Ich würde ja gerne nachhaltiger sein, aber...

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    • gruenspatz schrieb:

      Belphanior schrieb:

      Ich kaufe jetzt immer verstärkt digitale Waren, vor allem ebooks. Natürlich bedarf das Lesen eines ebooks Strom, aber die Produktion, das Lagern, das Versenden etc. von herrkömmlichen Büchern ist auch nicht unbedingt umweltverträglich. Da ich auf meinem Handy lese, bedeutet das Entsorgen meines Devices keinen Mehrmüll (das Handy brauche ich sowieso weil ich kein Festnetz bzw. sonstiges Telefon besitze). Und auch bei Musik, Hörspielen, Filmen gehe ich verstärkt von physikalischen Trägern weg. Ja, digitale Medien erfordern beim Abspielen Strom, aber CD-Player, Walkman, Blu ray Player erfordern auch Strom.
      Man muss aber auch weiter denken. Streamen verbraucht enorme Energiemengen, digitale Daten verschicken ebenso. Siehe z.B. HIER

      Der Verzicht auf "greifbare" Medien heißt nicht automatisch, dass die Ökobilanz dann sauberer ist.

      Wir sind einfach sehr viele Menschen, die sehr viele Resourcen verbrauchen.
      Ja, Streamen verbraucht Energie. Aber auch Herstellung, Lagerung und Vertrieb von physikalischen Datenträgern verbraucht Energie. Wenn ich beispielsweise ein Hörspiel oder einen Song digital erwerbe, so lade ich ihn meist runter (Energie) und höre ihn dann (Energie). Aber es verbraucht "nur" Energie. Während die Herstellung von physikalischen Trägern oftmals auch Müll im Sinne von Plastik und Metall mit sich bringt. Natürlich betrachten wir unsere geliebten Hörspiele auf physikalischen Trägern nicht als Müll (sondern als Schätze), aber was passiert in 100 oder 1000 Jahren? Abspielgeräte gibt es dann vielleicht nicht mehr für CDs etc.. Ja, man kann es umwandeln (kostet aber auch Energie). Und irgendwann landet Plastik und Metall auf dem Müll - der dann hoffentlich getrennt und recycelt wird. Von daher würde ich die digitale Welt nicht sofort verteufeln...
    • GrimReaper schrieb:

      Wir haben alle nur ein paar Jahrzehnte auf diesem Planeten, jeder sollte für sich das Beste daraus machen.
      Genau das ist eben der völlig falsche egoistische Ansatz, jeder sollte so handeln das es für alle Lebewesen dieses Planeten das Beste ist und das auch nachhaltig.


      Belphanior schrieb:

      oder einen Song digital erwerbe
      Es ging um das Streamen und nicht das kaufen von Downloads.
      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"
    • Ben Kenobi schrieb:

      Genau das ist eben der völlig falsche egoistische Ansatz, jeder sollte so handeln das es für alle Lebewesen dieses Planeten das Beste ist und das auch nachhaltig.
      Ich führe diese Diskussion nicht, ist sowieso zwecklos. Jeder soll nach seiner Facon glücklich werden, der eine durch eine Kreuzfahrt zum Südpol, der andere, dadurch, dass er darauf verzichtet und sich deshalb für einen besseren Menschen hält.

      Mein Rat lautet lediglich, diese Welt ist so interessant, wunderschön und spannend, schaut sie euch an. Das Leben ist etwas positives, es gibt keinen Grund zu glauben, dass einem der Himmel auf den Kopf fällt. Lasst extreme Vorsicht walten, bei allen Dingen und vor allem politischen Parteien, die die persönliche Freiheit einschränken und das Leben der Leute schlechter machen, für irgendein angeblich höheres Ziel. Was keinesfalls bedeuten soll, dass es egal ist, dass dieser Planet zu einer riesigen Müllhalde verkommt. Jeder kann was dagegen tun. Aber glaubt nicht jedem dahergelaufenen publicitygeilen Schwachmaten, der sich Wissenschaftler nennt und dummes Zeug faselt, nur damit er möglichst weltweit in der Zeitung steht und so Fördergelder einfacher abgreifen kann.

