Anderweitig beschaffte Digialversionen von Hörspielen legal?

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen zum Thema Cookies finden Sie hier und in unserer Datenschutzerklärung

    • Anderweitig beschaffte Digialversionen von Hörspielen legal?

      Liebe Hörgrusler,

      ich hoffe, dass ich mit diesem Thema gegen keine Regel verstoße bzw. solcherlei Antworten provoziere - wenn ja, kann das Thema natürlich umgehend geschlossen werden.

      Konkret: Platzprobleme führten bei meinen leider häufigen Umzügen teilweise dazu, dass ich meine kleine Hörspielsammlung aus Platzgründen (ca. je 150 Kassetten und CDs, schätze ich mal so grob) teilweise nicht unterbringen konnte, sodass die Hörspiele in einen Karton wanderten und der auch noch in den Keller kam. Wenn mir jetzt z. B. ein Freund diese Hörspiele als mp3 geben würde (oder man sie sich irgendwo im Internet besorgt, aber damit kenne ich mich null aus), was ja normalerweise sicherlich nicht statthaft ist, wäre dies gangbar, wenn ich die Origale ja noch besitze? Hintergrund ist natürlich, dass eine Digitalisierung insbesondere der Kassetten ein recht großer Aufwand wäre.

      Die gleiche Frage könnte man im Übrigen sicherlich auch auf Musik-Datenträger oder gar Bücher erweitern? Ist es zum Beispiel zulässig, wenn man ein eBook aus einer Bibliothek herunterlädt?

      Ich freue mich auf eure Antworten.
    • MonsterAsyl schrieb:

      Und jede "Fassung" hat ja im Zweifelsfalle ihre individuellen "Macken" wenn Du verstehst was ich meine.
      Genau hier liegt der Punkt bei dem sich die Gelehrten streiten, denn es reicht ja wenn die Kopie aus einer legalen Quelle stammt. Da würde ich davon ausgehen, das es nicht mal meine eigene Kassette sein muss.

      Wie dieser dreiste Fall sehr schön demonstriert.

      Ach ja im Bezug auf die Bücher aus der Bibliothek kommt es auf die AGB der Bibliothek an. Ist es darin verboten, wäre das eine Kopie aus einer rechtswidrigen Quelle und damit illegal.
      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"
    • Wie es so schön klar auf Wikipedia steht: Files aus dem anonymen Internet sind strafbar;
      Files, die von engen Freunde bereitgestellt werden, die die Originale bei sich im Haushalt haben, gehen in Ordnung (bezugnehmend auf das - mittlerweile schon alte, aber immer noch gültige - Gerichtsurteil von 1978, das davon ausgeht, dass BIS ZU SIEBEN KOPIEN im engen Freundeskreis verteilt werden dürfen).
      Oder - noch einfacher: nimm Deine eigenen Originale und erstelle davon Kopien für Dich.
      :hutheb:
      Eins und eins ist zwei -- von London bis Shanghai!

    • gruenspatz schrieb:

      [...] nimm Deine eigenen Originale und erstelle davon Kopien für Dich.
      So ist es. Dann und nur dann bist Du auf der wirklich sicheren Seite.

      Der Mann in Schwarz schrieb:

      [...] Hintergrund ist natürlich, dass eine Digitalisierung insbesondere der Kassetten ein recht großer Aufwand wäre. [...]
      Aber nochmal in der Zusammenfassung: Du organisierst Dir die Hörspiele - ggf. auch entgeltlich - ein weiteres Mal, weil Du den Aufwand des Digitalisierens scheust? - Teure Kiste.
      Sorry, aber bei mir, und da bin ich ganz ehrlich, schwirrt da ein ganz anderer Gedanke im Kopf herum, der schon tausendfach und nicht nur hier im Forum angefragt wurde.
    • gruenspatz schrieb:

      Files, die von engen Freunde bereitgestellt werden, die die Originale bei sich im Haushalt haben, gehen in Ordnung (bezugnehmend auf das - mittlerweile schon alte, aber immer noch gültige - Gerichtsurteil von 1978, das davon ausgeht, dass BIS ZU SIEBEN KOPIEN im engen Freundeskreis verteilt werden dürfen).
      Das ist nicht aber korrekt, die Freunde müssen keineswegs Originale bei sich im Haushalt haben. Der Countdown für die SIEBEN beginnt nach Weitergabe wieder bei Null.

