Leo Lausemaus gruselig?

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    • Leo Lausemaus gruselig?

      Ich möchte in diesem Thread einmal einen Link aus der Filterblase holen, in der Hoffnung, dass einige von Euch Kinder haben und vielleicht sogar Leo Lausemaus kennen.

      Die Figur ist ansonsten ja so bekannt, die gibts überall in jeder Form - sogar bei Aldi! Ich habe damit bei meinem Kleinen aber noch nicht angefangen, kenne Leo also außer flüchtig "vom Sehen" nicht, habe jetzt aber gerade diesen Artikel gelesen:

      grossekoepfe.de/wochenbuch/leo-lausemaus-furchtbar

      Viele andere gängige Serien für Medienanfänger, vor denen es kein Entkommen gibt weil sie in TV-, Hörspiel-, Buch- und Heftform quasi allgegenwärtig sind (z. B. Bobo Siebenschläfer, Calliou oder Peppa Wutz) hinterlassen bei mir immer das Gefühl, dass meine Frau und ich ganz miese Eltern sind, und mit jeder Geschichte, in der sich die immer entspannten Eltern der Hauptfiguren ihrem Nachwuchs gegenüber wieder absolut vorbildlich verhalten haben, wächst die Sorge, dass auch mein Kind irgendwann merken könnte, wie ungeeignet wir als Eltern sind, da es Situationen gibt, in denen wir auch mal gestresst sind, bei Verboten nicht weit genug voraus denken, zu wenig Verständnis für die Belange des Kindes zeigen, das arme Kind auch mal zu einem bestimmten Verhalten erpressen, wenn wir unter Termindruck stehen usw. usw.

      Klar bemüht man sich als Eltern perfekt zu sein, aber es ist leider nicht immer zu schaffen (das gilt jedenfalls für mich :kopffass: )

      Als ich nun gerade obenstehenden Link las, dass bei Leo Lausemaus häufig fragwürdige Erziehungsmethoden Anwendung finden, habe ich gedacht, das würde ja vielleicht eine gute Ergänzung zu den Heile-Welt-Geschichten sein, denen mein Kind sonst immer so ausgesetzt ist. Da würden wir als Eltern im Vergleich dazu noch richtig gut wegkommen ;-)

      Wie steht ihr eigentlich zu diesen Mainstream-Kinderreihen - ist das vielleicht auch alles einfach nur Verblödung?

      Helft mir mal bitte mit Euren Ansichten :ziegel:
      Allerbesten Gewissens empfehle ich:
      DAGON von M. Winter
      Luxus-Ausstattung sowohl CD als auch LP
    • Mein Sohn (wird im Februar drei) will immer Leo Lausemaus hören, und ich finde es furchtbar!
      Leo will nicht in den Kindergarten, dem Kind wird sein wille gelassen nun aber von der Mutter aufgrund von Putzarbeiten und tratscherein am Telefon nicht weiter beachtet, so dass das Kind dann doch lieber in den Kindergarten geht.
      Leo ist quengelig und stellt immer wieder Anforderungen, was die Mutter nervt. dann Gerät es in eine Notsituation in der das Kind Angst um sein Leben hat und wird (erst abends) doch noch von den Eltern gefunden. Die Moral am Ende ist dass das Kind schwört nun doch immer artig zu hören und nie mehr nach mehr zu betteln.

      Nur zwei von vielen Beispielen.
      Mir zieht es die Fussnägel hoch, dem Kind gefällt's.
      Die was ist was Reihe wird nach dem 20. hören auch langweilig, aber es ist mir lieber wenn er etwas davon hören möchte.
      "Alles ist sehr ungewiss, und genau das finde ich beruhigend"

