Hörspielmacher im Fokus (04) GERD NAUMANN

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    • Hörspielmacher im Fokus (04) GERD NAUMANN

      Angeregt durch @gruenspatz und @GrimReaper - und weil ich heute unversehens ein wenig Freizeit zur Verfügung habe und mich das Ganze sehr entspannt - habe ich jetzt mal die Anregung eines mir völlig unbekannten Namens im kommerziellen Hörspiel zum Anlass genommen, eine weitere Ausgabe unserer kleinen Hörgrusel-Rubrik zu starten.

      Da das Label maritim immer sehr stark mit den Produktionsbeteiligten an ihren Hörspielen zurückhält und vermutlich auch weil die Reihen, an denen er mitwirkt, thematisch jetzt nicht mein Hauptinteresse streifen, ist mir der Name bislang noch nicht sehr geläufig.

      Doch wer ist der Mann, der wie aus dem Nichts das Herz vieler kritischer Hörspielhörer eroberte und einigen sogar als der beste unter den aktuell aktiven Hörspielmachern gilt?

      Versuch eine Annäherung:

      Dr. Gerd Naumann wurde 1982 in Halle an der Saale geboren und studierte an der Universität Merseburg angewandte Medien- und Kulturwissenschaften. Seine Dissertation trägt den Titel: Filmsynchronisation in Deutschland bis 1955. Zudem ist er Autor einer Biographie über den Filmkomponisten Peter Thomas.

      Im Jahre 2012 führte ihn sein Weg in den Bereich des deutschen Hörspiels. Für das Label maritim betreut er aktuell diese vier Hörspielserien:

      • Sherlock Holmes - Die neuen Fälle (seit 2012)
      • Professor van Dusen - Die neuen Fälle (seit 2015)
      • Charlie Chan (seit 2016)
      • Inspector Lestrade (seit 2018)





      Seit einigen Jahren zeichnet Naumann auch für Dialogbuch und/oder Dialogregie bei der deutschen Synchronisation englischsprachiger Serien verantwortlich, so etwa bei Harlots - Haus der Huren, Victoria, The Good Cop, The Crown oder der Neusynchronisation der BBC-Serie Marple. In einigen dieser Produktionen übernahm er auch selbst kleine Sprechrollen.

      Für Freunde des Genres Horror vielleicht interessant: 2019 arbeitete Naumann an einer alternativen deutschen Tonspur des Horror-Streifens Chucky 2, in dem statt Lutz Harder der im ersten Teil eingesetzte Tobias Meister erneut zum Zuge kam. Nachfolgend der Link zu einem kleinen Statement des Regisseurs zu diesem Thema.

      Überhaupt scheint sich Naumann dem Genre Horror verbunden zu fühlen: Bei youtube ist ein Audiokommentar von ihm zu der Lovecraft-Verfilmung The Dunwich Horror verfügbar. Vielleicht ist das ja etwas für den einen oder anderen.


      So - und jetzt seid Ihr gefragt:

      Da mir @GrimReaper eine Antwort auf diese Frage schuldig blieb: Was zeichnet den Hörspielmacher Gerd Naumann aus?
      Gibt es eine persönliche Handschrift? Eine besondere Art, Hörspielskripte umzusetzen?

      Welche Hörspiele würdet Ihr Unbeleckten ans Herz legen, um gleich einen durchweg positiven Eindruck von seinem Schaffen zu erhalten?

      Gibt es vielleicht weitere Facetten dieser Persönlichkeit, die in meinem kurzen Text zu kruz gekommen oder gleich ganz ausgespart worden sind und die einer besonderen Würdigung wert sind?
      Dann gern ergänzen. ^^
    • Hardenberg schrieb:

      Da mir @GrimReaper eine Antwort auf diese Frage schuldig blieb: Was zeichnet den Hörspielmacher Gerd Naumann aus?
      Gibt es eine persönliche Handschrift? Eine besondere Art, Hörspielskripte umzusetzen?
      Dazu muss ich weiter ausholen. Das werde ich im Zuge meines juristisch sachgerechten Kommentars zur Verhandlung "Kammer gegen Koser" tun. Noch ein Grund mehr, mich da endlich dranzusetzen.
      "The period of the Daddschals dominion is generally set at forty days, the first day being like a year, the second like a month, the third like a week, and the remainder “like your days,” that is, days of normal duration (Kašmīrī, p. 112)"
    • Hardenberg schrieb:

      Welche Hörspiele würdet Ihr Unbeleckten ans Herz legen, um gleich einen durchweg positiven Eindruck von seinem Schaffen zu erhalten?

      Gerd Naumann war für die Bearbeitung & Regie der beiden Lauschrausch-Hörspiele

      - Berge des Wahnsinns
      &
      - Der Fall Charles Dexter Ward (beide Lovecraft)

      zuständig - beide kann ich sehr empfehlen, bis auf die unsägliche Fehlbesetzung Herbert Fux bei den Bergen des Wahnsinns, aber das ist ja letztlich Geschmacksache ^^ Bearbeitung & Umsetzung sind m.E. sehr gut geraten, außerdem glänzen die beiden Hörspiele dazu noch mit sehr schönen Verpackungen :-)
      :hammer: ... mit so *nem kleinen Richterhämmerchen allen auf die Birne kloppen und dabei jedes Mal "ABGELEHNT!" schreien - das wär's :hammer:
    • Hardenberg schrieb:

      Gibt es vielleicht weitere Facetten dieser Persönlichkeit, die in meinem kurzen Text zu kruz gekommen oder gleich ganz ausgespart worden sind und die einer besonderen Würdigung wert sind?
      Interessant ist in diesem Zusammenhang vielleicht auch noch das Interview, welches die Playtaste 07 mal mit Gerd Naumann geführt hat.
      siehe hier ab Seite 38.
      Das mit den markanten Stimmen, die unter Naumanns Regie gern verwendet werden, würde ich so unterschreiben, dafür ist ja auch die Synchro, die @Rabbit zwei Postings weiter oben angesprochen hat, ein Beispiel.


      "Wicker Man" auf Deutsch, hätte nicht gedacht, dass daran 2020 noch jemand Interesse haben würde. :zwinker:
      Den Film kann ich mir irgendwie gar nicht anders als im Original vorstellen.
      Auf jeden Fall ein krasses Teil - und um Klassen besser als die Neuverfilmung mit Nicholas Cage.
      Aber okay, das is hier wirklich :off: ;)
    • Danke für die Verlinkung des Interviews, @Agatha. :] Da das Interview nun doch schon ein paar Jährchen auf dem Buckel hat, ist folgende Information vielleicht noch erwähnenswert: Gerd Naumann nimmt nach wie vor (Stand September 2020) seine Aufnahmen - so weit es eben geht - im Ensemble auf.
      Eins und eins ist zwei -- von London bis Shanghai!