Die Rolle ihres Lebens - Sprecher*innen und ihre Meisterleistung

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    • @gruenspatz

      Ich denke eigentlich, da spricht nichts dagegen, denn er war ja Erzähler innerhalb einer Reihe. So wie Kluckert Erzähler bei Gabriel Burns war.

      Und auch diese "Rolle" kann man ja mit Bravour ausfüllen.

      Ich würde es halt nur nach Serien/Reihen zu trennen versuchen. Seine Erzähler-Einsätze etwa bei Der kleine Vampir wären dann gesondert zu betrachten.
    • Mir ist heute noch Günter Flesch eingefallen, der bei den drei ??? sogar zwei Rollen interpretiert, die mir so nachhaltig im Gedächtnis geblieben sind, dass ich sie hier durchaus nennen würde: Ben Jackson im Teufelsberg sowie Radulescu in der flammenden Spur. :)
    • Dieser Thread ist wieder ein wunderbares Beispiel dafür, wie Diskussionen dieser Art verlaufen. Der Threadersteller stellt eine sehr präzise Frage, und in der Folge der Beantwortung gerät diese Frage immer mehr in den Hintergrund. In diesem Fall verwässert sich die Klarheit der Antworten, nicht nur weil doch sehr gute Leistungen erwähnt werden statt nur die „alles überstrahlenden“, sondern weil die Anforderungen an eine solche Meisterleistung unterschiedlich sind.

      Meine Meinung dazu? Manche Rollen geben von der Substanz ehrlich gesagt nicht genug her, um überhaupt als eine solche Meisterleistung im Sinne von Hardenberg zu gelten. Nehmen wir zum Beispiel Skeletor: nichts gegen MOTU – Fans, aber dieser Charakter umfasst salopp formuliert zwei Gemütsäußerungen. Sowas kann man natürlich durchaus gut spielen, aber es fordert dem Sprecher nicht diese Bandbreite ab, die das Meisterkönnen erfordert.

      Liebe, Trauer, Enttäuschung, Wut, Entschlossenheit, Ambivalenz, Nostalgie, Freude, Resignation als Gefühlszustände, aber auch das Handwerk wie krank, betrunken, heiser, mit vollem Mund sprechen.

      Meiner Meinung nach sind Rollen (und reine Erzählerrollen fallen aus Gründen der Bandbreite ohnehin aus), die dem Sprecher das nicht abfordern, keine Qualifizierungsgrundlage..

      Udo Schenk hat diese Bandbreite, aber da er im Hörspiel praktisch immer den fiesen Möpp spielen muss, wüsste ich nicht die EINE Meisterleistung zu nennen, nach der Hardenberg fragt.

      Michael Lott wäre wg. seines Mark Brandis definitiv ein Topkandidat, aber die Rolle ist eben auch facettenreich genug.
      Versuchen Sie es. Manche Menschen sind in der Lage, es zu vermeiden, dass man sie wahrnimmt.
    • Ich finde dieser Thread hält sich doch sehr gut an die Fragestellung vom geschätzten @Hardenberg !?

      Es würde jeder nach seiner Meinung gefragt, wen er/sie für würdig hält hier genannt zu werden.
      Wenn hier ein Peter Pasetti nicht genannt werden darf für seine Rolle als Skeletor, dann kann man wirklich jeden Vorschlag von Anderen zerpflügen. Aber warum sollte man darum streiten? :gruebel:
      Ich persönlich halte seine Rolle dort, für die HSP Rolle seines Lebens.
      Besser Illusionen die uns entzuecken als zehntausend Wahrheiten
    • Hardenberg schrieb:

      Es gibt aber auch Hörspiele, bei denen spürbar ist, das eine der Ingredienzen alle anderen überstrahlt, selbst wenn alles weitere ebenfalls auf einen sehr hohen Niveau ist.

      Hier soll es um jene Hörspiele gehen, die zu einem großen Teil vor allem auch von einer oder mehreren Sprecherleistungen leben - Hörspiele also, bei denen Ihr der Ansicht seid, dass sie so gut mit einem anderen Sprecher wohl bei weitem nicht geworden wären.

      Auf die Idee zu diesem Thread bin ich übrigens durch meine Beschäftigung mit der Serie Mark Brandis gekommen, bei der ich den Sprecher des Protagonisten, Michael Lott, so herausragend gut in seiner Rolle finde, dass mich sein Spiiel sehr oft auch über die Folgen hinwegreißt, die mich thematisch vielleicht eher weniger reizen. Selten habe ich zudem ein so intensives und gleichzeitig authentisches Spiel gdhört wie das von Lott in dieser Rolle.

