Nunja, Hörspiele, in denen historische Personen miteinander agieren, die sich de facto so nie getroffen haben, scheint ja schon länger interessant für die Hörspielwelt zu sein.
Warum man hier aber ausgerechnet Goethe und Hundt miteinander in einer Kutsche sitzen und über die Religionen, insbesondere das Judentum, reden und streiten lässt, das erschließt sich mir nicht so ganz.
Zumal beide einander auch nicht (er)kennen und es wechselseitig zu so einigen Missverständnissen kommt.
Nach dem was Hundt, eben ein bekennender Antisemit der schlimmsten Sorte, da an absolut hetzerisch-menschenverachtenden Theorien vom Stapel lässt - alles vor dem HIntergrund der Ermordung Kotzebues und der "Hephep-Unruhen", die zeigen, wie tief der Judenhass damals in der Gesellschaft verbreitet war - gönnt man es ihm natürlich so richtig, dass ihn Goethe schließlich durchschaut, angewidert aus der Kutsche wirft und wieder auf der Straße zurücklässt, wo er ihn eine gute Stunde vorher mit den fliegenden Blättern zu seiner antijüdischen Schrift "Pickenick für die Juden" aufgelesen hat.

Natürlich kann man leider! auch gewisse antisemitistische Parallelen bis in die Gegenwart ziehen, aber warum Goethe als einen der Protagonisten bzw als schließlich laut werdende "Stimme der Vernunft"?
Wird dann eher reingehört?

Top Sprecher, ausgefallener, historisch jedoch sehr interessanter - wenn auch bedrückender - Inhalt. Denn die Menschheit lernt eben viel zu oft nichts dazu...