​The Lovecraft 5 - 1 - Das Bild im Haus

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen zum Thema Cookies finden Sie hier und in unserer Datenschutzerklärung

    • Also ich muss leider sagen, dass mir das Hörspiel nicht so gut gefallen hat.
      Warum?
      Die Sprecher und die Musik sind super, auch die Grundidee und der Schlußgag sind gut, aber was absolut nicht geht, ist dass der Erzähler, als er dann vom Hörbuch zum Hörspiel wechselt, ANDAUERND von den anderen 3 Sprechern mit dümmlichen Kommentaren unterbrochen wird!
      Dadurch wird jegliche Atmosphäre zunichte gemacht.
      Ich werde der 2. Folge eine Chance geben und evtl. auch der 3., aber wenn das so bleibt, bin ich raus.
      Einführung der Situation vor der Geschichte, gut und schön.
      Diskussion darüber danach, sehr gerne.
      Aber dauernde Unterbrechung der eigentlichen Geschichte Lovecrafts - absolute Katastrophe.
      Ich nehme an, dass hat sich die eigentliche Autorin ausgedacht und Contendo hat das so übernommen.
      @Contendo ist das bei allen Folgen so?
      Ich bin großer HPL Fan und habe nichts dagegen, dass die Geschichten in neuen Kontext gesetzt werden, aber die Atmosphäre sollte dabei nicht verloren gehen.
      Wenn möglich, würde ich sämtliche Kommentare zur Erzählung im Anschluss an diese bringen, was ja auch einmal mit einer Widerholung der letzten Worte des alten Mannes gemacht wird, damit der Grusel sich ungestört aufbauen kann und nicht jedes Mal von Neuem beginnen muss.
      Danke und lieben Gruß,
      Marco
    • Sieht immer ein wenig blöde aus, wenn man sich als "Mitarbeiter" einmischt, da man ja nie ganz objektiv sein kann. Aber hier bin ich ganz anderer Meinung. Ich finde es viel lebendiger, wenn sich die anderen Zuhörer in der Runde auch mal melden. Im richtigen Leben wird man auch unterbrochen, wenn man etwas zu erzählen hat. Das ist ganz normal. Ich bin sowieso ein Freund davon, wenn unterbrochen wird, der Proganist nicht gleich aufs Wort kommt, von anderen berichtigt wird etc. So wie im richtigen Leben.
    • Tolkien schrieb:

      Im richtigen Leben wird man auch unterbrochen, wenn man etwas zu erzählen hat.
      Das sehe ich genauso, und ich bin keine Mitarbeieterin, darf also als objektiv gelten. ^^
      Ich fände es viel lahmer, wenn da der "Erzähler" quasi einen Monolog hält, als handele es sich um ein Märchen, dass er ein paar schon halb schlafenden Kindern vorliest. :zwinker:
      Seine Story ist ja schon ganz schön heftig :arg4: - vollkommen natürlich, dass sich seine Zuhörer einmischen, nachfragen und ihren Senf etwas dazugeben würden
      Vielleicht nicht unbedingt "höflich", aber normal.
      Hätte ich selbst nicht anders gemacht, muss nämlich zugeben, dass ich auch oft eine "gute" :blush: Unterbrecherin bin. =)
      Klar würde der Hörspielhörer auf andere Art schneller und zusammenhängender das ganze Abenteuer erfahren, aber so wirkt es definitiv realistischer.
    • @Tolkien
      @Agatha

      Realistisch ist es, ja.
      Stimmung kommt trotzdem viel weniger dadurch auf.
      Mich nervt es auch, wenn wir beim Rollenspiel (Pen & Paper) sitzen und der Spielleiter gerade etwas erzählt und irgendwelche anderen Spieler meinen, die müssten sich unterhalten, das passiert auch, bis dem Spielleiter der Kragen platzt und er laut wird.
      Die meisten Leute sind HEUTZUTAGE sehr unhöflich und fallen einem ins Wort oder beschäftigen sich anderswie (Smartphone), aber damals um 1890/1920 war das noch deutlich anders.

      Einen Monolog hält der Erzähler nur, bis die Akustik sich ändert und er seine Gedanken in dem Augenblick wiedergibt, als er mit dem "alten Mann" in dem Haus ist, dieser antwortet ihm ja auch.
      Es ist also mehr eine Erzählung dessen, was in der Vergangenheit stattgefunden hat, aber mit dem Stilmittel des zusätzlichen Sprechers.
      Ich weiß aber, was du meinst, Agatha.
      Wenn nämlich der Protagonist über weite Strecken nur seine eigenen Gedanken beschreibt und Selbstgespräche führt, dann kommen wir schnell in Richtung des Hörbuches und nicht Hörspiels und das wäre dann irgendwann die "inszenierte Lesung".
      Aber das ist hier ja nicht der Fall.

