Gruppen-Binge-Hören von Mark Brandis - Kommentare bitte hier posten

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    • Gruppen-Binge-Hören von Mark Brandis - Kommentare bitte hier posten

      Wie schon in diesem Thread (Link zum Binge Hoeren Aufruf) besprochen, werden wir ab heute (20. Januar 2019) jeweils zwei Folgen Mark Brandis pro Woche hören und dann hier Kommentare posten. Der andere Thread hat schon so viele Beiträge, dass ich einen neuen Thread aufmache, in dem wir nun für die nächsten paar Monate unsere Kommentare posten können und werden. Spoiler sind absolut erlaubt aber nur bis zu den beiden Folgen, die in dieser Woche gehört werden, und bitte nicht darüber hinaus. Es hören hier einige mit, die diese wunderbare Serie noch nicht gehört haben und wir sollten respektieren, dass die keine Spoiler über die Folgen dieser Woche hinaus lesen wollen.

      Hier ist eine Liste der 32 Folgen und die Tage, wo die Woche anfängt diese Folgen zu hören:
      1. Bordbuch Delta VII -- 20. Januar
      2. Verrat auf der Venus -- 20. Januar
      3. Unternehmen Delphin -- 27. Januar
      4. Aufstand der Roboter -- 27. Januar
      5. Testakte Kolibri 1 -- 3. Februar
      6. Testakte Kolibri 2 -- 3. Februar
      7. Vorstoß zum Uranus 1 -- 10. Februar
      8. Vorstoß zum Uranus 2 -- 10. Februar
      9. Raumsonde Epsilon 1 -- 17. Februar
      10. Raumsonde Epsilon 2 -- 17. Februar
      11. Die Vollstrecker 1 -- 24. Februar
      12. Die Vollstrecker 2 -- 24. Februar
      13. PILGRIM 2000 1 -- 3. März
      14. PILGRIM 2000 2 -- 3. März
      15. Aktenzeichen: illegal -- 10. März
      16. Operation Sonnenfracht -- 10. März
      17. Alarm für die Erde 1 -- 17. März
      18. Alarm für die Erde 2 -- 17. März
      19. Sirius-Patrouille 1 -- 24. März
      20. Sirius-Patrouille 2 -- 24. März
      21. Lautlose Bombe 1 -- 31. März
      22. Lautlose Bombe 2 -- 31. März
      23. Triton-Passage -- 7. April
      24. Blindflug zur Schlange -- 7. April
      25. Raumposition Oberon -- 14. April
      26. Ikarus, Ikarus … -- 14. April
      27. Metropolis-Konvoi -- 21. April
      28. Die Zeitspule 1 -- 21. April
      29. Die Zeitspule 2 -- 28. April
      30. Planetaktion Z -- 28. April
      31. Geheimsache Wetterhahn -- 5. Mai
      32. Der Pandora-Zwischenfall -- 5. Mai


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      ICH GEBE NUN DAS STARTSIGNAL FÜR DIE BEIDEN FOLGEN 1 UND 2. Los gehts!!! Nun habt ihr eine Woche Zeit (bis zum 27.1.) die beiden Folgen 1 und 2 zu hören und hier Eure Kommentare, Eindrücke und Meinungen zu posten. Ich persönlich plane keine kompletten Rezis zu schreiben und erwarte das auch nicht von anderen. Wenn jemand das machen will, das ist ok. Dann am besten in dem Rezi-Bereich posten und hier den Link dazu einbetten. Ich möchte von Euch hören, was Euch an den Folgen gefällt, was nicht, welche Szenen euch am meisten beeindruckt haben, was eher nicht und wie Euch das Hörspiel generell gefallen hat. Welche Sprecher findet ihr passent, gut und welche eher nicht. Und fuer Hoerspielfans, die diese Serie schon kennen, waere es auch interessant zu wissen, wie sie euch nach einigen Jahren noch gefaellt. Ist diese Serie gut gealtert oder hat sie an Schliff verloren? Schreibt was ihr empfunden habt, als ihr das Hörspiel gehört habt. Das kann einfach ein Daumen nach oben oder unten sein, ein paar Worte mehr wären aber schon gut um das zu präzisieren. Es kann auch eine komplette Rezi sein (die dann besser verlinken).

      Es geht jetzt also jetzt los mit den beiden ersten Folgen:
      1. Bordbuch Delta VII
      2. Verrat auf der Venus


      Ich freue mich schon sehr und bin sehr auf eure Eindrücke gespannt.
    • Okay, los geht's. Ich werde spoilerrelevante Sachen in meinen Eindrücken jeweils zur Folge auf jeden Fall in Spoilertags setzen.

      BORDBUCH DELTA VII

      am Liebsten würde ich ja über das erste Mal schreiben, als ich die Folgen gehört habe, aber es geht ja ums Wieder-Hören. Die Pilotfolge ist heute für mich anders als beim ersten Mal, als ich noch nicht wusste, was und vor allem wie da noch Weiteres kommen sollte. Heute höre ich sehr deutlich, dass bei dieser Geschichte die Macher sich und ihre Erzählweise noch erprobt haben. Zwar ist Vieles da, aber die Sprecher suchen sich noch in ihre Rollen, die Geschichte ist "eiliger" erzählt als spätere Episoden, die selbstsicherer sich auch mal mehr Zeit lassen, und die Regie macht ihre Aufgabe zwar gut, aber noch etwas zu plakativ.

      Im Vergleich auch mit späteren Folgen ist diese Geschichte zudem noch SEHR nah am Buch. Änderungen sind natürlich CORA (im Buch spuckt der Computer Lochstreifen, und er muss jedes Mal neu programmiert werden, wenn das Schiff den Kurs ändern soll), die Rolle der Venuskolonie und ihre Position, und natürlich die Perspektive der Erzählung (im Buch erfahren wir NICHT nur alles aus Brandis' Blickwinkel). Aus dem Buch übernommen ist auch die sehr deutliche schwarz-weiße Analogie "Reinigende Flamme ~ Drittes Reich", die die Hörspielmacher erst in der 3. Folge auflockern.
      Spoiler anzeigen
      Peng, entsteht so quasi aus dem Nichts ein totalitäres Regime, unterstützt von einem Großteil der Leute, die die als so ideal beschriebene große Staatenallianz EAAU erlebt haben. Und mit den "Chips im Nacken" ist mir das nicht gut genug erklärt.
      Aber es ist ein guter Auftakt zu einer Underdog-Held gegen Weltschurke - Story, von der man am Anfang denkt, dass man weiß, wohin sie so führt. Und erzählt ist sie spannend, mit dichtem Sounddesign, eigenem, schönem klassischem Synth-SF-Soundtrack und Sprechern, die Spaß an der Sache haben. Das ist auch fast 12 Jahre später gut zu hören.
      Versuchen Sie es. Manche Menschen sind in der Lage, es zu vermeiden, dass man sie wahrnimmt.
    • Prima, es geht los. Danke für Dein Engagement, @Cherusker

      Ich habe sogar schon in die erste reingehört und fand den Anfang für mich als eher Genrefremdem beim SciFi noch ebenso schwergängig wie beim ersten Hören. Das Hörspiel startet gleich in die Handlung, der Hörer wird nicht abgeholt - und das führt dazu, dass man sich gar nicht erst orientieren kann, wo man ist, mit wem wir uns auf die Reise begeben und wo diese Reise hingehen könnte. So entsteht bei mir leider nicht dieser sprichwörtliche Sog, den ich brauche, um bei einer Serie sofort angefixt zu sein.
      Ich höre den Auftakt dieser Serie sehr distanziert und bin definitiv nicht drin. Und beim letzten Mal hat es auch sehr lange gedauert, bis dieser Zustand auch nur im Ansatz erreicht war - und hielt dann aber leider nicht über Folge 4 hinaus, so dass ich dann wieder raus war.

      Ich bin mal gespannt, wie es dieses Mal sein wird.


      @Fader

      Spoiler-Tags sind aber doch nur bei Spoilern zu zukünftigen Folgen nötig. Bei den aktuell behandelten Folgen ist das ja nicht nötig. Wer die nicht kennt, sollte hier auch noch nicht lesen, finde ich.

      Es nähme sonst wohl Überhand mit den Spoiler-Tags und störte die Lesbarkeit der einzelnen Beiträge, oder?

      Ich gehe jedenfalls bei Spoiler-Tags davon aus, dass darin Geheimnisse aus zukünftigen Folgen offenbart werden und sie sich nicht auf die aktuell besprochenen Folgen beziehen.
    • Ich habe gerade Folge 1 Bordbuch Delta VII gehört.

      Wie @Hardenberg schon sagte, man wird als Hörer direkt ins kalte Wasser geworfen.

      Anfangs war ich schon gleich irritiert, weil auch der Captain Befehlsempfänger ist.
      Aber gut, die Hierarchie an Bord wurde dann relativ schnell geklärt.

      Anders sieht es für mich noch mit der politischen Lage aus.
      Es gibt offenbar zwei große Machtblöcke auf der Erde.
      In einem davon, zu dem offensichtlich die Delta VII und ihre Besatzung gehören, hat gerade einen Militärputsch stattgefunden.
      So weit, so gut.
      Mond, Mars und Venus wurden angesprochen. Sind das Kolonien oder sind sie eigenständig? :gruebel:
      Die VEGA scheint mir vergleichbar mit der NASA oder ESA zu sein.

      Wie groß ist die Delta VII eigentlich? Ein Raumschiff ist eigentlich für den Weltraum konzipiert und weniger für den Atmosphärenflug. :gruebel:
      Zumal es auch noch ein Shuttle (Dinghi) an Bord gibt.

      Was hat es mit Brandis' Degradierung und dem angesprochenen Todesfall auf sich? :gruebel:

      Fragen über Fragen, da kann man als Hörer auch schon mal schnell überfordert sein.
      Aber dafür ist es andererseits auch interessant und spannend.

      Gut gefällt mir die persönliche Komponente.
      Alle haben Familie, die auch mit einbezogen wird.
      Was man tut, das tut man weniger für irgendwelche hehren politischen Ideale, sondern für Partner, Kinder usw.

      Sehr gut gefällt die teilweise recht bombastische Musik. Passt gut zur Thematik.

      Diese erste Folge hat mir schon durchaus gefallen und macht Lust auf mehr.


      Gruß, Frank
      Wo Leidenschaft ist, da ist auch Hoffnung.
    • Folge 2 Verrat auf der Venus ist jetzt auch gehört.

      Das kalte Wasser wird schon etwas wärmer. ;)

      Mit Captain Rob Monnier kommt ein Dämon aus Brandis' Vergangenheit an Bord.
      Was ist mit Ruth? Und was hat es mit diesem Harris auf sich?

      Am meisten beschäftigt mich aber nach wie vor die Frage, wie groß die Delta VII denn nun ist. :rolleyes: :green:
      Einerseits kann sie es mit sechs Kreuzern aufnehmen, wobei "Kreuzer" schon eine gewisse Größe impliziert.
      Aber dann scheinbar nur die wenigen Leute als Besatzung? :gruebel:
      Dann wird wiederum von der Brücke gesprochen, bei einem kleinen Schiff würde man eher Cockpit sagen. :schulter:
      Vielleicht finde ich es irgendwann heraus.

      Ich bin zwar noch nicht zu hundert Prozent angefixt, möchte aber schon wissen wie es weitergeht. :thumbsup:

      Gruß, Frank

      PS - Schöne Verbindung für mich: Iris wird von Ulrike Kapfer gesprochen, die auch die Star Trek Discovery-Hörbücher liest. :hurzel:
      Wo Leidenschaft ist, da ist auch Hoffnung.
    • So, ich habe die erste Folge nun auch gehört und hier sind meine Eindrücke:

      • WIE ICH HOERE: Da ich nur noch via Smart Devices höre und die Serie auf CD habe, habe ich die CDs mit iTunes gerippt, dann auf mein iPhone uebertragen und ich höre sie als Musik in iTunes auf meinem iPhone via Kopfhoerer oder beim Autofahren. Das ist nicht so gut wie mit der Audible App, die besser fuer Hoerspiele gemacht ist. Ich liebe den -30 Sekunden und den + 30 Sekunden Knopf in der Audible App.
      • WOW: Wow, dieses Hörspiel ist immer noch eine Klasse für sich. Wie hier in einem Hörspiel so viel erzählt wird, ist schon meisterhaft. Es fängt sofort an mit voller Aktion (die sich als Test herausstellt und die unsere Hauptpersonen einführt), dann nimmt sich die Geschichte nur Zeit bis Track 3 in dem man sofort (wie @Hardenberg und @Frank schon gesagt haben) ins kalte Wasser dieser Geschichte geworfen wird. Hier hört man schon über die Konflikte die über unsere Helden hereinbrechen. Wer die Serie noch nicht kennt und Verstaendnisschwierigkeiten hat, sollte Track 3 nochmal hören.
      • INTERPLANER-STIL: Beim neuen hören nach so vielen Jahren ist mir aufgefallen, wie sehr sich die Machart dieses Hörspiels Heliosphere ähnelt. Da steckt also sehr viel Mark Brandis in der Heliosphere Serie. Das ist auch gut so. Interplanar zeigt in beiden Serien ganz klar ihre Handschrift. Da ist z.B. das Einleitungsstatement, das es in beiden Serien gibt. Auch hier fokussiert man ganz stark auf Emotionen beim Hörer und man lässt durch Musik und Pausen oft das gerade gespielte oder gesagte sacken. Eine geniale Technik, die ich oft im Hörspiel vermisse. Aber Interplanar beherrscht das wie kaum ein anderer. Dann die wunderbare bombastische Musikuntermalung in fast allen Momenten, die fantastisch die Emotionen verstärkt und vieles mehr. Die Musik varriert auch wunderbar von langsam, emotional, zu bombastisch und Aktion. Einfach genial! Wir schweben also ins All im eigenen Interplanar-Stil.
      • TIEFE: Es ist auch nach so vielen Jahren immer noch beeindruckend, wie tief und schwer diese Geschichte wirkt und dabei doch so leicht erzaehlt wird. Ein ganz wichtiger Aspekt der Schwere und Tiefe sind die Momente, wenn Mark Brandis uns seine Gedanken (und Sorgen) mitteilt. Das ist ein ganz wichtiger Teil dieser Hoerspielserie. Wenn er in der ersten Folgen nach einem Statement eines anderen sagt „Ja, er ist mein Commander“ und uns dann seine Gedanken mitteilt: „Und nicht der erste seit meiner Degradierung“, dann wird der Rahmen der Hintergrundgeschichte durch diese Andeutung ganz weit aufgestossen und man ist neugierig, was denn da passiert ist, dass er degradiert wurde. Man merkt auch, was die Degradierung emotional mit Mark angerichtet hat und wie traurig er ist. Auch ist das Hoerspiel mehr real als Star Wars. Hier geht es um die Erde und die Nachbarplaneten. Das mag ich in Mark Brandis wie auch in The Expense (geniale TV Serie).
      • RUTH: Außerdem bringt Ruth eine ganz wichtige Komponente ins Spiel. In welchem Hörspiel ist der SF Held verheiratet und geht abends nach Hause zu seiner Frau? Dadurch wirkt das ganze viel realistischer. Außerdem ist Ruth ein ganz wichtiger Entscheidungsfaktor für Mark’s Entscheidungen. Was erwartet Ruth von mir? In sehr guten Hörspielen, gibt es oft einen Moment, in dem das Hörspiel durch eine Szene in meine LIKE Ecke kommt. Hier war es der Moment mit Ruth. Das bringt auch viel Emotionen ins Spiel, bei der man die Liebe und Verbindung der beiden nicht nur hört sondern fühlt. Und damit komme ich zu einem ganz wichtigen Aspekt dieses Hörspiels:
      • EMOTIONEN: Für mich muss ein Hörspiel Emotionen erzeugen und dieses Hörspiel kann das gut (aber andere Folgen können das noch besser). Die Musik, die persönlichen Aspekte von Mark Brandis Gefühlswert, Ruth, Ängste und Hoffnungen, all das erzeugt Emotionen beim Hörer.
      • VIELFALT: Ich habe für mich in 2018 festgestellt, dass ein Hörspiel für mich viele Aspekte haben muss, um mich voll zu begeistern. Aktion alleine ist nicht genug. Handlung alleine ist nicht genug. Romantik alleine ist nicht genug. Abenteuer alleine ist nicht genug. Ich möchte eine Mischung von so vielen Elementen wie möglich zu einem funktionierendem Ganzen haben. Und das hat die erste Mark Brandis Folge geschafft. Abenteuer, Politik, Intrigen, Romantik, persönliches Drama, Zukunftsvision, politische Aussage, Aktion, Befreiungsaktion. Alles enthalten. Der Humor ist ein wenig kurz gekommen, aber ansonsten ist da alles enthalten, was ein wunderbares Hoerspiel ausmacht.
      • STAR WARS: Hin und wieder gibt es meiner Meinung nach schon Anspielungen auf Star Wars. Als sie auf die Venus fliehen erinnerte mich das an Das Imperium schlaegt zuruech wenn Han zu Lando kommt und dort unterschlupf finden will. Auch hatte einige der Musik Aehnlichkeiten mit einigen Star Wars Stuecken.
      • AKTUELL WIE NIE ZUVOR: Hier wird erst eine Bipolare Welt vorgestellt, die Union und die Republiken. Aber dann wird die Union durch einen Putsch von einem rechten, autoritären, fremdenfeindlichen General gespalten. Auf einmal befinden wir uns in einer Art Nazi-Reich, das andersdenkende verfolgt und einsperrt. Mark sagt am Anfang, dass er der Stärke der Demokratie vertraut. Ruth ist da skeptisch und sie hat Recht. Und alle, die heutzutage das Aufkommen populistischer, fremdenfeindlicher, autoritärere Politiker in nahezu allen Ländern der westlichen Welt verharmlosen und nicht ernst genug nehmen, sollten vielleicht mehr auf Leute wie Ruth hören.
      • GESAMT: Insgesamt hat das Hörspiel für mich nichts von seiner Klasse verloren, im Gegenteil, es ist heute noch aktueller als bei der Veröffentlichung. Das erste Hörspiel ist für mich schon ein klasse Hörspiel, das seine Aufgabe als Einfuehrungsfolge perfekt erfüllt. Geniale Einführung in diese Geschichte. Vielleicht ist das Wasser, in das man geworfen wird, ein wenig kalt für Ersthoerer. Fuer die empfehle ich für alle neuen Serien: hört die erste Folge 2x. Das habe ich bei Heliosphere auch so gemacht.