      Too-ticki aus Winter im Mumintal

    • Also ich habe weder Kinder, noch konsumierde ich Leo Lausemaus, aber eine Meinung habe ich trotzdem. :biggrin: So wie ich Deinen Post verstehe, bist Du noch nicht sehr lange Papa. :) Da ist es doch nur natürlich, daß Du Deine Aktionen und Erziehungsmethoden ständig hinterfragst. Und ich finde das auch richtig so. :] Es wäre mir neu, daß es ein Patenrezept in Erziehungsfragen gibt und Deine/Eure Unsicherheit haben glaube ich alle Eltern bisher geteilt.
      Den von Dir verlinkten Artikel finde ich total überzogen :thumbdown: und ist für mich ein typisches Beispiel von überagierenden Helikoptereltern. Wenn man möchte, kann man in alles irgendwas rein interpretieren, wenn man sich nur genug Mühe gibt. Auch finde ich ihre Beispiele schlecht gewählt, denn bei allen läuft es aufs selbe hinaus. Diese Eltern können ganz offensichtlich nicht konsequent sein. :schulter: Dabei ist es genau das, was Kinder brauchen und möchten. Ich hatte mal eine Freundin, die hatte eine Tochter. Die Mutter hat sie sehr liebevoll, aber auch etwas verwöhnt erzogen. Vor allem aber gab es für Fehlverhalten keine oder nur wenig Konsequenzen. Irgendwann war ich es satt und habe das Mädchen gefragt: "Was ist Dir eigentlich lieber? Die sanfte und immer vergebende Art Deiner Mutter, oder mein eher rupiger aber konsequenter Stil?" Nun, sie fand meine Klarheit besser, weil sie damit besser umgehen konnte. Das ist natürlich bei jedem Kind anders, aber Du/Ihr kennt Eure Kinder schliesslich am Besten. Jedenfalls seid ihr keine miesen Eltern, nur weil Euch mal der Geuduldsfaden reißt, oder mal ein lautes Wort fällt. =)
      Ich persönlich finde es am Besten, erstmal selbst anzutesten, wie einem das Produkt/Hörspiel gefällt. Dabei habe ich immer erstmal darauf geachtet, ob es irgendein NO-Go gibt, oder ich Erklärungsbedarf sehe. Wenn das nicht der Fall ist, darf das Kind das auch konsumieren, auch wenn ich das Hörspiel vielleicht gar nicht mag. Da gabs zB. mal so eine Zirkusreihe, die ich zum davon laufen fand, aber die Kids (u.a. mein Neffe) haben die Dinger geliebt. :schulter: Also warum soll ich das dann verbieten? Und denk doch auch mal an TKKG. Wieviele haben schon gesagt, daß die Serie wenig tauglich für Kinder ist, aber das hat ihrer Popularität keinen Abbruch getan. Und die Kinder, welche die Reihe gehört haben, sind auch nicht alle missraten. ;)
      Meine 2 Cents, die Dir vielleicht helfen...


      OTR-Fan
    • Rudolf Platte schrieb:

      Viele andere gängige Serien für Medienanfänger, vor denen es kein Entkommen gibt weil sie in TV-, Hörspiel-, Buch- und Heftform quasi allgegenwärtig sind (z. B. Bobo Siebenschläfer, Calliou oder Peppa Wutz) hinterlassen bei mir immer das Gefühl, dass meine Frau und ich ganz miese Eltern sind,
      Zu mir hat meine Nachbarin vor Jahren mal gesagt, die Eltern von "Conni" (Du hast sicher von dieser Hörspielserie auch schon gehört, selbst wenn Du keine Mädchen zuhause hast) seien immer so geduldig und vorbildlich in sämtlichen Lebenslagen, dass sie sich dagegen oft unzulänglich vorkäme. :pfeifen:
      Und dabei ist sie sogar selbst Erzieherin. :zwinker:
      Ich denke mal, das "Problem" das andere es angeblich immer noch besser können und machen, haben fast alle Eltern irgendwann.
      Bloß nicht verrückt machen lassen, ein Kind braucht nicht immer die superoptimalsten Bedingungen, um glücklich aufzuwachsen!
      Es ist viel besser, wenn es auch mitbekommt, dass Mama und Papa nicht unfehlbar sind, aber trotzdem ihr Bestes versuchen.
    • Ach Gott, ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft ich bereits in den letzten Jahren hinter die Kulissen von vorgeblich perfekt-harmonischen Familien gucken konnte/durfte/musste. Was das angeht, bin ich mittlerweile total abgeklärt.

