Gruppen-Binge-Hören von Mark Brandis - Kommentare bitte hier posten

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    • Die Zeitspule 1

      Es tut mir leid, aber zu dieser Folge fällt mir wirklich nichts ein.
      Natürlich wieder einmal großartig gespielt von Michael Lott, aber das war es auch schon.
      Die Geschichte gibt mir gar nichts, selbst die Enthüllung ganz zum Schluss lässt mich völlig kalt.

      Kann im zweiten Teil nur besser werden ...

      Gruß, Frank
      Wo Leidenschaft ist, da ist auch Hoffnung.
    • Puh, jetzt bin ich wirklich schwer im Hintertreffen.

      Also ... der Reihe nach abarbeiten.

      TRITON-PASSAGE

      Eine dicht gepackte Folge wie die ersten vier ... ich oszilliere immer zwischen meiner Liebe für ausführlich erzählte Brandis-Stories mit Raum für "persönliche Momente" und ruhigere Stränge, und Abenteuern wie diesen hier, bei denen man kaum zum Atmen kommt.

      Kurz zusammengefasst: ein seit Monaten auf Warte- und Beobachtungsposition sitzender Brandis verliert die Geduld und erklärt sich zum Kommandanten, als eine Raumnotsituation sein Handeln fordert. Nur teilweise gedeckt durch seinen frisch abgesetzten Chef spürt man, dass die Sache wahrscheinlich noch Folgen haben wird, aber erst einmal gilt es zu verdauen, dass statt einer vielköpfigen Mannschaft nur eine einzige Überlebende gefunden wird, und auch die nur, weil sie offensichtlich als Letzte überleben *sollte*. Zeit zum Grübeln ist nicht, denn das Schiff schafft es nicht, dem Gravitationssog des Neptun ohne Blessuren zu entkommen. Das Lebenserhaltungssystem fällt aus und damit wird die Luft an Bord knapp. Die neue Passagierin hat eine eigenartige Einsicht und gibt einen Tipp, wo ein rettendes Ersatzteil zu holen sein könnte ... und da sind wir erst auf der Hälfte der Geschichte.

      "Man kommt kaum zum Atmen" -- das ist wörtlich zu verstehen. Der Teil der Story, in dem die Besatzung verzweifelt versucht, unter schwerem Sauerstoffmangel noch eine Reparatur durchzuführen, ist so packend, dass man sich fragt, wieso eine solche Ausgangssituation nicht auch schon in anderen Hörspielen vorgekommen ist. Es transportiert sich jedenfalls sehr unmittelbar. Schön gespielt von allen Beteiligten! Die Sprecherin der Tuva liefert eine gute Leistung, klingt mir aber für die 16, die sie sein soll, als Stimme schon zu erwachsen. Die Sequenz mit den "Pfeilen des Gehorsams" auf dem Mond ist ein weiteres Spannungshighlight ... dass sie eine an sich friedliche Szene wie das gemeinsame Musizieren unterbricht, hat mich, anders als ein paar andere, nie irritiert. Warum sollte jemand wie Brandis nicht auch etwas Gitarre spielen können? Und besonders gut musste er nicht mal spielen können; seine Begleitung ist eher einfaches Akkord-Picking.

      Wirklich relevant ist die Folge nach dem Verschwinden von Tuva aus der Handlung eigentlich als Resumée der Zeit von Brandis bei der VEGA. Wie in einer Nußschale konzentriert erlebt man nochmal und intensiv, dass der anscheinend einmal erfüllende Beruf des VEGA-Piloten und -Commanders nicht mehr das Richtige zu sein scheint. Trotzdem kam der Schluss wie ein Schock (zumal es im Buch ganz anders aussieht) -- was jetzt? Keine Unterstützung der VEGA für sein Vorhaben? Quo vadis?
      Versuchen Sie es. Manche Menschen sind in der Lage, es zu vermeiden, dass man sie wahrnimmt.
    • BLINDFLUG ZUR SCHLANGE

      Ja ... da bin ich etwas gespalten. Sehr szeneisch schöne Sachen wie der Einstieg mit Brandis und Torrente, jetzt als Einzelpersonen unterwegs, und dass man erst Stück für Stück erfährt, was da eigentlich der Plan ist ... Göllners Gastrolle (grins) ... die Prügelei an Bord des Piratenschiffs ... aber dann auch eben eine etwas sehr gradlinige Such- und Finde-Geschichte, ein bisschen nach Brotkrumennavigationsprinzipien aufgebaut. Vielleicht liegt's auch daran, dass Charles Rettinghaus nicht so ganz meinen Geschmack trifft und ich die Piratenphilosophie in dieser Serie nicht ganz "blicke".

