SEIDE von Alessandro Baricco - Eine Besprechung des SWR Hoerspiels und der Steinbach-Lesung mit Christian Brueckner

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    • SEIDE von Alessandro Baricco - Eine Besprechung des SWR Hoerspiels und der Steinbach-Lesung mit Christian Brueckner

      "Seide" ist eine Geschichte von Alessandro Baricco. Sie spielt im Jahr 1861 (und den Folgejahren) und handelt von einem franzoesischen Seidenraupenhaendler, der illegal nach Japan reist und japanische Seidenraupen (die noch nicht von Krankenheiten befallen sind, wie die Raupen aus Afrika, Europa und dem mittleren Osten). Er begiebt sich auf die Reise nach Japan und trifft dort auf einen japanischen Fuersten mit dem er handelt. Dort sieht er auch eine junge Frau, in der er sich sofort verliebt, aber er hat sie nur kurz gesehen. Und nachdem er zurueck in Frankreich ist (bei seiner Frau), weckt dem ansonsten biederen Mann, der sonst ganz geregelte Tagesablaeufe hat, wieder die Fernweh und auch das Verlangen die Frau wiederzusehen. Und jedes mal, wenn er dort hin reist, sieht er auch sie wieder und jedes mal wird die Beziehung enger. Mehr will ich hier nicht erzaehlen, als dass dieses einen absolut wunderbare Liebesgeschichte ist. Diese Geschichte ist so voll mit Symbolik, die mich immer wieder zum nachdenken gebracht hat. Auch ist diese Geschichte so voller unglaublich schoener Poesie und Wortwahl, die auch in dem Hoerspiel und der Lesung einfach wunderbar gemacht ist und mich als Hoerer absolut in den Bann zieht. Ich moechte hier noch hinzufuegen, dass ich das Buch selber nicht gelesen habe. Ich habe das Hoerspiel vom SWR welches im Jahr 2004 beim DAV auf CD herausgekommen ist, schon vor ueber 10 Jahren, direkt nach der Herausgabe gehoert und war sofort eingefangen von diesem wunderbaren Hoerspiel, dass mich emotional total gefesselt hat. Die Musik, die Sprecher, die Handlung waren absolut perfekt aufeinander abgestimmt und das ganze war fuer mich eine sehr starke emotionale Erfahrung. Als ich vor 2 Wochen bei Audible nach "Seide" gesucht habe, habe ich die Lesung von Christina Brueckner gefunden und habe nach einer kurzen Hoerprobe, diese Lesung gekauft. Ich habe die Lesung gehoert und war sofort wieder total in dieser emotionalen und prosaischen Handlung drin. Danach habe ich in meinen Regalen gesucht, bis ich die CD gefunden habe und mir das Hoerspiel nochmal angehoert und hier ist ein kleiner Vergleich des Hoerspiels und der Lesung und welches ich besser finde.

      Dieses ist das Hoerspiel vom SWR (beim DAV auf CD erschienen).

      amazon.de/Seide-H%C3%B6rspiel-…52282003&s=gateway&sr=8-1

      Dieses hier ist die Lesung mit Christian Brueckner, die 2011 bei Steinbach Sprechende Buecher herausgekommen ist.

      amazon.de/Seide/dp/B002TW1H9K/…ext%2C576&sr=8-1-fkmrnull

      Oder hier die Lesung auf CD:


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      Vom Cover her gefaellt mir das Hoerspiel besser. Das orangene Kleid wird in der Geschichte einige male erwaehnt.

      Von der Laenge her, ist die Lesung ca. 2.5 Stunden lang, das Hoerspiel ist 77 Minuten lang. Ich mag es, dass die Lesung nicht zu lang ist. Viele Stellen sind von den Worten her identisch. Es sind mir nur wenige Unterschiede aufgefallen. Sicherlich ist die Lesung ein bisschen ausfuehrlicher aber nicht in allen Stellen.

      Eine der groessten Staerken des Hoerspiels ist die Musik, welche die sehr emotionale Parabel auf die Liebe mit einmaliger Schoenheit untermalt. Das kann die Lesung nicht. Die Musik wurde von dem Film-Komponisten Dieter Schleip fuer dieses Hoerspiel komponiert.