      Egal, die wahren Probleme der Menschheit sind nach wie vor medizinische. Für jeden kann jederzeit Schluss sein, immer noch ist der Krebs die unbesiegbare Geißel der Menschheit. Also, wer an den Südpol will, der soll jetzt buchen, wer nach Grönland will, ebenfalls, wer die norwegischen Fjorde sehen will, die indonesischen Vulkane, die Architektur Barcelonas, das Floß der Medusa im Louvre, Rom, die ewige Stadt, Venedig, bevor es absäuft, Hong Kong und Singapur, die beiden Rivalen um die Hauptstadt der Welt, die Große Mauer westlich (!) von Mutianyu, die Akropolis, Istanbul, die Brücken von Esfahan, die Pyramiden ...

      Für die Zitadelle der Oase Bam ist es leider zu spät, die ist nicht mehr da.

      Vor und nach dem Erdbeben 2003 (ich war 2002 dort! übrigens mit dem Zug, lange vor Klimakrise): flickr.com/photos/eye1/2151411029

      Oh, zweite Chance, die wurde wieder aufgebaut, die ganze Welt hat zusammengeholfen! inspiredbymaps.com/arg-e-bam-travel-guide-iran/

      Hinfahren! Die Leute warten auf Euch: france24.com/en/20161118-video…e-ancient-citadel-tourism

      Aber: Leave nothing but footprints, take nothing but photos, keep nothing but memories, kill nothing but time.

      Ich sollte echt einen Lebensratgeber schreiben, Dale Carnegie kann einpacken.
      "The period of the Daddschals dominion is generally set at forty days, the first day being like a year, the second like a month, the third like a week, and the remainder “like your days,” that is, days of normal duration (Kašmīrī, p. 112)"
    • Ben Kenobi schrieb:

      GrimReaper schrieb:

      Wir haben alle nur ein paar Jahrzehnte auf diesem Planeten, jeder sollte für sich das Beste daraus machen.
      Genau das ist eben der völlig falsche egoistische Ansatz, jeder sollte so handeln das es für alle Lebewesen dieses Planeten das Beste ist und das auch nachhaltig.

      Belphanior schrieb:

      oder einen Song digital erwerbe
      Es ging um das Streamen und nicht das kaufen von Downloads.
      Im Beispiel zuvor ging es bereits um das Kaufen von Downloads; die Reduktion auf das Streamen kam nicht von mir. Ich habe mittlerweile das Gefühl, dass mein ursprünglicher Beitrag ziemlich zerfleddert wurde; von daher klinke ich mich an dieser Stelle mal aus der Diskussion raus. Habe die Ehre.
    • GrimReaper schrieb:

      Ben Kenobi schrieb:

      Genau das ist eben der völlig falsche egoistische Ansatz, jeder sollte so handeln das es für alle Lebewesen dieses Planeten das Beste ist und das auch nachhaltig.
      Ich führe diese Diskussion nicht, ist sowieso zwecklos. Jeder soll nach seiner Facon glücklich werden, der eine durch eine Kreuzfahrt zum Südpol, der andere, dadurch, dass er darauf verzichtet und sich deshalb für einen besseren Menschen hält.
      Mein Rat lautet lediglich, diese Welt ist so interessant, wunderschön und spannend, schaut sie euch an. Das Leben ist etwas positives, es gibt keinen Grund zu glauben, dass einem der Himmel auf den Kopf fällt. Lasst extreme Vorsicht walten, bei allen Dingen und vor allem politischen Parteien, die die persönliche Freiheit einschränken und das Leben der Leute schlechter machen, für irgendein angeblich höheres Ziel. Was keinesfalls bedeuten soll, dass es egal ist, dass dieser Planet zu einer riesigen Müllhalde verkommt. Jeder kann was dagegen tun. Aber glaubt nicht jedem dahergelaufenen publicitygeilen Schwachmaten, der sich Wissenschaftler nennt und dummes Zeug faselt, nur damit er möglichst weltweit in der Zeitung steht und so Fördergelder einfacher abgreifen kann. [...]
      Woah! Solche Worte am frühen Morgen sind Balsam für meine Seele und verschaffen wir so einen richtig angenehmen Start in den Tag. Ich hatte schon fast die Befürchtung, dass ich (hier) die Einzige bin, die einen andere Sicht auf die Dinge hat.

      Es ist ja nicht so, dass ich völlig rücksichtslos durch das Leben trapple; nein, nein. Ich versuche schon gesellschaftskompatible aufzutreten und unter Zuhilfenahme von Rücksicht, Umsicht und Weitblick mich mit den anderen Erdenbewohnern zu arrangieren.
      Aber, sobald ich merke, dass ich mir dabei zu sehr selbst im Weg stehe und/oder nicht frei entwickelt kann, ziehe ich den Stecker. Denn, das ist meine einzige Chance auf ein Leben und das möchte ich so erleben, dass ich für den Moment das Beste daraus mache und glücklich dabei bin - Fertig!
    • Ich pesönlich verstehe ja nicht, warum immer die persönliche Freiheit ins Feld geführt wird, wenn es um Belange der Nachhaltigkeit geht. Es geht ja nicht um das Was, sondern um das Wie. Und das Wie, also die Art, wie man seine persönlichen Freiheiten lebt und sich selbst verwirklicht, sollte, wie viele finden, so praktiziert werden, dass nachfolgenden Generationen ebenfalls die Chance gegeben ist, diese Privilegien zu genießen.

      Um nichts mehr geht es. :schulter:

      Wenn wir dagegen alle nur versuchen, unsere persönlichen Schäfchen ins Trockene zu bringen, müssen wir uns nicht wundern, wenn dies Neider und Kritiker auf den Plan ruft. Denn dann haben wir uns diesen Neid redlich verdient.

      Wie heißt es so schön im Grundgesetz:



      Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.


      Dies kann man auch übertragen auf die Folgen des Wohlstands bzw. die Frage, wie die persönlichen Freiheiten, die sich aus ihm ergeben, gelebt werden.

      Träger Eigennutz sowie Egozentrik beschneiden nur den Fortschritt, denn dann gibt es überhaupt keine Notwendigkeit, Alternativen zu finden, die dem Nachhaltigkeitsgedanken besser entsprechen.

      Wenn man jedoch etwas am Wie ändert, steht dem Was (der vollen Entfaltung des Ichs) grundsätzlich doch nichts im Wege.
    • Hoppla!

      Beim Blick in die Zeitung fällt mir auf, dass schon wieder Samstag ist und ein, dass man schon länger nichts mehr von der "FFF-Bewegung" in Hessen gehört hat.

      Natürlich! :hirni:

      Es sind ja Ferien und der Freitag zwangsläufig frei. Darüber hinaus werden Viele wahrscheinlich ohnehin nicht zu Hause sein und sich in den wohl verdienten Urlaub verabschiedet haben; schön mit dem Flugzeug gen Süden.

      Hurra!
    • Retro schrieb:

      Die meisten der Freitags-Streiker denken sich vermutlich eh "Besser als in der Schule sitzen".
      Ist zumindest der Tenor, den man hier im Nachbarkreis hört.
      Wirklich ernst nehmen das vermutlich nur wenige.
      Meiner Erinnerung nach war ich damals außer zwei Irakern an unserer Schule überhaupt der Einzige, der das wirklich ernstgenommen hat, als wir seinerzeit am Gymnasium gegen den Golfkrieg gestreikt haben. Grundsätzlich gilt aber, dass Kinder genauso wie alte Leute entsprechende Freiheiten haben und jeden Quatsch denken und sagen dürfen. Ob man die 16-jährige altkluge Nervensäge und Oppa im Feinrippunterhemd am Fenster ernstnehmen sollte, das ist andere Geschichte :D
      "The period of the Daddschals dominion is generally set at forty days, the first day being like a year, the second like a month, the third like a week, and the remainder “like your days,” that is, days of normal duration (Kašmīrī, p. 112)"
    • Securitate schrieb:

      Hoppla!

      Beim Blick in die Zeitung fällt mir auf, dass schon wieder Samstag ist und ein, dass man schon länger nichts mehr von der "FFF-Bewegung" in Hessen gehört hat.

      Natürlich! :hirni:

      Es sind ja Ferien und der Freitag zwangsläufig frei. Darüber hinaus werden Viele wahrscheinlich ohnehin nicht zu Hause sein und sich in den wohl verdienten Urlaub verabschiedet haben; schön mit dem Flugzeug gen Süden.

      Hurra!
      Sorry, aber das ist eine durch nichts unterfütterte Unterstellung! Ich glaube, die deklassierende Reaktion, den FFF – Demonstranten lediglich den Wunsch nach schulfrei und Spektakel zu unterstellen, ist ein Schutzreflex unserer Generation, die sich zu Recht vorwerfen lassen muss, nichts getan zu haben, und die sich lieber weiter nicht beim Plündern der Ressourcen stören lassen will. Man hat ja gerade erst den SUV angeschafft, und der verbraucht doch sowieso nur 7 statt 8 l Sprit, das reicht doch als Umweltschutztat aus.

      Hier kommen zudem zwei Probleme zusammen: zum Einen ist der Mensch nicht empathisch genug, um das Leid ihm unbekannter Menschen zu spüren. Das bremst ein Denken jenseits unmittelbarer persönlicher oder gesellschaftlicher Bindungen aus (Ausnahmen und Regrl usw.). Wenn also in Südamerika Menschen verhungern, stört uns das nicht weiter. Zum Anderen sind Veränderungen der Umweltstruktur eines Planeten schrittweise Veränderungen, die ein so komplexes Gebilde nun einmal mit sich bringt. Nicht jeder Effekt ist auf EINEN Verursacher zurückzuführen. Das macht es leichter für Verursacher, die Schuld von sich zu schieben: "das ist ja alles nicht bewiesen".

      Und so sehe ich auch die Reaktion der Volksparteien auf die Fridays vor Future Demonstranten -- auf eine gewisse Art und Weise sind sie das Kind, das bei der Parade des Kaisers mit dem neuen Kleidern ruft: "Der hat ja nichts an!"

      Um Himmels willen, ist kann ja nicht sein, dass naseweise Jugendliche uns sagen, was wir falsch gemacht haben. "Was bilden die sich ein? Die sollen erst mal zu Schule gehen und lernen, wie unvermeidbar es ist, nur an den eigenen Vorteil zu denken."

      Der Twitterthread vor vier Wochen sieht das so:

      #Klimakrise:

      Bus voll Menschen rast auf nen Abgrund zu.#Wissenschaft: "Wir müssen sofort bremsen & den Bus anhalten!"

      Öl-Lobby: "Da ist gar kein Abgrund." #Gruene: "Wir sollten auf die Wissenschaft hören." #CDU: "Bremsen & anhalten bringt den Job des Busfahrers in Gefahr." #SPD: "Immerhin haben wir durchgesetzt, dass die Fahrpreise nicht gestiegen sind." #AfD: "Alles Lüge! Wir müssen sofort die Flüchtlinge aus dem fahrenden Bus werfen!" #FDP: "Warum bremsen, der chinesische Bus hinter uns bremst ja auch nicht. Die würden uns überholen!" #Linke: "Die Sitzverteilung ist ungerecht!"

      Kinder: "Wir wollen nicht sterben!"

      Alle: "Geht erstmal zur Schule!"