      Montag geht es zur zweiten Folge .....
    • Frank schrieb:

      Am meisten beschäftigt mich aber nach wie vor die Frage, wie groß die Delta VII denn nun ist.
      Das steht irgendwo im CD-Booklet, ich glaube, in der 2. oder 3. Folge. Die habe ich gerade nicht zur Hand, aber ich erinnere mich an eine Gesamtlänge und Spannweite von etwa 30 Metern. So irgendwie in der Liga.

      Und hier ist eine Handzeichnung vom Regisseur (grins).

      Danke @Cherusker, super nachvollziehbar zusammengefasst. Ich sollte mir bei der nächsten Folge auch etwas mehr Zeit und Mühe für das Schreiben der Eindrücke geben ...
      Versuchen Sie es. Manche Menschen sind in der Lage, es zu vermeiden, dass man sie wahrnimmt.
    • Frank schrieb:


      Anders sieht es für mich noch mit der politischen Lage aus.
      Es gibt offenbar zwei große Machtblöcke auf der Erde.
      In einem davon, zu dem offensichtlich die Delta VII und ihre Besatzung gehören, hat gerade einen Militärputsch stattgefunden.
      So weit, so gut.
      Mond, Mars und Venus wurden angesprochen. Sind das Kolonien oder sind sie eigenständig? :gruebel:
      Die VEGA scheint mir vergleichbar mit der NASA oder ESA zu sein
      Stimmt. Es gibt die westliche Union und dann die Republiken die von China dominiert werden. Sehr weitblickend geschrieben. Die Vega ist eine neutrale, nicht militaerische Weltraumbehoerde der Union (aehnlich der Nasa oder Esa), die in die Zwickmuehle des Putsches in der Union gezogen wird.
    • So, habe Bordbuch Delta VII jetzt auch zweimal kurz hintereinander gehört.
      Da ich aber bereits den "Raumkadett" kenne, sind mir die Zusammenhänge betreffs Brandis' Degradierung, die sich über ein Jahrzehnt vorher ereignet hat, nicht ganz unbekannt ;) , denn die werden da ja genauestens geschildert.
      Dass man quasi direkt in die Geschichte "geworfen" wird, hat mich allerdings gar nicht gestört.
      Ich höre für mich neue Hörspiele grundsätzlich zweimal, um besser eintauchen zu können und alles mitzubekommen, und dass ich hier nicht gleich jede Info zu jeder Person, den politischen Gegebenheiten, dem Verhältnis der Charaktere zueinander, den neuen, großen "Machtblöcken" usw. erhalte, stört mich gar nicht.
      Das alles einen Ticken langsamer und erst im Verlauf der eizelnen Abenteuer herauszufinden, ist für mich volllkommen okay.
      Die Handlung darf ruhig etwas verwickelter sein, sich mir erst langsam offenbaren, da gibt es, was das anbelangt, ja auch wirklich kompliziertere Serien. :pfeifen:

      Da ich keine SciFi-"Vielkonsumentin" bin, sind solche Stories für mich immer etwas Besonderes, einerseits nicht wirklich meine erste Wahl, aber andererseits "haben" sie mich dann auch fast sofort, wenn ich mich doch darauf einlasse und sie mir von ihrer Machart her gefallen.
      Das ist hier absolut der Fall! Zumindest, soweit man es nach nur einer Folge schon sagen kann. ;)
      Wir haben mit "Mark Brandis" aber irgendwie auch besonders "gefühlsbetonte" SciFi, um es mal so zu nennen, allein dadurch, dass die Ehepartner, Familien, Freundschaften eine recht große Rolle spielen, was auch beim Raumkadett (in etwas anderer Konstellation natürlich =) ) schon der Fall war.
      Brandis stellt seine Emotionen immer wieder durch innere Monolge dar, was ich auch mag.

      Die Geschichte selbst beginnt gleich extrem spannend.
      Zurück von einem mehrmonatigen Probeflug, hat sich auf der Erde so einiges verändert, es gab einen Putsch, die "Reinigende Flamme" ist plötzlich an der Macht - und das auf ziemlich radikale Weise, sogar mit Hilfe von geistiger Manipualtion Andersdenkender durch Chip-Implantate.
      Brandis, Harris und Co. werden gleich mal einkassiert und extrem rüde behandelt, können sich aber schließlich, nach einigem Hin und Her, mit der Delta VII zur Venus absetzen und schaffen es so zunächst in eine allerdings sehr trügerische Sicherheit...
      Da ich das Buch selbst nicht kenne, kann ich nur sagen, dass mir die Handlung hier stellenweise fast schon ein bisschen zu schnell ablief: Landung, sofortige Festnahme, Freilassung, Wohnung, Collins erscheint, wird versehentlich getötet (sein Chip lässt sich einfach su rauspulen ?( , Hirschmann muss dazu scheinbar umfangreicher operiert werden, so dass sich Ruth wundert, dass er wenig später auftreten kann), Flucht mit den Familien, kurz danach schon Flug in die Sahara zur Befreiung des Präsidenten etc..
      Das alles lässt dem Hörer praktisch keine Atempause, weil permanent etwas Wichtiges geschieht. Definitiv kein Hörspiel für "nebenbei", zumindest nicht, solange einem die geschilderten Welten noch so unvertraut sind.
      Die Soundkulisse ist geradzu bombastisch, ich bin einfach nur begeistert!
      Da passt alles, genau so, als wäre man tatsächlich an Bord eines Raumschiffes (zumindest würde ich es mir so vorstellen ;) ).
      Die Musikuntermalung ist einfach nur stimmig, weder zu üppig noch zu karg ausgefallen, und die Titelmelodie wrid sicher auch bei mir bald eine Gänsehaut auslösen, sobald ich sie nur höre!
      Obwohl ich sagen muss, das ich noch die vom "Raumkadett" einen Ticken besser finde.
      Die Sprecher waren damals eigentlich größtenteils angenehmst unverbraucht, und Michael Lott ist mit der Zeit dann ja regelrecht zu Mark Brandis geworden. :thumbup:
      Ein netter Kniff halt auch, dass man seine tatsächlich Ehefrau für die Rolle der "Ruth" ausgesucht hat.

      Ich bin jetzt schon "angefixt" und freue mich auf Teil 2, den ich bisher erst angefangen habe, der aber auch schon extrem vielversprechend ist! :sera:

      @Cherusker Das mit dem "Berliner Akzent" ist mir nicht aufgefallen? In welchem Zusammenhang denn? Stark gehört haben, kann man das aber nicht, oder? ?(
    • @Agatha - Das mit dem Chip-rauspulen fand ich auch ein bisschen einfach. Hätte ich mir schwieriger vorgestellt.

      Der Akzent war nicht stark. Ich weiß auch gar nicht mehr genau wo das war. Ich glaube in einer der Konversationen mit Ruth.

      Die Anfangsmusik löst bei mir auch Gänsehaut aus. Einfach kultig.

      Ich fand übrigens Larry Brent als neuen Chef der Vega und Unterstützer der Putschisten super kultig.
    • Danke für die Info @Fader.
      Also ist die Delta VII ganz grob vergleichbar mit dem Millenium Falcon. Oder wie Commander Riker sagen würde: "Tapferes kleines Schiff!"

      @Cherusker Ja, an Heliosphere musste ich auch gleich denken. Wurde mir dann erst später klar, dass es aus dem gleichen Hause stammt.

      @Agatha Interessante Info. Das Lott und Hagena auch privat ein Paar sind macht die Sache natürlich besonders reizvoll.


      Gruß, Frank
      Wo Leidenschaft ist, da ist auch Hoffnung.
    • Cherusker schrieb:

      Der Akzent war nicht stark. Ich weiß auch gar nicht mehr genau wo das war. Ich glaube in einer der Konversationen mit Ruth.
      Hm, wäre ja aber eh nicht wirklich schlimm, denn soweit ich mich erinnere, soll doch Brandis aus Berlin kommen. Oder zumindest dort seine Kindheit verbracht haben. Also könnte man es damit noch irgendwie erklären. Wäre krasser, wenn er mit bayrischem Dialekt oder mit "Missingsch" loslegen würde.
    • Agatha schrieb:

      Hm, wäre ja aber eh nicht wirklich schlimm, denn soweit ich mich erinnere, soll doch Brandis aus Berlin kommen.
      Ja, Brandis kommt aus Berlin.
      Vielleicht wollten sie das kurz mit einfließen lassen!?

      Soweit ich weiß, hat er in den Büchern auch hin und wieder den Spitznamen "Verfluchter Preuße".
      In den Hörspielen fällt der Name aber nicht, oder?
      Besser Illusionen die uns entzuecken als zehntausend Wahrheiten
    • So, hier nun also auch mein Senf zur ersten Folge von Mark Brandis.

      Bordbuch Delta VII

      Im Gegensatz zu manch anderem hier bin ich, was diese Serie angeht, noch völlig "unbeleckt". Ich habe vor längerer Zeit mal die ersten vier Folgen gehört, war aber, obwohl ich die Qualitäten dieser Serie erkennen konnte, nicht ausreichend angefixt, um am Ball zu bleiben. Insofern freut mich dieses Gruppen-Binge-Hören, weil es Motivation ist, eine Lücke in meiner Hörspiel-Allgemeinbildung zu schließen, die ich schon längst hatte schließen wollen.

      Ich habe mich entschlossen, meine Eindrücke in Unterpunkten zu schildern, ähnlich wie Cherusker.

      Der Einstieg in die Folge
      Für mich der Knackpunkt bei einer Serie, denn er will ja das Serienuniversum und die wichtigsten Protagonisten einführen und gleichzeitig Appetit machen auf alles weitere. Nach dem Wiederhören dieser Folge kann ich nun ein bisschen besser nachvollziehen, warum ich die Eröffnung bei Bordbuch Delta VII seinerzeit als so schwergänging empfand.
      Alles beginnt mit der Schilderung eines vermeintlichen Gefechtes, das sich später als Übung herausstellt. Auf die Darstellung dessen wird einiges an Zeit verwendet, während der man als Neuling, der auch den Raumkadetten nicht kennt, völlig in der Luft hängt bei der Frage, was da nun eigentlich gerade geschildert wird und wer die handelnden Personen sind. Gleichzeitig schafft es der Einstieg jedoch nicht, mich direkt in Alarmbereitschaft und ins Mitfiebern zu versetzten. (Wie auch - ich kenne ja noch keine der Personen.) Und so lausche ich mit großer emotionaler Distanz den Ereignissen, ohne bereits wirklich "drin" zu sein. Ich nehme zur Kenntnis.
      Ist das als Kritik zu verstehen?
      Jein.
      Einerseits hätte eine andere Art der Eröffnung, die sich mehr bemüht, den Hörer emotional zu beteiligen, vermutlich mehr Potential besessen, auch Hörer abseits der SciFi- und Mark Brandis-Euphorie einzufangen, was dem Erfolg dieser Serie sicherlich gut getan hätte. Andererseits wirkt diese Eröffnung durchaus nicht so, als wäre das, was ich hier anmerke, versehentlich geschehen. Die Handlung und die Inszenierung präsentieren sich für meine Ohren wohlkalkuliert und durchdacht und scheinen sich so ganz explizit an eine bestimmte Gruppe von Hörern zu richten - zu der ich nun einmal nicht gehöre. Also muss ich ein wenig mehr "Arbeit" leisten, um in diese Art von Plot zu kommen als andere. Das ist okay, wenn vielleicht auch aus kommerziellen Erwägungen heraus ein wenig unglücklich oder zumindest bedauerlich.

      Die handelnden Personen
      Auch hier macht es die Art der gewählten Eröffnung, einem Neueinsteiger erst einmal nicht leicht. Die Figuren werden lange gar nicht näher beleuchtet. Selbst Protagonist Mark Brandis bleibt lange Zeit erst einmal nur einer von vielen, und nur partiell wird dieses Verfahren aufgebrochen. Als etwa die Besatzung der Delta VII bei ihrer Rückkehr abgeführt wird und es einen leichten Tumult gibt, weil sich nicht alle Mitglieder des Teams fügen wollen, ist es erst einmal schwierig, die von einem der Häscher ausgestoßene Beschimpfung "Nigger" zuzuordnen, da betreffende Person eigentlich die meiste Zeit über Antoine genannt wird, und sich dieser Zusammenhang für einen Einsteiger nicht sofort erschließt.
      Doch im Lauf der Handlung ändert sich dies allmählich, wenn auch nicht in Bezug auf alle Personen, und sowohl Harris als auch Brandis selbst gewinnen an Kontur.
      Sehr schön finde ich die Idee, Brandis hin und wieder persönliche Kommentare aus dem Off einsprechen zu lassen, wie den bereits erwähnten in Bezug auf die zurückliegende Degradierung.
      Einen Berliner Dialekt oder Anflüge dessen konnte ich übrigens überhaupt nicht heraushören.
      Was ich ein wenig vermisse - und das mag der Zeit geschuldet sein, in der das Ganze geschrieben wurde -, ist natürlich das weibliche Geschlecht. Die Brücken-Besatzung der Delta VII besteht ausschließlich aus Männern. Keine einzige Frau ist dort zu finden. Wenn man Parallelen zu Heliosphere 2265 herstellt, die auch ich ganz klar in der Machart, im Hinblick auf den Gesamtklang sehe, dann ist dies wohl einer der größten Unterschiede.
      Die einzige wirklich relevante Frau ist Ruth. Und die präsentiert sich in der ersten Folge doch eher klassisch, um es vorsichtig zu fomulieren: Sie ist im Grunde die ganze Zeit über Quell durchdringender Angst um sie für unseren Helden, außerdem natürlich Hort des moralischen Gewissens und Empfindens, der dem Protagonisten diesbezüglich Halt und Orientierung gibt.
      Interessant finde ich in diesem Zusammenhang, dass es zeitweise so wirkt, als wäre Brandis selbst gar nicht so besonders ambitioniert, was die Verteidigung der demokratischen und freiheitlichen Werte der Union angeht. Erst der Gedanke an Ruth und was sie von ihm erwarten würde, scheint seine Motivation zu wecken. Brandis ist also, wie es den Anschein hat, in dieser ersten Folge durchaus noch nicht zum strahlenden Helden geboren. Was ich sehr wohltuend finde.

      Das Serienuniversum
      Man merkt der Vorlage sein Alter an, finde ich. Die herausgehobene Stellung ausgerechnet der Venus klingt nach heutigen Maßstäben doch ein wenig befremdlich. Seit Erstellung der Vorlage hat sich doch der menschliche Radius gedanklich deutlich erweitert. Heute würde man wohl in größeren Maßstäben denken und die einzelnen Handlungsorte in weiter entfernte Regionen verlagern.
      Aber gut, so steht es nun mal geschrieben. Lassen wir uns darauf ein.
      Interessant finde ich die Anleihen aus der Vergangenheit, aber auch aus der Gegenwart.
      Der Moment, als der greise Präsident die Amtsgeschäfte an den General übergibt, weckt in mir Assoziationen zu dem sogenannten "Tag von Potsdam", als Hitler 1933 auch öffentlich die höheren Weihen durch Reichspräsident Hindenburg erhielt, und natürlich lässt auch die Reinigende Flamme als Organisation sofort an die Nazis und ihre Hakenkreuze denken.
      Gleichzeitig machen sich die neuen Machthaber die Furcht vor den "Orientalen" zunutze, was natürlich auch an gewisse Auswüchse in der heutigen Zeit denken lässt. Dennoch glaube ich, dass man diesen Aspekt vernachlässigen kann. Es geht weniger um direkt übertragbare Bezüge als vielmehr um die Frage, wie sich dies auswirkt. Und das ist hier durchaus spannend, wenn vielleicht in der ersten Folge noch recht plakativ geraten.