      Christian Brueckner ist eine perfekte Wahl fuer den Erzaehler der Lesung, der es schafft, dass ich die Musik gar nicht vermisse. Im Hoerspiel gibt es natuerlich Sprecher der Personen, aber auch eine Erzaehlerin, die aber hier weiblich ist. Jeanette Hain macht das perfekt. Die anderen Sprecher sind auch sehr gut, aber die Erzaehlerin Jeanette Hain ist hier schon die dominante Stimme im Hoerspiel. Auch bietet hier das Hoerspiel, dass ein Brief der japanischen Frau hier wirklich auf japansich gelesen wird. Das ist ein schoener Kniff, der in der Lesung nicht auftaucht.

      Diese Geschichte ist so voller Symbolik und ich wurde hier zig mal zwischen emotionalen Fuehlen zum nachdenken hin und hergeschleudert. Diese Geschichte sitzt tief in mir. Hier ein Beispiel: Wenn der Mann nach Japan reist, wird beschrieben, wie er reist. Land fuer Land. Aber jedes mal unterscheidet sich das ein bisschen. Erstmal ist diese Bestaendigkeit, eine Spiegelung des doch sehr berechenbaren und wiederholenden Charakter der Hauptperson. Auf der anderen Seite wird zum Beispiel der Baikalsee bei jeder Reise mit einem anderen Spitznamen gennant. Ich habe das Gefuehl, hier ist jedes Wort sehr sorgfaeltig gewaehlt und mit Bedacht an diese Stelle gesetzt.

      Insgesamt endet das Rennen zwischen diesem wunderbaren Hoerspiel und dieser wunderbaren Lesung mit einem Unentschieden. Meine Empfehlung ist: BEIDE HOEREN! Beide erzaehlen dieselbe Geschichte, oft mit denselben Worten, aber beide haben ihre ganz besonderen Staerken. Das Hoerspiel unterstuetzt die Emotionen nochmal mehr mit der Musik aber Christian Brueckner hat es geschafft mich auch ganz ohne Musik total in die Geschichte hineinzuziehen und mich emotional auf eine Ebene zu ziehen, wie es nur wenige Sprecher und wenige Geschichte koennen.

      Ich gebe fuer dieses Hoerspiel und diese Lesung eine absolute Empfehlung aus, wenn man als Hoerer darauf aus ist, eine wunderbare emotionale Erfahrung zu machen. Wenn man viel Aktion oder Hauruck oder ein schnelles Hoerspiel will, dann ist die Geschichte wohl nicht das richtige. Sie ist bedaechtig, sie ist voller Poesie, voller Symbolik, so voller nachdenklich machender Momente, so dass es besser ist, dass die Geschichte sich Zeit laesst, diese Emotionen sacken zu lassen. Wenn man gerne eine emotionale Erfahrung machen moechte, dann sind beide Audio-Umsetzungen sehr zu empfehlen. Wenn man will, dass viel passiert, dann bleibt das Gehirn vielleicht unterfordert. Ich hatte des Gefuehl, das sowohl mein Gehirn als mein Herz voll auf ihre Kosten kamen.

      Ich war gespannt, wie mich das Hoerspiel nach ueber 10 Jahren gefallen wuerde, und ob ich das doch langsame Hoerspiel in unserer nun noch schnelleren Welt immer noch so mag und das kann ich nur mit JA beantworten. Diese entschleunigte Poesie war wie Balsam auf meine doch oft gestresste Seele und ich konnte mich mal wieder so richtig emotional sacken lassen und auf einer emotionalen Wolke durch das Hoerspiel und die Lesung schweben.

      Diese Geschichte ist eine Parabel auf die Liebe. Eine Liebesgeschichte die auch (vor allem gegen Ende) einiges an angedeuteter Erotik hat ohne in Brachial-Sprache ueberzugehen. Ich will hier mal einen Satz zitieren: "In dem Zimmer ohne Licht, spuerte er Schoenheit ihres Koerpers und lernte ihren Koerper und ihren Mund kennen. Er liebte sie Stunde um Stunde, mit Gesten, die er nie vollfuehrt hatte. Und er liess sich in einer Langsamkeit unterweisen, die ihm unbekannt war. In der Dunkelheit war es ein leichtes, diese zu lieben.". Also viele Andeutungen, Verlangen und gegen Ende auch indirekte Erotik. Aber nicht um der Erotik Willen, sondern mit viel Aussagekraft und Symbolik um die Geschichte zu staerken.

