Werden Zeitangaben / Bezeichnungen falsch verstanden?

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    • Werden Zeitangaben / Bezeichnungen falsch verstanden?

      Hallo,
      mal eine Frage in die Runde, da mir das heute wieder aufgefallen ist. Ich nenne mal keine Labelnamen, um nicht den Thread auf ein Spezielles zu fokussieren.

      Beispiel 1: Ein Label veröffentlicht die News, dass eine neue Hörspielfolge fertig ist und die Abonnenten BALD die CD erhalten werden.

      Beispiel 2: Ein Label schreibt, dass ANFANG DES JAHRES eine neue Folge erscheinen wird.

      In Bezug auf das Produkt, bzw. die News die Frage an Euch: Welches Zeitfenster definiert ihr eigentlich bei den Worten "BALD" und "ANFANG DES JAHRES"?

      Ich bin selbst von der Problematik betroffen in der Form, dass ich in der Vergangenheit eine News von Zauberstern postete zum Ende eines Jahres hin, dass eine neue Folge ANFANG DES JAHRES bzw. IM ERSTEN QUARTAL erscheinen würde. Bereits in der dritten Januar-Woche kamen fast böse gestimmte Nachfrage-Mails, wann denn endlich die neue Folge erscheinen würde, da es hieß Anfang des Jahres und man bereits Geld für die CD bezahlt habe?!

      Daher vermute ich, dass die Worte "BALD", "ANFANG DES JAHRES", "IM FRÜHJAHR / HERBST", oder "IM SOUNDSOVIELTEN QUARTAL" falsch verstanden werden.

      Also wenn Label XY eine neue Folge ankündigt mit "BALD", dann ist MEIN Verständnis, dass es vermutlich in 2 Monaten erscheinen dürfte.
      Wenn Label XY eine neue Serie ankündigt mit "FRÜHJAHR 2020", dann gehe ich davon aus, dass es vielleicht in einem Zeitraum von Februar bis April erhältlich sein wird. Heißt also, dass April (obwohl schon 2. Quartal) für mich noch immer Frühjahr bedeutet. Ich also nicht mit einer VÖ im Januar rechne.

      Wie ist das bei Euch? Wenn es im Herbst heißt: "Im Frühjahr erscheint die CD für alle Vorbesteller", wann erwartet ihr diese dann in eurem Briefkasten? :?:

      Hoerspielecho.de - Reden wir darüber.
    • Ich gehe bei all Deinen Interpretationen mit, außer bei einer: "Anfang des Jahres" ist für mich Januar oder Februar, sonst könnte man ja gleich schreiben: "im ersten Quartal".
      Aber aufregen würde ich mich über keine Auslegung dieser doch recht schwammig gehaltenen Begriffe. Nur wenn ein konkretes Datum genannt ist, rechne ich auch als Kunde damit. Und selbst dann kann ja immer noch was dazwischenkommen, also nicht schlimm.
      Eins und eins ist zwei -- von London bis Shanghai!

    • Naja, ich würde grundsätzlich jedem Hörspielmacher von schwammigen Aussagen zur VÖ dringlichst abraten. Viele Leute sind durch die Geschichten rund um Gabriel Burns oder Goldagengården X usw. sehr dünnhäutig geworden.

      Grundsätzlich finde ich es gut, wenn es immer mal wieder Wasserstandmeldungen gibt, die einem zeigen, dass es voran geht. Aber wenn es nichts Konkretes zu vermelden gibt, würde ich das auch so schreiben. Man kann Unsicherheiten ja auch ganz offen so beschreiben: Wir peilen als VÖ Januar 2021 an, können aber nichts versprechen!, da weiß jeder, woran er ist. Zu viel Deutungsspielraum würde ich dabei aber nicht lassen, das wendet sich am Ende immer gegen den Macher, der so schwammig formuliert hat. Man denke an das berühmte "nach den Sommerferien" von Volker Sassenberg. Besteht ja auch keine Notwendigkeit für solche Aussagen, vor allem wenn es offensichtlich doch noch so unsicher war, dass man einen solchen Termin bekanntlich bei weitem nicht halten konnte.

