Gruppen-Binge-Hören von Mark Brandis - Kommentare bitte hier posten

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    • Bzgl. Aktenzeichen Illegal kann ich mich dem Fazit meiner damaligen Rezension bei Erscheinen der Folge nur erneut anschließen:

      Das 15. Abenteuer dieser Serie ist in vielerlei Hinsicht ungewöhnlich. Beginnend beim Erzählrahmen bis hin zum hohen Anteil an Szenen aus dem Privatleben der Protagonisten. Auch wenn die Geschichte nicht ganz mit dem Drive anderer Brandis-Hörspiele mithalten kann, so sind die Idee und Umsetzung doch weit davon entfernt, schlecht zu sein. Und immer nur auf das gleiche Muster zu setzen wäre gewiss langweilig. Insofern sehe ich das vorliegende Hörspiel als interessantes Experiment innerhalb des noch recht jungen Brandis-Hörspiel-Kosmos.


      Bei Operation Sonnenfracht habe ich erst den Anfang wieder gehört. Mal abgesehen von Brandis etwas allzu seherischen Fähigkeiten was die tatsächliche Stärke des Bebens anbelangt, kann ich bzgl. der ersten Szene nur sagen: besser kann man es nicht machen. Wie hier die Handlung, die Sprecher, die Musik und Geräusche ineinander greifen - das ist einfach unununglaublich stark. Das bekommen so leider nicht allzu viele Hörspielserien hin.
    • hsp3 schrieb:

      Wie hier die Handlung, die Sprecher, die Musik und Geräusche ineinander greifen - das ist einfach unununglaublich stark. Das bekommen so leider nicht allzu viele Hörspielserien hin.
      Bin ja hier schon als Brandis-Fan gebrandmarkt ... aber mich würde es echt interessieren, davon zu hören, wenn Dir als viel hörendem Kritiker eine Serie einfällt, die das auch so oder sogar noch besser hinbekommt.
      Versuchen Sie es. Manche Menschen sind in der Lage, es zu vermeiden, dass man sie wahrnimmt.
    • Gute Frage. Viele Serien, die ich persönlich auch auf eine Stufe mit Brandis stellen würde, haben ja zumeist eine ganz andere Dynamik im Drehbuch.
      Gerade diese Zuspitzung beim Tempo, das sich so deutlich auf die Dialoge überträgt, finde ich sonst sehr selten.

      Spontan fällt mir am ehesten Gabriel Burns ein. Hier spielt man auch ganz gerne mal mit Tempo im Drehbuch - die Explosion im Bergwerk zu Beginn von Folge 14 ist eine Szene, die von der Art und Weise ein wenig an besagte Szene im Brandis-Hörspiel erinnert.

      Ansonsten muss ich glaube in Ruhe mal nochmals drüber nachdenken, da ich zwar recht viel gehört habe, aber jetzt auch nicht mehr alles sofort auf Abruf im Kopf habe...
    • @Fader

      Ich denke eigentlich nicht, dass das negativ gemeint war, sondern eher als Ausdruck der Anerkennung einer ganz besonderen Leidenschaft für diese Serie.
      Andererseits kann ich natürlich verstehen, dass sich da bei Dir innerlich etwas sträubt, denn irgendwie schwingt in der Bezeichnung "Fan" immer auch die Unterstellung eines nicht sonderlich um Objektivität bemühten Standpunkts mit. Fan kommt nun mal von fanatic - und das ist eine Ecke, in die auch ich mich ungern gestellt sehe, nicht mal als Scherz oder nicht bös gemeinte Zuspitzung.

      Was die von Dir genannten Kriterien angeht, so sehe ich die bei den besten Folgen der Serie Gabriel Burns ebenso erfüllt, jetzt mal fern von der Frage, ob einem das Genre und die Plots zusagen, rein aufs Handwerkliche reduziert. Auch da funktionieren die einzelnen Elemente nicht losgelöst voneinander, sondern werden untrennbar zu einem unverwechselbaren Ganzen verwoben. Was in meinen Augen in den besten Folgen meisterlich gelungen ist. Leider wiegen jedoch bei GB viel zu oft eklatante Sktiptmängel und schludirig gezimmerte Plots diese handwerkliche Glanzleistung zu einem Großteil wieder auf, so dass das Gesamt viel zu oft über reinen Durchschnitt nicht hinauskommt oder sogar drunter bleibt, was erschreckend ist angesichts der Regieleistung, jedenfalls für mein Empfinden.