      Beide Audio-Umsetzungen profitieren stark von der sehr starken Vorlage, aber dass beide Umsetzungen so stark sind, und ich keinen Favoriten nennen kann, kam fuer mich doch ueberraschend, da ich das Hoerspiel so stark in Erinnerung hatte und das Hoerspiel den Vorteil der Musik hat, aber Christina Brueckner schafft, es, dass ich die Musik gar nicht vermisse. Er benutzt gekonnt Pausen um die Emotionen sacken zu lassen. Seine Tempovariationen sind einfach perfekt. Ich liebe diese Geschichte und wie sie umgesetzt wurde. Diese Lesung und das Hoerspiel sind sicherlich in meiner Top 10 der besten Liebesgeschichten, die ich als Lesung oder Hoerspiel gehoert habe.

      Da ich die Geschichte so sehr mag, und ich nicht weiss, was man an dem Hoerspiel und der Lesung besser machen haette koennen, gebe ich fuer beide 10 Sterne:

      Hoerspiel: (10/10) :st: :st: :st: :st: :st: :st: :st: :st: :st: :st:
      Lesung: (10/10) :st: :st: :st: :st: :st: :st: :st: :st: :st: :st:
    • @Cherusker Vielen Dank für diese schönen und ausführlichen Rezensionen mein Lieber! :thumbup:
      Ich bin immer dankbar, wenn ich auf eine Prdouktion hingewiesen werde, die mich interessiert, mir damals bei Erscheinen aber entgangen ist!
      Habe mir jetzt spontan das Hörspiel bestellt und freue mich schon darauf!
    • Agatha schrieb:

      @Cherusker Vielen Dank für diese schönen und ausführlichen Rezensionen mein Lieber! :thumbup:
      Ich bin immer dankbar, wenn ich auf eine Prdouktion hingewiesen werde, die mich interessiert, mir damals bei Erscheinen aber entgangen ist!
      Habe mir jetzt spontan das Hörspiel bestellt und freue mich schon darauf!
      Sehr gerne @Agatha :bow:

      Viel Spass beim hoeren. Ich bin gespannt, wie dir dass Hoerspiel gefaellt. Schreib dann mal hier was du davon haelst.

      Einen schoenen Dienstag wuensche ich!
    • Cherusker schrieb:

      Diese Geschichte ist eine Parabel auf die Liebe.
      Ja, aber sie ist auch gerade eine auf die unerfüllte Liebe, voller Tragik, weil hier keine der Hauptfiguren das bekommt, scheinbar einfach nicht bekommen kann, was sie eigentlich so sehr verdient hätte! :(
      Hervé ist ein Getriebener von dem Augenblick, an dem er die schöne, junge Unbekannte in Japan zum ersten Mal sieht, sie liebt ihn ebenfalls auf den ersten Blick, darf ihren Gefühlen aber nicht nachgeben, zu sehr ist sie ihrem Herrn Hara Kai untertan, zu groß die kulturelle Kluft zwischen Japan und Frankreich in den 1860ern...
      Und die arme Hélène hat ihren Mann eigentlich von diesem Augenblick an mehr oder weniger verloren bzw. besitzt ihn nicht mehr so, wie sie es sich wohl wünschen würde und es auch verdient hätte.
      Denn dass sie (vielleicht sogar schon recht früh, ab wann, das erfährt man zumindest im Hörspiel nicht) erkennt, was ihn immer wieder und trotz der gefahrvollen 8000km-Reise nach Japan zieht, wird dem Hörer, wie auch Hervé, erst zu spät klar.
      Für mich bringt sie hier das größte Opfer, zeigt die größte Verbundenheit, denn obwohl sie weiß, dass sie ihren Mann mit einer anderen teilen muss, auch wenn es sich dabei um eine platonische Liebe handelt, denkt sie mehr an ihn, als an sich selbst, was ja der Brief beweist.
      Sehr poetisch, sehr intensiv, aber auch sehr hart (z.B. die Tötung des lebendigen "Liebesbriefes"), voller Bilder-Symbolik und mit einer wunderbaren Sprache!
      "Bittersüß", um einen Ausdruck zu gebrauchen, den ich eigentlich eher selten verwende.
      Besonders eindringlich wirkte für mich im Hörspiel (weiß nicht, ob das auch im (Hör-)Buch so rasch abgehandelt wird) der jeweilige "Reisebericht", der eine reine Aufzählung aller Stationen dieser extrem langen, gefährlichen Tour ist, keinerlei Details (mal abgesehen von den variierenden Beinamen des Baikalsees) , denn das Ganze soll als für Hervé vollkommen unwichtig/ austauschbar/ belanglos dargestellt werden, hat nur den Zweck, die junge Frau einmal im Jahr wiederzusehen!
      Sehr bewegend auch, als sie im dritten Jahr alle Vögel aus ihrer Voliere freilässt und man dann erfährt, dass das damals in Japan üblich war, um besondere Freude auszudrücken!
      Die wenigen erotischen Szenen fügen sich perfekt in die Handlung und sind weder irgendwie plakativ noch zu direkt. Einfach nur schön!
      Eine Geschichte, die nicht nur "Seide" heißt, sonder irgendwie auch ein bisschen wie Seite ist...