      Jaja, wie dem auch sei, schön wenn es euch gefällt, für mich müssen Lovecrafts Geschichten vor allem eines sein, nämlich atmosphärisch und das ist hier für mich nur sehr wenig der Fall, sämtliche anderen Vertonungen sind deutlich stärker.
      Allenfalls den Schlussgag mit dem Kalbsbraten finde ich sehr gelungen und da ich die Sprecher und Grundidee mag, gebe ich der 2. Folge eine Chance.
    • Ich kann die Einstellung von @Marco nachvollziehen. Dadurch, dass der Fokus die ganze Zeit über hauptsächlich bei der Gesprächsrunde bleibt - markiert durch die Gespräche und eben auch den Austausch - und eben nur partiell direkt in die Szenen gegangen wird, wird es mir als Hörer erschwert, in die jeweilige Handlung einzutauchen und in eine konstant aufrecht erhaltene Stimmung zu sinken. Durch die Gesprächssituation werde ich immer wieder aus der Stimmung, aus der Atmosphäre, die gerade erschaffen wurde, herausgerissen. Diese Art der Umsetzung ist dem Gruselkabinett der letzten Jahre sehr ähnlich, und sie wirkt auf mich eher antidramatisch. Ich sehe da eher Parallelen zum Hörbuch mit unterlegter Vertonung als zu "echten" Hörspielen, wie sie etwa Oliver Döring oder Marco Göllner erschaffen.

      Bei Folge 1 funktioniert das für mich noch sehr gut, was vor allem der außerordentlich guten Leistung von Robin Brosch geschuldet ist; mein Problem ist eher, dass seine Geschichte viel zu früh zu Ende erzählt ist, und es dann aber mit den Diskussionen in der Runde immer noch weitergeht, indem man sich über den Wendigo-Mythos auslässt - da zieht es sich dann, denn das Interesse für die Geschichte war stark mit dem Schicksal des alten Mannes verbunden, insofern war der Nachgang seiner Geschichte bis zum Abschluss-Twist für mich unpassend lang. Hätte man das Zwischenspiel gestrichen, wäre das Hörspiel für mich top gewesen.

      Bis zu dem Punkt mochte ich es aber sehr gern, sehe aber das Problem dieser Art des Erzählens und betrachte es ähnlich kritisch wie Marco. Schon bei Folge 2 fiel es mir schwerer, dem Ganzen konstant zu folgen - aus genannten Gründen. Ich werde aber nochmal einen zweiten Durchlauf starten.

      Insgesamt sehe ich das Risiko, dass sich diese Art Erzählweise zu schnell verbraucht und dann langweilig werden könnte.

      Vielleicht aber ist diese Reihe auch genau das Richtige für Leute, die Hörbuch-Hörspiel-Hybriden schätzen. Ich bin ja kein Freund von Hörbüchern. Mag sein, dass das einem uneingeschränkten Hörvergnügen über viele Folgen hinweg im Wege steht. :schulter:
    • Marco schrieb:

      Allenfalls den Schlussgag mit dem Kalbsbraten finde ich sehr gelungen und da ich die Sprecher und Grundidee mag, gebe ich der 2. Folge eine Chance.
      Eben kein Kalbsbraten, das ist ja das Problem :D

      Ansonsten soll man ja mit guten Ratschlägen vorsichtig sein, aber den kann ich bedenkenlos wagen: Lass die 2 erst einmal aus und geh direkt zur 3, wenn Du weiterhören möchtest. Die Geschichten sind ja unabhängig, da kann man sich das bedenkenlos erlauben.
      "The period of the Daddschals dominion is generally set at forty days, the first day being like a year, the second like a month, the third like a week, and the remainder “like your days,” that is, days of normal duration (Kašmīrī, p. 112)"
    • Marco schrieb:

      Also ich muss leider sagen, dass mir das Hörspiel nicht so gut gefallen hat.
      Warum?
      Die Sprecher und die Musik sind super, auch die Grundidee und der Schlußgag sind gut, aber was absolut nicht geht, ist dass der Erzähler, als er dann vom Hörbuch zum Hörspiel wechselt, ANDAUERND von den anderen 3 Sprechern mit dümmlichen Kommentaren unterbrochen wird!
      Dadurch wird jegliche Atmosphäre zunichte gemacht.
      Ich werde der 2. Folge eine Chance geben und evtl. auch der 3., aber wenn das so bleibt, bin ich raus.
      Einführung der Situation vor der Geschichte, gut und schön.
      Diskussion darüber danach, sehr gerne.
      Aber dauernde Unterbrechung der eigentlichen Geschichte Lovecrafts - absolute Katastrophe.
      Ich nehme an, dass hat sich die eigentliche Autorin ausgedacht und Contendo hat das so übernommen.
      @Contendo ist das bei allen Folgen so?
      Ich bin großer HPL Fan und habe nichts dagegen, dass die Geschichten in neuen Kontext gesetzt werden, aber die Atmosphäre sollte dabei nicht verloren gehen.
      Wenn möglich, würde ich sämtliche Kommentare zur Erzählung im Anschluss an diese bringen, was ja auch einmal mit einer Widerholung der letzten Worte des alten Mannes gemacht wird, damit der Grusel sich ungestört aufbauen kann und nicht jedes Mal von Neuem beginnen muss.
      Danke und lieben Gruß,
      Marco
      Wir haben die Serie der Autorin nicht trotz des Aufbaus ins Deutsche gebracht und "das so übernommen". Wir haben die Serie gerade wegen ihres erfrischend anderen Aufbaus ins Programm genommen und für den deutschen Markt produziert. Die einzig andere Serie, die mir ad hoc einfällt, die dieser ähnlich ist, ist "Das Triumvirat" und ich war immer schon ein sehr großer Fan dieser Kriminalfälle lösenden Stammtischrunde, vor allem der beiden Hörspiele mit Peter Pasetti aus den 80ern. Wir haben in den letzten Jahren bereits immer wieder mal neue Impulse gesetzt und Sachen probiert und werden es umso mehr ab 2020 machen. Natürlich wird nicht alles bei allen gut ankommen, das ist auch vollkommen normal und jeder soll auch seine Meinung haben, das ist doch selbstverständlich.

      Zur Frage "ist das bei allen Folgen so": ich wüsste jetzt keine Contendo-Serie, die ein starres Aufbau-Korsett hat und von Wiederholungen lebt. Diese also auch nicht. :) Natürlich wird die Serie nicht für eine Folge zur Action-Hatz, es wird aber schon variiert werden. Folge 3 behält das Konzept bei, trotzdem ist die Folge ganz anders. Folge 4 hat ebenfalls wieder einen anderen Aufbau. Folge 5 spielt vor Ort im unheimlichen Haus, in dem Todesfälle geschahen.
    • Contendo schrieb:

      Die einzig andere Serie, die mir ad hoc einfällt, die dieser ähnlich ist, ist "Das Triumvirat" und ich war immer schon ein sehr großer Fan dieser Kriminalfälle lösenden Stammtischrunde, vor allem der beiden Hörspiele mit Peter Pasetti aus den 80ern.
      Da wird ja aber auch nicht mit so (zumindest teilweise :zwinker: ) bekannten Geschichten eines insgesamt doch schon sehr bekannten Autors gearbeitet, die viele bereits vom Lesen her kennen und dadurch bei der Hörspiel-Umsetzung eine gewisse Erwartungshaltung haben.
      Außerdem sind die "Triumvirat"- Stories ja nicht unbedingt gruselig, eher bizarr, so dass dort kein Gefühl von Grauen oder Horror, wie es sich bei Lovecraft vielleicht gerade aufgebaut hat, zerstört werden könnte, wenn man durch Fragen aus der Runde kurz den eigentlichen Kriminalfall verlässt.
      Für mich war das in Folge 1 so aber okay, ich kannte allerdings auch nicht die Ausgangsgeschichte, habe sie also nie in anderer Form auf mich wirken lassen.
      Nachdem es ja bereits im Chat Deinerseits hieß, der Aufbau bleibe nicht über die gesamte Serie hinweg der gleiche, hätte es mich noch weniger gestört.
      In der Nr 1 mussten ja auch erst mal die Charaktere etwas näher vorgestellt werden. Da wird dann ohnehin mehr geredet.
      Weitere Teile kenne ich bisher nicht.
      Aber den Geschmack aller Interessenten trifft man doch nie. :)
    • Ich höre gerade die erste Folge und finde die Einwürfe der Zuhörer auch etwas störend. Die ständige Betonung der unterschiedlichen Berufe/Lebensweisen ist schon etwas anstrengend ("Ich als Wissenschaftler" ... "Was weiß ein Künstler schon davon...") und wirkt etwas aufgesetzt. Ich hoffe, das gibt sich in den anderen Folgen und dient nur zur eindeutigen Charakterisierung der einzelnen Personen.

      Ansonsten lasse ich mich überraschen und freue mich als Lovecraft-Fan, dass es etwas Neues gibt außer der zigsten Vertonung seiner Geschichten.
      Potz Hokus, Pokus, hi und hu!



      „Dürfen wir auf fremde Lebensformen einfach draufhauen?”
      „Wenn sie in unseren Schlafsäcken sind, ja!"


      Enterprise, Folge Geistergeschichten

    • Nun bin ich auch endlich mal dazu gekommen, in diese Serie reinzuhören.
      Der Beginn der Folge erinnerte mich in Bezug auf die Inszenierung und Dramaturgie recht stark ans Gruselkabinett. Auch dort wird ja gerne die eigentliche Geschichte nochmals in einen äußeren Rahmen eingebettet. So auch hier, wobei hier der äußere Rahmen noch deutlich mehr Gewicht hat. Mehrere Männer, die sich im heimischen Kaminzimmer bei entsprechenden Gewitter-Ambiente eine Gruselgeschichte erzählen. Ich muss gestehen, dass hat mich in den ersten Minuten noch nicht so ganz angesprochen. Denn die Darstellungsweise ist doch sehr stark auf eine passive Darstellungsform angelegt, sprich: es wird eher erzählt und geplaudert und man lauscht in den ersten Minuten der Geschichte so gut wie gar nicht aktiv. Das verschiebt sich aber im Laufe der Zeit etwas mehr. Auch wenn die akkustische Begleitung wirklich sehr gut gemacht ist, kam da bei mir nicht so ganz das bedrohliche Gefühl rüber, wie man es vielleicht erlebt hätte, gäbe es den äußeren Rahmen nicht.
      Allerdings, das ganze dreht sich im letzten Drittel der Geschichte dann nochmals um 180 Grad und hat mich dann doch überrascht und sehr versöhnlich gestimmt. Diesen Twist hatte ich so nicht kommen sehen und gibt dann auch dem äußeren Rahmen einen ganz anderen Kontext.
      Mit rund 40 Minuten ist die Folge sehr kurzweilig geraten. Da ist man dem Gruselkabinett dann tatsächlich auch tatsächlich etwas überlegen - denn dort nimmt man sich bisweilen doch etwas zu viel Zeit.
      Die Sprecher sind erstklassig, die Inszenierung einwandfrei. In dieser Hinsicht steht man dem Gruselkabinett auch in nichts nach.

      Fazit: Die etwas passive Darbietungsform der Geschichte konnte mich anfangs noch nicht so recht begeistern, aber der Twist im letzten Drittel weiß das wieder aufzufangen. Die Inszenierung ist prima - da gibts nichts zu bemängeln. Insofern bin ich mit meinem Urteil auch etwas zwiegespalten: auch wenn ich nicht völlig begeistert war, würde ich doch sagen, dass ich auch dank der kurzweiligen Umsetzung ganz gut unterhalten wurde. Dementsprechend bin ich mal gespannt, wie sich im Vergleich die 2. Folge anhört.
    • Ich bin heute auf dem Hin- und Rückweg zur Arbeit dazu gekommen, mir die erste Folge reinzuziehen und finde, sie ist ein wirklich - wenn auch makabres - Hörspiel-Kleinod, ich bin vollkommen begeistert!
      Warum?
      Zunächst, weil das Hörspiel mal was völlig anderes ist, von der Idee, von der Konzeption, es überrascht, ist frisch und zum Schluß konnte ich mir ein breites Schmunzeln nicht verkneifen. Nun, die Herrenrunde bei ein paar "starken" Getränken und Zigarren kann man sich sehr gut vorstellen, die Musikuntermalung kommt selten, aber gefällt, Sprecher und Dialoge sind gut und ich finde auch die Unterbrechungen der Geschichte nicht schlimm, hey, so geht es an Männerabenden nun mal zu! Wie sich das Ganze entwickelt, von einer unangenehmen Situation aus der Not des Unwetters heraus, bis zu den letzten Worten des alten Mannes ist stetig, aber klar, die Pointe fehlte. Und die wird dann fein herausgearbeitet vom Gastgeber und Erzähler, die Auflösung dauert gefühlt nur 1 Minute, läßt den Hörer aber mit etwas Erleichterung und einem guten Gefühl zurück, gefoppt! ;) Und das nicht zu knapp *ha ha ha*
      Wie gesagt, im Bereich "Hörgruselspiele" mal was ganz anderes, hier wird mit Suspense gearbeitet, vorbereitet, zurechtgelegt, um den Hörer - und auch andere Protagonisten - bewußt in die Falle tappen zu lassen ... Chapeau, ich finde das ist wirklich gelungen und in der Form sehr unterhaltsam.
      Folge 2 ist für morgen bereit.