30 Jahre Mauerfall

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    • 30 Jahre Mauerfall

      Hallo liebe Mitgrusler,

      heute hat der Mauerfall schon sein 30-Jahre-Jubiläum!

      Für mich einfach mal ein Anlass, darüber zu plaudern, wenn ihr mögt.
      Wie war es für Euch vor 30 Jahren, als endlich die Mauer fiel?
      Gibt es unter uns Gruslern auch ehemalige Ost-Bürger? Wie war es für Euch, endlich frei und ohne irgendwelche Probleme, in den Westen kommen zu dürfen?
      Ich bin ein sogenannter "Wessi" und habe auch keinerlei engere Familienangehörige im Osten gehabt. Daher würde es mich sehr interessieren, wie es
      so für Euch war, als die sensationelle Nachricht im Fernsehen/Radio kam, dass die Grenze, die Deutschland so lange geteilt hat, endlich geöffnet wurde.
      Für mich sah es erst einmal so aus, dass meine Heimatstadt plötzlich von vielen Trabbis überrollt wurde, die Läden auf einmal ziemlich leer gekauft waren und die Luft voll war von diesem 2-Takter-Geruch. =)

      Wer Lust hat, kann ja mal seine Erlebnisse hier schildern. :huhu1:
    • Ich hatte damals gar keine Bekannten oder Verwandten in der DDR, so dass der Mauerfall für mich keine persönlichen Erlebnisse mit sich brachte.
      Natürlich war das ein absoluter Meilenstein in der deutschen Geschichte, vor allem ja auch, weil das Ganze unblutig ablief!
      Habe damals in einer mittelgroßen Stadt gelebt, selbst dort hat es schon gedauert, bis man die ersten Trabbis sah oder Menschen aus der DDR kamen bzw. umzogen, auf dem Land in der Umgebung noch länger.
      Und an leergekaufte Geschäfte kann ich mich erst recht nicht erinnern. ;)
      Zu keinem Zeitpunkt!
      Ein, zwei Jahre später, ja, da traf man dann doch etliche Leute, die aus dem Osten in den Westen umgezogen sind, aber zunächst mal war das einfach nur "Woah, kaum zu glauben, die Mauer is weg!" :arg4: :arg4:
      Damit hätte ich eigentlich zu meinen Lebzeiten nicht mehr gerechnet.
      Wie hat es damals jemand im TV gesagt, der direkt an der Mauer interviewt wurde: "Wer heute Nacht schläft, der ist tot!" =)
      Daran kann ich mich bis heute erinnern.
    • Ich war damals 11 Jahre und kann mich noch gut daran erinnern. Meine Eltern und ich sind am nächsten Tag zum nächstgelegenen (ehemaligen) Grenzübergang, gefahren. So eine Menge an Trabbis und Wartburgs habe ich nie wieder gesehen.

      Verwandte hatten wir zu der Zeit auch dort. Leider leben sie mittlerweile nicht mehr. Die haben wir Anfang 1990 besucht. Das war ein kleiner Ort kurz vor der polnischen Grenze. So etwas hatte ich noch nie erlebt als "Wessi". Kohleöfen, alle Häuse grau und verfallen, kaputte Straßen, kaum Geschäfte und die Luft roch nur nach diesem Ofenqualm. Das war wirklich sowas wie ein Kulturschock für mich. Als wenn man auf einmal in einer ganz anderen Welt steht.

      Am 09. November hat meine Schwägerin Geburtstag, die ursprünglich aus der Nähe von Berlin kommt. Auf der Geburtstagsfeier waren noch 2 weitere ehemalige "Ossis" unter den Gästen. Der Mauerfall war natürlich gestern auch Thema auf dem Geburtstag und es war interessant zu erfahren, wie diejenigen das damals so erlebt hatten.

      :moin2:
    • Ich habe die Ereignisse damals im TV verfolgt.
      Kann mich noch sehr gut an diese Pressekonferenz, an Schabowsky und seinen Zettel erinnern.

      Als waschechter Wessie ohne Verwandschaft/Bekanntschaft "drüben" hatte ich aber keinerlei persönlichen Bezug zu den Ereignissen.
      Erst als dann hier in der Lüneburger Heide die ersten Trabbis auftauchten wurde der Fall der Mauer dann auch für mich real.

      Gruß, Frank
      Wo Leidenschaft ist, da ist auch Hoffnung.
    • Mein erster Kontakt mit "drüben" war 1986, als ich mit nem sehr guten Freund nach Berlin gefahren bin, um Fahrpraxis zu bekommen. Das war eine wahrhaft epische Odysse, mit jede Menge lustiger Anekdoten. Wie zum Beispiel die Tatsache, daß ich in meinem jugendlichen Leichtsinn keine Reisepass dabei hatte. Das wollte sich mir einfach nicht erschliessen, daß ich sowas brauchen sollte, nur um nach Berlin zu fahren. Schliesslich wollte ich ja vom Westen ind den Westen. =) Promt hiess es an der Grenze: "Wo ist Ihr Reisepass?" darauf ich: "Hab ich nciht und brtauche ich auch nciht. Ich wil ja nach Berlin." :lach2: Darauf der Grenzer: "Aber nicht über diese Grenze ohne Reisepass". Darauf ich: "Und nun?" Der Grenzer: Sie könne sich einen vorläufigen Pass ausstellen lassen. Dazu brauchen Sie vier Lichtbilder, der Automat steht dort drüben, die Bilder kosten 10,- DM, in passenden Münzen zu zahlen." Ich also zu dem Automaten, die Bilder gemacht (die 10 Ocken hatte ich erfreulicherweise noch) und wieder an die Grenze. Ich: "Hier ist das "Dokument, kann ich jetzt fahren?" Der Grenzer: "Nein!" Auf den Bildern haben Sie die, zum Führen des Fahrzeugs vorgeschriebenen, Augengläser nicht auf." Ich: :aechz: "ich hab aber jetzt kein Kleingeld mehr. :schetter: " Der Grenzer: "Nicht mein Problem." Tja, iregndwann, so ca. 2 Stunden später, habe ich mir genug Kleingeld einwechseln könen und weiter gings... Durch die lange Pause war es dann schon dunkel, als wir über die Grenze waren und ich habe so gut wie nix von der DDR gesehen. Ausserdem hatte ich Durst bekommen... Auf unserem Transitschein stand, wir dürfen die Straße nicht verlassen, also sind wir den nächsten Intershop angefahren. Dort gabs dann ne große Flasche Grasovka. Aber bevor wir den ersten Schluck intus hatten, kamen meine Freunde von der Volkspolizei...
      Und so geht die Geschichte immer weiter... :totlach2:

      Als der Mauerfall dann wirklich kam, war ich gerade in den USA. Ich lag gerade vollkommen entspannt auf dem Sofa und schaute ne Episode "Twilight Zone", als einer der Hausbewohner rein kam und zu mir meinte: "Congrats Dude, you guys are unified." Darauf ich: "Du hast mal wieder den Comedy Sender mit CNN verwechselt. :lach2: Ich konnte es einfach nicht glauben. :arg4:


      OTR-Fan
    • Ich hatte damals 1988/89 jemand in der Klasse unter mir, der vor dem Mauerfall mit seiner Familie geflüchtet und gerade nich so entkommen ist.
      Das muß schon ziemlich heftig gewesen sein... :(
      Menschlichkeit ist nur noch eine dunkle Erinnerung...
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