      Fast überall gibt es Unzulänglichkeiten und Probleme. Das ist völlig normal. Es sind halt meist andere Probleme als bei mir, aber irgendwas ist immer. Und die Leute haben leider die Neigung, so zu tun, als wäre alles supidupi, weil sie sich sonst komplett unfähig fühlen.

      Vor allem Frauen tun sich oft schwer, in der Mutterrolle Überforderung usw. einzugestehen. Es gilt als erstrebenswert, am besten Vollzeit berufstätig und gleichzeitig Vollblutmutti zu sein, die die Geburtstagseinladungen für die lieben Kleinen mit einem strahlenden Lächeln in den Abendstunden zusammenklöppelt und dann noch voller Hingabe Muffins für die Kita backt.

      Aber das ist in den allermeisten Fällen nichts als Maskerade. Darunter lauert allenthalben nackte Verzweiflung! =)

      Bei uns war ich es, der sich die ersten Jahren hauptsächlich um den Kleinen gekümmert hat. Passte einfach, weil ich meinen Arbeitsplatz eh bei uns unterm Dach habe und meine Frau ihren Job (sie ist selbständig) nicht einfach so aufgeben konnte (und vor allem auch wollte). Wenn ich dann diese ganzen Aktionen mit unserem Sohn machte, von der Babymassage und Pekip über Kinderturnen bis zum Babyschwimmen, dann konnte ich diese toxische Freundlichkeit bestaunen, die die Mütter einander angedeihen ließen, als wäre das Ganze eine Art Contest. Und wehe, ein Kind konnte nicht so schnell krabbeln wie alle anderen, dann war Muttern aber sichtlich beschämt angesichts ihrer defizitären Brut. Da spielten sich stumme Dramen ab. Ich war ehrlich entsetzt.

      Als Vater war ich dem enthoben. Und wenn ich ins Gespräch kam, war dann auf einmal auch Raum für Ehrlichkeit (zumal ich aus meiner eigenen Unzulänglichkeit keinen Hehl machte). Das schien nicht selten von befreiender Wirkung zu sein. :zwinker:

      Was die Elternrolle in Medien angeht, so nervt mich bisweilen der moralische Zeigefinger in Settings und Geschichten gewaltig. Da sehnt man sich nach Pippi Langstrumpf und solchem Kram zurück. Andererseits kommt mir auch die Galle hoch, wenn ich in Geschichten, die heute spielen, mit 50'er-Jahre-Idyll behelligt werde. Ein gutes Beispiel sind die drei Fragezeichen Kids, wo Tante Mathilda eine olle Trutsche ist, die im Grunde permanent Angst um ihren kleinen Jungen hat und den lieben langen Tag nichts anderes mit sich abzufangen weiß, als unentwegt Kirschkuchen zu backen. Die wirkt so richtig altbacken im Vergleich zu der resoluten und toughen Mathilda aus den Klassikern, die fünfzig Jahre alt sind, in denen sie es ist, die den Laden rockt und im Grunde die viel patentere im Vergleich zu ihrem verträumt-verschrobenen Ehemann.

      Leo Lausemaus kenne ich jetzt gar nicht. Zwar habe wir hier auch eine CD, aber die hat mein Sohn, glaube ich, nur ein Mal gehört. Ich hätte jetzt nicht gewusst, dass es da irgendwie schräg zugeht, und ich finde den Text unter dem Link von @Rudolf Platte auch ziemlich harten Tobak, wie mit Kanonen auf Spatzen geschossen.

      Wenn mir die "Moral" einer Geschichte gegen den Steich ginge, würde ich es wohl auch einfach lassen, sie weiter vorzulesen. Aber ich könnte mich nicht so sehr echauffieren, dass ich da einen ellenlangen Text blogge.

      Mit meinem Sohn habe ich jahrelang die Lustigen Taschenbücher gelesen, da rennt Donald ziemlich oft mit dem Teppichklopfer hinter seinen Neffen her. Ist jetzt auch nicht mein Erziehungsmodell, aber als Eltern ist man ja dazu da, so was mit einem Augenzwinkern einzuordnen.

