Die drei ??? - 006 - und der sprechende Totenkopf

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    • Die drei ??? - 006 - und der sprechende Totenkopf

      Die drei Fragezeichen 006.jpg

      Inhalt:
      Bob und Peter halten von Anfang an nicht viel davon, daß ihr Freund Justus auf einer Versteigerung ausgerechnet einen uralten Koffer mit unbekanntem Inhalt ersteigern will. Hätten sie geahnt, welch gefährliche Verwicklungen sich aus dem Besitz des Koffers ergeben würden - sie hätten noch weit heftiger protestiert! Nicht genug damit, daß er neben den Kleidern und Utensilien eines Zauberkünstlers einen Totenkopf enthält: der merkwürdige Schädel kann auch noch sprechen! Ziemlicher Schock für die drei Detektive, die keinesfalls an Spuk glauben. Und kaum beginnen sie, dieses Geheimnis zu ergründen, da ist schon eine ganze Bande Dunkelmänner hinter ihnen und dem Koffer her. Die rätselhaften Sprüche des Totenkopfes führen die drei ??? zu einer wahrsagenden Zigeunerin, auf die Spur des verschollenen Zauberkünstlers und eines unaufgeklärten Bankraubes. Doch als sie den letzten Hinweis zur Lösung des Falles in Händen halten, scheint alles schiefzugehen...

      Sprecher:
      Erzähler (Alfred Hitchcock)...........................Peter Pasetti
      Justus Jonas............................................Oliver Rohrbeck
      Peter Shaw..............................................Jens Wawrczeck
      Bob Andrews..........................................Andreas Fröhlich
      Tante Mathilda Jonas................................Karin Lieneweg
      Patrick Kenneth.....................................Wolfgang Kubach
      Hauptkommissar Reynolds.............................Horst Frank
      Gulliver........................................................Joachim Wolff
      Mr. Grant......................Hans Meinhardt [Lothar Grützner]
      Hauswirt..................................................Reiner Brönneke
      Fred Brown................................................Peter Buchholz
      Mr. Maximillian..........................................Richard Lauffen
      Mrs. Miller................Marianne Wolters [Marianne Kehlau]
      Auktionator................................................Gerlach Fiedler
      Mann.....................................................Karl-Ulrich Meves

      Erscheinungstermin:
      17.10.1979

      Bestellbar bei
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    • 1979 - das Jahr als ich meine erste ??? hörte. Da lag damals eine LP unter dem Weihnachtsbaum, wenn ich mich irgendwie recht entsinne. Lange, lange her. Naja, richtig erinnern kann ich mich nicht, aber es wurde mir so gesagt. Die rätselhaften Bilder war meine erste ??? LP - nicht dieser Totenkopf, der okay ist, aber irgendwie nie der ganz große Brüller. Dafür finde ich Wahrsagerin mit der Männerstimme einfach nur unpassend. Das fällt doch auch Kindern auf...
    • Doch, den "Totenkopf" mochte ich schon immer besonders gern! :thumbup:
      Das is auch eine der Folgen, die ich bereits als Kind hatte, kann Teile davon nach wie vor auswendig.
      Und gerade die Szene bei der Wahrsagerin is herrlich schräg. =)
      Klar hört man ein bisschen, dass sie ein Mann ist, aber für mich hätte das halt trotzdem eine seltsam klingende alte Frau sein können. ;)
      Viel blöder fand ich, dass man beim Phantomsee gleich erkennen konnte, wer sich hinter "Java Jim" verbirgt.
      Bei "Juana" weiß man ja noch nicht wirklich, was er/sie bezweckt. Von daher für mich völlig okay damals.
      Dann die Szene mit dem Koffer - dadurch beginnt die Folge schon richtig interessant!
      Oder dass der Schädel "Buh!" zu Tante Mathilda sagt. =)
      Dann das "wegtransportierte" Haus - damals habe ich gelernt, dass so etwas in den USA wohl problemlos möglich ist. :arg4: =)
      Der geheimnisvolle Rätsel-Brief, die Ermittlungsarbeit der Jungs, die Suche nach dem Geld. Da passt alles, um die Story abwechslungsreich zu machen!
      Okay, natürlich hätte der Schädel nach so langer Zeit nicht mehr sprechen können, jede Batterie wäre da längst leer gewesen - und dass die Jungs die Anlage im Sockel nicht entdeckt hätten, ist auch unwahrscheinlich. ;)
      Aber das hat mich damals nicht gestört - unt tut es weiterhin nicht.
      Es gibt ja mehr solcher Ungereimtheiten in den Klassikern - trotzdem sind sie fast alle toll. :thumbsup:
    • Belphanior schrieb:

      ich war wohl 7 als ich diese Folgen hörte
      Ja, ich bin da halt auch schon zwölf gewesen, das macht einiges aus.
      Dass "Juana" nicht ganz koscher ist, war ja ohnehin klar, da fand ich es halt auch nicht schlimm, dass die wie die komische Frau klang, die am Anfang Just den Koffer abkaufen wollte. Irgendwas stimmte mit der Person eh nicht... ;)
      Und man wusste halt nicht, was bezweckt sie/er nun, Bösewicht möglicherweise oder doch nur jemand, der tatsächlich Hilfe braucht? :gruebel:
      Aber beim "Phantomsee", wo ja ein großer Teil der Handlung darauf beruhte, herauszufinden, um wen es sich bei "Java Jim" handelt, hat mich das frühe Erkennen-Können schon sehr genervt.
    • Auch diese Folge hat sich in einem befreundeten Forum das Mitglied "Uwe" vorgenommen und die Buchvorlage mit dem Hörspiel verglichen.
      Seinen Vergleich zu Fluch des Rubins hatte ich hier schonmal gepostet.
      Auf meine Frage, ob ich auch die weiteren Folgen seiner "Reihe" hier posten darf, hat er mir nun auch grünes Licht gegeben.
      Deswegen setze ich es hier nun rein, weil ich es einfach sehr interessant und gut fand.

      Ich schicke ihm den Link zu diesem Thread natürlich auch zu.

      Von "Uwe":

      Endlich gelöst: Die Rätsel der ???-Klassiker. Folge 6: Der sprechende Totenkopf
      Zur Zeit lese ich die Bücher zu den alten ???-Folgen, um die
      Fragen zu klären, die in den Hörspielen aufgrund der Buchkürzungen und
      –änderungen offen bleiben.


      Diesmal habe ich mir den „sprechenden Totenkopf“ (Hörspiel-Folge 6)
      vorgenommen (der übrigens auch meine allererste Folge war). Ich wünsche
      viel Spaß und hoffentlich neue Erkenntnisse bei der Lektüre.


      1. Wie trat Gulliver mit dem Totenkopf auf? Und warum nannte er ihn „Sokrates“?


      Zunächst trat Gulliver als Zauberer mit dem Totenkopf auf. Der Totenkopf
      konnte scheinbar sprechen und redete mit dem Publikum, auch wenn
      Gulliver am Ende des Raumes saß oder gar nicht im Raum war – eine
      Bauchrednernummer konnte es also nicht sein. Stattdessen hatte Gulliver
      natürlich mit dem versteckten Lautsprecher im
      Untersatz/Sockel/Bodenplatte des Totenkopfes gearbeitet. Doch niemand
      durchschaute diesen Trick.


      Nachdem der Erfolg nachließ, sattelte Gulliver auf Wahrsager bzw.
      „Lebensberater“ um. Die Kunden durften dem Totenkopf Fragen zu ihrer
      Zukunft stellen, die dieser scheinbar beantwortete. Aus diesem Anlass
      nannte er ihn „Sokrates“ – nach dem Weisen aus dem alten Griechenland.


