Handy-Konsum

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen zum Thema Cookies finden Sie hier und in unserer Datenschutzerklärung

    • Fluch und Segen, wobei für mich mehr Segen als Fluch.

      Ich nutze es zum telefonieren, für Whatsapp, E-Mail-Check und um im Internet zu surfen. Ich hab auch ein paar wenige Game-Apps drauf, aber die nutze ich immer weniger. Ab und zu nutze ich auch youtube auf dem Handy.

      Ich hätte ja damals, so vor 15, 17 Jahren nicht damit gerechnet, dass sich Internet via Handy durchsetzt. Ich bin damals davon ausgegangen, dass es sich für die Masse nicht lohnt. Grund: Zu wenig Zeit und demgegenüber zu teuer. Zumal ja heutzutage, wie damals gedacht, viele noch einen stationären PC und/oder Laptop mit Internetzugang haben. Bezüglich "Zeit" bin ich damals von folgender Rechnung ausgegangen: Auf dem Weg zur Arbeit und zurück kann Internet via Handy von Leuten genutzt werden, die mit dem ÖPNV unterwegs sind. Und während der Pausen. Sonst reicht ja der stationäre PC. Zum Erfolg beigetragen haben sicherlich Messages Apps wie Whatsapp, die gratis sind - und weitere nützliche Apps wie Maps, Musikspeicher, Kamera, Kalender usw. Schließlich kam noch zusätzlicher Bedarf durch Social Networks (praktisch wenn man die auch über Handy nutzen kann.)
    • Also ich möchte dann doch auch mal eine Lanze brechen für das Smartphone. Irgendwie wird mir das hier insgesamt zu negativ. :zwinker:

      Klar gibt es diese Auswüchse an Unhöflichkeit, dieses übermäßige Starren auf das Display, Selbstversunkenheit und Ich-Blase usw.

      Aber das trifft ja nun nicht auf alle Nutzer zu, selbst wenn sie ihr Handy oft nutzen.

      Es gibt einfach auch großartige Vorzüge, die wenigstens ich keinesfalls missen möchte.

      Das Smartphone...

      ...ist eine dauerhaft verfügbare, ständig aktualisierte "Presseschau", in der ich mich ständig auf dem Laufenden über wichtige politische Ereignisse halten und stets auf den neusten Stand gebracht werden kann.

      ...gibt mir die Möglichkeiten, bei Treffen spontan Änderungen ausmachen zu können, etwa wenn ich verhindert bin oder ich im Stau stehe etc. Früher war dann ärgerliches Warten angesagt. Heute genügt eine kurze Nachricht, und alle wissen Bescheid.

      ...eine unerschöpfliche Rechercherquelle. Ich suche mal eben schnell nach einem HNO-Arzt in der Nähe, auch im Urlaub, möchte wissen, wie die Öffnungszeiten meines Friseurs sind oder ob der Bäcker am Pfingstmontag geöffnet ist. Egal was, das meiste ist binnen Sekunden herausgefunden. Mal abgesehen von den tausend intelligent-absurden Fragen, die einem Kinder so stellen, wenn sie beginnen, die Welt zu entdecken. Warum ist das so? Früher blickte man in ahnungslose Gesichter und hatte das Gefühl, man müsse dumm sterben. Heute kann ich binnen Sekunden Nobelpreisträger zitieren. :zwinker:

      ...macht auch mich selbst schlauer, denn auch mich überfallen im Alltag hundert Fragen, die ich mir nicht beantworten kann. Und ich hasse es, meine Neugier nicht gestillt zu sehen. Also schaue ich einfach kurz nach: ob Burkhard Hirsch noch lebt, was genau eigentlich eine Gravitationswelle ist, wann die beste Erntezeit für den Rhabarber in unserem Garten ist usw.

      ...erleichtert mir den Alltag, etwa im öffentlichen Nahverkehr, wo man im Bus schon schief angeschaut wird, wenn man das Tagesticket zu 6,50€ mit einem Zehner bezahlen möchte. Heutzutage kauft man es einfach via App, zieht sich das Ticket aufs Handy und alles ist gut. Wieder eine Sache von Sekunden. Und ich muss nicht mehr nach Automaten und Kleingeld suchen.

      ...ist Inspiration pur, wenn man es richtig nutzt. Ich weiß nicht, wie es Eltern früher mit ihren gelangweilten Kindern gemacht haben (oder doch, ich weiß es noch, denn oft habe ich mich bei Ausflügen schrecklich gelangweilt, weil es immer dieselben waren), aber heute, wenn ich mit meiner Familie eine Aktivität plane, schaue ich einfach kurz, welche Möglichkeiten sich bieten - und nicht selten findet man ein originelles Ausflugsziel, auf das man sonst nicht gekommen wäre. Wir sind auf einer Besuchertour durch düstere Moore gestolpert, wir haben in einem Haus der Illusionen unseren Kopf auf einem festlich gedeckten Tisch drapiert, wir hockten planlos in einem Exit-Raum, während die Zeit uns davonrannte, und wir sind auf einer Sommerrodelbahn jauchzend ins Tal gerast - und das sind nur einige von den spontanen Familien-Trips, auf die wir ohne das Smartphone nie gekommen wären.

      ...weist mir den Weg. Wir lieben Radtouren. Aber wir sind nicht sehr orientiert. Will sagen: Wenn es das Handy nicht gäbe, würden wir Radtouren nicht lieben, weil wir uns ständig verfransten. So aber klicke ich es an meinem Lenker ein, und ich habe mit GPS stets den Überblick, ob wir uns noch auf dem richtigen Kurs befinden. Das hat uns bereits viele tolle Touren über Land beschert, an die ich mich ohne Handy-Navi wohl eher nicht herangewagt hätte.

      ...gibt einem ein gutes Gefühl, im Notfall sowohl erreichbar zu sein als auch selbst Hilfe holen zu können, wenn mal Not am Mann ist. Gerade mit heranwachsenden Kindern gibt einem das Sicherheit, etwa wenn man mal Einkäufe erledigt und das Kind die ersten Male allein zu Hause lässt.

      ...verschafft mir nicht zuletzt immer mal wieder kurze Auszeiten vom Alltag, ein kurzes Verschnaufen, das ich etwa gern dafür nutze, mal im Hörgrusel vorbeizuschauen und einen Beitrag zu schreiben, ehe ich mich wieder an die Arbeit mache.

      So, das sind jetzt nur einige Punkte, die mir mittels Brainstorming spontan einfallen. Mir hat das Handy viele Ärgernisse des Alltags aus dem Wege geschafft. Und dafür schätze ich es. Klar kann man es mit allem heillos übertreiben und natürlich muss man sein Konsumverhalten immer mal wieder hinterfragen, aber das trifft ja auf viele Bereiche zu. Warum sollte das mit dem Smartphone anders sein?
      Manchmal schleichen sich halt Dinge ein; das ist einem ja nicht immer bewusst. Aber dann muss man eben auch offen sein für einen freundlichen Hinweis.

      Es gibt da übrigens in diesem Zusammenhang einen Song, den mein Sohn ganz toll findet. Der behandelt die Auswüchse des Konsums auf sehr humorige Weise...



      Wir nutzen unsere Handys immer außerhalb der gemeinsamen Zeit. Das Handy liegt also nicht zwischen uns, sondern man geht eben weg zum Handy, um daran etwas zu machen. Das allein gewährleistet schon, dass man sich mit diesem Teil nicht verwachsen fühlt.
    • Wenn es zur Sucht wird, muss man auf jeden Fall etwas dagegen tun. Aber so ist es ja mit vielen Dingen im täglichen Leben.

