Inhalt:
Ein surrealer Horror: Ein Maler tötet im Opiumrausch seine Geliebte. Damit beginnt für den wahnhaft Liebenden eine Reise ins Reich der Toten. Hörspiel nach einer Erzählung von Sadegh Hedayat.
"Wunden gibt es, die wie die Lepra an der Seele nagen, langsam, in der Einsamkeit. Es sind dies Leiden, die man keinem erzählen kann." In "Die blinde Eule" beschreibt der iranische Schriftsteller Sadegh Hedayat die Opiumdelirien eines verstörten Federkastenmalers, der sich nach nichts mehr als Zärtlichkeit und Schönheit sehnt, aber Allah und die Welt der "Canaille" angeekelt meidet. Voller Traurigkeit, manisch und krank, getrieben von Selbsthass und dem Gefühl, nicht geliebt zu werden, ermordet er seine Frau. Die Beseitigung dieser Leiche mündet in eine fatale Reise in das Reich der Traumbilder und Ängste. Alles scheint in einem Kreislauf zu verschwimmen: Körper und Kosmos, Augenblick und Wiederholung, Motiv und Spiegelung. Das fiebrige Ich wendet sich immer wieder an die "blinde Eule", seinem Schatten. Er erzählt ihr und der Nachwelt von seinem Leben und seinem Siechtum, macht uns zu Zeugen eines erschütternden Hilfeschreis.
Hintergrund:
"Manche Menschen beginnen ihren Todeskampf schon mit zwanzig", schrieb Sadegh Hedayat an anderer Stelle. Der Hilfeschrei des 1903 in Teheran geborenen Autors blieb unerhört. Er, einer der bedeutendsten persischen Autoren des 20. Jahrhunderts, in jedem Fall eine der überragenden Figuren in der literarischen Landschaft des Iran, wurde zeitlebens nicht gewürdigt. In seinem Heimatland hatte er wohl mehr Feinde als Leser, dort wurde sein Werk marginalisiert, zensiert und ist nahezu vergessen. Nach zwei missglückten Versuchen nahm sich der an tiefster Depression leidende Hedayat im Jahr 1951 im Pariser Exil das Leben. Er, der "lebendig Begrabene", wurde Opfer der Ausgrenzung und eines unüberwindlichen Pessimismus.
In seinem Hauptwerk "Die blinde Eule", 1936 in Bombay erstveröffentlicht, kondensieren zwei Kulturen - die des Orients und des Okzidents, die der europäischen Moderne und die des Schamanismus. Die Regisseurin Iris Drögekamp und die Komponistin Martina Eisenreich transformieren diesen einzigartigen Text, der zwischen Erzählung und Essay, Karikatur und Gedicht oszilliert, in ein düsteres Konzeptalbum. Voller Schnörkel, und doch schnörkellos. Ein Kammerspiel zwischen Realität und Halluzination, mit Sebastian Rudolphs Stimme als Zeremonienmeister.
Sprecher:
Ein Monolog mit Sebastian Rudolph
Produktion:
von Sadegh Hedayat
Übersetzung aus dem Französischen: Gerd Henniger
Komposition: Martina Eisenreich
Technische Realisation: Gerd-Ulrich Poggensee, Christian Alpen, Sebastian Ohm
Regieassistenz: Felix Lehmann
Bearbeitung und Regie: Iris Drögekamp
Produktion: NDR 2018 in Kooperation mit Deutschlandradio
NDR Kultur hat das Hörspiel zum bereit gestellt.
Ein surrealer Horror: Ein Maler tötet im Opiumrausch seine Geliebte. Damit beginnt für den wahnhaft Liebenden eine Reise ins Reich der Toten. Hörspiel nach einer Erzählung von Sadegh Hedayat.
"Wunden gibt es, die wie die Lepra an der Seele nagen, langsam, in der Einsamkeit. Es sind dies Leiden, die man keinem erzählen kann." In "Die blinde Eule" beschreibt der iranische Schriftsteller Sadegh Hedayat die Opiumdelirien eines verstörten Federkastenmalers, der sich nach nichts mehr als Zärtlichkeit und Schönheit sehnt, aber Allah und die Welt der "Canaille" angeekelt meidet. Voller Traurigkeit, manisch und krank, getrieben von Selbsthass und dem Gefühl, nicht geliebt zu werden, ermordet er seine Frau. Die Beseitigung dieser Leiche mündet in eine fatale Reise in das Reich der Traumbilder und Ängste. Alles scheint in einem Kreislauf zu verschwimmen: Körper und Kosmos, Augenblick und Wiederholung, Motiv und Spiegelung. Das fiebrige Ich wendet sich immer wieder an die "blinde Eule", seinem Schatten. Er erzählt ihr und der Nachwelt von seinem Leben und seinem Siechtum, macht uns zu Zeugen eines erschütternden Hilfeschreis.
Hintergrund:
"Manche Menschen beginnen ihren Todeskampf schon mit zwanzig", schrieb Sadegh Hedayat an anderer Stelle. Der Hilfeschrei des 1903 in Teheran geborenen Autors blieb unerhört. Er, einer der bedeutendsten persischen Autoren des 20. Jahrhunderts, in jedem Fall eine der überragenden Figuren in der literarischen Landschaft des Iran, wurde zeitlebens nicht gewürdigt. In seinem Heimatland hatte er wohl mehr Feinde als Leser, dort wurde sein Werk marginalisiert, zensiert und ist nahezu vergessen. Nach zwei missglückten Versuchen nahm sich der an tiefster Depression leidende Hedayat im Jahr 1951 im Pariser Exil das Leben. Er, der "lebendig Begrabene", wurde Opfer der Ausgrenzung und eines unüberwindlichen Pessimismus.
In seinem Hauptwerk "Die blinde Eule", 1936 in Bombay erstveröffentlicht, kondensieren zwei Kulturen - die des Orients und des Okzidents, die der europäischen Moderne und die des Schamanismus. Die Regisseurin Iris Drögekamp und die Komponistin Martina Eisenreich transformieren diesen einzigartigen Text, der zwischen Erzählung und Essay, Karikatur und Gedicht oszilliert, in ein düsteres Konzeptalbum. Voller Schnörkel, und doch schnörkellos. Ein Kammerspiel zwischen Realität und Halluzination, mit Sebastian Rudolphs Stimme als Zeremonienmeister.
Sprecher:
Ein Monolog mit Sebastian Rudolph
Produktion:
von Sadegh Hedayat
Übersetzung aus dem Französischen: Gerd Henniger
Komposition: Martina Eisenreich
Technische Realisation: Gerd-Ulrich Poggensee, Christian Alpen, Sebastian Ohm
Regieassistenz: Felix Lehmann
Bearbeitung und Regie: Iris Drögekamp
Produktion: NDR 2018 in Kooperation mit Deutschlandradio
NDR Kultur hat das Hörspiel zum bereit gestellt.
OTR-Fan