      Aber es gibt sicherlich noch mehr Sprecherinnen und Sprecher, die Ihr in aktuellen oder auch älteren Produktionen für würdig haltet, in dieser Kategorie genannt zu werden.

      Wohlgemerkt: Es geht nicht einfach bloß um "sehr gute" Einzelleistungen, sondern um solche, die ganz bedeutend das Gesamthörspiel oder sogar eine Reihe prägen und somit außergewöhnlich hochwertig und unverwechselbar machen.
      Ist, um beim Beispiel Pasetti zu bleiben, seine Leistung so gut, dass sie alles andere überstrahlt? Hebt sie das Hörspiel auf ein höheres Niveau, ist sie „hochwertig und unverwechselbar“?

      Ich meine, wenn einfach jeder ihre/seine Lieblingssprecherleistungen listet, unterscheidet sich der Thread nicht von vielen anderen.

      Egal wie man sonst zum Hörspiel „Herr der Ringe“ z.B. stehen mag, die Leistung des Gollum-Sprechers ist herausragend; in meiner Meinung intensiver als Andreas Fröhlichs Synchroleistung in der gleichen Rolle im Film. Er füllt die Aspekte dieser facettenreichen Rolle so unmittelbar aus, dass die Unberechenbarkeit des Charakters authentisch rüberkommt und nicht „weil‘s so im Buch steht“.
      Versuchen Sie es. Manche Menschen sind in der Lage, es zu vermeiden, dass man sie wahrnimmt.
    • Ich verstehe sehr gut, wie Du es meinst, @Fader, und ich gebe Dir grundsätzlich auch recht, aber man darf nicht vergessen, dass die Fragestellung unmöglich absolut zu sehen ist, sondern natürlich immer im Zusammenhang mit dem jeweiligen "Rahmen" zu sehen ist, auf den sie sich im konkreten Fall bezieht. Will sagen: Natürlich wird auch eine Groschengruselvertonung auf höchstem Niveau sich nicht an einer exzellenten Literaturvertonung messen lassen können, in denen der Plot ganz andere Dimensionen aufweist. Und doch gibt es handwerkliche Teilaspekte, die hier wie da zutreffen können. So kann Sprecherqualität in gewissem Rahmen durchaus verglichen werden, sofern es das Handwerkliche angeht, und etwas kann, auf der anderen Seite, in seiner speziellen Nische hervorragend sein und etwas anderes, in einer anderen, für sich genommen ebenfalls, ohne dass beides miteinander in einen direkten Vergleich zu stellen wäre.

      Für mich passt Flesch etwa sehr gut in diese Reihe, nicht weil die Hörspiele, die ich erwähnt habe, inhaltlich vergleichbar wären etwa mit Dörings Zeitmaschine oder Mark Brandis, sondern weil seine Darbietungen IM RAHMEN EINER JUGENDHÖRSPIELREIHE mir besonders erscheint.

      Ebenso verhält es sich mit anderen Genres. Malmsheimer als Grimes bei Sinclair etwa wäre ebenfalls ein Kandidat. Im Rahmen eben des Groschengrusels.

      Natürlich bietet eine solche Rolle nur einen begrenzten Spielraum zur Gestaltung, aber hey!, wir machen hier keine Wissenschaft draus, und jeder kann den Bezugsrahmen, anhand dessen er sich an der Fragestellung abarbeitet, gern selbst definieren, sofern das durch die Art der Präsentation kenntlich wird. Und das wird es ja allein durch die Nennung gewisser Genres bzw. der eindeutigen Zuordnung.

      Warum soll man da nicht auch unterschiedliche Dimensionen benennen und diskutieren dürfen?

      Niemand schert ja hier alles unreflektiert über einen Kamm.

      Also alles gut.

      Wenn Du die Frage allerdings (wieder) auf ein anderes inhaltliches Niveau zu bringen wünschst, kannst Du gern selbst jemanden benennen und dies darstellen. Dass Peter Pasetti oder Günter Flesch genannt wurden, sollte diesbezügluch kein Hindernis sein. :)

      Fühl dich also gern dazu eingeladen. :] Ganz ohne Ironie! Denn ich schätze Deine Wortmeldungen sehr. :)

      Und "allein" diskutiert es sich so schwer. =)
    • Ok, dann werf ich mal Lutz Mackensy in die Runde.
      Vom kindlich begeistertem "Und hurra..." als Erzähler bei den Fünf Freunden bis hin zum absolutem Fiesling (The Cruise z.B.), Herr Mackensy hat alles drauf, was einen herausragenden Sprecher ausmacht.
      Eine besondere "Meisterleistung" bei der Fülle von Auftritten fällt mir allerdings schwer zu benennen :schulter:
      Kommt rein, könnt Bier trinken :devil2: