Phantastische Geschichten - Berge des Wahnsinns 1/2
William Dyer plant einen Bombenanschlag auf eine arktische Forschungsstation, der knapp misslingt. Doch was ihn dazu bewogen hat, liegt schon einige Jahre zurück, als er zum ersten Mal zu einer Expedition in die Weiten der Gletscher aufgebrochen ist und dort nach einer Sprengung einen Schrecken erlebt hat, der ihn nicht mehr losgelassen hat...
Für seine "Phantastischen Geschichten" hat sich Oliver Döring einen gelungenen Kniff erdacht, um bekannte Geschichten auf neue Art zu präsentieren: Er transportiert diese in die heutige Zeit. So bekommt auch "Berge des Wahnsinns" von H.P. Lovecraft nun einen neuen Dreh, wird wegen seiner Länge auf zwei CDs aufgeteilt. Der erste Teil stellt zunächst die beiden Stränge der Handlung vor, beides Mal spielt William Dyer die Hauptfigur: Zunächst wird sein geplanter Anschlag und die nachfolgenden Befragungen der Beteiligten thematisiert. Die Szenen der ersten Expedition sind immer wieder dort hineingeschnitten, was oft recht sprunghaft geschieht und so nicht nur das Tempo steigert, sondern auch die Spannung auf beiden Ebenen erhöht. Waren bei Lovecraft die Erkenntnisse der Forschungen im Vordergrund, sind hier auch die Auswirkungen auf die moderne Welt mit ihren technischen Möglichkeiten beschrieben. Dieser erste Teil des Zweiteilers geht aber auch schon in die vollen, bringt einige entscheidende Erkenntnisse und packende Szenen, eine Szenerie voller Schrecken. Man hat nicht das Gefühl, dass Döring allzu viel für den zweiten Teil aufspart, auch diese Episode ist sehr packend - mal wegen dramatischer und actionreicher Szenen, mal aber auch durch ihre stillen, ruhigen Momente, die intensiv und unheimlich wirken. Und natürlich gibt es auch hier einen Höhepunkt zum Schluss, bei dem man nicht nur nähere Zusammenhänge über die Hintergründe erfährt, sondern auch mit einigen packenden Szenen entlassen wird – der Effekt, dass man deswegen neugierig auf den zweiten Teil ist, ist wahrscheinlich nicht ungewollt. Erneut ist so ein hervorragendes Hörspiel entstanden, das Lust auf den weiteren Verlauf der Handlung macht.
Als William Dyer ist Hans-Georg Panczak zu hören, der sowohl den Forschungs- und Wissensdrang des Mannes, aber auch die düsteren Ankündigungen und seine beängstigende Entschlossenheit sehr gekonnt umsetzt. Sowohl seine Dialoge als auch die Erzähltexte wirken sehr lebendig und eingängig. Dr. Pabody bekommt seine Stimme von Bernd Vollbrecht geliehen, der wie immer eine sehr intensive Aura von seinem Charakter ausgehen lässt, vielschichtig und sehr präsent spricht, was die Stimmung der Episode verstärkt. Dr. Mary Gatney wird von Antje von der Ahe gesprochen, die mir ebenfalls sehr gut gefallen hat und die junge Forscherin sehr markant und energiegeladen spricht, besonders die unheimlichen Szenen weiß sie dabei gekonnt umzusetzen. Weitere Sprecher sind Rene Dawn-Claude, Martin Keßler und Hans Bayer.
Wie immer hat Oliver Döring mit seinem Team eine sehr moderne akustische Umsetzung geschaffen, bei dem vor allem die Geräusche sehr fein aufeinander abgestimmt sind. Neben der modernen Szenerie sind aber auch die mysteriösen Elemente gekonnt umgesetzt, was auch durch die stimmungsvolle Musik geschieht, die vor allem mit klassischen Instrumenten umgesetzt wurde.
Das Cover zu der Episode zeigt die eisige Berglandschaft, die der Schauplatz der Handlung ist. Aus einer Höhle, die mysteriös grünlich schimmert, scheint man auf einen riesigen Gletscher zu sehen, vor dem zwei einsame Menschen stehen. Die moderne Optik passt dabei gut zu der Idee, die bekannte Geschichte in die heutige Zeit zu transportieren. Das kleine beiliegende Booklet ist sehr schlicht geraten und enthält nur die notwendigsten Informationen.
Fazit: Dörings Neuinterpretation von "Berge des Wahnsinns" überzeugt einmal mehr durch den sehr geschickten und authentischen Transport in die heutige Zeit. Der Kern der Handlung wird beibehalten, aber eben auf eine Ebene gehoben. Durch die gelungene Erzählweise kommt viel Spannung und Dynamik auf, was mehr Schwung in die Handlung bringt. Markante Figuren und die sehr dichte Stimmung sorgen ebenso für einen sehr gelungenen Gesamteindruck.