      Inszenatorisch und vom Sounddesign her durchaus wie immer. Somit irgendwie in der hohen Qualitätsvorgabe und -erwartung an diese Serie nicht ganz die Sprunghöhe erreicht. Aber das heisst nichts Schlimmes.
      Versuchen Sie es. Manche Menschen sind in der Lage, es zu vermeiden, dass man sie wahrnimmt.
    • Metropolis-Konvoi

      Mir gefällt die Story. Beklemmend finde ich den Mann der reinigenden Flamme dessen Gehirninhalt in einen digitalen Speicher kopiert wurde und dem gar nicht bewusst ist, daß er als echte Person nicht mehr existiert. (Noch 30 Jahre weiter, und das ist auch bei uns möglich - passt Mal auf! 8o )

      Besonders gefiel mir wie diesmal nicht Brandis alle rettet, sondern Gaston Weygand, das Schwarze Schaf, der in heroischem Einsatz seines Lebens die Flotte rettet. Die Musikuntermalung dazu bewirkt bei mir bei jedem Hören eine Gänsehaut. Das ist für mich eine perfekte Szene!

      Zeitspule, Teil 1

      Tja, was soll ich sagen. Ist nicht meine Folge, nach Blindflug zur Schlange für mich mit die schwächste Folge. Traurig ist nur das Commander Bush, der Unsympath, auf so tragische Weise sterben muss. Das ist in der Tat die Szene in dieser Folge die mich emotional am meisten berührt hat, auch wenn sie eher in einem Nebensatz abgehandelt wird.
      Ah Moment, toll ist natürlich auch das Mark nicht mit seiner Frau sprechen kann daß er erpresst wird, weil er nicht weiss ob er sie dadurch in Gefahr bringt.
      Aber ansonsten? Eher schwach (für MB-Verhältnisse natürlich :zwinker: )
    • Ahtan schrieb:

      Metropolis-Konvoi

      Beklemmend finde ich den Mann der reinigenden Flamme dessen Gehirninhalt in einen digitalen Speicher kopiert wurde und dem gar nicht bewusst ist, daß er als echte Person nicht mehr existiert.
      Ja, das ist wirklich eine skurrile und irgendwie auch gruselige Szene.
      In erster Linie aber ein grausames Schicksal. Ich hatte tatsächlich Mitleid, "RF" hin oder her.


      Ahtan schrieb:

      Zeitspule, Teil 1


      Tja, was soll ich sagen. Ist nicht meine Folge, nach Blindflug zur Schlange für mich mit die schwächste Folge.
      Danke, das beruhigt mich. ;)

      Gruß, Frank
      Wo Leidenschaft ist, da ist auch Hoffnung.
    • So, gestern endlich mal geschafft, den "Metropolis Konvoi" zu hören.
      Ja, würde jetzt auch nicht sagen, dass die Folge zu meinen Favoriten gehört.
      Sehr dramatischer Beginn, war ja aber nach der Zukunftsprognose aus der vorherigen Folge eigentlich klar.
      Kein Regen, die Erde hungert, Metropolis ganz besonders - wobei ich die Erklärung dafür, warum es gerade in dieser Millionenstadt so übel aussieht, gerne etwas früher als erst in Track 8 gehabt hätte! :augenroll: Okay, man kann sie sich mehr oder weniger zusammenreimen, aber das war ungeschickt gemacht!
      Die Szene mit dem Ex-Unterstützer des Generals, der gar nicht weiß, dass er schon zehn Jahre tot ist und dessen "ausgelesenes" und übertragenes Gehirn alles ist, was noch existiert, fand ich extrem beklemmend. "Bösewicht" hin oder her, eine solche Existenz, bei der man nur aus der "Schublade" geholt wird, wenn einen das neue System braucht, ist ja eine grausige Vorstellung.

      Wieder einmal hat MB den richtigen Riecher, wieder ist er es, der die Mission vorschlägt und vor allem auch den kryptischen Satz des "Gefangenen" entschlüsseln kann.
      So langsam beginnt sich dann doch dieses dauernde "Mark macht das schon, und es is eh sonst keiner da..." abzunutzen. :S

      Frank schrieb:

      Oder auf dieses ständige "Zigany-Gefasel", das mich inzwischen genauso nervt. :rolleyes:
      Jap! :augenroll: Die Zigany wildern, die Zigany kommen dabei ohne Bestrafung weg, die Zigany haben Schüsseln voller Essen, während alle andern mit einem Brühwürfel drei Tage auskommen müssen... Hach, so ist das Leben doch trotzdem ein Spaß, und das ist halt ihre Natur!
      Mir ging das hier auch auf die Nerven, weil sehr klischeehaft!

      Was mir hier gut gefiel, ist der spannende Wechsel zwischen "Ups" und "Downs". :thumbup:
      Lager nach Mühe gefunden! :thumbup: Geplündert... :thumbdown: Nein, mal richtig nachgekuckt, alles noch da! :thumbup: Man glaubt schon an ein schnelles Happy End, dann kommt die Drohnenattacke von der Venus und der Versuch, die Ladung an sich zu bringen. :thumbdown: Dank Gaston Weygand, den MB zuvor extrem abgelehnt hat, schafft man die gefährliche Flucht durch die "Goldonische Sperre" :thumbup: , Landung auf der Erde, wo aber zunächst alles tot und verlassen scheint :thumbdown: bis schließlich... :juhu: ;)
      Allerdings war mir der Schluss dann doch bisschen zu kitschig.
      Ich meine, selbst die mitgebrachten Vorräte sollen ja, sogar bei knappster Rationierung, nur drei Monate reichen, danach ist man eigentlich genau dem Punkt, an dem man jetzt schon steht.
      Und ein bisschen Regen lässt nicht in so kurzer Zeit überall auf der Erde (bzw. da, wo er überhaupt nur fällt...) genügend Getreide, Gemüse, Obst, was auch immer wachsen. Okay, es ist ein Hoffnungsschimmer...

      Gut, ich habe den nächsten Teil noch nicht gehört, dazu komme ich erst morgen.
      Aber sollte da schon wieder alles okay und die Bevölkerung wohlversorgt sein, fände ich das mehr als unrealistisch!

      Umsetzung top wie immer, Musik hat mir diesmal auch sehr gefallen, es waren gleich mehrere besonders atmosphärische Stücke dabei!
    • RAUMPOSITION OBERON

      Also neuer Vorspann und neuer Lebensabschnitt. Eigentlich kennt man das bei Serienhelden nicht, dass die den Arbeitgeber wechseln ... einmal PSA, immer PSA; einmal MI6, immer MI6. Aber unser Raumpilot lässt das mit dem Testen neuer Raumschiffe und kümmert sich lieber auf dem freien Markt darum, mit einer Flotte ausgemusterter Raumschiffe Raumnotfälle zu lösen; also das zu tun, was er zuletzt gegen den Befehl der Vorgesetzten in "Triton-Passage" gemacht hatte.

      Nett ist der Einstieg mit der alten Mondbasis, dem Zusammenkommen der alten Kämpfer unter neuer Flagge und dem Wiederhören mit Papa "isch kann nuä hessisch babbele" Björnsen. Der erste Einsatz ist dann, wie im Klappentext geschrieben, auch gleich eine Feuertaufe -- es geht um Weltraumschrott im Orbit der Erde. Sowas konnte ich mich nun partout nicht erinnern, je gelesen zu haben und besorgte mir daher nach dem Hören des Hörspiels das dazugehörige Buch.

      Worüber beim Besprechen der Hörspiele ja bisher kaum gesprochen wurde, ist die Art, wie die Hörspiele ANDERS sind als die Bücher. Und siehe da ... Als ich "Raumposition Oberon" las, erkannte ich praktisch nichts wieder außer der Tatsache, dass Brandis halt nun Vormann der UGzRR ist ... und dann ein Charakter vorgestellt wird:
      Spoiler anzeigen

      Ich schlürfte den heißen Kaffee.
      „Ein Verrückter?“
      Lieutenant Stroganow schüttelte den Kopf.
      „Alles andere, Sir. Sein Name ist O’Connery. Er ist ein waschechter Ire. Anfang der sechziger Jahre war er einer der reichsten Männer der EAAU. Dann, auf einmal, knallte er alles hin und ging ins Kloster. Als man wieder von ihm hörte, hatte er sich einen Raumfrachter gekauft, ihn für seine Zwecke umbauen lassen und war damit unterwegs. Er
      klapperte die Raumkolonien und Plattformen ab – mit der Bibel in der Hand, so eine Art Wanderprediger. Man nennt ihn Pater Himmlisch.“
      Zwischen Himmel und Erde gab es kaum etwas, was Iwan Stroganow nicht kannte. Mit seinen zweiundsechzig Jahren war er nicht nur ein alter, erfahrener Navigator, sondern darüber hinaus ein Mann, der die Geschichte der modernen Astronautik tatkräftig mitbestimmt hatte und alle ihre Geschichten kannte. Mit Leichtigkeit hätte er es zum Commander bringen können; aus irgendeinem Grunde zog er es vor, mit dem bescheidenen Rang eines Lieutenants weiterhin als Navigator zu fliegen: seit nunmehr vierzehn Jahren unter meinem Kommando. Während alle anderen Gesichter wechselten, war er mir von einem Schiff auf das andere gefolgt, und als ich meinen Dienst
      bei der VEGA quittierte, um zur UGzRR überzuwechseln, hatte er das Gleiche getan.
      „Ein echter Priester?“
      „Echt, unecht – er ist der Überzeugung, daß er dem ganzen Volk, das sich im Weltraum rumtreibt, die Leviten lesen muß, ein hemdsärmeliger Missionar, bibelfest und trinkfest."

      Im Buch also ein Missionar unter den Sternen, im Hörspiel der Leiter eines transreligiösen Klosters im Orbit. Und wie schon vermutet, spielt im Buch der Weltraumschrott exakt gar keine Rolle. Und damit ist eigentlich auch die ganze Handlung schon nicht mehr als Buchumsetzung zu beurteilen, außer dass es eine Romanze zwischen der Tochter (O')Connerys und O'Brien gibt, und ein Raumgefährt "Orbis" heißt. Ansonsten geht es eher um "Meteoritenstürme" und unter den Sternen liegengebliebene Schiffe und eben das etwas renegatenhafte Verhalten des trinkfesten Missionars und seines Frachters "Halleluja".

      Frage an die Runde: stören Euch solche "herausgenommenen Freiheiten" bei der Umsetzung?

      Zurück zum Hörspiel: die Aufgabe an die Retter ist relativ straight, aber es wäre kein Brandis, wenn es nicht eine Menge Probleme gäbe, die erst im Lauf der Geschichte auftauchen. Typisch auch, dass Brandis sich gegen sture Flugcontroller stellt, die dem humanitären Einsatz mit vorgehaltenen Flugregeln Steine in den Weg legen. Schönes Gespräch zwischen Thormann und Lott, diese nachdenklichen Momente dürfen nicht fehlen! Doch alles in allem ist es ein spannendes Abenteuer, auch wenn es weniger zu knobeln gibt als in manchen anderen Folgen, mehr einfach nur etwas zum Mitfiebern und sich am intensiven Klangerlebnis freuen (die Splittereinschläge machen sich besonders gut auf einer gr. Stereoanlage oder mit wirklich guten Kopfhörern).

      Hat mir gefallen!
      Versuchen Sie es. Manche Menschen sind in der Lage, es zu vermeiden, dass man sie wahrnimmt.
    • Naja, ich fand die "Zeitspule Teil 1" jetzt vom Inhalt her mittelmäßig, weder besonders gut noch schlecht. :)
      Man kann ja aber nicht wirklich umfassend was dazu sagen, solange man die Story nicht komplett kennt.
      Immer noch hungert die Erde, es soll weitere sieben Jahre dauern, bis alles wieder einigermaßen läuft, die Raumnotretter sind wegen Ressourcenknappheit dazu verdonnert, in den Hangars zu bleiben, die Situation insgesamt also ganz schön verfahren.
      Kein Wunder, dass sich Mark da sogar die Zeit unmittelbar nach dem Bürgerkrieg zurückwünscht, sind doch derzeit alle eher hoffnungslos eingestellt und wissen nicht recht, wie es weitergehen soll.
      Man denkt da auch als Hörer eigentlich permanent: "Kann ja nur besser werden..." :S
      Dass Mark in dieser Situation noch dazu erpresst wird, sich niemandem wirklich anvertrauen kann, am allerwenigsten seiner Frau, ist schon heftig.
      Aber nachdem er ja generell derjenige ist, den man ruft, wenn Not am Mann ist :pfeifen: versteht sich irgendwie von slebst, dass ihn sich auch der Entführer schnappt, chipt und zwingt, nach dem Ikarus-Artfekat zu suchen. ;)
      Praeterroskop oder lieber doch gleich eine Zeitspule?
      Leo Smirnoff, Marks ehemaliger Lehrer, hat da sicher auch in Folge 2 noch ein paar Ideen zu. ^^

      Schön fand ich hier das Wiederhören mit Peter Groeger als Bibliothekar, den der angespannte Mark ganz schön zur Schnecke macht.
    • IKARUS, IKARUS

      In der letzten Folge hatte es sich angekündigt ... es geht um die Verlagerung eines Asteroiden in Erdnähe, um die darin reichhaltig verborgenen Bodenschätze zu heben. Dass bei derartigen Summen gerne auch mal Sicherheitsfragen etwas zweitrangig gehandelt werden, ist vorherzusehen und auch ein Teil der Spannung dieser Geschichte, in der Brandis unter dem Deckmantel einer Sicherheitsinspektion im Auftrag von John Harris "doch mal nach dem Rechten" sehen soll. Die zunächst vermuteten rein materiellen Gründe sind es dann aber nicht, was die Story in Bewegung hält -- eine Nemesis aus früheren Folgen taucht überraschend wieder auf, dessen Verlangen nach Diamanten auch schon einmal in besagter früherer Geschichte eine Rolle spielte. WARUM er Diamanten sucht, wird erst schrittweise klar, und als es soweit ist, ist es schon fast zu spät.

      Eine Sache, die ich an Brandis mag, ist, dass man aller (widerwilliger) Weltenretterattitüde und -aufgabenverteilung des Helden zum Trotz nie sicher sein kann, dass das auch klappt. In der Tat klappt es mehrmals in der Serie eben NICHT. Uncd während man beim Film "Armaggeddon" zwar mit Verlusten von Teilen der Mannschaft rechnen muss, niemals aber am Gelingen der Mission zweifelt (hallo, ist ein Hollywoodfilm), ist das hier nicht so gewiss. Und ähnlich wie bei "Operation Sonnenfracht" zeichnet sich eine weitere folgenübergreifende Handlung ab.

      Ein paar Dinge sind 'ne Bank -- die Sprecher sprechen nicht nur, sie spielen mit Blut. Schweiß und Tränen. Die Regie traut sich auch, die Sprecher ins Undeutlich-Gepresste-Verwaschene gehen zu lassen, wenn es die Rolle und die Anstrengung erfordern. Die Musik illustriert verlässlich und mit dem erforderlichen Gefühl für Weltraumweite und episches Abenteuer. Das Sounddesign lässt das Abenteuer auf dem Asteroiden zum großen Ritt werden. Und der eine oder andere kernige Moment ist dabei -- nach so vielen Folgen, in denen Brandis voller Selbstdisziplin seine Wut bestenfalls gegen sich selbst richtete, freut man sich hier, dass er mal die Sau rauslässt und unzivilisiert ist. Tut ihm gut.
      Versuchen Sie es. Manche Menschen sind in der Lage, es zu vermeiden, dass man sie wahrnimmt.
    • Die Zeitspule 2

      Frank schrieb:

      Kann im zweiten Teil nur besser werden ...
      Ist leider nicht wirklich besser geworden.
      Und die Auflösung fand ich dann ziemlich billig und einfallslos.

      Das einzig Positive ist für mich "die Moral von der Geschicht'".
      Und natürlich, wie Harris dann den General abgekanzelt hat. :hammer:

      Gruß, Frank
      Wo Leidenschaft ist, da ist auch Hoffnung.
    • @Frank: wenn Du Dir so eine Besprechung wie die von MoAs zur "Zeitspule" durchliest, hast Du dann das Gefühl, "der hat ein anderes Hörspiel gehört"?

      Zu Deinem Urteil "billig und einfallslos" würde ich gerne noch etwas Ausführlicheres lesen. Würde das gerne besser verstehen, und auch, was es denn ist, was Du erwartet hast.
      Versuchen Sie es. Manche Menschen sind in der Lage, es zu vermeiden, dass man sie wahrnimmt.
    • Fader schrieb:

      @Frank: wenn Du Dir so eine Besprechung wie die von MoAs zur "Zeitspule" durchliest, hast Du dann das Gefühl, "der hat ein anderes Hörspiel gehört"?
      Nein, wieso auch?
      Es ist doch alles in Ordnung, die Geschmäcker sind nun einmal verschieden.

      Die Geschichte hat mich persönlich leider gar nicht angesprochen und/oder in den Bann gezogen.
      Natürlich ist diese Doppelfolge wieder einmal absolut toll produziert; keine Frage.
      Das nützt aber alles nichts, wenn mir die Geschichte nicht gefällt.


      - Wieso werden ein Professor Smirnoff und sein Projekt eingeführt, nur um dann einen Moment später schon wieder keine Rolle mehr zu spielen?

      - Wieso wird die Entführungsgeschichte so dramatisch aufgebaut, nur um dann so abrupt und fast schon nebenbei beendet zu werden?
      Gauner erschießt Gauner, fertig, aus.
      Story und Spannung verpuffen einfach.

      - Wieso taucht ein FC wieder so plötzlich auf, nur um dann kurze Zeit später wieder unvermittelt im Nirwana zu verschwinden?


      Und natürlich kann ich das Hörspiel nicht nach meinen Erwartungen beurteilen.
      Aber gewünscht hätte ich mir schon, dass hier tatsächlich dieser "Gregoriusweizen" im Vordergrund steht.
      Das hätte nach den vorherigen Folgen Sinn gemacht und die Versorgung mit Nahrungsmitteln ist ja nach wie vor das drängendste Problem.

      Gruß, Frank
      Wo Leidenschaft ist, da ist auch Hoffnung.
    • Planetaktion Z

      Diese Folge hat mir mal wieder ausgesprochen gut gefallen. :daumenhoch:

      Es wird ein sehr ernstes und leider auch immer wieder aktuelles Thema behandelt und aufgeführt,
      wie rasend schnell sich so etwas hochschaukelt.

      Eigentlich gibt es in jeder ernst zunehmenden SF-Serie so eine Folge und ich freue mich,
      dass das nun auch hier der Fall ist.


      Für mich ist diese Episode qualitätsmäßig Lichtjahre von den vorherigen Folgen entfernt.
      Die Geschichte bietet alles was eine großartige Story ausmacht:
      Action und Spannung, aber auch Hintergrund, Drama und emotionale Tiefe.
      Als Hörer fiebert und leidet man mit, auch weil es mal keine Rettung in letzter Sekunde gibt.
      Und zu guter letzt regt die Geschichte auch noch zum Nachdenken an.
      So soll es sein. Absolut top! :daumenhoch:

      Und ich gebe es gerne zu; der Schluss hat mich emotional sehr berührt. :heul:

      Gruß, Frank


      PS:

      Es gibt übrigens auch noch eine schöne Verbindung zu Star Trek:
      Am Schluss empfiehlt MB eine Kurskorrektur in Richtung Wolf 359.

      In der The Next Generation-Doppelfolge "In den Händen der Borg/Angriffsziel Erde" haben die Borg bei Wolf 359 eine Flotte von 40 Schiffen der Föderation vernichtet.
      Wo Leidenschaft ist, da ist auch Hoffnung.
    • So, habe jetzt auch die beiden für diese Woche anstehenden Folgen gehört.

      "Die Zeitspule Teil 2" fand ich insgesamt gar nicht schlecht, sicher, es hat schon bessere Folgen gegeben, aber dass mich dieser Zweiteiler nicht angesprochen hätte, kann ich wirklich nicht sagen!
      Es gab hier halt so einiges an außerirdischem "Spielzeug", ohne dass man etwas über die Konstrukteure erfuhr.
      Wie ja irgendwie nie wirklich Aliens auftauchen...
      Das macht diese Geschichte noch einen Ticken fiktionaler als die meisten anderen.
      Die Episode in der Antarktis war spannend, der Einsatz des Schmerzgenerators echt brutal, autsch! :pinch:
      Und ständig musste Mark fürchten, dass Ruth etwas passiert, wenn er nicht entsprechend spurt! Eine ziemlich bedrohliche Atmosphäre...
      Ich fand es allerdings auch schade, dass sich hinsichtlich des Gregoriusweizens gar nichts mehr ergab, das Praeterroskop (würde man das so schreiben?) nicht weiter erwähnt wurde.
      Diese Idee hätte man gut noch etwas ausbauen können. So gesehen kam das Ende dann schon recht abrupt.
      Anderereseits sollte man auch nicht zu viel in einen Handlungsrahmen packen.
      Ein paar Worte, so nach dem Motto: "Ja, es wird sich jetzt demnächst bemüht, etwas hinsichtlich des Weizens herauszufinden!" hätten allerdings ruhig noch sein dürfen.
      Aber die Story um die beiden Artefakte vom Wanderplaneten fand ich genügend ausgereizt, dass F.C. hier unbedingt nochmal auftauchen musste, nunja, Assante hätte eigentlich gereicht. ;)
      Aber so erledigt davon eben einer den anderen beim Showdown, setzt sich selbst mit der Spule ab - und vergisst dabei leider, leider, dass er ja ein zweites Transformator-Teil benötigt hätte, um zurückzukehren. :pfeifen: :hrhr:

      "Planetaktion Z" hat mich dann aber auch sehr gebeutelt, muss ich sagen.
      Wieder mal eine komplett neue Story, die mit der vorherigen nicht das geringste zu tun hat und die zeigt, was passieren kann, wenn man versucht, Menschen schon vor der Geburt quasi zu "programmieren", um unliebsame Eigenschaften auszumerzen! Sehr brisantes Thema, das derzeit durch gewisse Methoden der Pränataldiagnostik auch besonders aktuell ist.
      Das andere Basisproblem, die Fremdenfeindlichkeit, die letztlich auch zur Katastrophe führt, ist eines, das wohl leider immer im Fokus bleiben wird, mal stärker, mal weniger stark ausgeprägt...
      Wer der Serie von Anfang an folgt, den kann dieser Teil nur betroffen machen... :heul: :heul:
      Viel mehr lässt sich da auch gar nicht sagen.
      Traurigerweise hofft man ja noch bis zum Schluss, weil man halt denkt, Mark kommt, und alles wird gut...
      Großartig gespielt, großartige Soundkulisse, da wurde alles rausgeholt, was ging. :thumbup:
      Grischa entpuppt sich zwar als zeitweise :zwinker: untreuer Ehemann :predigt: , er ist es aber auf der anderen Seite auch, der durch den Einsatz auf der "Barrakuda" (sehr spannend gemacht, diese Suche nach Überlebenden!) Gregor Chesterfield rettet.
      Der Kreis schließt sich dann, als ausgerechnet dieser am Ende ein Plädoyer für ihn und gegen die fatalen Auswirkungen von Fremdenhass hält.
    • Ach ja, habe mal mitgerechnet. Es wird gesagt, Grischa sei 2088 geboren worden, also müsste er zum Zeitpunkt der Geschichte bereits 48 sein.
      Dann wäre er also um die vier Jahre älter als Mark.
      Ich habe irgendwie immer gedacht, der sollte jünger sein, aber das war wohl nur mein Empfinden. =)
    • Planetaktion Z


      Definitiv eine der stärksten Brandis-Folgen. Erstaunlich an dieser Folge ist, das Mark eher eine Nebenrolle spielt, und man stattdessen zum 2. Mal (Nach der Sirius-Patrouille) die Handlung durch die Sicht einer Nebenperson erfährt.

      Während der Folge ist man genauso wütend wie der Protagonist, wenn man hört das plötzlich alle Zigeuner verfolgt werden, und ihnen alle Schandtaten in die Schuhe geschoben werden. Ich glaube man ist deshalb so wütend, weil man ja durch Grischa weiss was er alles gutes für die Menschheit getan hat, und plötzlich wird er eingesperrt.

      Das Ende ist in der Tat sehr tragisch, und ich wollte es erst gar nicht glauben das er gestorben ist. Immerhin hat er den Alarmstart des Kolibris in den Weltraum überlebt, und ist auch im Blindflug zur Schlange wieder aufgetaucht - obwohl er erneut verschollen war. Diese Tragik (2x fast für tot erklärt) hat mir sein Ende nochmal deutlich drastischer vor Augen geführt.

      Schön und sehr emotional ist die Schlussrede von Chesterfield. Das letztendlich alles auf eine genetische Prägung hinauslief, mag für manche kritische Hörer zu einfach aufgelöst sein, mich hat es beruhigt und die Hoffnung aufrecht erhalten das aus der Menschheit doch nochmal "etwas werden" kann. :)

      Dies ist eine Folge die einem eine Thematik nahebringt die in der Vergangenheit aktuell war (Zigeuner, Juden, Drittes Reich), und die auch heute noch passiert mit den Flüchtlingen (AFD, etc.)
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