Ich werde für diese Folge etwas weiter ausholen. Nicht lesen, bevor man die Folge gehört hat!
Im Sommer 1904 verschlug es den Professor und Hatch im Zuge ihrer Weltreise bekanntermaßen ins Deutsche Reich, dank einer Einladung zum Internationalen Physiker-Kongress in Berlin. Auch wenn es schon in wenigen Wochen weiter nach Osteuropa geht, es bleibt noch Zeit für ein wenig Ahnenforschung in den Niederlanden. So mein Eindruck beim ersten Hören, aber das kommt nicht hin. Dazu später, Ahnenforschung, das ist ja etwas, auf das wohl alle PvD-Fans schon lange gewartet haben, mehr zu den familiären Wurzeln des Meister zu erfahren. Der ja stets betont, kein Holländer, sondern Amerikaner zu sein. Warum eigentlich? Das wird nun Jahre später mit Professor van Dusen setzt die Segel von Marc Freund nicht unspektakulär geklärt.
Zeitpunkt der Handlung ist allerdings der 3. Dezember, eine Jahreszahl nennt uns der Autor nicht. Es kann allerdings nur das Jahr 1903 sein, man hat den Abstecher also nicht von Norderney gemacht, sondern von England aus. Dies ist insofern wichtig, weil damit dieser Fall damit doch Van Dusens erste Begegnung mit dem Phantom ist. Das ist aber überhaupt nicht stimmig, denn die Ereignisse im März 1904 in Biarritz passen jetzt nicht mehr. Ebenso Van Dusens Aussage "Wir standen ihm bereits gegenüber". Ich kann hier die Denkweise von Marc Freund nicht ganz nachvollziehen.
Ich sprach es schon zuvor an, die Szene mit Van Dusen und Antonius Waterboer (Tracks 4 und 5) ist für mich ein ganz großes Highlight, sicherlich einer meiner liebsten Dialoge über die gesamte Serie hinweg! Ebenfalls sehr gelungen ist die Szene im Hotelrestaurant (Track 10), hier kommt viel lokales Flair auf, der ständig pfeifende Wind an der winterlichen Nordsee wird geschickt eingesetzt.
Der Fall selbst ist einer von der grundsoliden Sorte, aber im Gegensatz zu manchen wirklich grenzgenialen Dialogen kein Ausreißer nach oben. Der von Van Dusen mit Gräfin Vandermeer ist nun einer, der ambitionierten Dusenologen sehr viel Material liefert. In vielerlei Hinsicht.
Wer es beim ersten Mal gehört hat, dem ist meine tiefste Bewunderung garantiert. Die Sprecherin des Phantoms ist die Liane P. Rudolph, die diese Rolle bereits von 25 Jahren gespielt hat! Das ist ein großartiges Zuckerl für den Fan und Hörer, mein ewiger Dank ist den Machern garantiert. Wikipedia informiert übrigens zudem, dass die Haltestellenansagen der Verkehrsgesellschaft Mittelhessen und der Verkehrsbetriebe Brandenburg an der Havel vom Phantom gesprochen werden. Herrlich, oder?
Zurück zum Fall, der hat leider einen Logikfehler. Von den Haubentauchern, mit denen sich Rudolf Hamann in Sachen Fernrohr verraten hat, wusste Van Dusen überhaupt nichts, das waren ja Hatch und Sina, die Hamann am Strand begegnet sind. Das trübt den Genuss des Aufklärungsmonolog (diesmal eher ein Zwiegespräch mit Hatch) leider stark. Dabei hat Freund doch so einen komplexen Fall zusammengedeichselt, mit einmal Hören kommt man da nicht weit.
Fazit: Bei der B-Note kann man fast nichts abziehen, das sitzen die Gags wie auch die Feinziselierungen. An der Arbeit von Steinbrecher und Bluthardt habe ich auch diesmal nicht auszusetzen, besondern gelungen fand ich beispielsweise den Akkordeoneinsatz gegen Ende von Track 31. Das Cover ist auch wieder sehr schön geworden.
Dazu auch noch das Originalphantom, die Gründe zum Niederknien sind zahlreich. Viele Hörer werden sicherlich mit der nicht nachvollziehbaren zeitlichen Einreihung des Falles kein Problem haben, weil es ihnen einfach egal ist. Aber das ist kein Argument, wir sind hier bei Van Dusen, da herrschen andere Ansprüche und die Gralswächter sind zahlreich und können niemals außer Dienst gestellt werden. Den Fehler mit den Haubentauchern hätte aber jeder Lektor, Regisseur, Dramaturg mitbekommen müssen, auch ohne PvD-Expertise.
Unabhängig von diesem Doppelmecker ist die Folge freilich eine ganz besondere, falls es immer noch Skeptiker in Sachen Wiederaufnahme durch Pobot, Naumann, Freund u.a. gibt, dann würde ich diese früher oder später dann doch einmal als ewiggestrig und bornierte Arschgeigen titulieren.
Noch ein Zuckerl zum Abschluss:
Van Dusen: Ich sehe eine unbekleidete sehr beleibte Frau, die sich auf dem Sand räkelt.
Hatch: Aber Professor, das gehört sich doch nicht.
Folge 18 heißt Professor van Dusen und der lachende Mörder und erscheint am 14. Juni 2019.
