsetzung als Hörspiel ein fester Bestandteil des Gruselkabinetts von Titania Medien und bringt noch einmal eine andere Note mit seiner Vorstellung von Grusel und Horror mit ein. Auch die 162. Episode ist nach einer Geschichte des Autors vertont worden: „Das gemiedene Haus“. Und so dräuge manchmal die Erzählweise von Lovecraft sein mag – hier ist davon nicht viel zu merken. Die anfängliche Szene um die Erkundung des Hauses von Howard als Jugendlichem ist ein sehr lebendiger Einstieg und gibt dem Hörer gleich eine sehr unheimliche Stimmung mit auf den Weg, die im weiteren Verlauf nachhallt und gleich zu Beginn die Aufmerksamkeit des Hörers weckt. Später wird in vielen Details die Geschichte des Hauses und seiner Bewohner erzählt, die mit vielen düsteren Wendungen aus dem Leben der Familie Harris und deren Nachfolger aufwartet. Sicherlich wird dabei viel berichtet, doch dies wird nicht nur in Dialogform zwischen Dr. Elihu Whipple und seinem Neffen Howard geschildert, sondern auch mit vielen Gedanken-, Sprach- und Schreifetzen der Bewohner unterlegt, was dann eben doch lebendig und zugänglich wirkt. Es benötigt schon einige Aufmerksamkeit, um dieser langen Szene folgen zu können, da viele wichtige Informationen in recht kompakter Weise erzählt werden. Mir gefällt aber, wie auch die beiden Charaktere des Elihu und Howard gelungen eingebracht wurden. Wie sich dann am Ende ein komplettes Bild der düsteren Geschichte des Hauses zusammensetzt und noch ein grauenhaftes Ende angeschlossen ist, sorgt für einen sehr gelungenen Abschluss dieser ungewöhnlichen, aber sehr hörenswerten Episode.
Bene Gutjan, der bisher eher als Synchronsprecher als in Hörspielen aufgefallen ist, hat hier direkt de Hauptrolle des Howard übernommen und überzeigt dabei vollkommen mit seiner betonten Aussprache und einer sehr glaubwürdigen Interaktion, sodass ein lebendiger Charakter entsteht. Jürgen Thormanns knorrige Stimme passt wunderbar zur Rolle des Dr. Elihu Whipple, er spricht sehr intensiv und bringt so nicht nur die Geschichte des Hauses, sondern auch den Schrecken der Szenen sehr eingängig zur Geltung. Patrick Bach ist als William Harris zu hören, trotz der eher kleinen Rolle kann er einen überzeugenden Eindruck vermitteln und sorgt für zusätzlichen Grusel. Weitere Sprecher sind Tom Raczko, Dirk Petrick und Ingeborg Kallweit.
Hervorragend ist wieder die akustische Umsetzung der Episode geraten, die mit ihrer sehr detaillierten Gestaltung des Hintergrundes immer eine sehr dichte Stimmung schafft. So sind Geräusche, Musik, aber auch leise Stimmen zu hören, die besonders die unheimlichen Szenen unterstreichen. Das wirkt alles wie aus einem Guss und zeichnet den Spannungsbogen der Geschichte gekonnt nach, sodass zum Finale hin alle noch intensiver wirkt.
Die giftgrüne Einfärbung des Covers sorgt diekt für Aufmerksamkeit, das Motiv mit den beiden erschrockenen Männern in dem Zimmer mit den böse starrenden Augen inmitten eines Nebels ist ebenfalls sehr wirkungsvoll. Ertugrul Edirne hat hier wieder die Essens der Geschichte getroffen und mit der beschränkten Farbauswahl aus schwarz, weiß und eben grün ein sehr gelungenes Titelbild geschaffen.
Fazit: Nach einem spannenden Intro mit der Erkundung eines Geisterhauses schließt sich ein recht langer Bericht über dessen Geschichte an, der zwar lebendig umgesetzt ist, aber den Hörer dennoch herausfordert, aufmerksam zuzuhören. Die Spannung baut sich dabei nur langsam auf, das packende Finale ist dann aber wieder eine sehr intensive Schreckensvision, die es in sich hat und einen sehr gelungenen Abschluss der Episode bildet.