      Und übrigens: fridaysforfuture.de/streiktermine/
      Versuchen Sie es. Manche Menschen sind in der Lage, es zu vermeiden, dass man sie wahrnimmt.
    • Fader schrieb:

      Der Twitterthread vor vier Wochen sieht das so
      Das ist doch auch billigster Populismus. Ich will aber auch niemanden seine Weltuntergangsphantasien madig machen, das gehört wohl einfach zum Menschen. Aber eines sollte jedem klar sein, die "Wissenschaft" will vor allem eines, in der Zeitung stehen. Und genauso lesen sich die "Prognosen" auch.
      "The period of the Daddschals dominion is generally set at forty days, the first day being like a year, the second like a month, the third like a week, and the remainder “like your days,” that is, days of normal duration (Kašmīrī, p. 112)"
    • Fader schrieb:

      ...die deklassierende Reaktion, den FFF – Demonstranten lediglich den Wunsch nach schulfrei und Spektakel zu unterstellen, ist ein Schutzreflex unserer Generation...
      Nö, das ist das, was zumindest ich von Teilnehmern der FFF wortwörtlich gehört habe. :dumm:

      Natürlich wird das sicher nicht alle betreffen, aber ich denke wirklich ernst nehmen das nur sehr wenige-
      die meisten haben vermutlich einfach keinen Bock auf Schule.
    • Retro schrieb:

      Natürlich wird das sicher nicht alle betreffen, aber ich denke wirklich ernst nehmen das nur sehr wenige-
      die meisten haben vermutlich einfach keinen Bock auf Schule.

      Dass Minderjährige auch mal mit den Eltern in den Urlaub fahren, erklärt sicher, warum es in den Ferien weniger Demonstranten sind. Wäre aber Schulschwänzen das Ziel, dürfte es schlagartig leer werden. nach allem was ich lese und sehe, ist dem aber nicht so

      Aber dürfen wir vielleicht mal über das EIGENTLICHE Thema reden, statt Fingerzuzeigen und die Botschafter zu diskreditieren, weil es unsere Schuldgefühle reduziert?
      Versuchen Sie es. Manche Menschen sind in der Lage, es zu vermeiden, dass man sie wahrnimmt.
    • GrimReaper schrieb:

      Fader schrieb:

      Der Twitterthread vor vier Wochen sieht das so
      Das ist doch auch billigster Populismus. Ich will aber auch niemanden seine Weltuntergangsphantasien madig machen, das gehört wohl einfach zum Menschen. Aber eines sollte jedem klar sein, die "Wissenschaft" will vor allem eines, in der Zeitung stehen. Und genauso lesen sich die "Prognosen" auch.
      Ja, der Tweet mag populistisch sein, das ist deine Aussage über die Wissenschaftler, die sich mit dem Thema beschäftigen, genauso.
      Zumindest ist es eine Unterstellung, die ich aus eigener Erfahrung als jemand, der einige Jahre in diesem Bereich gearbeitet hat, absolut nicht bestätigen kann. Ja, auch Wissenschaftler müssen an Fördergelder kommen und Projekte an Land ziehen und vieles im Wissenschaftsbetrieb läuft imho nicht optimal.
      Aber eines kann ich den Leuten, die dort unterwegs sind, nicht absprechen: sie haben Ahnung von den physikalischen Zusammenhängen und sind daran interessiert, die Zusammenhänge besser zu verstehen.

      Wenn ich mich selbst mit Themen befasse, die nicht in meinem Spezialgebiet liegen, merke ich es selbst, dass es schwierig ist, sich allein durch die Medien ein gutes, umfassendes Bild zu schaffen und das es viel Zeit braucht, bis man wirklich einen umfassenden, neutralen Blick auf die Sache gewonnen hat.
      Beim Thema Klima merkt man aber auch genau dieses Problem: viele Leute springen schnell auf irgendwelche Äußerungen an, ohne sich wirklich genau mit den physikalischen Zusammenhängen beschäftigt zu haben. Tut man genau dies, merkt man schnell, dass Klima ein sehr komplexes System ist, und dass es aktuell sicherlich noch viele Unschärfen gibt, was konkrete Auswirkungen angeht, aber eben auch einige durch Messungen klar belegte Veränderungen, die schon heute nachzuweisen sind.
    • hsp3 schrieb:

      Zumindest ist es eine Unterstellung, die ich aus eigener Erfahrung als jemand, der einige Jahre in diesem Bereich gearbeitet hat, absolut nicht bestätigen kann.
      Erst diese Woche fiel mir so eine Sache auf. Ein Herr Tom Crowther ballert wirklich fast wöchentlich seine Prognosen und Modellrechnungen für 2050 raus. London wird dann das Klima von Barcelona haben. Aber er weiß nicht nur das, bis auf das Zehntelgrad hat er das für 520 (!) Hauptstädte parat. Gut, manchmal verwechselt er Regierungssitz und Hauptstadt, aber er ist ja auch kein Geograph. Die nun fraglos ahnungslose Journaille (ich weiß, wie sich dieses Wort zusammensetzt und meine das in diesem Fall auch so) jubelt und bastelt reißerische Artikel draus, damit sich die Sorgenmacher noch mehr Sorgen machen können. In dem Fall ist es allerdings wenigstens mal so, dass wir noch erleben werden, von welcher Qualität diese Prognosen waren. Theoretisch, in 2050 erinnert sich natürlich kein Mensch mehr dran.

      hsp3 schrieb:

      Beim Thema Klima merkt man aber auch genau dieses Problem: viele Leute springen schnell auf irgendwelche Äußerungen an, ohne sich wirklich genau mit den physikalischen Zusammenhängen beschäftigt zu haben. Tut man genau dies, merkt man schnell, dass Klima ein sehr komplexes System ist, und dass es aktuell sicherlich noch viele Unschärfen gibt, was konkrete Auswirkungen angeht, aber eben auch einige durch Messungen klar belegte Veränderungen, die schon heute nachzuweisen sind.
      Das bezweifel ich nicht. Als wir geboren wurden lag die Weltbevölkerung bei grosso modo 3 Mrd., wenn wir sterber bei 10 Mrd.

      Nur halte ich Klimaveränderungen für ein viel geringeres Problem als kolportiert. Und sämtliche Maßnahmen, die die Freiheit des Einzelnen in unzulässigerweise einschränken, die halte ich für inakzeptabel. Die künstliche Verteuerung von Flugpreisen ist da ja nur der Anfang, mittlerweile sind sie ja draufgekommen, wie unglaublich viel CO2-Ersparnis ein Kind weniger brächte. Die Diktatur der Ökofaschisten, die dann auch Kriege gegen die Länder der Ökoungläubigen anfangen, warten wir mal ab, ob das nur Hirngespinste bleiben.
      "The period of the Daddschals dominion is generally set at forty days, the first day being like a year, the second like a month, the third like a week, and the remainder “like your days,” that is, days of normal duration (Kašmīrī, p. 112)"
    • Fader schrieb:


      Aber dürfen wir vielleicht mal über das EIGENTLICHE Thema reden, statt Fingerzuzeigen und die Botschafter zu diskreditieren, weil es unsere Schuldgefühle reduziert?
      Ich bezweifle dass hier jemand "Schuldgefühle" hat.

      Zum "eigentlichen Thema" hat ja schon der Threadersteller so ziemlich alles gesagt.
      Würde ich (oder/und jeder andere einzelne) gezielt so nachhaltig wie möglich leben, würde das kaum etwas an der Gesamtsituation ändern-
      dafür hätte ich kein Leben mehr, welches mir auch nur im Ansatz Spaß macht.
      Man müsste das gesamte System komplett umkrempeln und vor vorne beginnen um wirklich ausreichend viel zu ändern.
      Wird niemals passieren, die Menschheit wird bei dem Thema weiterhin nur kleckern statt klotzen.
      Irgendwann sind wir ausgestorben, und die Erde erholt sich erst dann vom Parasiten der sich "Mensch" nennt- sofern es dann noch möglich ist.
    • Die "künstliche Verteuerung" von Flugreisen ist ja wenn dann bestenfalls ein Abbau wettbewerbsverzerrender Subventionen (Kerosin-Steuervergünstigung).