      Wenn man sich wirklich intensiver für das Thema interessiert, Solmecke hat genug Videos dazu auf Youtube.
      "The period of the Daddschals dominion is generally set at forty days, the first day being like a year, the second like a month, the third like a week, and the remainder “like your days,” that is, days of normal duration (Kašmīrī, p. 112)"
    • Ben Kenobi schrieb:

      Wie dieser dreiste Fall sehr schön demonstriert.
      Wobei das nun alles andere als neu ist. Ich kann mich gut an die 1980er Jahre erinnern, als Kinder direkt im örtlichen Elektroladen Computerspiele genau auf diese Art auf die eben gekauften Leerdisks kopiert haben. Ich nicht, das hab ich mich nie getraut, natürlich habe ich das aber auch für illegal gehalten. Von dieser Leermedienabgabe habe ich aber auch erst Jahrzehnte später in den Hörspielforen erfahren.
      "The period of the Daddschals dominion is generally set at forty days, the first day being like a year, the second like a month, the third like a week, and the remainder “like your days,” that is, days of normal duration (Kašmīrī, p. 112)"
    • GrimReaper schrieb:

      Wobei das nun alles andere als neu ist. Ich kann mich gut an die 1980er Jahre erinnern, als Kinder direkt im örtlichen Elektroladen Computerspiele genau auf diese Art auf die eben gekauften Leerdisks kopiert haben. Ich nicht, das hab ich mich nie getraut, natürlich habe ich das aber auch für illegal gehalten. Von dieser Leermedienabgabe habe ich aber auch erst Jahrzehnte später in den Hörspielforen erfahren.
      Genau das ist ja auch illegal, wenn man die unter Freunden teilt.

      Bei Computerprogrammen jeglicher Art gibt es die Privatkopie nämlich gar nicht. Da gibt es die "Sicherheitskopie" welche nur zur Sicherung des Originals dienen darf, aber nicht weitergegeben.
      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"
    • GrimReaper schrieb:


      Das ist nicht aber korrekt, die Freunde müssen keineswegs Originale bei sich im Haushalt haben. Der Countdown für die SIEBEN beginnt nach Weitergabe wieder bei Null.
      Solmecke schön und gut, aber welchen Unterschied macht das im Effekt zum frei verfügbaren illegalen Warez-Download? Das ist doch dann einfach nur ein Multiplikator, bei dem nach drei Durchgängen auf ein gekauftes Original bis zu 343 "legale" Kopien bei ebenso vielen Hörern landen, die logischerweise kein Interesse daran haben, das zu honorieren.

      Erinnert sich wer an das Bandformat DAT? Da ist es so, dass Du EINE Generation Digitalaufnahmen machen kannst, das ist Deine Privatkopie. Meinetwegen kannst Du auch die gleiche CD immer wieder auf ein DAT-Band kopieren und die weitergeben. Aber die Empfänger können ihrerseits nicht eine weitere Digitalkopie dieses Tapes machen, sondern nur über die Analogausgänge überspielen. DAS ist eine halbwegs sinnvolle Variante, die das Recht auf Kopien im Privatbereich erlaubt, aber den Kopiermultiplikator verhindert. Sowas Ähnliches sollte zumindest moralisch auf für die Weitergabe von Hörspielfiles gelten.
      Versuchen Sie es. Manche Menschen sind in der Lage, es zu vermeiden, dass man sie wahrnimmt.
    • Fader schrieb:

      Sowas Ähnliches sollte zumindest moralisch auf für die Weitergabe von Hörspielfiles gelten.
      Moralisch und gesetzlich sind da aber zwei völlig verschiedene Dinge.
      Das DAT sich im Privatbereich nicht durchgesetzt hat war genau der Grund das man eben quasi "entrechtet" wurde.
      Danach haben die Label ja einen Kopierschutz auf die Datenträger oder Files gepackt, da durften die rechtlich gesehen auch nicht kopiert werden, auch nicht zu privaten Zwecken.
      Unerwünschter Nebeneffekt war dann aber wie im Falle der DAT, das die Sachen wie Blei im Regal lagen.