VÖ: 28. August 2020
Label: Titania Medien
Bestellnummer: 9783785781876
Die Einwohner von Providence meiden ein bestimmtes Haus in ihrer Stadt, was Howard bereits seit seiner Jugend sehr gut verstehen kann: Als er mit seinem Freund David verbotenerweise das Haus betritt, scheint es zu spuken, ein menschlicher Körper scheint sich im Lehm des Kellers abzuzeichnen. Nun will sein Onkel, Dr. Elihu Whipple herausfinden, was in dem gemiedenen Haus passiert ist, in dem so viele Menschen den Tod oder Irrsinn gefunden haben…
Howard Phillips Lovecraft ist seit dem Freiwerden seiner Werke für die Umsetzung als Hörspiel ein fester Bestandteil des Gruselkabinetts von Titania Medien und bringt noch einmal eine andere Note mit seiner Vorstellung von Grusel und Horror mit ein. Auch die 162. Episode ist nach einer Geschichte des Autors vertont worden: „Das gemiedene Haus“. Und so dräuge manchmal die Erzählweise von Lovecraft sein mag – hier ist davon nicht viel zu merken. Die anfängliche Szene um die Erkundung des Hauses von Howard als Jugendlichem ist ein sehr lebendiger Einstieg und gibt dem Hörer gleich eine sehr unheimliche Stimmung mit auf den Weg, die im weiteren Verlauf nachhallt und gleich zu Beginn die Aufmerksamkeit des Hörers weckt. Später wird in vielen Details die Geschichte des Hauses und seiner Bewohner erzählt, die mit vielen düsteren Wendungen aus dem Leben der Familie Harris und deren Nachfolger aufwartet. Sicherlich wird dabei viel berichtet, doch dies wird nicht nur in Dialogform zwischen Dr. Elihu Whipple und seinem Neffen Howard geschildert, sondern auch mit vielen Gedanken-, Sprach- und Schreifetzen der Bewohner unterlegt, was dann eben doch lebendig und zugänglich wirkt. Es benötigt schon einige Aufmerksamkeit, um dieser langen Szene folgen zu können, da viele wichtige Informationen in recht kompakter Weise erzählt werden. Mir gefällt aber, wie auch die beiden Charaktere des Elihu und Howard gelungen eingebracht wurden. Wie sich dann am Ende ein komplettes Bild der düsteren Geschichte des Hauses zusammensetzt und noch ein grauenhaftes Ende angeschlossen ist, sorgt für einen sehr gelungenen Abschluss dieser ungewöhnlichen, aber sehr hörenswerten Episode.
Bene Gutjan, der bisher eher als Synchronsprecher als in Hörspielen aufgefallen ist, hat hier direkt de Hauptrolle des Howard übernommen und überzeigt dabei vollkommen mit seiner betonten Aussprache und einer sehr glaubwürdigen Interaktion, sodass ein lebendiger Charakter entsteht. Jürgen Thormanns knorrige Stimme passt wunderbar zur Rolle des Dr. Elihu Whipple, er spricht sehr intensiv und bringt so nicht nur die Geschichte des Hauses, sondern auch den Schrecken der Szenen sehr eingängig zur Geltung. Patrick Bach ist als William Harris zu hören, trotz der eher kleinen Rolle kann er einen überzeugenden Eindruck vermitteln und sorgt für zusätzlichen Grusel. Weitere Sprecher sind Tom Raczko, Dirk Petrick und Ingeborg Kallweit.
Hervorragend ist wieder die akustische Umsetzung der Episode geraten, die mit ihrer sehr detaillierten Gestaltung des Hintergrundes immer eine sehr dichte Stimmung schafft. So sind Geräusche, Musik, aber auch leise Stimmen zu hören, die besonders die unheimlichen Szenen unterstreichen. Das wirkt alles wie aus einem Guss und zeichnet den Spannungsbogen der Geschichte gekonnt nach, sodass zum Finale hin alle noch intensiver wirkt.
Die giftgrüne Einfärbung des Covers sorgt diekt für Aufmerksamkeit, das Motiv mit den beiden erschrockenen Männern in dem Zimmer mit den böse starrenden Augen inmitten eines Nebels ist ebenfalls sehr wirkungsvoll. Ertugrul Edirne hat hier wieder die Essens der Geschichte getroffen und mit der beschränkten Farbauswahl aus schwarz, weiß und eben grün ein sehr gelungenes Titelbild geschaffen.
Fazit: Nach einem spannenden Intro mit der Erkundung eines Geisterhauses schließt sich ein recht langer Bericht über dessen Geschichte an, der zwar lebendig umgesetzt ist, aber den Hörer dennoch herausfordert, aufmerksam zuzuhören. Die Spannung baut sich dabei nur langsam auf, das packende Finale ist dann aber wieder eine sehr intensive Schreckensvision, die es in sich hat und einen sehr gelungenen Abschluss der Episode bildet.
VÖ: 28. August 2020
Label: Titania Medien
Bestellnummer: 9783785781876