      Letztlich orientieren sich Kinder sowieso viel weniger an solchen Dingen, sondern an dem, was ihnen die Vorbilder in ihrem Umfeld vorleben. Vor allem natürlich die Eltern, aber eben nicht nur. Wenn sich die Nachbarschaft nicht das Schwarze unter den Nägeln gönnt, die Kinder auf der Straße die Rivalität der Erwachsenen ausfechten, wenn unmotivierte Erzieher jedes Gespür für Empathie oder gute Manieren vermissen lassen und an der Familientafel der Frontverlauf quer durch die Schwarzwälder Kirschtorte verläuft, dann braucht man sich nicht in erster Linie große Gedanken um Leo Lausemaus zu machen. :zwinker: Die Kinder haben, denke ich, heutzutage ganz andere Probleme - und das ist vor allem der Erwartungsdruck, der auf ihnen und ihren Eltern lastet - und nicht selten ist der hausgemacht.

      Es hilft, sich davon frei zu machen und auf das einzig Wahre zu besinnen, was zählt: seinen eigenen Weg zu finden.
    • Haisuli schrieb:

      Mein Sohn (wird im Februar drei) will immer Leo Lausemaus hören, und ich finde es furchtbar!
      Meine Tochter ist schon drei, mag Leo aber nicht. Ich finde, diese Hörspiele sind viel einfacher verständlich für sie, sie will aber trotzdem Benjamin Blümchen oder Pumuckl. Da versteht sie dann nur die Hälfte und fragt dauernd "Papa, was ist ...". Ich würde lügen, wenn ich sage, dass das nicht nervt.

      Rudolf Platte schrieb:

      Wie steht ihr eigentlich zu diesen Mainstream-Kinderreihen - ist das vielleicht auch alles einfach nur Verblödung?<br style="background-color: rgb(80, 80, 80);">
      Naja, das könnte man genauso über "diese Erwachsenen-Mainstreamreihen sagen, oder? Der von Dir Click-und Affiliate-Blog ist halt auf Krawall aus, um Aufnemrksamkeit zu generieren.

      In einer Gesellschaft aufzuwachsen, die von einem andauerndem Us-versus-Them in allen möglichen Varianten geprägt ist, könnte ein weit gewichtigerer Faktor sein als der harmlose Leo.

      Aber die Frage nach empfehlenswerten Hörspielen für 3-Jährige, die brennt mir auf den Nägeln. Her damit! :)

      Hardenberg schrieb:

      Letztlich orientieren sich Kinder sowieso viel weniger an solchen Dingen, sondern an dem, was ihnen die Vorbilder in ihrem Umfeld vorleben. Vor allem natürlich die Eltern, aber eben nicht nur. Wenn sich die Nachbarschaft nicht das Schwarze unter den Nägeln gönnt, die Kinder auf der Straße die Rivalität der Erwachsenen ausfechten, wenn unmotivierte Erzieher jedes Gespür für Empathie oder gute Manieren vermissen lassen und an der Familientafel der Frontverlauf quer durch die Schwarzwälder Kirschtorte verläuft, dann braucht man sich nicht in erster Linie große Gedanken um Leo Lausemaus zu machen. Die Kinder haben, denke ich, heutzutage ganz andere Probleme - und das ist vor allem der Erwartungsdruck, der auf ihnen und ihren Eltern lastet - und nicht selten ist der hausgemacht.

      Es hilft, sich davon frei zu machen und auf das einzig Wahre zu besinnen, was zählt: seinen eigenen Weg zu finden.
      Gefällt mir. Das hätt jetzt nicht einmal ich so schön schreiben können :hutheb:
      "The period of the Daddschals dominion is generally set at forty days, the first day being like a year, the second like a month, the third like a week, and the remainder “like your days,” that is, days of normal duration (Kašmīrī, p. 112)"
    • @Haisuli @MonsterAsyl @Agatha @Hardenberg @GrimReaper