VÖ:6. März 2020
Label: Imaga
Bestellnummer: 9783946207603
William Dyer plant einen Bombenanschlag auf eine arktische Forschungsstation, der knapp misslingt. Doch was ihn dazu bewogen hat, liegt schon einige Jahre zurück, als er zum ersten Mal zu einer Expedition in die Weiten der Gletscher aufgebrochen ist und dort nach einer Sprengung einen Schrecken erlebt hat, der ihn nicht mehr losgelassen hat...
Für seine "Phantastischen Geschichten" hat sich Oliver Döring einen gelungenen Kniff erdacht, um bekannte Geschichten auf neue Art zu präsentieren: Er transportiert diese in die heutige Zeit. So bekommt auch "Berge des Wahnsinns" von H.P. Lovecraft nun einen neuen Dreh, wird wegen seiner Länge auf zwei CDs aufgeteilt. Der erste Teil stellt zunächst die beiden Stränge der Handlung vor, beides Mal spielt William Dyer die Hauptfigur: Zunächst wird sein geplanter Anschlag und die nachfolgenden Befragungen der Beteiligten thematisiert. Die Szenen der ersten Expedition sind immer wieder dort hineingeschnitten, was oft recht sprunghaft geschieht und so nicht nur das Tempo steigert, sondern auch die Spannung auf beiden Ebenen erhöht. Waren bei Lovecraft die Erkenntnisse der Forschungen im Vordergrund, sind hier auch die Auswirkungen auf die moderne Welt mit ihren technischen Möglichkeiten beschrieben. Dieser erste Teil des Zweiteilers geht aber auch schon in die vollen, bringt einige entscheidende Erkenntnisse und packende Szenen, eine Szenerie voller Schrecken. Man hat nicht das Gefühl, dass Döring allzu viel für den zweiten Teil aufspart, auch diese Episode ist sehr packend - mal wegen dramatischer und actionreicher Szenen, mal aber auch durch ihre stillen, ruhigen Momente, die intensiv und unheimlich wirken. Und natürlich gibt es auch hier einen Höhepunkt zum Schluss, bei dem man nicht nur nähere Zusammenhänge über die Hintergründe erfährt, sondern auch mit einigen packenden Szenen entlassen wird – der Effekt, dass man deswegen neugierig auf den zweiten Teil ist, ist wahrscheinlich nicht ungewollt. Erneut ist so ein hervorragendes Hörspiel entstanden, das Lust auf den weiteren Verlauf der Handlung macht.
Als William Dyer ist Hans-Georg Panczak zu hören, der sowohl den Forschungs- und Wissensdrang des Mannes, aber auch die düsteren Ankündigungen und seine beängstigende Entschlossenheit sehr gekonnt umsetzt. Sowohl seine Dialoge als auch die Erzähltexte wirken sehr lebendig und eingängig. Dr. Pabody bekommt seine Stimme von Bernd Vollbrecht geliehen, der wie immer eine sehr intensive Aura von seinem Charakter ausgehen lässt, vielschichtig und sehr präsent spricht, was die Stimmung der Episode verstärkt. Dr. Mary Gatney wird von Antje von der Ahe gesprochen, die mir ebenfalls sehr gut gefallen hat und die junge Forscherin sehr markant und energiegeladen spricht, besonders die unheimlichen Szenen weiß sie dabei gekonnt umzusetzen. Weitere Sprecher sind Rene Dawn-Claude, Martin Keßler und Hans Bayer.
Wie immer hat Oliver Döring mit seinem Team eine sehr moderne akustische Umsetzung geschaffen, bei dem vor allem die Geräusche sehr fein aufeinander abgestimmt sind. Neben der modernen Szenerie sind aber auch die mysteriösen Elemente gekonnt umgesetzt, was auch durch die stimmungsvolle Musik geschieht, die vor allem mit klassischen Instrumenten umgesetzt wurde.
Das Cover zu der Episode zeigt die eisige Berglandschaft, die der Schauplatz der Handlung ist. Aus einer Höhle, die mysteriös grünlich schimmert, scheint man auf einen riesigen Gletscher zu sehen, vor dem zwei einsame Menschen stehen. Die moderne Optik passt dabei gut zu der Idee, die bekannte Geschichte in die heutige Zeit zu transportieren. Das kleine beiliegende Booklet ist sehr schlicht geraten und enthält nur die notwendigsten Informationen.
Fazit: Dörings Neuinterpretation von "Berge des Wahnsinns" überzeugt einmal mehr durch den sehr geschickten und authentischen Transport in die heutige Zeit. Der Kern der Handlung wird beibehalten, aber eben auf eine Ebene gehoben. Durch die gelungene Erzählweise kommt viel Spannung und Dynamik auf, was mehr Schwung in die Handlung bringt. Markante Figuren und die sehr dichte Stimmung sorgen ebenso für einen sehr gelungenen Gesamteindruck.
VÖ:6. März 2020
Label: Imaga
Bestellnummer: 9783946207603