      2. Warum kam Gulliver ins Gefängnis?


      Gulliver begann, mit „Sokrates“ seinen Kunden auch Börsentipps und
      ähnliches zu geben. Einige Kunden verloren dabei Geld und erstatteten
      Anzeige. Gulliver wurde daraufhin wegen „gesetzeswidriger Wahrsagerei“
      zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt.


      3. Wann, warum und wie ist Gulliver untergetaucht?

      Nachdem Gulliver aus der Haft entlassen war, zog er in ein
      Hotel. Eines Tages erhielt er den Brief von Spike Neely aus dem
      Gefängniskrankenhaus. Neely hatte Gulliver im Gefängnis gesagt, er würde
      ihm einen Hinweis schicken, wo die 50.000 Dollar versteckt sind, falls
      ihm (Neely) etwas zustoßen würde. Doch Gulliver verstand den Brief
      nicht, daher versteckte er ihn im Koffer.


      Eines Abends erfuhr er, dass ein paar Männer nach ihm gefragt hatten -
      darunter der Gangster „Three-Finger“, der ebenfalls im Gefängnis von dem
      Geld erfahren hatte. Gulliver ahnte, dass die Gangster das Geldversteck
      mit Gewalt von ihm erfahren wollten. Zur Polizei zu gehen traute er
      sich nicht. Daher kehrte er nicht mehr in sein Hotelzimmer zurück,
      sondern tauchte sofort unter – wobei er auch den Koffer zurückließ. Der
      Koffer stand dann ein ganzes Jahr auf dem Speicher des Hotels, bis er
      schließlich versteigert wurde.


      Gullivers Verschwinden liegt also zu Beginn des Buches ca. 1 Jahr
      zurück. Er ging zu den Zigeunern (die er schon lange kannte, denn auch
      seine Mutter war Zigeunerin), kümmerte sich als Vertrauensmann um deren
      geschäftliche Dinge und lebte als „Wahrsagerin Juana“.


      Auch die Frau auf der Auktion (laut Buch eine „kleine alte Dame“), die
      den ??? den Koffer abkaufen will, war der verkleidete Gulliver (im
      Hörspiel daher auch richtig mit Joachim Wolff besetzt). Irgendwie hatte
      er herausbekommen, dass sein Koffer dort versteigert werden sollte, kam
      aber zu spät, um mitbieten zu können.


      4. Wer schickte den ??? den Koffer zurück?

      Gulliver und die Zigeuner. Sie hatten den „Three-Finger“-Leuten
      (die Mr. Maximilian überfallen hatten) den Koffer wieder abgenommen und
      schickten ihn zurück, damit die ??? weiter an dem Fall arbeiten
      konnten. Denn Gulliver hatte inzwischen erfahren, wie viele Fälle die
      ??? schon gelöst hatten und hoffte, sie würden das versteckte Geld
      finden und der Polizei übergeben. Daher gab er auch Justus per Funk die
      von Sokrates geflüsterten Botschaften und bat ihn zur „Zigeunerin
      Juana“. Er wollte, dass Justus anbeißt (was ja auch klappte ).


      5. Die Sache mit den Tapeten

      Zunächst glauben die ???
      (nachdem sie die übereinander geklebten Briefmarken entdeckt haben),
      dass Spike Neely das Geld im Haus seiner Schwester unter einer Tapete
      versteckt hat. Wieso eigentlich, fragt man sich beim Hörspiel, denn er
      hatte doch mit dem Mann seiner Schwester nur andere Häuser tapeziert?


      Im Buch erzählt Mrs. Miller jedoch, dass ihr Bruder Spike anfangs
      eine Woche gar nicht aus dem Haus ging und ihrem Mann nicht bei der
      Arbeit helfen wollte. Nach Spikes Festnahme wurde ihr klar, dass er sich
      vor der Polizei verstecken wollte, die wegen des Bankraubs nach ihm
      fahndete. Allerdings tapezierte er in dieser Woche im Haus das gesamte
      Erdgeschoss! Daher ist der Verdacht mit den Tapeten im Buch folgerichtig
      – im Hörspiel eher nicht.