      Danke für die wunderbaren Antworten, in denen in jeder Hilfreiches für mich enthalten war, insbesondere die Hinweise auf Donald Duck und TKKG, die mich daran erinnern lassen, wie ich selbst als Kind Dinge verarbeitet habe, die wir als Erwachsene später fragwürdig finden mögen: nämlich eben ganz und gar nicht durch eine 1 zu 1 Übernahme. Erkenntnis dadurch: Kinder müssen doch klüger und differenzierter sein als ich heute vielleicht manchmal denke und wachsen wahrscheinlich noch an den Widersprüchen, die die Welt so für sie bereit hält. Wahrscheinlich kommt es dann doch eher auf alles andere an, als darauf, welche Hörspiele sie nun gerade hören oder Bücher sie lesen... viel wichtiger, dass sie überhaupt hören und lesen... die Freude daran kann man den Kleinen dann u.U. wohl auch ganz schön versauen, indem man vorgibt, was sie gut zu finden haben und was nicht. Da will ich dann lieber vorsichtig sein...

      Leo Lausemaus kann also kommen, wenns ihm denn gefallen sollte ^^
      Allerbesten Gewissens empfehle ich:
      DAGON von M. Winter
      Luxus-Ausstattung sowohl CD als auch LP
    • Rudolf Platte schrieb:

      viel wichtiger, dass sie überhaupt hören und lesen... die Freude daran kann man den Kleinen dann u.U. wohl auch ganz schön versauen, indem man vorgibt, was sie gut zu finden haben und was nicht. Da will ich dann lieber vorsichtig sein...
      Du sagst es!
      Und womöglich mag Dein Kleiner die "Lausemaus" ja ohnehin nicht.

      Es gab vor ein paar Jahren auch mal eine Reihe von Hörspielgeschichten um einen kleinen Jungen namens "Max", die auf Kinderbüchern von Christian Tielmann basierten.
      Die sind für Hörer ab drei Jahre.
      Vielleicht wären die auch was für Deinen Junior, ich weiß ja nicht, wie alt er ist, aber kuck doch mal hier.
    • Danke für den Tipp... Das erinnert gleich an noch etwas aus meiner Kinderzeit: Ich bin 5, und ich bin schon groß, und ich heiße Mäxchen - das waren Geschichten von (?) aber auf jeden Fall mit Henning Venske, die zeitweise im Fernsehen liefen (in der Sesamstraße?) und von denen ich auch eine Platte hatte...
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    • Leo Lausemaus kenne ich gut - meine Kinder haben es geliebt und das haben wir jetzt gerade erst seit etwa einem Jahr hinter uns.
      Fragwürdig? Nun, bestimmt nicht über jeden Zweifel erhaben.
      Aber da stelle ich mir die Frage, wie es denn links und rechts davon aussieht.

      Was gibt es denn an Alternativen? Die Liste ist kurz - und ob das dann in jeder Hinsicht vor dem Blick der Inquisition besteht, wage ich doch sehr zu bezweifeln. LL ist eine Reihe, bei der ein Kind, dass regelmäßig jede Art von im Universum bekannten Mist baut, im Vordergrund. Identifikationspotenzial maximal.
      Und das unschöne, was Leo erlebt, kennen viele Kinder so oder so ähnlich auch. Einwandfrei? Nö. Aber Hand aufs Herz - so kann es schon mal laufen.
      Mit diesem breiten Fokus auf Probleme steht die Reihe m.E. ziemlich allein da. Bei allen mir bekannten Alternativen sind die Probleme in derartiger Ausprägung entschärft - oder es sind keine Reihen.
      Entschärft: zweischneidiges Schwert. Der Haken ist, dass sich die Kinder da dann auch nicht in derselben Form „abgeholt“ fühlen.
      Reihe: der Vorteil der Reihe ist die Bindung, die zur Figur aufgebaut wird - was das Identifikationspotenzial beeinflusst.

      und was gibt es auf der anderen Seite? Womit sind wir denn so malträtiert worden? Die unzensierten Grimms Märchen, Wilhelm Busch, Struwelpeter & Co. Ja, wir sind davon dermaßen traumatisiert, dass wir heute Gruselhörspielsüchtig sind und uns deswegen in online-Selbsthilfegruppen wie dieser austauschen.

