Alles nur geklaut! - Inspiration vs. Plagiat?

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    • Alles nur geklaut! - Inspiration vs. Plagiat?

      Dies vorweg: Wie so oft bei mir ist der Threadtitel NATÜRLICH mit einem Augenzwinkern zu verstehen. :zwinker:

      Oft im Alltag begegnet uns im Grunde alter Wein in neuen Schläuchen: Wir entdecken altbekannte Leckereien unter einem neuen Namen von einer anderen Firma im Supermarktregal, wir finden das gleiche Medikament in vielen unterschiedlichen Versionen verschiedener Hersteller - und sogar in Hörspielforen kann es häufiger vorkommen, dass wir interessante Themen, die wir im einen gerade neu entdeckt haben, kurz darauf im nächsten in nur leicht abgewandelter Form plötzlich wiederfinden.

      Diese Form des... ähm, "Nacheiferns" scheint an der Tagesordnung zu sein und ist letztlich ja auch so etwas wie ein Kompliment an den eigentlichen Urheber, denn niemand orientiert sich am Schlechten und Unzureichenden, sondern es bedeutet, dass etwas geschaffen wurde, dass der Aneigung für höchst würdig empfunden wird, wenn einem selbst nicht genügend Neues einfällt.

      Und dies lässt sich natürlich auch locker auf das Thema Hörspiel übertragen. Auch dort begegnen wir immer mal wieder "Annäherungen" an andere Werke, und das beschränkt sich nicht auf nur einen Bereich.



      Es können Cover sein, die an ein älteres Motiv denken lassen.



      vs.

      Vorbild...?


      Es können Plots sein, deren Bezug zu Vorbildern augenscheinlich ist.

      Gruselserie 18 - Das Weltraum-Monster

      vs.

      Alien :xeno:


      Es kann sogar die Musik sein, die nicht selten eins zu eins (wenigstens in kurzen Abschnitten) übernommen wurde.

      Die drei ??? - 02 - Der Phantomsee
      Die drei ??? - 07 - Der unheimliche Drache

      vs.


      (ab Minute 2:55)

      (entdeckt auf www.sektor7blau.de)


      Weiteres ist denkbar.

      Und diesen Themenkomplex möchte ich gern mal zur Diskussion stellen:


      Welche Beispiele für sehr deutliche Bezüge zu anderen Werken kennt ihr?

      Und wo ist für Euch die Grenze zwischen einem reinen Sich-inspirieren-Lassen und schlichtem Abkupfern?

      Und wie steht Ihr generell zu solchen Bezügen? Findet Ihr es grundsätzlich reizvoll, wenn jemand anderes bekannte Motive noch einmal aufnimmt und vielleicht sogar weiterspinnt? Oder empfindet Ihr so etwas eher als Mogelpackung, weil Ihr originale und innovative Ideen bevorzugt?



      Ich bin sehr gespannt auf Eure Meinungen und schaue dann mal, ob und wo ich diese Fragestellung in den nächsten Tagen vielleicht wiederentdecken werde. :roll:
    • Hardenberg schrieb:

      Gruselserie 18 - Das Weltraum-Monster

      vs.
      Alien
      Da ist für mich mehr "It" kopiert als "Alien".
      Aber das Kopieren oder sich doch sehr stark inspirieren lassen :zwinker: gibt es ja bei den Neongrusels nicht nur dieses eine Mal.
      Man denke nur an die "Horror-Ameisen" vs "Formicular" , und für die "Mörderspinne" hat natürlich "Tarantula" als Vorbild gedient.

      "Die Rache der Mumie" (Maritim) soll, nach Aussage des Autors, von "Die Mumie"(1999) mit Brendan Fraser beeinflusst gewesen sein.

      Bei "Django" (Europa) wurde einfach der Film "Django - ein Sarg voll Blut" kopiert. :zwinker:

      Das sind die Hörspiele, die mir jetzt so spontan einfallen, wobei es sicher noch eine ganze Menge mehr gibt, wenn man mal etwas mehr drüber nachdenkt. :)

      Bezüglich John Sinclair kann man sagen, dass die Hörspielcover ja auch auf Heftcovern beruhen und die hin und wieder Filmplakate zum Vorbild hatten. Zum Beispiel bei J.S. 49 - Der lächelnde Henker hier vs "Amputiert - Der Henker der Apokalypse"(1975) hier, wo man jeweils quasi die gleiche Szene sieht.

      Und bei "Geister-Schocker" ist das noch häufiger so gewesen, da könnte man einige Beispiele nennen, die wir aber immer in den Threads zum jeweiligen Hörspiel genau entschlüsselt :zwinker: haben.

      Ebenso nimmt man ja auch immer wieder gern bei den GKen Plakatausschnitte oder Szenenfotos zur Hand, war z.B. auch bei "Alraune" so.


      OTR-Fan
    • Grundsätzlich finde ich kopieren/abkupfern gar nicht schlimm - sofern das Ergebnis überzeugt.

      Lieber gut kopiert als schlecht selbst gemacht. :D

      Was mich in der Tat stört ist,
      wenn das Ergebnis so schlecht ist, dass die Konsumierung reine Zeitverschwendung ist. Dann werde ich sauer! 8o (Da fallen mir z. B. - jetzt nicht ganz passend - C-Movies von Asylum ein, die Hollywood-Blockbuster nachmachen, und wo nur sterbenslangweilige, peinlich gemachte Scheiße bei rauskommt! :xplode:
    • MonsterAsyl schrieb:

      Hardenberg schrieb:

      PS: Ist der Film überhaupt jemals auf deutsch erschienen?
      Äh, nein. :nein: Wie schon im Wikiartikel steht:
      In Westdeutschland kam der Film weder zur Aufführung noch wurde er im Fernsehen ausgestrahlt.
      Das heisst aber nicht, daß H.G.Francis den Film nicht gesehen hat. ;)

      Ups, sorry, das habe ich komplett überlesen, weil ich direkt zum Inhalt runtergescrollt habe. :blush:
      Seltsam, dass er nie synchronisiert worden ist, auch im Nachhinein nicht. Scheint doch eine Art Klassiker zu sein.

      Vielleicht ein Fall für @Pidax? :zwinker:


      @Smeralda

      Ja, ich finde das Thema auch spannend und fänd es schön, wenn wir einige der "Parallelen" mal hier sammeln und darstellen könnten, vor allem auch die mit Gruselkabinett-Bezug. Oder die Anleihen von Prof. Beurmann an die klassischen Werke der Musikgeschichte.

      Ich werde beizeiten selbst noch etwas dazu beisteuern, würde mich aber wie Bolle freuen, wenn auch andere hier ein paar Beispiele vorstellen würde.

      Hieß es nicht auch, dass die drei Hauptautoren der ???-Klassiker auch gern Anleihen an Werke der Film-und Literaturgeschichte mit einfließen ließen?

      Das alles soll auch gar keine Negativkonnotation haben, sondern einfach ein Entdecken und Staunen sein.

      Von Beurmann gibt es ein Stück, wo er sich deutlich bei Stravinski bedient, daraus dann aber etwas gabz eigenens und tolles macht. Also klassische Inspiration. Ich suche das mal raus. Finde ich top! :thumbsup:
    • Hardenberg schrieb:

      Hieß es nicht auch, dass die drei Hauptautoren der ???-Klassiker auch gern Anleihen an Werke der Film-und Literaturgeschichte mit einfließen ließen?
      Welche sollen das denn gewesen sein?
      Da würde mir so spontan nichts einfallen hinsichtlich der Klassiker.
      Ich kann mich lediglich daran erinnern, dass man André Marx "vorwarf" (war ja eh nicht böse gemeint), er habe beim "Schwarzen Monster" die Idee des fassadenkletternden, diebischen Affen von "FF und der Zauberer Wu" abgekupfert.
      Muss sagen, dass das auch mein erster Eindruck war, als ich das Hörspiel damals gehört habe.
      Aber es is ja eh alles irgendwie irgendwo schon mal dagewesen. =)
      Und bei der "Spur ins nichts" hieß es dann später, er habe sich wohl von "Saw 1" beeinflussen lassen.
      Irgendwas war auch mit Astrid Vollenbruch und ihrer DDF-Einstiegsfolge ("Geisterzug"), da wurden auch Parallelen zu Enid Blyton und, ich glaube, "FF im Nebel" gezogen, aber ich fand das ein bisschen erzwungen, daran dachte ich z.B. gar nicht beim Lesen des Buches.

      Mehr als deutliche Anleihen gibt es aber z.B. bei "G.-S. - 6 - Der Satansorden von Chalderon" zu den Filmen der "Die reitenden Leichen"-Reihe. :zwinker:
      Und die "Psi Akten 4 - Kaltes Grauen" dürften stark von "Das Ding aus einer anderen Welt" inspiriert worden sein.
    • @Agatha