      Sinnvoller wäre es z.B. die Pauschalabgabe entsprechend zu erhöhen, das Blöde daran ist die massive Intransparenz der Ausschüttung.
      Das die Big Player immer mehr vom Kuchen abbekommen ist ja verständlich, aber leider bekommen gerade die, den Hals oftmals nicht voll genug.
      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"
    • Fader schrieb:

      Solmecke schön und gut, aber welchen Unterschied macht das im Effekt zum frei verfügbaren illegalen Warez-Download? Das ist doch dann einfach nur ein Multiplikator, bei dem nach drei Durchgängen auf ein gekauftes Original bis zu 343 "legale" Kopien bei ebenso vielen Hörern landen, die logischerweise kein Interesse daran haben, das zu honorieren.
      Also ich glaube, dass die Verbreitung von Privatkopien so schnell von statten geht wie die Verbreitung über illegale Seiten im Internet.

      Das deutsche Urheberrecht ist natürlich veraltet und ein wenig aus der Zeit gefallen. Aber ein einmal beschlossenes Gesetz gilt eben so lange, bis es ein neues gibt.

      Es ist übrigens toll, dass man hier darüber Diskutieren kann ohne das der Holzhammer raus geholt wird. Ich hoffe das bleibt so. :)
      "Mit dem Hören von Die drei Fragezeichen oute ich mich nicht als Hörspielfan, sondern als Fan meiner eigenen Kindheit."

      - Günter Merlau -
    • Securitate schrieb:

      gruenspatz schrieb:

      [...] nimm Deine eigenen Originale und erstelle davon Kopien für Dich.
      So ist es. Dann und nur dann bist Du auf der wirklich sicheren Seite.

      Der Mann in Schwarz schrieb:

      [...] Hintergrund ist natürlich, dass eine Digitalisierung insbesondere der Kassetten ein recht großer Aufwand wäre. [...]
      Aber nochmal in der Zusammenfassung: Du organisierst Dir die Hörspiele - ggf. auch entgeltlich - ein weiteres Mal, weil Du den Aufwand des Digitalisierens scheust? - Teure Kiste.Sorry, aber bei mir, und da bin ich ganz ehrlich, schwirrt da ein ganz anderer Gedanke im Kopf herum, der schon tausendfach und nicht nur hier im Forum angefragt wurde.
      Ich finde den Aufwand tatsächlich ziemlich heftig. Bei CDs vielleicht nocht vertretbar, aber bei Kassetten doch enorm zeitraubend.

      Generell denke ich gerade erstmals darüber nach, auf digitale Medien umzusteigen, um Platzproblemen zu begegnen. Was für mich relativ revolutionär ist, besitze ich beispielsweise noch nichtmal ein Smartphone. Da das Hobby Hörspiele seit Jahren nicht mehr an erster Stelle bei mir steht, kommt da zwar ohnehin nur noch selten was dazu (ich komme ja nichtmal dazu den Bestand zu hören), aber nach Musik-CDs und vor Platten und Büchern, von denen ich noch viel mehr besitze, stehen Hörspiele als erstes auf der "Abschussliste", was eine Verbannung in den Keller anbelangt. Vielleicht würde eine Digitalisierung ja sogar dazu führen, wieder mehr zu hören (z. B. unterwegs) - wobei, einen Walk- und einen Discman besitze ich auch noch.
    • Hast Du denn nicht jemanden, der Dir beim Digitalisieren zur Hand gehen könnte?
      Wenn Dein einziges Problem zu sein scheint, dass Dir die ganze Aktion zu aufwendig ist?
      Da mussten, zumindest was die MCs angeht, aber schon so einige von uns durch.
    • Agatha schrieb:

      Hast Du denn nicht jemanden, der Dir beim Digitalisieren zur Hand gehen könnte?
      Wenn Dein einziges Problem zu sein scheint, dass Dir die ganze Aktion zu aufwendig ist?
      Da mussten, zumindest was die MCs angeht, aber schon so einige von uns durch.
      Wenn man im Vorfeld klärt was alles auf Spotify ist, dann ist es relativ wenig was man manuell rippen müsste.