      Die Handlung
      Besonders auffällig ist für mich, dass die Putschisten selbst eigentlich gar nicht besonders prominent in Erscheinung treten, sondern vielmehr ihre Vollstrecker oder die von ihnen Manipulierten. Die Abgründigkeit der Gegenseite bleibt somit in der ersten Folge hauptsächlich Behauptung, die sich einem durch das finstere Auftreten einzelner Personen aus der rangniedrigen Gefolgschaft erschließt, jedoch weniger durch Hetz-, Hass- oder Wutreden, die auf finstere Gesinnungen schließen ließen. Auch tritt der General selbst nicht in Erscheinung, sieht man mal von der Beschreibung der Zusammenkunft mit dem scheidenden Präsidenten ab.
      So bleibt die schädigende Macht während der Handlung meist diffus, aber noch nicht in vollem Umfang erlebbar. Diese Art von vorsichtigem Herantasten an die Machtbalance innerhalb dieses fiktiven Werkes ist ungewöhnlich. Auch in diesem Punkt lässt sich die Handlung sehr viel Zeit, die Hörer einzufangen, finde ich. Aber auch das soll nicht als Kritik missverstanden werden, als negative gar, sondern einfach als Anmerkung, als Beschreibung.
      Auch die Einteilung der Blöcke fand ich in der ersten Folge noch schwer nachvollziehbar. Die Union als die westlichen Länder, in der nun der Präsident weggeputscht wurde, auf der einen, die Republiken unter der Vorherrschaft Chinas, die sowohl Mond als auch Mars kontrollieren, auf der anderen Seite - da muss man schon genau hinhören, um das nicht zu verpassen.
      Der Tod des Radiomoderators kommt für meinen Geschmack sehr überraschend, um nicht zu sagen: unmotiviert. Warum der auf einmal aus einem kleineren Wortgefecht heraus eine Waffe zieht, aus der sich dann auch noch ein Schuss löst, hat sich mir nicht so recht erschlossen. Hier würde ich den einzigen leisen Anflug von Kritik an der Geschichte äußern, denn es wäre sicherlich nicht schwierig gewesen, diese Szene so zu gestalten, dass dieser Schuss schlüssiger nachvollziehbar ausgefallen wäre.
      Die Befreiung Präsident Hirschmanns und mit ihr das Schicksal des Commanders ist dagegen großartig gelungen und spätestens zu diesem Zeitpunkt war ich dann doch in der Handlung drin. Ein letzter Ort des Widerstands wird installiert und Brandis' Degradierung zurückgenommen: Die Exposition dürfte damit halbwegs vollzogen sein.
      Ich bin gespannt auf die nächste Folge, denn ich habe daran kaum noch eine Erinnerung.

      Die Produktion
      Ich finde es wirklich erstaunlich: Mark Brandis stellt ja, soweit ich es richtig verstanden habe, die Anfänge von Interplanar auf dem Hörspielsektor dar, aber wie sich dieses Hörspiel handwerklich präsentiert, wirkt es, als wäre hier ein alter Hase am Werk gewesen. Skript und Regie präsentieren sich so souverän und meisterlich, dass es schwerfällt, hier so etwas wie einen Welpenstatus einzuräumen, wie man es vielleicht bei anderen Produktionen getan hätte.
      Mag die Handlung selbst an manchen Stellen vielleicht ein wenig den Ruch des Überkommenen tragen (siehe oben), so ist hiervon bei der Umsetzung nichts zu spüren. Natürlich, das Skript fordert. Wie auch Heliosphere 2265 ist Mark Brandis keine Serie, die man mal eben so als easy listening nebenbei hören könnte. Man sollte schon einen gewissen Ehrgeiz an den Tag legen, der Handlung auch folgen zu wollen. Nicht dass sie so kompliziert und überkomplex wäre, dass man intellektuell überfordert sein könnte - nein, aber es gibt schon Dinge, die man wissen und verstehen muss, um allem folgen zu können.
      Und wie bei Heliosphere 2265 wird man, wenn man diese Aufmerksamkeit aufbringt, für seine Mühe entschädigt mit einer geballten und sehr aktionsgeladen präsentierten Handlung, der man einiges vorwerfen können mag, aber eines ganz gewiss nicht: dass sie langweilte.
      Die Sprecher sind sehr gut ausgewählt, und obwohl auf der Brücke der Delta VII nur Männer interagieren, fällt es nicht schwer, die einzelnen Stimmen voneinander zu unterscheiden - was nicht selbstverständlich ist. Michael Lott als Mark Brandis bleibt zunächst etwas unscheinbar, bekommt dann aber später Gelegenheit, sich weiter aus der Deckung zu wagen. Deutlich prägnanter ist zu Beginn Gerhart Hinze als Commander Harris, der sehr überzeugend den Prototypen eines aufrechten Offiziers gibt, der bereit ist, für seine Überzeugungen und seinen geleisteten Eid bis zum Äußersten zu gehen. Auch Rasmus Borowski gestaltet seinen Ibaka mit einem unverwechselbar schnoddrigen Charme, der einen sofort für diese Figur einnimmt. Einzig Martin Wehrmann als Stroganoff bleibt ein wenig hinter der Leistung der anderen zurück und klingt in seinem Vortrag für meinen Geschmack hin und wieder zu steif, zu unauthentisch. Letzteres bleibt jedoch im Rahmen und trübt den Gesamteindruck nicht.
      Was die Musik angeht, pflichte ich Agatha bei: erhöhtes Ohrwurm-Risiko. Gefällt mir sehr gut.