      Ich habe die "Vorlagen" für einige der DDF-Klassiker leider nicht mehr präsent. Hab das vor langer Zeit mal gelesen. Ich glaube, auf der rbc, und das klang sehr schlüssig. Muss ich beizeiten mal nachforschen. Vielleicht finde ich irgendwo noch etwas dazu.
      Auf jeden Fall sind die drei Fragezeichen ja zumindest "inspiriert" durch die damals in den USA sehr bekannte und beliebte Buchreihe rund um die Hardy Boys (heißen tatsächlich so und haben mit mir nichts zu tun :green: ), und da gibt es gewisse Parallelen, angefangen von den Secret- und Mystery-Titeln über die resolute Tante (die dort wohl Gertrude hieß) bis hin zu Namensgleichheiten und Parallelen bei Figurenzeichnungen (eine Figur heißt Shaw, eine ist etwas beleibter und Tüftler usw.). Ich würde da jetzt wirklich nicht von Klauen sprechen, aber wohl von einem sichtbaren Sich-inspierieren-Lassen. :)#


      +++

      Ich wollte nochmal zu den Anleihen bei EUROPA-Musikstücken bei klassischen Werken zurückkommen. Da ist ja in erster Linie Stravinskis Le Sacre du Printemps bekannt.

      Hiermal ein Vergleich:

      Hier Stravinskis Version (ab Minute 8:42)



      Und hier im Vergleich dazu, was EUROPA (genialerweise!) daraus gemacht hat. (Eine meiner Lieblingsmusiken!)




      Hier hat mir beim Wiederfinden erneut die Seite Sektor7Blau geholfen. :winke:


      +++

      Und bei den Covern zum Gruselkabinett fällt mir spontan noch diese Parallele ein:



      vs.



      +++

      Kennt sonst noch jemand vergleichbare Beispiele. Gern hier gegenüberstellen. :)
    • Hardenberg schrieb:

      Ich würde da jetzt wirklich nicht von Klauen sprechen, aber wohl von einem sichtbaren Sich-inspierieren-Lassen. :)#
      MoAs hat ein paar Hardy-Boys-Bände, ich muss ihn mal fragen, ob ihn da Namen oder Charaktere an DDF erinnert haben.
      Solange es nur um die geht, wäre mir das eh wurst, abgekupferte Geschichten würden mich vielleicht stören, alles andere nicht wirklich.

      Musik-Vergleiche kann ich hier derzeit keine ziehen und leider auch keine hören.
      Nächste Woche. :)
    • Faith war am Anfang schon sehr stark von der Buffy-Serie inspiriert. Da ich Buffy in und auswendig kenne, fiel mir da so manches auf. Aber sollte wohl auch so sein, sonst hätte man nicht die ganzen Synchronsprecher der TV-Serie gecastet. Hat mir aber nie etwas ausgemacht und ich habe mir die Serie auch gerade deswegen gekauft.
    • Bei den Jan Tenner Classics sind viele Handlungselemente aus der Perry Rhodan-Heftserie "geklaut"... äh angelehnt.

      Z. B. das Zeitraumschiff und der Planet aus der Zeitfalle, der heute ein Asteroidengürtel ist (Stichwort: Meister der Insel-Zyklus), oder die Ginnicks die wie die Nonus die Besatzung des Superschlachtschiffs Titan in ihren Bann ziehen. Oder die Explision der Sonne durch einen Todessatelliten, Cappin-Zyklus lässt grüssen. ...

      Aber das stört mich nicht, geklaut und super umgesetzt setzt bei mir den Drang zur Absolution frei.
    • Agatha schrieb:

      Musik-Vergleiche kann ich hier derzeit keine ziehen und leider auch keine hören.

      Bei Musikvergleichen fällt mir als erstes ein Film ein. Da es ja im letzten Beitrag auch um Filmposter geht, denke ich mal, dass ich den ebenfalls hier nennen kann.

      Original von Chopin

      https://www.youtube.com/watch?v=ck2T7TC7Dn4

      Variation von Peter Thomas

      https://www.youtube.com/watch?v=7yz6mFsUac8
      "Was sagt man darüber, wie man Bücher schreibt? Man denkt sich etwas aus und zwingt sich, es aufzuschreiben."

      Ariadne Oliver, Poirot: Wiedersehen mit Mrs. Oliver
    • Eines der herausragendsten Beispiele bei Filmmusik sind die Themen zu

      CONAN, DER BARBAR (Basil Poledouris)
      (Thema beginnt ab 1:10)

      und

      TOTAL RECALL (Jerry Goldsmith)



      Da hat Goldsmith sich wirklich extremst "inspirieren" lassen ... um es mal nett auszudrücken.
    • Sehr aufschlussreich finde ich auch diese Parallele, auf die erstmals, wenn ich mich recht entsinne, von MoAs aufmerksam gemacht wurde:

      Gruselkabinett (150) Herbert West



      vs.

      Re-Animator (1985)

      Da hat sich Ertugrul Edirne aber schon sehr... äh, inspirieren lassen, oder? =D =)

      Gibt es weitere Beispiele?