Kommerz vs. Qualität? - Wann ist ein Hörspiel wirklich erfolgreich?

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    • Ja, da gehe ich mit. Ich glaube Audible könnte für das Hörspiel sehr positiv sein.

      Ich bin zwar selbst kein Abo-Kunde (auch wenn meine Kinder schon dreimal über Alexa ein Abo abgeschlossen haben), aber gerade nach "Serien-Zombies" wie Edgar Allen Poe oder Gabriel Burns, finde ich es viel, viel angenehmer Hörspiele in Staffeln zu hören. Für mich haben solche Serien (und zugegebenermaßen das Leistungsversprechen des Streamings) das Sammeln und Kaufen von Cds zunichte gemacht. Ich höre mittlerweile ausschließlich per DL/Streaming und würde auch keine CD mehr kaufen.
    • Hardenberg schrieb:

      Aber dieser Geist fehlt mir ein wenig auf dem kommerziellen Hörspielsektor. Man hätte sich von Seiten maritims Interplanar als Produktionsteam für Heliosphere 2265 wahrscheinlich ohne weiteres leisten können, und man hätte bei diesem Label dann, das ja eher für schnell konsumierbare Unterhaltung steht (was, wie gesagt, grundsätzlich ja nicht Schlechtes sein muss), damit eine weitere Facette hinzufügen können; es wäre prestigeträchtig gewesen. Man hätte auch aus der Kooperation mit Döring mehr machen können, indem man diese Reihe auflegt, wie man es bei Folgenreich getan hat, und sich damit dann auch schmückt. Stattdessen läuft die Serie eher unter "ferner liefen", und die Cover sehen aus, als wäre das eine neue 08/15-Reihe, die die Welt nicht braucht. (Während die Optik bei Folgenreich phantastisch war!)
      Man muss sich ja erst mal "schmücken" wollen. ;)
      Und womit das am besten geht, ist wohl eh Ansichtssache.
      Heute, wo die Tendenz zum bloßen Streamen immer größer wird, wo die Cover zweitrangig sind, wei sie ja nicht mehr zum Kauf animieren wollen/sollen, wo man immer wieder seitens der Konsumenten liest, dass sie auch die Sprecher nicht interessieren, sie nichts mehr über das Label selbst wissen - ja, da gibt man dieser Hörerschaft halt einfach das, was der ja scheinbar genügt.
      Muss alles rentabel bleiben, auch für die "Big Player", warum sich die Mühe machen, das Hörspiel noch als Medium für inhaltlich hochwertige Nischenprodukte zu nutzen, auf denen man hinterher sitzenbleibt und die doch eh bloß die "Hardcore"-Nerds :zwinker: in den paar noch existierenden Foren haben wollen bzw. von den tatsächlich Entstandenen überhaupt erfahren.
      Sollen sich mit den "schweren", den "anspruchsvollen" Stoffen doch die finanziell gut gepolsterten Radiosender befassen ;) - oder eben Audible. ^^
    • @Hardenberg: das mit den Charts ist halt einfach Marketing - aber ich kann da deine Skepsis nachvollziehen, denn ich glaube auch, dass du mit deiner Vermutung bzgl. Zeitraum und absoluten Zahlen völlig richtig liegst.

      Da du hier auch viel auf Maritim abzielst, vielleicht aber doch auch ein Gegenbeispiel, nämlich die Schwarze Sonne. Die ich nämlich genau in den Bereich einer Serie einsortieren würden, die man querfinanziert und die sich von alleine wohl so nicht rechnen würde. Insofern kann man Maritim nicht pauschal vorwerfen, solche Querfinanzierung nicht betreiben zu wollen. Aber natürlich sind auch dem finanzielle Grenzen gesetzt.

      Ansonsten kann ich viel an deinen Ausführungen nachempfinden, gerade auch was die Rolle von audible angeht. Der Vergleich mit Netflix wurde diesbezüglich ja auch nicht zum ersten Mal bemüht. Und wenn audible jetzt dann auch noch ins Streaminggeschäft einsteigt wie neueste Meldungen verlauten lassen, könnte das nochmals eine neue Dimension sein.
    • Stimmt, Die Schwarze Sonne hatte ich tatsächlich nicht im Blick, und es mag durchaus so sein, dass das quasi "mitfinanziert" wird; wir kennen da natürlich die Hintergründe nicht. Vielleicht hat man ja aber auch zu einem Deal gefunden, der akzeptabel für alle Seiten ist und sich insofern rechnet bzw. zumindest kein Verlustgeschäft ist, indem man etwa auf das Vorhandene bei maritim zurückgreifen lässt, was das Budget senken könnte.

      Ich habe aber nicht den Eindruck, dass Die Schwarze Serie als Prestigeprojekt besonders gefördert würde. Ebenso wie Dörings Reihe oder (bisher) Heliosphere. Das läuft nach meinem Empfinden alles irgendwie so nebenher, während anderes im Fokus zu stehen scheint.

      Auf maritim beziehe ich mich übrigens nur deshalb so oft, weil diese quantitativ besonders auffällig sind und ich in dieser hohen Zahl an Hörspielen, die erscheinen, relativ wenig sehe, was Menschen als auffallend gute und wegweisende Hörspiele betrachten. Die Hörspielreihen werden geschätzt und gemocht, durchaus!, aber sie werden eben so gut wie nie genannt, wenn es um herausragende Produktionen geht. Das ist schon auffälig, finde ich.

      Ich könnte allerdings auch EUROPA nennen, aber die erscheinen mir eher wie so ein alter und schwerer, schlecht zu manövrierender Tanker auf hoher See, dessen Außenwirkung für sich selbst spricht und deshalb nicht Anstoß zu einer Diskussion sein kann. :zwinker: Im Grunde verwalten die doch im Kern nur noch ihr eigenes Vermächtnis, wenigstens kommt es mir so vor. Also ich persönlich erwarte da nichts Großes mehr. (Ich würde da aber auch differenzieren: Europa bleibt für mich gedanklich mit dem Tonstudio Körting verbunden.)