[1Live] Frau Gantner

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    • [1Live] Frau Gantner

      Inhalt:
      Friederike und Markus sind ein Paar. Sie haben sich zufällig im Schwimmbad kennengelernt. Das jedenfalls glaubt Friederike, bis sie einige Merkwürdigkeiten in Markus’ Vergangenheit entdeckt. Offenbar hat er früher bei einer Frau Gantner zur Untermiete gewohnt, bei der auch Friederike mal ein Zimmer besichtigt hat. Schon damals war ihr die alte Frau mit ihren spiritistischen Sitzungen unheimlich. Und sie wird es umso mehr, als Friederike immer weitere Verbindungen zwischen Frau Gantner und Markus bemerkt. Was hat ihr Freund mit dieser alten Hexe zu schaffen? Sie übt offensichtlich Einfluss auf ihr gemeinsames Leben aus, davon ist Friederike überzeugt. Bis sie erfährt, dass Frau Gantner schon vor Jahren gewaltsam zu Tode kam – lange bevor Friederike das Zimmer bei ihr besichtigt hat…

      Sprecher:
      Tanja Schleiff, Jan-Peter Kampwirth, Camilla Renschke, Christoph Luser u.v.a.

      Produktion:
      Von Guy Helminger
      Regie: Jörg Schlüter
      Technische Realisation: Gerrit Booms, Günther Kasper
      Redaktion: Natalie Szallies
      Laufzeit: ca. 52 Minuten
      WDR 2010

      Der WDR hat das Hörspiel zum :download: bereit gestellt.


      OTR-Fan
    • Klingelt spontan nix bei mir. Aber beim Namen Guy Helminger, das war der mit dem Hörspiel über die S-Bahn-Surfer, das war ziemlich gut. Und Jörg Schlüter macht eigentlich immer keinen Quatsch, da greife ich bedenkenlos zu.
      "The period of the Daddschals dominion is generally set at forty days, the first day being like a year, the second like a month, the third like a week, and the remainder “like your days,” that is, days of normal duration (Kašmīrī, p. 112)"
    • Absolut hörenswert, eine verstörende und spannende Mysterygeschichte. Wer die frühen Traber mag oder auch die ernsteren Sachen von Eugen Egner, sollte hier auch mal reinhören.
      Ein Vogel sitzt auf meinem Bein, dem schlag ich gleich die Fresse ein.
      Knarf Rellöm
    • Agatha schrieb:

      Das klingt irgendwie sehr strange...
      Habs mir mal runtergeladen.
      Kennt jemand von Euch das schon?
      @pops, @gruenspatz oder @GrimReaper vielleicht?
      Ja, hier mein Senf:

      Für ein Radiohörspiel ungewöhnlich mysteriös, erzählt hier Guy Helmiger die Geschichte von "Frau Gantner", die im Hörspiel allerdings nie persönlich hörbar wird. Die Hauptfigur ist Friederike, deren Freund Markus eine merkwürdige Verbindung zu seiner ehemaligen, schrulligen Vermieterin zu haben scheint. Auch das Umfeld Friederikes entwickelt sich merkwürdig und irgendwie scheint hier eine große Sache im Hintergrund zu laufen, von der die Protagonistin nichts mitbekommen soll.


      Guy Helmiger erzählt die Geschichte richtig gut und spannend. Immer wieder wirft er dem Hörer kurze Dialoge hin, die immer wieder neue Hinweise geben, die dann allerdings den eigentlichen Hintergrund bis zum Finale im Dunkeln lassen. Auch wenn man so keine Chance hat, vor dem Ende das Geschehen zu durchblicken, gelingt es trotzdem, den Hörer zu fesseln. Dazu nutzt Helmiger aber auch Sequenzen, die merkwürdige, kaum zuordenbare Gedankengänge darstellen. Das unterstreicht zwar den mysteriösen Anstrich der Geschichte, sie bleiben aber rückblickend ein wenig in der Luft hängen, da die Bezüge nicht konkret genug sind. So funktionieren diese Anteile formal besser, als sie inhaltlich wirken.


      Die Inszenierung unterstreicht den mysteriösen Touch. Das Team um Jörg Schlüter greift hier ordentlich in die Sound- und Effektekiste und erzeugt so eine genretypische Atmosphäre, die keinen Zweifel aufkommen lässt, dass hier keine gewöhnliche Geschichte erzählt wird. Die akustische Ausgestaltung überzieht vielleicht hier und da etwas, insgesamt passt es aber gut zu Geschichte und Genre.


      Ebenfalls sehr lobenswert: Das Ensemble. Die Akteure, inbesondere Tanja Schleiff und Jan-Peter Kampwirt, haben ein breite Palette an Emotionen zu meistern, was auch problemlos gelingt. Auch die gute Mischung aus unbekannten und bekannten Stimmen funktioniert, ein qualitatives Gefälle ist hier nicht zu vernehmen.


      Wer auf dem Standpunkt steht, Radio könne nur Krimi und Kunst, der sollte zumindest hier mal ein Ohr riskieren. Der WDR lässt hier ein Mystery-Hörspiel hörbar werden, das man inhaltlich eher im kommerziellen Bereich vermuten würde, dem qualitativ aber eindeutig die Herkunft vom Radio zuordenbar ist. Eine tolle Produktion, die nur knapp unter der Höchstwertung bleibt.
    • pops schrieb:

      Für ein Radiohörspiel ungewöhnlich mysteriös,
      Oh, ja!
      Hat mich, wie @gruenspatz schon schreibt, auch ziemlich an einen "Traber" erinnert.
      Ging es nur mir so, oder ist es hier wirklich schwierig, um nicht zu sagen unmöglich, festzumachen, wer da nun eigentlich was getan hat - bzw. ob da überhaupt jemand das getan hat, was Friederikes Gedanken vorzugeben scheinen oder was einem anhand der Gesprächsausschnitte immer wieder an neuen, verwirrenden Interpretationsmöglichkeiten präsentiert wird?
      Vieles bleibt extrem in der Luft hängen, wird kurz angeschnitten (so z.B. auch diese Sache mit den seltsamen geänderten Essgewohnheiten oder den toten Vögeln), aber danach nicht mehr erwähnt, geschweige denn irgendwie erklärt.
      Die Sounds, Musik kann man es ja kaum nennen :zwinker: , sind hier absolut passend, da auf ihre Art genauso verwirrend wie der Inhalt.
      Ich mag ja zunächst undurchschaubare Ereignisse, aber hab dann schon gern am Ende ein bisschen mehr an "Aufklärung", als hier geboten wird.
      Hatte irgendwie den Eindruck, das wäre nur der erste Teil, da müsse einfach noch ein zweiter kommen und "Erleuchtung" :zwinker: bringen.
      Vor allen Dingen, da mir hier die Mystery-Ebene zu stark auf den "Kriminelle Handlungen +psychische Krankheit"-Sektor verlagert zu sein scheint. :gruebel:
      Oder war doch alles ganz anders..?
    • Hörenswerte Mischung aus Psycho- und Mysterythriller
      Auch nach dem Hören ist mir nicht klar geworden, was jetzt Realität gewesen ist und was nur Einbildung.
      Am besten unter den Sprechern und Sprecherinnen haben mir Tanja Schleiff und Jan-Peter Kampwirth gefallen.
      Paul Faßnacht hatte nur in einer einzigen Szene einen kurzen Auftritt, gefreut habe ich mich trotzdem darüber - ihn höre ich immer wieder gerne.