      Diese Skriptmängel sind so bei Mark Brandis überhaupt nicht zu finden. Die einzelnen Plots mögen mal mehr, mal weniger mitreißen, aber gravierende Kontinuitäts- oder Logikbrüche oder rein auf den oberflächlichen Effekt zusammengeschusterte Szenenfolgen kann ich hier nicht erkennen. Im Gegenteil: Nicht zu Unrecht wird der Serie hier oft eine sehr große Bandbreite bescheinigt, was vielleicht auch dazu führt, dass einige Folgen als eher lahm bezeichnen, von denen andere hellauf begeistert sind. Hier würde ich tatsächlich die vielzitierte Geschmacksfrage konstatieren, denn im Grunde kann man den Hörspielmachern hier nicht viel vorwerfen.

      Überhaupt ist bei dieser Serie Kritik in meinen Augen eh Jammern auf hohem Niveau. Das heißt aber auch nicht, dass man sie nicht dennoch anbringen kann. Man muss nur immer wieder mal deutlich machen, in welcher Relation sie zu den Kritiken an anderen Hörspielen steht. Mir haben beileibe nicht alle Folgen top gefallen, manche haben mich einfach nicht so sehr mitgerissen, aber im Ganzen betrachtet, ist für mich auch die schlechteste Folge von Mark Brandis deutlich besser als vieles, was ich von anderen Labeln so zu hören bekomme. Vergleiche ich die schlechtesten MB-Folgen etwa mit schlechten oder auch nur durchschnittlichen Gruselkabinett- oder Gabriel Burns-Folgen, mit der neuen Gruselserien-Folge um den Yeti, mit alle den Krimi- und Thrillerserien, von denen ich immer mal wieder eine Folge zwischendurch höre, um sie dann nie wieder anzuwählen, den vielen DDF-Folgen neueren Jahrgangs, die ich kenne, und so weiter - dann rangiert Mark Brandis selbst in den lahmeren Folgen ganz eindeutig weit darüber.
      Nichtsdestotrotz muss ich sagen, dass mir Heliosphere 2265 noch immer deutlich mehr zusagt. Das hat verschiedene Gründe, etwa die Prägnanz und (angedeutete) Tiefe der Figuren, die intensive und folgenübergreifende Handlung, die jederzeit spürbare, aber noch weitgehend im Dunkeln liegende Vorgeschichte, die dem Ganzen eine knisternde Komplexität verleiht usw., aber wenn ich diese beiden Interplanar-Serien miteinander vergleiche, dass ist das, als würde man zwei Edelsteine in Relation zueinander setzen, die man sich aus einem Haufen reinster Kieselsteine gegriffen hat.

      Was die beiden aktuellen Folgen angeht, so muss ich sagen, dass ich sie zwar, wie immer, sehr unterhaltsam fand, sie aber bei weitem nicht zu meinen Lieblingsfolgen gehören. Die Handlung war thematisch durchaus interessant, aber in der Ausgestaltung für mich doch zu oberflächlich gehalten. In beiden Folgen ist mir der Verlauf der Handlung letztlich viel zu straight. Die Liebesbeziehung von Grischa in Aktenzeichen: Illegal etwa kommt wie aus dem Nichts, das Geheimnis um die Braut offenbart sich holterdipolter; es wird kurz der Status der Aussichtlosigkeit geschaffen, um ihn eine gefühlte Sekunde später wieder aufzugeben, so dass sich alles in Wohlgefallen auflöst. Trotzdem ist die Art, wie die Handlung geschildert wird, spannend gemacht: Brandis, der bei einer Routine-Untersuchung von den eigenen Leuten manipuliert und ausgequetscht wird und so nach und nach die Hintergründe offenbart, das wertet die im Grunde recht dünne Story schon immens auf und sorgt gleichzeitig für ein paar humorvolle Momente. Dennoch hat mich das Ganze am Ende etwas unbefriedigt zurückgelassen. Vielleicht liegt es daran, dass aufgrund der Rasanz, mit der das alles erzählt wurde, bei mir eigentlich nie das Gefühl aufkam, dass da wirklich eine ernstzunehmende Gefahr besteht.

      Gleiches trifft für die zweite Folge, Operation: Sonnenfracht, zu, bei der das Ende mich dann aus genau diesem Grunde doch überrascht hat. Das fand ich gut, wenngleich es natürlich äußerst tragisch ist. Mark Brandis ist und bleibt eben ein Held, der auch scheitern darf. Das macht ihn menschlicher und seine Geschichte natürlich so interessant. Allerdings ist mir auch in dieser Folge die Handlung zu platt. Allein schon die Grundidee vermochte mich leider nicht zu überzeugen: Dass die hochbrisanten Abfälle ausgerechnet in einem Vulkan gelagert wurden, mag zwar dem Wahnwitz in der Realität durchaus nahe kommen, aber irgendwie hat mich das alles nicht erreicht. Es war mir zu schwarzweiß gezeichnet. Bei einem solchen Thema, so aufbereitet, ist es nicht schwer, Applaus zu bekommen. Die böse Menschheit, die in der Vergangenheit sorglos mit ihren Abfällen umgegangen ist, und die zukünftigen Generation müssen es ausbaden. Das ist alles sicherlich richtig und moralisch gesehen redlich, aber für eine Hörspielhandlung ist mir das zu einfach gestrickt, zu unterkomplex. Das ist eigentlich eher eine Geschichte für einen Heranwachsenden, bei dem man eben bei Null anfängt, um ihm die Relevanz bestimmter Themen deutlich zu machen.