      Ich finde, Labels wie CONTENDO oder TITANIA MEDIEN machen es richtig: Sie treten verlässlich auf, halten konstant Kontakt, indem sie Wasserstandsmeldungen oder Goodies posten, sind in ihren VÖ-Angaben gewöhnlich hochzuverlässig - und lassen alles Brimborium, das sich bloß als heiße Luft herausstellen könnte.

      Kurz und gut: Angaben wie "bald" oder "irgendwann im Frühjahr" sollte man sich schenken. Die helfen niemandem. Gern einen Hinweis geben, wenn dieser auch belastbar ist, dann aber bitte in klar umrissenem Rahmen, so dass er auch Aussagekraft hat, am besten mit konkretem Datum. Ansonsten eben die Unsicherheit des Zwischenstands deutlich heraustreichen. Eine gute Begründung führt bei 99% der Leute zu Geduld und Verständnis. Und das eine Prozent ist eh unbelehrbar - und das ist meist das, das laut und prägnant in die Tasten haut. =)
    • Hardenberg schrieb:

      Naja, ich würde grundsätzlich jedem Hörspielmacher von schwammigen Aussagen zur VÖ dringlichst abraten. Viele Leute sind durch die Geschichten rund um Gabriel Burns oder Goldagengården X usw. sehr dünnhäutig geworden.

      Das ist bei mir einer der Hauptgründe, weswegen ich auf Veröffentlichungsangaben nichts mehr gebe. Wenn es da ist, ist es da. Es gibt viele Label die sich an ein Datum halten, trotzdem haben es genau diese Beispiele geschafft mich in dieser Hinsicht zu desillusionieren.
      -- Bevor ich mich ärgere, ist es mir halt egal --
    • Ich nehme diese Termine eigentlich nur ernst, wenn in dieser Form: "Dieser Artikel erscheint am 20. November 2020".

      "BALD", "ANFANG DES JAHRES", "IM FRÜHJAHR / HERBST", oder "IM SOUNDSOVIELTEN QUARTAL" spiegeln die Wunschvorstellung der Macher wider, ich wünsche mir auch viele Dinge.
      "The period of the Daddschals dominion is generally set at forty days, the first day being like a year, the second like a month, the third like a week, and the remainder “like your days,” that is, days of normal duration (Kašmīrī, p. 112)"
    • Zunächst aus Produzenten-Sicht:
      Ich habe in der Vergangenheit (und auch bei neuen Sachen) auch mal mit "bald" als Zeitraum gearbeitet. Bald bedeutet für mich zwischen 2-8 Wochen. Wenn es "bald" eine Ankündigung gibt, dann ist in der Regel das Projekt bereits gemastert und planbar, aber man ist von der geplanten VÖ noch zu weit weg, um etwas anzukündigen, weil das in Vergessenheit geraten könnte bis zur Veröffentlichung. Oder man muss sich erst noch mit ggf. einer externen PR absprechen. Oder man möchte schlicht nicht zu früh etwas ankündigen, um der Konkurrenz nicht Vorlauf für Klone der eigenen Ideen zu geben.
      Ich würde aber z.B. nicht konkret eine der neuen Serien/Reihen ankündigen, ohne nicht schon soweit zu sein, auch etwas veröffentlichen zu können.
      Da kann man bei Contendo weit zurück schauen, auch Sachen wie "Mord in Serie", "Sex in Serie", "Morgan&Bailey" usw. wurden erst offiziell angekündigt, als schon alles veröffentlichbar war. Die einzige Ausnahme bisher bildete "Gespenster-Krimi", da (Nähkästchen auf) die Veröffentlichung verschoben werden musste, weil ein Sounddesign nicht abgenommen wurde und es von einem anderen Sounddesigner komplett neu gemacht werden musste. (Nähkästchen zu)
      Gut, Corona hatte jetzt bei Insel-Krimi und Küsten-Krimi für eine kleine Verzögerung gesorgt, weil wir erst abwarten mussten, ob und dass der Tonträgerhandel wieder "öffnet". Das war aber auch nicht vorhersehbar.