      Die Sprecher fand ich alle passend, toll auch, dass es zwei Muttersprachler gab, denn die japanischen Sätze haben alles noch ein bisschen authentischer gemacht.

      Danke für die Empfehlung @Cherusker ! :drueck:
    • Diese Geschichte ist eine Parabel auf die Liebe.

      Agatha schrieb:

      Ja, aber sie ist auch gerade eine auf die unerfüllte Liebe, voller Tragik, weil hier keine der Hauptfiguren das bekommt, scheinbar einfach nicht bekommen kann, was sie eigentlich so sehr verdient hätte! :( Hervé ist ein Getriebener von dem Augenblick, an dem er die schöne, junge Unbekannte in Japan zum ersten Mal sieht, sie liebt ihn ebenfalls auf den ersten Blick, darf ihren Gefühlen aber nicht nachgeben, zu sehr ist sie ihrem Herrn Hara Kai untertan, zu groß die kulturelle Kluft zwischen Japan und Frankreich in den 1860ern...
      Und die arme Hélène hat ihren Mann eigentlich von diesem Augenblick an mehr oder weniger verloren bzw. besitzt ihn nicht mehr so, wie sie es sich wohl wünschen würde und es auch verdient hätte.
      Denn dass sie (vielleicht sogar schon recht früh, ab wann, das erfährt man zumindest im Hörspiel nicht) erkennt, was ihn immer wieder und trotz der gefahrvollen 8000km-Reise nach Japan zieht, wird dem Hörer, wie auch Hervé, erst zu spät klar.
      Für mich bringt sie hier das größte Opfer, zeigt die größte Verbundenheit, denn obwohl sie weiß, dass sie ihren Mann mit einer anderen teilen muss, auch wenn es sich dabei um eine platonische Liebe handelt, denkt sie mehr an ihn, als an sich selbst, was ja der Brief beweist.
      Sehr poetisch, sehr intensiv, aber auch sehr hart (z.B. die Tötung des lebendigen "Liebesbriefes"), voller Bilder-Symbolik und mit einer wunderbaren Sprache!
      "Bittersüß", um einen Ausdruck zu gebrauchen, den ich eigentlich eher selten verwende.
      Besonders eindringlich wirkte für mich im Hörspiel (weiß nicht, ob das auch im (Hör-)Buch so rasch abgehandelt wird) der jeweilige "Reisebericht", der eine reine Aufzählung aller Stationen dieser extrem langen, gefährlichen Tour ist, keinerlei Details (mal abgesehen von den variierenden Beinamen des Baikalsees) , denn das Ganze soll als für Hervé vollkommen unwichtig/ austauschbar/ belanglos dargestellt werden, hat nur den Zweck, die junge Frau einmal im Jahr wiederzusehen!
      Sehr bewegend auch, als sie im dritten Jahr alle Vögel aus ihrer Voliere freilässt und man dann erfährt, dass das damals in Japan üblich war, um besondere Freude auszudrücken!
      Die wenigen erotischen Szenen fügen sich perfekt in die Handlung und sind weder irgendwie plakativ noch zu direkt. Einfach nur schön!
      Eine Geschichte, die nicht nur "Seide" heißt, sonder irgendwie auch ein bisschen wie Seite ist...