      Für mich zeichnet sich ab, dass diese Serie immer dann am besten ist, wenn ihre Plots Zeit haben, sich zu entfalten. Insofern bin ich gespannt auf die nächsten Folgen... :]
    • Das lässt mir ja gerade keine Ruhe irgendwie ... :wirr2:

      Hardenberg schrieb:

      Andererseits kann ich natürlich verstehen, dass sich da bei Dir innerlich etwas sträubt, denn irgendwie schwingt in der Bezeichnung "Fan" immer auch die Unterstellung eines nicht sonderlich um Objektivität bemühten Standpunkts mit. Fan kommt nun mal von fanatic - und das ist eine Ecke, in die auch ich mich ungern gestellt sehe, nicht mal als Scherz oder nicht bös gemeinte Zuspitzung.
      Hat der Begriff "Fan" so eine negative Bedeutung für euch?

      Ich persönlich sehe das absolut nicht so.
      Und so war es auch absolut nicht gemeint. :winke:

      @Fader Falls das jetzt irgendwie falsch herübergekommen ist, so entschuldige ich mich dafür. :knie:

      Gruß, Frank
      Wo Leidenschaft ist, da ist auch Hoffnung.
    • Hm, ich hätte ja jetzt gedacht, dass Fader Franks Satz das auch positiv verstanden und sich höchstens mit dem Wort "gebrandmarkt" ein bisschen unglücklich ausgedrückt hat. :gruebel: :)
      Als "Fan" von MB zu gelten, ist ja wohl alles andere als was Schlechtes, wo bei ich den Ausdruck auch sehr lässig gebrauche und gar nicht sehr im Zusammenhang mit "fanatisch" (= möglicherweise irgendwie in der Wahrnehmung gegenüber dem Objekt der Begierde gestört ) sehe. ;)
      Daran dürften doch irgendwie die wenigsten denken, wenn sie sich als "Fan" bezeichnen.
      Daher lasse ich mich da gerne auch "brandismarken". :thumbsup:

      Freue mich schon darauf, die nächsten beiden Folgen zu hören, wird diesmal aber wohl wider Mittwoch drüber werden...mindestens.
    • Ich hänge leider total hinterher....
      :menno2:

      Die Vollstrecker-Doppelfolge hat mih nicht so übertrieben vom Hocker gehauen. Schon wieder eine im Untergrund operierende Gruppe...
      Pilgrim2000 hat mir deutlich besser gefallen - das war mal was richtig Besonderes, die Crew muss weitgehend ohne die moderne Technik auskommen und in einem speziellen Ökosystem überleben. Die Vorstellung, als Gruppe in einer Raumstation von wenigen km² dauerhaft zu leben, bringt ein sehr mulmiges Gefühl mit sich.
      Der frühe Vogel fängt den Wurm.
      Aber die zweite Maus bekommt den Käse.
    • Oha, Operation Sonnenfracht gewinnt aber im Nachhinein immens, wenn man in den folgenden Zweiteiler reinhört: der notwendige Vorbau zu einem für mich (bisher) sehr spannenden Zweiteiler.
    • Habe gerade beide Teile von Alarm für die Erde gehört und bin froh, dass ich es jetzt hinter mir habe.
      Hat mir von der Story her absolut nicht gefallen, war irgendwie gar nicht mein Ding.

      Als wär die ganze Geschichte nicht schon dramatisch genug, wird dann mit der Invasion der Republiken nochmal eins daraufgesetzt.

      Zwischendurch hatte ich wirklich gehofft, dass MB die Reißleine ziehen würde, doch als Hauptfigur der nach ihm benannten Serie
      kann er das wohl (noch?) nicht machen.
      Auch ärgert es mich, dass man Burowski, Iris und Rob hat sterben lassen. Glaubwürdigkeit hin oder her; ich mag das nicht.

      Laut lachen musste ich allerdings, als die fliegenden Löwen dann am Schluss von außen an das Schiff geklopft haben.
      Das war ja wohl wirklich lächerlich, tut mir leid.

      Wie sagte MB am Schluss des ersten Teils so schön (sinngemäß): "Ich will hier weg, wieder nach draußen und unter die Sterne."
      Dem Wunsch kann ich mich nur anschließen.