Im Sommer 1904 verschlug es den Professor und Hatch im Zuge ihrer Weltreise bekanntermaßen ins Deutsche Reich, dank einer Einladung zum Internationalen Physiker-Kongress in Berlin. Auch wenn es schon in wenigen Wochen weiter nach Osteuropa geht, es bleibt noch Zeit für ein wenig Ahnenforschung in den Niederlanden. So mein Eindruck beim ersten Hören, aber das kommt nicht hin. Dazu später, Ahnenforschung, das ist ja etwas, auf das wohl alle PvD-Fans schon lange gewartet haben, mehr zu den familiären Wurzeln des Meister zu erfahren. Der ja stets betont, kein Holländer, sondern Amerikaner zu sein. Warum eigentlich? Das wird nun Jahre später mit Professor van Dusen setzt die Segel von Marc Freund nicht unspektakulär geklärt.
Zeitpunkt der Handlung ist allerdings der 3. Dezember, eine Jahreszahl nennt uns der Autor nicht. Es kann allerdings nur das Jahr 1903 sein, man hat den Abstecher also nicht von Norderney gemacht, sondern von England aus. Dies ist insofern wichtig, weil damit dieser Fall damit doch Van Dusens erste Begegnung mit dem Phantom ist. Das ist aber überhaupt nicht stimmig, denn die Ereignisse im März 1904 in Biarritz passen jetzt nicht mehr. Ebenso Van Dusens Aussage "Wir standen ihm bereits gegenüber". Ich kann hier die Denkweise von Marc Freund nicht ganz nachvollziehen.
Ich sprach es schon zuvor an, die Szene mit Van Dusen und Antonius Waterboer (Tracks 4 und 5) ist für mich ein ganz großes Highlight, sicherlich einer meiner liebsten Dialoge über die gesamte Serie hinweg! Ebenfalls sehr gelungen ist die Szene im Hotelrestaurant (Track 10), hier kommt viel lokales Flair auf, der ständig pfeifende Wind an der winterlichen Nordsee wird geschickt eingesetzt.
Der Fall selbst ist einer von der grundsoliden Sorte, aber im Gegensatz zu manchen wirklich grenzgenialen Dialogen kein Ausreißer nach oben. Der von Van Dusen mit Gräfin Vandermeer ist nun einer, der ambitionierten Dusenologen sehr viel Material liefert. In vielerlei Hinsicht.
Wer es beim ersten Mal gehört hat, dem ist meine tiefste Bewunderung garantiert. Die Sprecherin des Phantoms ist die Liane P. Rudolph, die diese Rolle bereits von 25 Jahren gespielt hat! Das ist ein großartiges Zuckerl für den Fan und Hörer, mein ewiger Dank ist den Machern garantiert. Wikipedia informiert übrigens zudem, dass die Haltestellenansagen der Verkehrsgesellschaft Mittelhessen und der Verkehrsbetriebe Brandenburg an der Havel vom Phantom gesprochen werden. Herrlich, oder?
Zurück zum Fall, der hat leider einen Logikfehler. Von den Haubentauchern, mit denen sich Rudolf Hamann in Sachen Fernrohr verraten hat, wusste Van Dusen überhaupt nichts, das waren ja Hatch und Sina, die Hamann am Strand begegnet sind. Das trübt den Genuss des Aufklärungsmonolog (diesmal eher ein Zwiegespräch mit Hatch) leider stark. Dabei hat Freund doch so einen komplexen Fall zusammengedeichselt, mit einmal Hören kommt man da nicht weit.
Fazit: Bei der B-Note kann man fast nichts abziehen, das sitzen die Gags wie auch die Feinziselierungen. An der Arbeit von Steinbrecher und Bluthardt habe ich auch diesmal nicht auszusetzen, besondern gelungen fand ich beispielsweise den Akkordeoneinsatz gegen Ende von Track 31. Das Cover ist auch wieder sehr schön geworden.
Dazu auch noch das Originalphantom, die Gründe zum Niederknien sind zahlreich. Viele Hörer werden sicherlich mit der nicht nachvollziehbaren zeitlichen Einreihung des Falles kein Problem haben, weil es ihnen einfach egal ist. Aber das ist kein Argument, wir sind hier bei Van Dusen, da herrschen andere Ansprüche und die Gralswächter sind zahlreich und können niemals außer Dienst gestellt werden. Den Fehler mit den Haubentauchern hätte aber jeder Lektor, Regisseur, Dramaturg mitbekommen müssen, auch ohne PvD-Expertise.
Unabhängig von diesem Doppelmecker ist die Folge freilich eine ganz besondere, falls es immer noch Skeptiker in Sachen Wiederaufnahme durch Pobot, Naumann, Freund u.a. gibt, dann würde ich diese früher oder später dann doch einmal als ewiggestrig und bornierte Arschgeigen titulieren.
Noch ein Zuckerl zum Abschluss:
Van Dusen: Ich sehe eine unbekleidete sehr beleibte Frau, die sich auf dem Sand räkelt.
Hatch: Aber Professor, das gehört sich doch nicht.
Folge 18 heißt Professor van Dusen und der lachende Mörder und erscheint am 14. Juni 2019.
"The period of the Daddschals dominion is generally set at forty days, the first day being like a year, the second like a month, the third like a week, and the remainder “like your days,” that is, days of normal duration (Kašmīrī, p. 112)"