      Die Sprecher fand ich alle passend, toll auch, dass es zwei Muttersprachler gab, denn die japanischen Sätze haben alles noch ein bisschen authentischer gemacht.

      Danke für die Empfehlung @Cherusker ! :drueck:
      Schoen, dass es dir auch gefallen hat. Ja, dieses ist keine traditionelle Liebesgeschichte, sonder das ganze ist schon "bittersuess" oder tragisch aber voller Sehnsucht und vor allem von seiner Frau, eine Liebe voller Opferungen.

      Die Namen der Reisestationen fand ich auch sehr eindringlich. Das wurde uebrigens in der Lesung genauso gemacht. Ich habe bei jeder neuen Reise darauf geachtet, was die kleinen Unterschiede sind, z.B. die Beinamen des Baikalsees.

      Die Voliere und die Voegel fand ich auch eine wunderbare Symbolik. Vor allem ja auch, da er gelernt hat, dass in China ein Mann seiner Frau einen Vogel als Zeichen der Wertschetzung und Dankbarbeit fuer Treue gibt. Wes bedeutet es dann, dass man die alle loslaesst?

      Es gibt soviel Symbolik in dieser Geschichte.

      Traurig, tragisch, aber auch sehr sinnlich und emotional. Kalt hat mich das Hoerspiel auf keinen Fall gelassen, sondern total emotional eingenommen, und diese Gefuehle, waren nicht nur einfache Liebesgefuehle, sondern komplex und vielschichtig.
    • Cherusker schrieb:

      Kalt hat mich das Hoerspiel auf keinen Fall gelassen, sondern total emotional eingenommen, und diese Gefuehle, waren nicht nur einfache Liebesgefuehle, sondern komplex und vielschichtig.
      Man denkt doch eigentlich permanent daran, wie furchtbar es für jede der drei Hauptfiguren sein muss, jeweils so lange von der geliebten Person getrennt zu sein.
      ich meine, seinen Partner/In oder Ehemann/-Frau mal zwei Wochen oder so nicht zu sehen, kann ja schon schlimm sein und einem die Tage zur Qual machen, aber hier geht es gleich um Monate bzw. ein Jahr! Und dann gibt es für Hervé und die Japanerin keine körperliche Erfüllung, nicht mal ein Berühren, wenn sie sich begegnen, während Hélène nach der Heimkehr ihres Mannes geradezu "auffangen" muss, was sich bei ihm an aufgestauter Erotik angesammelt hat. :pfeifen: Keine Frau, die nicht merkt, dass sie da nur "Lückenbüßerin" für eine andere ist, von der der Mann nicht bekam, was er wollte...
    • Agatha schrieb:

      Cherusker schrieb:

      Kalt hat mich das Hoerspiel auf keinen Fall gelassen, sondern total emotional eingenommen, und diese Gefuehle, waren nicht nur einfache Liebesgefuehle, sondern komplex und vielschichtig.
      Man denkt doch eigentlich permanent daran, wie furchtbar es für jede der drei Hauptfiguren sein muss, jeweils so lange von der geliebten Person getrennt zu sein.ich meine, seinen Partner/In oder Ehemann/-Frau mal zwei Wochen oder so nicht zu sehen, kann ja schon schlimm sein und einem die Tage zur Qual machen, aber hier geht es gleich um Monate bzw. ein Jahr! Und dann gibt es für Hervé und die Japanerin keine körperliche Erfüllung, nicht mal ein Berühren, wenn sie sich begegnen, während Hélène nach der Heimkehr ihres Mannes geradezu "auffangen" muss, was sich bei ihm an aufgestauter Erotik angesammelt hat. :pfeifen: Keine Frau, die nicht merkt, dass sie da nur "Lückenbüßerin" für eine andere ist, von der der Mann nicht bekam, was er wollte...
      Diese lange Abwesenheit ist fuer mich ein wesentlicher Faktor dieser Sehnsucht. Ich habe mit meiner Frau auch fuer 2 Jahre eine Fern-Beziehung gelebt. Das erzeugt schon heftige Gefuehle und Sehnsuechte.

      Dass seine Frau als Lueckenbuesserin ihn immer noch so liebt, und was sie dann macht, ist schon herzbrechend.