      Ich bin ganz froh, dass ich mein Smartphone habe. Habe es unterwegs immer dabei. Schnell mal eine Nachricht schicken oder anrufen, ob man sich gleich am Strand trifft. Kurz mal googlen, wie lange das Geschäft noch geöffnet hat oder ähnliches. Das wäre ohne Handy nicht möglich.

      Zu Hause habe ich es nicht ständig bei mir. Muss es manchmal auch suchen, bevor ich los will. :gruebel: Und wenn ich meine Ruhe haben will, schalte ich es immer auf stumm. Wer mich dann erreichen muss, kennt meine Festnetznummer. :]

      Und in Gesellschaft hat das Smartphone Sendepause. Bei Treffen ist es immer in der Tasche verstaut, da die Anwesenheit von Personen mir immer wichtiger ist als das Smartphone. Ich persönlich finde es auch unhöflich, wenn das Gegenüber ständig aufs Handy guckt.

      :moin2:
    • Hardenberg schrieb:

      [...]

      Das Smartphone...

      ...ist eine dauerhaft verfügbare, ständig aktualisierte "Presseschau", in der ich mich ständig auf dem Laufenden über wichtige politische Ereignisse halten und stets auf den neusten Stand gebracht werden kann.

      ...gibt mir die Möglichkeiten, bei Treffen spontan Änderungen ausmachen zu können, etwa wenn ich verhindert bin oder ich im Stau stehe etc. Früher war dann ärgerliches Warten angesagt. Heute genügt eine kurze Nachricht, und alle wissen Bescheid.

      ...eine unerschöpfliche Rechercherquelle. Ich suche mal eben schnell nach einem HNO-Arzt in der Nähe, auch im Urlaub, möchte wissen, wie die Öffnungszeiten meines Friseurs sind oder ob der Bäcker am Pfingstmontag geöffnet ist. Egal was, das meiste ist binnen Sekunden herausgefunden. Mal abgesehen von den tausend intelligent-absurden Fragen, die einem Kinder so stellen, wenn sie beginnen, die Welt zu entdecken. Warum ist das so? Früher blickte man in ahnungslose Gesichter und hatte das Gefühl, man müsse dumm sterben. Heute kann ich binnen Sekunden Nobelpreisträger zitieren.

      ...macht auch mich selbst schlauer, denn auch mich überfallen im Alltag hundert Fragen, die ich mir nicht beantworten kann. Und ich hasse es, meine Neugier nicht gestillt zu sehen. Also schaue ich einfach kurz nach: ob Burkhard Hirsch noch lebt, was genau eigentlich eine Gravitationswelle ist, wann die beste Erntezeit für den Rhabarber in unserem Garten ist usw.

      ...erleichtert mir den Alltag, etwa im öffentlichen Nahverkehr, wo man im Bus schon schief angeschaut wird, wenn man das Tagesticket zu 6,50€ mit einem Zehner bezahlen möchte. Heutzutage kauft man es einfach via App, zieht sich das Ticket aufs Handy und alles ist gut. Wieder eine Sache von Sekunden. Und ich muss nicht mehr nach Automaten und Kleingeld suchen.

      ...ist Inspiration pur, wenn man es richtig nutzt. Ich weiß nicht, wie es Eltern früher mit ihren gelangweilten Kindern gemacht haben (oder doch, ich weiß es noch, denn oft habe ich mich bei Ausflügen schrecklich gelangweilt, weil es immer dieselben waren), aber heute, wenn ich mit meiner Familie eine Aktivität plane, schaue ich einfach kurz, welche Möglichkeiten sich bieten - und nicht selten findet man ein originelles Ausflugsziel, auf das man sonst nicht gekommen wäre. Wir sind auf einer Besuchertour durch düstere Moore gestolpert, wir haben in einem Haus der Illusionen unseren Kopf auf einem festlich gedeckten Tisch drapiert, wir hockten planlos in einem Exit-Raum, während die Zeit uns davonrannte, und wir sind auf einer Sommerrodelbahn jauchzend ins Tal gerast - und das sind nur einige von den spontanen Familien-Trips, auf die wir ohne das Smartphone nie gekommen wären.