      Aus Hörer-Sicht:
      Hier würde ich aber auch ähnliche Zeiträume vom Verständnis her erwarten. Ein "bald" sehe ich als Hörer sogar noch kritischer. :) Anfang des Jahres sehe ich als Januar, maximal Anfang Februar. Frühjahr geht bei mir gefühlt von März bis Mai. (Sicherheitshalber nehme ich da als Produzent daher auch lieber eine Quartalsangabe, weil jeder zu einer anderen Zeit Frühlingsgefühle hat...).
      Wenn jedoch ein Label ankündigt, dass alles schon fertig sei, oder alles im Kasten oder sehr bald etwas erscheint usw usw oder z.B. dass eine Serie z.B. im April angekündigt werden und dann bei Ankündigung sofort erscheinen soll und es dann heißt, man könne wegen Corona die geplanten April/Mai-Aufnahmen nicht machen, dann fehlt mir jedes Zeit-/Raum-Gefühl, welches vermutlich von mir als Hörer erwartet wird, um die Logik zu verstehen. Okay, das mag jetzt als Beispiele zu konkret sein... Und wie gesagt, das ist meine Meinung rein aus Hörer-/Käufersicht.
      Solche Vorfälle sorgen jedoch leider dafür, dass bei vielen Hörern der zweifelnde Gedanke "ich glaubs erst, wenn ich es in den Händen halte" bei Ankündigungen aufkommt und das ist schade, wenn es dadurch auf die vielen anderen Labels abfärbt, die ordentliche Ankündigungen machen und diese auch halten. Natürlich verstehe ich es aus Hörersicht natürlich, wenn es durch Erkrankungen, Tod oder andere plötzliche Vorfälle mal Unplanbarkeiten oder Terminchaos gibt, aber wenn die Unregelmäßigkeit die neue Regelmäßigkeit wird und das Unplanbare quasi schon eingeplant wird, dann wird mir das zu philosophisch, um es noch zu verstehen. :)
    • Audioromane schrieb:

      Wie ist das bei Euch? Wenn es im Herbst heißt: "Im Frühjahr erscheint die CD für alle Vorbesteller", wann erwartet ihr diese dann in eurem Briefkasten?
      Dann erwarte ich die CD spätestens am 1. März im Briefkasten - nun, zumindest war das so "vor Corona".
      Derzeit bin ich da viel, viel kulanter, weil man ja nun wirklich mitbekommen hat, wie schwierig es für viele Labels ist, noch die ursprünglich gemachten Zeitpläne einzuhalten.
      Aber in der Regel gebe ich auf viele Ankündigungen eher wenig, bis ich dann lese, dass die CD lieferbar ist.
      "Bald", "demnächst" , "irgendwann in der und der Jahreszeit"... man hat im Laufe der Hör-Jahre zu oft die Erfahrung gemacht, dass das wirklich bestenfalls "Richtwerte" sind, die besagen: "Hey, wir leben noch, wir arbeiten noch dran, es geht irgendwie weiter." :zwinker:

      Gibt aber generell auch wenig, wo ich es gar nicht abwarten kann, bin recht geduldig.
    • Agatha schrieb:

      Audioromane schrieb:

      Wie ist das bei Euch? Wenn es im Herbst heißt: "Im Frühjahr erscheint die CD für alle Vorbesteller", wann erwartet ihr diese dann in eurem Briefkasten?
      Dann erwarte ich die CD spätestens am 1. März im Briefkasten...

      Das ist ein gutes Beispiel. Bei so einer Aussage gibt es einen recht großen Deutungsspielraum: Manch einer versteht Frühjahr als früh im Jahr und erwartet die VÖ dann im ersten Quartal, andere assoziieren damit vielleicht den kalendarischen Frühling der ja von Mitte März bis Mitte Juni geht. So haben wir dann schon einen Zeitraum von fast sieben Monaten der mit einen nicht ganz präzise ausgewählten Wort abgedeckt ist. =)

      Da ist mir ein: Wir peilen Anfang Februar an, können es aus Grund xy aber nicht hundertprozentig versprechen! deutlich lieber.
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