      Versuchen wir es mal andersrum: welches Alarmzeichen für eine lebensgrundlagenverändernde Bedrohung der Menschheit würdet ihr denn anerkennen? Landende außerirdische Invasoren? Den Moment, in dem als Erstes alle äquatornahen Regionen unbewohnbar werden und WIRKLICHE Flüchtlingsströme nach Europa drängen? Wasserrationierung? Massive Lebensmittelverteuerung, z. B. weil es nicht mehr genügend Bienen gibt? Ehrlich gemeinte Frage.

      Natürlich ist das Bild vom Bus auf den Abgrund zu plakativ, aber was davon stimmt denn sachlich nicht, dass das Bild falsch wäre? In der Wissenschaftscommunity herrscht mit über 95% der Klimaforscher Konsens darüber, dass der Wandel das Überleben der Menschheit gefährdet. Jedenfalls habe ich von keinen unabhängigen Studien anderes gelesen. Das sollte Handeln zum Imperativ werden lassen. Schlichte Logik suggeriert außerdem, dass ein Brunnen, aus dem man pro Jahr das Dreifache dessen an Wasser entnimmt, was der regenerieren kann, auf kurz oder lang leer ist. Ist das egal, screw you, I got mine?
      Versuchen Sie es. Manche Menschen sind in der Lage, es zu vermeiden, dass man sie wahrnimmt.
    • Fader schrieb:

      Die "künstliche Verteuerung" von Flugreisen ist ja wenn dann bestenfalls ein Abbau wettbewerbsverzerrender Subventionen (Kerosin-Steuervergünstigung).
      Das ist keine Steuervergünstigung, noch weniger eine Subvention. Der Luftverkehr trägt alle seine Infrastrukturkosten selbst, da dieser durch kostendeckende Nutzerentgelte zu finanzieren ist und eben gerade nicht durch Steuern. Im Gegensatz ist der Bahnverkehr praktisch durchwegs nur über massivste Subvesntionen und Befreiung von den Infrastrukturkosten möglich. Was aber nun wirklich ein ganz anderes Thema ist, als passionierter Bahnfahrer unterstütze ich dies sowieso.

      Fader schrieb:

      Versuchen wir es mal andersrum: welches Alarmzeichen für eine lebensgrundlagenverändernde Bedrohung der Menschheit würdet ihr denn anerkennen?
      Schreibe ich eh dauernd. Die Ressource Ackerland ist nicht beliebig vermehrbar, aber die Weltbevölkerung explodiert in einem unglaublichen Ausmaß. Das betrifft jetzt zwar nicht mich, meine Kinder oder meine Kindeskinder, für die ist "gesorgt", aber im kommenden Jahrhundert wird es hier sicherlich drastische Einschnitte geben. Bin mir aber auch sicher, dass die Menschheit in meiner Abwesenheit auch dafür Lösungen finden wird.

      Fader schrieb:

      Den Moment, in dem als Erstes alle äquatornahen Regionen unbewohnbar werden und WIRKLICHE Flüchtlingsströme nach Europa drängen?
      Finde ich lustig, dass Du das mir sagst, der einen Steinwurf vom Äquator entfernt lebt und der auch hingehend seiner Immobilieninvestments davon ausgeht, dass die Bewohnbarkeit dieser Region auch noch für seine Kinder gegeben ist. Der tropische Regenwald heißt deshalb Regenwald, weil es immer regnet und daher Flora und Fauna so reichhaltig gedeihen.

      Fader schrieb:

      Wasserrationierung?
      Auch dafür wird es fraglos die entsprechenden Lösungen geben. Zuerst in Singapur: nzz.ch/wirtschaft/malaysia-sit…lbst-einfuhren-ld.1467415

      Die Lebensmittelbranche steht freilich vor gigantischen Umwälzungen, aber der erfolgt natürlich auch nicht von heute auf morgen.
      "The period of the Daddschals dominion is generally set at forty days, the first day being like a year, the second like a month, the third like a week, and the remainder “like your days,” that is, days of normal duration (Kašmīrī, p. 112)"