      Wahrscheinlich werde ich jetzt wieder Mecker bekommen, aber mir hat dieser Dreiteiler nicht gefallen. :(

      Gruß, Frank
      Wo Leidenschaft ist, da ist auch Hoffnung.
    • Ohne Deinen Beitrag jetzt aus Angst vor Spoilern komplett gelesen zu haben. Echt? Du fandst den Zweiteiler so schwach?

      Also ich bin bisher noch sehr begeistert, obwohl ich leider im Moment nur zum Einschlafen hören kann und immer viel zu früh wegknacke. Gerade dieses Dilemma, bei dem Brandis erkennen muss, dass auch die eigenen Leute sich fragwürdig verhalten, finde ich sehr groß. Allein das fixt mich schon an.

      Und dann das Spiel Michael Lotts!
      Bei diesem Hörspiel wird mir mal wieder bewusst, was für eine grandiose Leistung er abliefert! Er erfüllt diesen Charakter so durch und durch - das ist dabei echt zum Niederknien. Vor allem klingt er so wahnsinnig authentisch, völlig frei von diesem irgendwie immergleich klingenden Synchro-Stil beim Vortrag, der mir gerade im Zusammenspiel mit David Nathan oft deutlich auffällt (den ich aber nichtsdestotrotz auch großartig finde).

      Hat Lott für Brandis eigentlich jemals einen Preis oder wenigstens eine Ehrung erhalten?

      Die hätte er echt verdient!

      Und ist eigentlich die Serie mit der letzten Folge der Vorlage abgeschlossen worden? Oder gibt es noch unveröffentlichte Geschichten oder andere Ansätze für eine Fortsetzung - wenn man denn wollte? (Bitte möglichst ohne Spoiler antworten. :zwinker: )
    • @Frank: ich meinerseits meckere bestimmt nicht. Ist halt Geschmackssache. Die Macher werden abgewogen haben, ob sie lieber eine stets getreue Weltraumserie machen wollen oder das Risiko eingehen, dass Folgen polarisieren oder nicht gefallen. Ich hab mich über das Unerwartete üblicherweise mehr gefreut (geärgert habe ich mich nir über drei Folgen dieser Serie) als irritiert gefühlt.
      Versuchen Sie es. Manche Menschen sind in der Lage, es zu vermeiden, dass man sie wahrnimmt.
    • Alarm für die Erde gehört für mich zu den stärksten Folgen der Serie. Michael Lotts Spiel kann man gar nicht hoch genug loben, ich schliesse mich hier @Hardenberg Meinung voll an. Michael Lott ist Mark Brandis! Ein Teil des Reizes was die Serie ausmacht, ist definitiv der Performance des Hauptsprechers geschuldet.


      Die Szene in der Rob stirbt hat mich beim Ersthören regelrecht schockiert. Wieder ein liebgewonnener Begleiter weniger. ;( Auch das Iris kurz darauf auf tragische Weise stibt, ist sehr nahegehend. Tja, was soll ich eigentlich noch schreiben, ausser das @Interplanar es meiner Meinung nach in diesem Zweiteiler nicht hätte besser machen können. Meiner Meinung nach stimmt hier absolut alles! :zwinker:
    • Täusche ich mich, oder nimmt MB hier sein Weltenretter-Image selbst ein wenig auf die Schippe?
      Er betont ja mehrmals, dass er den Titel "Hochkommissar" nicht leiden kann und nicht hören will.

      Am Schluss ist er dann ja auch wieder "einfacher Testpilot" - und rettet die Welt. ;)

      Gruß, Frank
      Wo Leidenschaft ist, da ist auch Hoffnung.
    • @Hardenberg
      Ich habe die gesamte Serie vor 2 Jahren am Stück durchgehört und finde sie sehr gut.
      Meines Wissens sind alle Buchvorlagen bis auf eine (welche sich auf Grund ihrer, aus heutiger Sicht unrealistischen Beschreibung physikalischer Gegebenheiten, nicht für die Vertonung eignet) adaptiert worden.
      Bei der allerletzten Folge (bei der bei mir während des Hörens große Wehmut aufkam) wurden gegenüber der Buchvorlage wohl größere Änderungen vorgenommen.
      Das Ende der Serie lässt sich eine Hintertüre für eine Fortsetzung offen.
    • @Hardenberg

      Das tut mir leid. ;(

      Ich hatte fälschlicherweise angenommen du hättest ihn schon zu Ende gehört.

      Über das Ende der fliegenden Löwen freue ich mich dagegen, so engstirnige Schwachmaten haben es nicht anders verdient. 8o
      Alle Welt will retten was zu retten ist, und die raffen das nicht und begehen auch noch Attentate auf die Helfer.
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