      ...weist mir den Weg. Wir lieben Radtouren. Aber wir sind nicht sehr orientiert. Will sagen: Wenn es das Handy nicht gäbe, würden wir Radtouren nicht lieben, weil wir uns ständig verfransten. So aber klicke ich es an meinem Lenker ein, und ich habe mit GPS stets den Überblick, ob wir uns noch auf dem richtigen Kurs befinden. Das hat uns bereits viele tolle Touren über Land beschert, an die ich mich ohne Handy-Navi wohl eher nicht herangewagt hätte.

      ...gibt einem ein gutes Gefühl, im Notfall sowohl erreichbar zu sein als auch selbst Hilfe holen zu können, wenn mal Not am Mann ist. Gerade mit heranwachsenden Kindern gibt einem das Sicherheit, etwa wenn man mal Einkäufe erledigt und das Kind die ersten Male allein zu Hause lässt.

      ...verschafft mir nicht zuletzt immer mal wieder kurze Auszeiten vom Alltag, ein kurzes Verschnaufen, das ich etwa gern dafür nutze, mal im Hörgrusel vorbeizuschauen und einen Beitrag zu schreiben, ehe ich mich wieder an die Arbeit mache.


      [...]
      Hört sich für meine Begriffe tatsächlich schon nicht mehr nach "effektiv, nutzende, lebensunterstützende Notwendigkeit" an, denn viel mehr als doch noch nicht gänzlich eingestandene Sucht. :D
    • Ach, Secu, Du müsstest doch allmählich wissen, dass mich Deine fast schon rührend unbeholfenen Provo-Versuche stets völlig kalt lassen. Und was nicht eingestandene Selbsteinsichten angeht, sollte wohl jeder erst mal bei sich selbst anfangen. Da gibt's sicherlich genug zu tun. ^^
    • Eigentlich wollte schulzi hier ja nur Tipps und Anregungen, wie er es verhindern kann, sich zu viel mit seinem Smartphone zu beschäftigen.
      Ich habe mich daher auf Seite 1 gar nicht darüber ausgelassen, was ich vom Thema "Smartphone" generell halte, weil das für ihn nun nicht unbedingt hilfreich ist. ;)

      Mit meinem wird :fon: , dafür finde ich die Dinger nach wie vor :thumbup: , wenn man bedenkt, wie blöd es früher war, im Fall dringend notwendiger Gespräche unterwegs nach Telefonzellen suchen zu müssen :augenroll: , sonst gar nix. Okay, hin und wieder ein bisschen sms, aber selten. ;)
      Es is auch nur an, wenn ich darüber erreichbar sein möchte. Punkt. :)
    • Ich denke auch, dass vieles, was Leute damit machen, ebenso auf PC-, Laptop- oder Tablet-Nutzung zutrifft und gar keinen besonderen Handy-Bezug hat. Vieles von dem, was ich weiter oben etwa als potentielle Vorzüge aufgelistet habe, sind einfach Vorzüge des Internets, welche dann durch das Smartphone in ein handliches und transportables Format gebracht wurden. Aber ob ich nun am PC nach Öffnungszeiten, Alltagswissen oder Kochrezepten suche oder am Handy, macht ja nun qualitativ keinen Unterschied. Und viele Menschen verbringen wohl einfach generell zu viel Zeit mit Medien, seien es Handy oder PC oder nächtelange Serienmarathons auf Netflix. Nützt ja nun auch nichts, sich das Handy gänzlich zu versagen, dafür aber dann stundenlang vor dem PC oder der Glotze zu hängen. :zwinker:

      Mit dem Handy kommt man wenigstens an die frische Luft. =)