      6. Warum verließ Spike seine Schwester so schnell, nachdem ihr Mann gestorben war?


      „Er hatte Angst vor irgendwelchen Männern, die ihn vermutlich wegen des
      Geldes jagten“, sagt Mrs. Miller im Hörspiel. Hier hat H.G. Francis aber
      scheinbar Spike Neely mit dem späteren Gulliver verwechselt. Denn zu
      diesem Zeitpunkt wussten noch keine anderen Gangster von dem versteckten
      Geld. Das kam erst später, als Spike im Gefängnis saß.


      Im Buch hat Mrs. Miller eine ganz andere Erklärung: Sie hatte nach dem
      Tod ihres Mannes eine Sterbeanzeige aufgegeben, worin sie als nahen
      Verwandten auch ihren Bruder mit Namen und gemeinsamer Anschrift nannte.
      Daher habe Spike wohl Angst bekommen, „jemand“ (wahrscheinlich meint
      sie die Polizei) könne ihn anhand der Anschrift aufspüren.


      7. Was ist mit den drei Gangstern Three-Finger, Babyface Benson und Meckie Messer?


      Ich hatte immer gedacht, der falsche Mr. Grant hätte diese drei Figuren
      lediglich erfunden, um den ??? einen Schrecken einzujagen. Aber nein -
      es gibt sie im Buch wirklich! Gleich nachdem Grant und die ??? das
      frühere Haus von Mrs. Miller betreten haben, um nach dem Geld zu suchen
      (es ist zu diesem Zeitpunkt schon dunkel), tauchen diese drei Gangster
      plötzlich auf. Three-Finger eröffnet den ??? lachend, „Mr. Grant“ sei in
      Wirklichkeit Smarty Simpson, „ein ganz gerissener Bursche in unserer
      Branche“. Die Gangster fesseln die Vier und fangen an, unter den Tapeten
      nach dem Geld zu suchen. Als das vergeblich bleibt, wollen sie das
      wahre Versteck mit Gewalt erfahren. Doch in diesem Augenblick kommen die
      Zigeuner ins Haus (mit Lonzo, den Justus schon von „Juana“ kennt, als
      Anführer) und überwältigen die Gangster. Nur Smarty Simpson kann im
      Dunkeln entkommen.


      Lonzo führt die drei ??? hinaus zu einigen geparkten Autos. In einem
      davon sitzt „Juana“ (die ??? haben zu diesem Zeitpunkt noch keine
      Ahnung, dass es sich dabei um Gulliver handelt). Sie erklärt ihnen, die
      Zigeuner hätten die Gangster beschattet (die ihrerseits die drei ???
      verfolgt hatten) und seien dadurch noch rechtzeitig gekommen.


      Doch das Geld ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht gefunden. Erst als Bob
      (nicht wie im Hörspiel Peter) den entscheidenden Satz mit den Fohlen
      sagt, kommt Justus auf die Lösung. Alle stürzen zurück ins Haus. Mit dem
      Werkzeug, das die Zigeuner dabei haben, können die Fußbodenbretter auf
      dem Speicher gelockert werden – und das Geld ist da.


      Danach verabschieden sich die Zigeuner mit der Ankündigung die Polizei
      zu verständigen (es gibt also nicht wie im Hörspiel einen zur
      Telefonzelle laufenden Peter, der nur wenige Sekunden später wie durch
      ein Wunder wieder da ist ).
      Die drei ??? sollen auf die Polizei warten, die die gefesselten
      Gangster und das Geld mitnehmen wird. Und in zwei Wochen soll Justus
      noch einmal zum Haus der Zigeuner kommen. Dort will ihm „Juana“ seine
      noch offenen Fragen beantworten. So geschieht es.


      Und das letzte Kapitel spielt (wie üblich) im Büro von Mr. Hitchcock.
      Dieser wird (stellvertretend für die Leser) von den ??? über alle
      Geheimnisse aufgeklärt.
      Besser Illusionen die uns entzuecken als zehntausend Wahrheiten