      =)

      Echt jetzt... halb so wild.
    • Ganz ehrlich, Du hast vollkommen recht; ich hatte ja anfangs auch schon durchblicken lassen, dass mir die Heile-Welt-Geschichten mit den in jeder Situation perfekt und soooo liebevoll agierenden Eltern fast mehr Sorge machen. Und was die oft grausam erscheinenden Märchen angeht - fast jeder Psychologe würde glaube ich sogar sagen: Kinder brauchen die, und zwar dringend!
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    • Agatha schrieb:

      Vielleicht wären die auch was für Deinen Junior, ich weiß ja nicht, wie alt er ist, aber kuck doch mal hier.
      Damit ihr bei Interesse nicht lang suchen müsst (was bei "Max" gar nicht mal so einfach ist 8) ), hier gleich der direkte Link auf Spoti:
      open.spotify.com/artist/6GAMZ3…si=I9EdJmn3Q0esDjPI9FNbNw

      Wir probieren das mal aus.
      "The period of the Daddschals dominion is generally set at forty days, the first day being like a year, the second like a month, the third like a week, and the remainder “like your days,” that is, days of normal duration (Kašmīrī, p. 112)"
    • Rudolf Platte schrieb:

      das waren Geschichten von (?) aber auf jeden Fall mit Henning Venske, die zeitweise im Fernsehen liefen (in der Sesamstraße?) und von denen ich auch eine Platte hatte.
      Das war auch von Henning Venske, basierte auf einem seiner Bücher, wenn ich mich recht erinnere.
      So ähnlich wie bei "Als die Autos rückwärts fuhren".
      Ich meine, bei "Mäxchen" hat aber nur er alles gesprochen, oder?
      Das ist lange her, kann mich bloß noch erinnern, dass das Kind unentwegt redete. =)
      DIE MC oder die LP habe ich aber nie gesehen. Oder gab es da sogar mehrere von? Müsste man mal recherchieren. :zustimm:
    • Also einige Kritikpunkte in dem genannten Link finde ich schon gerechtfertigt (Ich bin aber auch sehr gegen Klischees und Geschlechterrollen, egal welcher Art!).
      Allerdings würde ich nie wegen einer Hörspielserie an meiner Eignung als Elternteil zweifeln!
      Ich versuche, das kleine Wuslon nach Jesper Juul zu erziehen, gehe viel in die Richtung "Das gewünschteste Wunschkind"... und wenn man da im Forum liest, sind bei weitem nicht immer alle Eltern so tiefenentspannt und verständnisvoll, wie sie es gerne wären. Ich auch nicht.
      Wenn zum 49785. Mal versucht wird, den Hundewassernapf mit einem Becher auszutrinken oder auf den Esstisch zu klettern, dann reißt auch mir der Geduldsfaden. Aber das ist völlig normal.

      Bobo Siebenschläfer ist übrigens auch nicht perfekt. Es gibt Bücher, in denen sehr fragwürdige Dinge im Hintergrund zu sehen sind (zumindest laut einer 1-Sterne-Bewertung :amazon.de/product-reviews/3499…eviews#reviews-filter-bar )

      Zum Thema Märchen: Die halte ich für gar nicht so schlimm. Kinder sind da oft weniger empfindlich als wir denken oder interpretieren Handlungen und Figuren ganz anders als wir es erwarten. Dann kommt plötzlich Mitleid mit der Hexe bei Rapunzel auf, weil sie keine eigenen Kinder bekommen kann, oder ähnliches.

      Ich schaue mal, was ich so an geeigneten Hörspielen finde. Andi Meisfeld ist eher für ältere Kinder, oder? Ich muss mir erst seit 18 Monaten Gedanken über sowas machen, da habe ich noch nicht überall die Übersicht.
      Potz Hokus, Pokus, hi und hu!



      „Dürfen wir auf fremde Lebensformen einfach draufhauen?”
      „Wenn sie in unseren Schlafsäcken sind, ja!"


