DreamLand Grusel - 42 - Das Geheimnis der Betty H.

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    • DreamLand Grusel - 42 - Das Geheimnis der Betty H.

      DreamLand Grusel - 42. Das Geheimnis der Betty H.



      Nach dem traumatischen Mord an seiner Schwester Pamela hat sich Marc O'Brian in ein Sanatorium zurückgezogen, da auch sein sonstiges Leben in Trümmern liegt. Das scheint etwas zu viel für ihn zu sein, er ist überspannt und fühlt sich verfolgt, sodass er dankbar für die liebevolle Fürsorge seiner Freunde Alice und Dave. Doch auch diese merken bald, dass etwas nicht zu stimmen scheint...

      Thomas Birker hat als 42. Episode seiner "DreamLand Grusel"-Reihe eine Vorlage von Raimund Junker umgesetzt, die mit der Frage spielt, was Realität und was Einbildung ist. Schon früh wird diese Ebene in die Handlung eingebaut, wenn Marc im Sanatorium erste Halluzinationen zu haben scheint und sein labiler Charakter betont wird. Die Folge lässt sich recht viel Zeit, um an diesem Punkt anzusetzen, die Freundschaft zwischen Marc, Alice und Dave zu betonen, das aus dem Ruder gelaufene Leben von Marc zu beschreiben. Aber auch der Querverweis zu einer früheren Folge der Reihe und wieder vorkommenden Figuren wird gezogen, man muss aber keinerlei Vorkenntnisse haben, um diese Geschichte zu verstehen. Erst recht spät wird auf das Thema des Titels angespielt, wenn Marc seine neue Vermieterin kennenlernt, die eben diese Betty H. ist. Auch ihr Schicksal wird nach und nach eingebaut, was durchaus unterhaltsam geraten ist. Die Themen, die dabei aufkommen, sind allerdings etwas flach zusammengefügt: Ein ausgebranntes Kinderheim, unheimliche Puppen, wirre Aussagen von geistig verwirrten Menschen, unerklärliche unbekannte Anrufe - das wirkt etwas klischeehaft und wie aus dem Katalog von Gruselfilmen zusammengesucht. Nicht alle Zusammenhänge sind dabei logisch aufgebaut, die Dialoge weisen manchmal abrupte Sprünge auf, die Charaktere sagen merkwürdige Dinge zur falschen Zeit. Nicht falsch verstehen: Die Folge ist durchaus spannend und unheimlich umgesetzt, das Dialogbuch hätte aber noch eine Überarbeitung vertragen.

      Die Sprecher der Folge machen ihre Sache sehr gut, allem voran Marc Schülert in der Rolle des Marc O'Brian. Er betont den gebrochenen, verängstigten Charakter sehr eingängig, setzt panische Momente ebenso gekonnt um wie die leise Hoffnung oder die Verbundenheit zu seinen Freunden. Überzeugend ist auch Sarah Riedel in der Rolle der Betty Holloway, der leicht exzentrische Ausdruck ihrer Stimme passt gut zu dem Charakter. Nur manchmal scheint sie ein wenig aus dem Tritt zu kommen und verliert dann ihren Rhythmus. Als Alice Sutton ist Ulrike Stürzbecher zu hören, auch ihr warmherziger und freundlicher Klang ist gekonnt eingesetzt und sorgt für einige gelungene Momente. Weitere Sprecher sind Gerrit Schmidt-Foss, Dirk Hardegen und Christian Weygand.

      Wie die Geschichte auch ist die akustische Gestaltung der Episode etwas zu plakativ geraten - warum beispielsweise auf dem Gelände des Sanatoriums unbedingt ein Rabe krächzen muss ist nur ein Beispiel dafür. Die Musik lehnt sich natürlich wieder an den Stil von Hörspielen aus den 80er Jahren angelehnt, wirkt genau deswegen aber auch nicht ganz passend, da die Episode eben in der aktuellen Zeit angesiedelt ist. Einige Schockmomente oder die Untermalung einiger Dialoge sind jedoch gut gelungen, beispielsweise bei der Beerdigung von Pamela.

      Das komplett in Rottönen und Schwarz gehaltene Cover mit nur wenigen weißen Elementen zeigt das ernste, ein wenig traurige Gesicht einer jungen Frau, ebenso aber auch eine verschwommen angedeutete Szenerie aus der Handlung, was gut zu der Episode, aber auch zur bisherigen Covergalerie passt. Die restliche Gestaltung ist wie immer sehr schlicht gehalten, enthält aber ansonsten keine weiteren Informationen, mit Ausnahme der üblichen Produktionsangaben.

      Fazit: Die Szenerie der Episode ist düster und unheimlich, die Spannung steigert sich immer weiter, das Spiel mit psychischen Erkrankungen und unheimlichen Elementen ist gelungen. Doch die nicht immer ganz sauberen Dialoge mit zu plötzlichen Übergängen oder die Zusammenstellung der Themen wie aus dem Gruselkatalog stören den Hörfluss und reißen den Hörer immer wieder aus der Handlung heraus, sodass ein eher zweispältiger Eindruck zurückbleibt.

      VÖ: 6. März 2020
      Label: DreamLand
      Bestellnummer: 9783960663065
      :besserwisser: