Jordsand

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    • Am 31.10.2019 erscheint ...

      Jordsand

      Autoren: Carola M. Lowitz, Susanna Mewe
      Sprecher: Uve Teschner, Daniela Bette, Michael-Che Koch, Patrick Mölleken, Mayke Dähn, Bodo Primus
      Spieldauer: 8 Std. und 9 Min.
      Hörspiel
      Erscheinungsdatum: 31.10.2019
      Sprache: Deutsch
      Anbieter: Audible Studios

      jordsand.jpg

      Eine kleine, idyllische Hallig namens Jordansand wird zum Schauplatz mysteriöser Todesfälle.

      Die Mittdreißigerin Ilsa zieht mit ihrem Mann Lennard und dem verhaltensauffälligen Sohn Jan auf eine Hallig. Während Lennard das verfallene Haus seiner Eltern renoviert, will sich die erfolgreiche Geschäftsfrau zukünftig voll und ganz ihrer Familie widmen - und dem Schreiben von Romanen. Doch das Ankommen gestaltet sich schwierig: Die Halligbewohner sind misstrauisch, die Nachbarin übergriffig und Ilsa selbst wird zunehmend von Albträumen geplagt. Nachdem ihr die siebenjährige Estrid begegnet, die ein Jahr zuvor ertrunken sein soll, glaubt sie zunächst den Verstand zu verlieren. Doch Ilsa ist überzeugt: Das Mädchen war real - und ihr Tod kein Unfall. Als sie ihren Sohn Jan dabei beobachtet, wie er ein Tier grausam zu Tode quält, keimt in ihr ein schrecklicher Verdacht...

      >> Diese Hörspiel-Fassung wird Ihnen exklusiv von Audible präsentiert und ist ausschließlich im Download erhältlich.

      ©2019 Verlag der Autoren GmbH & Co.KG (P)2019 Audible Studios


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      Die Hörprobe wird am Erscheinungstag nachgereicht.

      Gruß, Frank
      Wo Leidenschaft ist, da ist auch Hoffnung.
    • Marco schrieb:

      Klingt unglaublich scheiße.
      Dann lieber Inselkrimi von Contendo! :D

      Mag sein, mag vor allem nach Deinem Empfinden so sein, ich für mich, der ich ja bekanntlich ein Korinthenkacker bin, der gern das Haar in der Suppe findet, muss für mich sagen, dass, nachdem ich ohne Vorkenntnisse (ich kannte nicht mal die Kurzzusammenfassung) an die Sache herangegangen und mittlerweile mehr als ein Drittel gehört habe, mich das Hörspiel bisher sehr gut unterhält.

      Mit Insel-Krimi ist es gar nicht vergleichbar. Da ist nix cosy oder locker-flockig Krimi für zwischendurch. (Bin ich ja auch kein allzu großer Fan von.)

      Es ist sehr düster und lässt sich Zeit, Figuren und Geschichte zu entfalten.

      Ich hielt das Ganze zunächst für einen normalen Thriller und war dann etwas überrascht, als die Handlung entsprechend der obigen Zusammenfassung um das Mädchen fortschreitet, doch das alles ist sehr mysteriös und rätselhaft gestaltet, so dass ich noch nicht so recht abzusehen vermag, worauf das alles hinausläuft. Mag sein, dass ich nach hinten raus den Kopf schütteln werde, aber bis jetzt gefällt es mir sehr gut.

      Daniela Bette ist eine hervorragende Sprecherin und trägt die gesamte Handlung. Ich möchte nicht snobistisch erscheinen, sondern mich selbst eher der Hochmut zeihen, wenn ich schreibe, dass ich einer Lindenstraßen-Schauspielerin nicht zugetraut hätte, so facettenreich zu spielen, wie sie es in all den Hörspielen tut, die ich bisher mit ihr kenne. Sie ist eine wahnsinnig prägnante und talentvolle Sprecherin. Allein ihr Spiel lohnt schon den Kauf.

      Dann ist die Atmosphäre wirklich sehr schön getroffen. Die Hallig, die auf ihr lebenden Bewohner, die Begegnungen und Gepräche, all das ist gut eingefangen für meinen Geschmack. Man spürt recht schnell, dass hier unter der Oberfläche etwas gärt. Es ist nur noch nicht so recht fassbar. Es bringt Spaß, sich mit Daniela Bette auf Spurensuche zu begeben.

      Die Figurenkonstellationen sind spannend. Hier ist niemand, was er zu sein scheint, und unter den Fassaden der harmlosen Belanglosigkeit schlummern zum Teil bitterböse Charaktere. Natürlich kann ich noch nicht sagen, worauf dies letztendlich hinausläuft, ob es am Ende nicht alles ein wenig zu eindimensional, zu sehr schwarzweiß, der Zufall bei alledem zu gewollt sein wird, aber die Prämisse lockt (mich) schon mal und, wie gesagt, ich habe viel Vergnügen beim (aus Zeitmangel leider eher schleppenden) Hören.

      Ein wenig erinnert mich das Ganze an Monster1983, obwohl die Handlung natürlich eine ganz andere ist. Aber es ist eben hier wie da ein Mikrokosmos, in den das noch nicht klar zu benennende Böse bricht... oder war es am Ende schon immer da?

      Ich werde jetzt jedenfalls mit Interesse das nächste Drittel angehen.

      Was es wohl bereithält?

      Hört sonst noch jemand Jordsand?
    • So, mittlerweile bin ich mit dem Hörspiel längst durch und wollte noch schnell ein paar Zeilen dazu schreiben, ehe ich wieder vergessen habe, worum es geht.

      Um das Fazit vorwegzuschicken: Marcos Spontaneindruck hat sich leider nach hinten raus bewahrheitet.

      Dabei fing alles eigentlich recht vielversprechend an: die Hallig-Atmosphäre war ganz gut eingefangen, die Figuren waren interessant, die Sprecher machten einen guten Job...

      Aber es zeigt sich recht schnell, dass sich die Autoren nicht so recht entscheiden konnten, was für eine Art von Geschichte sie nun eigentlich erzählen wollen - Geistergeschichte und Dämonenhorror oder doch eher Psychothriller oder vielleicht Krimi mit Drama-Elementen, was letztlich dazu führt, dass man einfach alles zusammen in den Story-Pott gekippt und drei Mal kräftig umgerührt hat. Damit ist das Ganze dann aber heillos überfrachtet, und nichts von alledem wirkt konsequent zuende gedacht.

      Den Figuren fehlt es ab einem gewissen Punkt völlig an Tiefe, sie agieren inkonsequent, beinahe willkürlich, was der Handlung den Anschein der Konstuiertheit verleiht.

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      So arbeitet sich die Mutter permanent an ihrem offensichtlich psychopathischen Sohn ab, von Mutterliebe oder auch nur echter anteilnehmender Sorge ist nicht viel zu spüren, aber als es darum geht, Konsequenzen zu erwägen, scheut sie den Schritt, etwas zu unternehmen, als wäre alles nicht so schlimm - obwohl der Junge gerade erst brutal ein Pferd zerhackt hat. Das wirkt ganz und gar nicht stimmig, wenn man vorher die Bindung als nicht sehr stark präsentiert.

      Auch lässt man die Frau zunächst an die Dämonengeschichte der alten Männer auf der Hallig glauben, als wäre es das normalste von der Welt (schon das allein völlig unglaubwürdig), nur um sie dann wie aus heiterem Himmel zweifeln zu lassen, ohne dass diese Wandlung auch nur im Ansatz erklärt würde.

      Ähnlich geht es mit der Freundin des Sohnes: Erst wird diese als völlig abgebrüht und kaltschnäuzig eingeführt, wohnt ungerührt dem Gemetzel an einem Pferd bei und gerät in Wallung, als sie die Hand um das noch warme Herz legt und in der Folge den Psychopathen als von sich abhängig weiß - nur um dann wenig später doch ganz plötzlich tiefe Skrupel und heftigste moralische Bedenken in sich zu entdecken. Das wirkt in der Art, wie es uns erzählt wird, jedoch völlig unglaubwürdig.

      Vieles mehr wäre zu nennen.



      Ein großes Ärgernis ist auch die Darstellung eines 13jährigen. Nicht nur wird dieser von einem wesentlich älteren Sprecher gesprochen, woran wir nach vierzig Jahren DDF ja gewöhnt sind, sondern vor allem verhält er sich nicht eine Sekunde wie ein Junge dieses Alters. Er spricht nicht so, er agiert nicht so - es ist, als stellte man einen 18jährigen dar und behauptete dann, dieser sei 13. Völlig daneben!

      Eine andere Figur, Hinnerk, wird uns als Alteingesessener vorgestellt, wird jedoch von einem Sprecher gesprochen, der klingt, als wäre er an der Peripherie von Dortmund sozialisiert worden. Völlig unbegreiflich, diese Sprecherwahl.

      Das Ende ist bereits früh erahnbar, auch wenn erfolglos versucht wurde, ein paar rote Heringe zu platzieren, die aber ihre Wirkung verfehlen.

      Insofern war ich am Ende froh, als dieses viel zu lang geratene Hörspiel endlich vorbei war.

      Schade, denn der Auftakt war wirklich ganz nett, und Daniela Bette macht als Sprecherin der Hauptfigur eine wirklich gute Figur.

      Ich sag mal so: Wer Groschengruseldramaturgie etwas abgewinnen kann, wird bei dieser Geschichte vielleicht seinen Spaß haben können. Allen anderen würde ich davon abraten, hier reinzuhören.

      Für eine Audible-Produktion ist Jordsand schon enttäuschend schwach!
    • Eine Ergänzung noch, weil es sonst nicht fair wäre:

      Der Plot geht in dieser Ausgestaltung gar nicht und die Figurenzeichnung- bzw. entwicklung ist völlig unbefriedigend, aber die Autorinnen haben, für Audible unüblich, zumindest versucht, Erzählereinsätze so sparsam wie möglich zu verwenden. So ist dieses Hörspiel sehr szenisch geraten, was ihm eine angenehme Lebendigkeit und Dynamik verleiht. Da mir bei manchen Audible-Produktionen der Erzähler zu dominant ist, wollte ich diesen Plus-Punkt unbedingt noch erwähnen.

      Und Regie und Sounddesign sind ebenfalls sehr gelungen, weshalb ich auch erst mal recht angetan war von dem Ganzen.

      Nur killt halt der hanebüchene und völlig überfrachtete Plot all die guten Ansätze.
    • Hardenberg schrieb:

      Figurenzeichnung- bzw. entwicklung
      Daran hapert ja es ja oft bei Audible Originals. "Herzgrab" musste ich deshalb ziemlich entnervt abbrechen, "Tausend Teufel" gab es erhebliche Abzüge in der B-Note. Wobei es in diesen Fällen wohl eher an der Vorlage liegt, denn der Bearbeitung.
      "The period of the Daddschals dominion is generally set at forty days, the first day being like a year, the second like a month, the third like a week, and the remainder “like your days,” that is, days of normal duration (Kašmīrī, p. 112)"
    • Okay, die beiden Produktionen kenne ich nicht, und bei denen, die ich gehört habe, ist es mir jetzt nicht in dem Maß aufgefallen, dass ich gesagt hätte: typisch Audible. :)

      Ich war vielmehr entsetzt über den inhaltlichen Murks, der hier verzapft wurde...

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      Als Setting hat man sich immerhin ausgerechnet eine Hallig ausgesucht, also ein äußerst dünn besiedeltes Gebiet.

      Und da finden sich dann zufällig ein Dämon, ein Geist, eine Mörderin, die ihre Tat verdrängt hat, ein Psychopath und ein Mädchen, das ebenfalls (zumindest wenn es dem Skript in den Kram passt) deutlich psychopathische Züge zeigt, ein...



      Dass das mit höchster Wahrscheinlichkeit Murks ist, egal wie sehr man das durch gute Inszenierung zu veredeln versucht, hätte bereits bei Sichtung des Exposés ins Auge stechen müssen.

      Bemerkenswerte Fehlleistung.
    • GrimReaper schrieb:

      Daran hapert ja es ja oft bei Audible Originals. "Herzgrab" musste ich deshalb ziemlich entnervt abbrechen,
      Ja, ich hab mich in dem Fall auch gefragt, wieso Audible ausgerechnet diesen Krimi zum Hörspiel hat umarbeiten lassen und vor allem, weswegen die Bücher von Andreas Gruber so beliebt zu sein scheinen. :pfeifen:
      Na, vielleicht sind die anderen besser, oder die Leser haben einen anderen Geschmack als ich. :schulter:
      Ich hab durchgehalten, war aber mehrfach kurz vor dem Abschalten. Und hab hinterher nichts dazu im Thread geschrieben, das will bei mir schon was heißen. ;)
      Na, gehört jetzt nicht hierher, is klar.

      Aber dass Audible jedesmal ein Hörspiel-Spitzenprodukt abliefert, is ja wohl eh ein Gerücht. ^^
    • Ich hab es grade angefangen, weil es in meinem Audible-Abo drin ist und schon ein paar Wochen in meiner Bibliothek schlummert.

      Die Figur des 13jährigen Max ärgert mich bislang auch, er klingt wie ein erwachsener Mann und macht sich zudem über seine eigene Mutter lustig, obwohl er merkt dass es ihr nicht gut geht. Das finde ich schon grenzwertig unglaubwürdig. Viele der "Einheimischen" klingen in der Tat 0 danach, als ob sie auf einer Nordsee-Hallig aufgewachsen sind.

      Da gärt in der Tat was im Hintergrund und ich weiß noch nicht, ob ich das wirklich wissen will, wenn ich mir die Meinungen auf Audible da anschaue. Das scheint ja doch eher "unappetitlich" zu werden.