      Enterprise, Folge Geistergeschichten

    • Ich habe mal ein wenig rumgesucht und ein paar Vorschläge (auch für mich :cool: ):

      - die "Was höre ich da?"-Serie
      - Anna Apfelkuchen
      - Lieschen Radieschen
      - Geschichten vom Franz

      Und einfach mal hier schauen:
      ardaudiothek.de/kinderhoerspiel-im-wdr/36244846
      medienregal.wixsite.com/medienregal/blank-gsh6k
      Potz Hokus, Pokus, hi und hu!



      „Dürfen wir auf fremde Lebensformen einfach draufhauen?”
      „Wenn sie in unseren Schlafsäcken sind, ja!"


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    • Aponogeton schrieb:

      Ich versuche, das kleine Wuslon nach Jesper Juul zu erziehen, gehe viel in die Richtung "Das gewünschteste Wunschkind"... und wenn man da im Forum liest, sind bei weitem nicht immer alle Eltern so tiefenentspannt und verständnisvoll, wie sie es gerne wären. Ich auch nicht.

      Wenn zum 49785. Mal versucht wird, den Hundewassernapf mit einem Becher auszutrinken oder auf den Esstisch zu klettern, dann reißt auch mir der Geduldsfaden. Aber das ist völlig normal.

      Eben. Und das finde ich auch wichtig: Dass die Kinder lernen, dass die Eltern nicht irgendwelche Maschinen sind, die Super-Nanny-mäßig ihren Erziehungsleitfaden abspulen, sondern ganz normale Menschen mit eigenen Gefühlen und Bedürfnissen, mit individuellen Grenzen und Empfindlichkeiten - und auch mit gewissen Schwankungen.

      Das wichtige ist doch nicht, jederzeit perfekt zu sein, sondern eine Ebene mit dem Kind herzustellen, um das eigene Verhalten einzuordnen, auch mal zu sagen: Sorry, das war nicht in Ordnung von mir oder Ich bin gerade etwas gestresst. Kinder verstehen das nämlich sehr gut, wenn man das offen anspricht.

      Und es ist ja letztlich auch immer eine Frage, was man will. Heutzutage werden die Kinder schon sehr früh aufs Funktionieren getrimmt. Aber dabei besteht natürlich auch das große Risiko, sie in einer Weise aufwachsen zu lassen, in der sie nicht lernen, in sich selbst hineinzuhorchen und die eigenen Bedürfnisse zu entdecken/zu entwickeln. Sie richten sich voll und ganz an der (erwachsenen) Umgebung aus, alles dient dem Zweck, Erwartungen zu erfüllen. Ich halte das für sehr ungesund.

      Wenn man das nicht will, sondern sein Kind dazu erziehen möchte, auch sich selbst als relevant und selbstwirksam zu erfahren, dann geht es im Alltag sicher turbulenter zu als in einer Familie, in der die Kinder stets "brav" das machen, was man von ihnen erwartet.

      Ich denke aber, langfristig zahlen sich diese Mühen aus. Vor allem im Hinblick auf die Befähigung des Kindes, Glück zu empfinden. :zwinker:
    • @Hardenberg: Ich finde es wesentlich entspannter als bei Familien, in denen konservativ erzogen wird. Wir ersparen uns viele Machtkämpfe.
      Und ja, ein Kind soll und muss erleben, dass Eltern nicht immer gleichmütig und gut gelaunt sind. Eine Entschuldigung von mir ist mir auch wichtig, wenn ich überreagiert habe. Nur wenn ich ein gutes Vorbild bin, kann ich bestimmte Handlungen auch vom Kind erwarten/erhoffen.
      Potz Hokus, Pokus, hi und hu!



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    • Hardenberg schrieb:

      Und es ist ja letztlich auch immer eine Frage, was man will. Heutzutage werden die Kinder schon sehr früh aufs Funktionieren getrimmt.
      Meine Große kennt im zarten Alter von 3 mittlerweile die Kindergärten in drei verschiedenen Ländern. Ich würde mal so sagen, es ist nicht alles schlecht in Deutschland.
      "The period of the Daddschals dominion is generally set at forty days, the first day being like a year, the second like a month, the third like a week, and the remainder “like your days,” that is, days of normal duration (Kašmīrī, p. 112)"