      Und rechtlich legal ist es wahrscheinlich auch. Moralisch, allerdings fragwürdig.
      Analog wäre dann ja auch noch eine Option.
      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"
    • Ben Kenobi schrieb:

      Bei Computerprogrammen jeglicher Art gibt es die Privatkopie nämlich gar nicht. Da gibt es die "Sicherheitskopie" welche nur zur Sicherung des Originals dienen darf, aber nicht weitergegeben.
      Vermutlich beim Amiga nicht mehr, aber beim C-64 und seinen Rivalen gab es noch genug Spiele, die keinen Kopierschutz hatten. Allerdings ist die Diskussion darüber, was Kinder vor 35 Jahren angestellt haben, ohnehin nur für ein retrospektives Schmunzeln gut.

      Lenny schrieb:

      Also ich glaube, dass die Verbreitung von Privatkopien so schnell von statten geht wie die Verbreitung über illegale Seiten im Internet.
      Das kann doch nie im Leben hinhauen. Mal abgesehen davon, dass wir ja auch hier über die Vergangenheit diskutieren, Warez bei Hörspielen interessieren doch seit Streaming keine Sau mehr und selbst die Kokosnussinseln sind abgesoffen.

      Dem Mann in Schwarz kann man in der Tat nur raten, wage mal einen kleinen Sprung in die digitale Welt, schau, was von Deinem Kram sowieso bei den Streamingdiensten bereitgestellt wird, das kannst dann alles gleich in die Tonne kloppen, die paar Raritäten, die übrig bleiben, führen bestimmt zu keinem Platzproblem.
      "The period of the Daddschals dominion is generally set at forty days, the first day being like a year, the second like a month, the third like a week, and the remainder “like your days,” that is, days of normal duration (Kašmīrī, p. 112)"
    • GrimReaper schrieb:

      Das kann doch nie im Leben hinhauen. Mal abgesehen davon, dass wir ja auch hier über die Vergangenheit diskutieren, Warez bei Hörspielen interessieren doch seit Streaming keine Sau mehr und selbst die Kokosnussinseln sind abgesoffen.
      Das war ein Tippfehler. Eigentlich wollte ich sagen:

      "Also ich glaube NICHT, dass die Verbreitung von Privatkopien so schnell von statten geht wie die Verbreitung über illegale Seiten im Internet."
      "Mit dem Hören von Die drei Fragezeichen oute ich mich nicht als Hörspielfan, sondern als Fan meiner eigenen Kindheit."

      - Günter Merlau -
    • Agatha schrieb:

      Hast Du denn nicht jemanden, der Dir beim Digitalisieren zur Hand gehen könnte?
      Wenn Dein einziges Problem zu sein scheint, dass Dir die ganze Aktion zu aufwendig ist?
      Da mussten, zumindest was die MCs angeht, aber schon so einige von uns durch.

      Na für Kassetten gibt es doch auch keine "schnelle Methode" oder liege ich da falsch? Ich hatte das vor Jahren mal mit ein paar MCs gemacht; die mussten da komplett mitlaufen, also ich schnitt den Ton quasi einfach mit. Bei 150 MCs wären das ja gleich +/- 150 Stunden? Das klingt schon recht aufwändig, finde ich.


      Ben Kenobi schrieb:

      Agatha schrieb:

      Hast Du denn nicht jemanden, der Dir beim Digitalisieren zur Hand gehen könnte?
      Wenn Dein einziges Problem zu sein scheint, dass Dir die ganze Aktion zu aufwendig ist?
      Da mussten, zumindest was die MCs angeht, aber schon so einige von uns durch.
      Wenn man im Vorfeld klärt was alles auf Spotify ist, dann ist es relativ wenig was man manuell rippen müsste.


      Und rechtlich legal ist es wahrscheinlich auch. Moralisch, allerdings fragwürdig.
      Analog wäre dann ja auch noch eine Option.

      Ahh, die Option des Streamens habe ich noch gar nicht bedacht. Dachte zunächst daran, die digialen Sachen auch zu noch zu besitzen dann.

      GrimReaper schrieb:


      Dem Mann in Schwarz kann man in der Tat nur raten, wage mal einen kleinen Sprung in die digitale Welt, schau, was von Deinem Kram sowieso bei den Streamingdiensten bereitgestellt wird, das kannst dann alles gleich in die Tonne kloppen, die paar Raritäten, die übrig bleiben, führen bestimmt zu keinem Platzproblem.
      s. o. - Wahrscheinlich ist da die emotionale Hemmschwelle aber noch höher :) , weil ich das Hörspiel dann ja nicht einmal digital besäße.