      Mein Geschmacksurteil
      Es hat mich angestrengt. Es hat mich unterhalten. Es hat mich neugierig gemacht. Aber es hat mich noch nicht komplett angefixt.
      Es fällt mir nicht schwer, mich der zweiten Folge zu öffnen. Aber noch giere ich nicht danach. =)
      Allerdings hat es bei Heliosphere 2265 vier Folgen lang gebraucht, bis diese Serie zu meiner Lieblingsserie avancierte. Das kann hier also auch noch kommen. Ich bleibe am Ball...

      ...und gelobe, die nächsten Folgen weniger ausufernd zu kommentieren. Hier war es mir jedoch ein Bedürfnis, weil es um die Einführung in diese für mich neue Welt ging. :)

      Wäre dies eine Rezi mit Sternen am Ende, gäbe ich dieser Folge:

      :st: :st: :st: :st: :st2:


      .
    • Hardenberg schrieb:

      ...und gelobe, die nächsten Folgen weniger ausufernd zu kommentieren. Hier war es mir jedoch ein Bedürfnis, weil es um die Einführung in diese für mich neue Welt ging. :)

      Was??
      :dackel: :arg4:

      Schreib doch bitte wieder so ausführlich wenn du magst.
      Weil die Serie neu für dich ist, wäre ich sehr gespannt auf deine Meinung und ob die Serie dich noch richtig packen kann! :]
      Besser Illusionen die uns entzuecken als zehntausend Wahrheiten
    • So, da ich den Rest der Woche nicht so viel Zeit habe, um Eindrücke aufzuschreiben ...

      VERRAT AUF DER VENUS

      Es hat ja ganz schön lange gedauert, bis die Folge 2 rauskam; ich glaube, das war ein Dreivierteljahr? Jedenfalls war ich mehr als gespannt, wie die Hörspieladaption weitergehen würde. Und jetzt beim Wieder-Hören habe ich folgende Eindrücke:

      • Der Einstieg ist immer noch wie ein 007-Teaser vor dem eigentlichen Film, mit dem erzwungenen Absprung vor dem Absturz erinnert er mich an Moonraker. An diesen Stellen in den Hörspielen fällt so überraschend GAR NICHT auf, dass es keinen Erzähler gibt.
      • Die Story tickt genauso straight und schnell wie die erste, ist aber fast eine Viertelstunde länger, was insbes. einigen ruhigeren Momenten zugute kommt. Und vor allem kommen die Charaktere als Handlungstreiber zur Geltung. Es wird nicht nur einfach was behauptet, gefordert und dann gemacht, sondern es geht auch mal was schief, kommt ganz anders und betrifft immer Menschen
      • Schauplätze: Venus --> Mond --> Mondbasis --> Gefecht im Mondorbit --> Mond --> zurück zur Venus, aber ohne Landung --> Interplanar XII --> unterwegs zur Erde ... man kommt gut rum.
      • Rob Monnier und Mark Brandis: wenn man den Raumkadett kennt, ist das natürlich ein Fest. Immer on und off, mal etwas Annäherung, aber beim geringsten Funken, Boooom. Lange rätselt man rum, wer von beiden hier zu Recht sauer ist. Die Schlägerei auf Interplanar kommt schön überraschend.
      • Die Folterszene -- erst bei Marks Szene kann man im Nachhinein nachvollziehen, warum Iris so völlig k.o. ist, als wir sie zum ersten Mal treffen. Ich habe mich bei diesem Hören zum ersten Mal gefragt, ob sie nicht sogar eine Vergewaltigung hinter sich hat. Dem Malamud wäre das glatt zuzutrauen.
      • Wolfgang Kaven ist großartig als Lt. Karvik. Seine müde und desillusionierte Stimme passt 1a.
      Anders als bei der ersten Folge endet "Verrat" mit einem Cliffhanger. Wenn er so gut ist wie der hier ... warum nicht?
      Versuchen Sie es. Manche Menschen sind in der Lage, es zu vermeiden, dass man sie wahrnimmt.
    • Ich gehe das hier mal etwas anders an. Ich habe Mark Brandis als Kind in der Buchform gelesen. Ich bin immer wieder in die Bücherei gerannt und habe mir ein Buch nach dem anderen ausgeliehen und verschlungen.

      Als ich dann gelesen habe, dass Steinbach Sprechende Bücher ein Mark Brandis Hörspiel herausbringt war ich hin und we. Ich hebe der Veröffentlichung entgegen gefiebert wie ein kleiner Junge.

      Als es dann erschienen ist und ich das Hörspiel das erste mal gehört habe war ich platt, im positiven Sinne. Die Handlung wurde Zeitlich nach hinten geschoben und es war moderner als ich es aus den Büchern in Erinnerung hatte. Alles Pluspunkte. Was mich dann dazu gebracht hat, die Bücher wieder lesen zu wollen.

      Pech gehabt, in unserer Bücherei und auch der der Nachbarstadt gab es die Bücher nicht mehr zum ausleihen. Schade.....bis dann glücklicherweise der Wurdack Verlag die Bücher nach und nach herausgebracht hat. :D

      Ein Emailverkehr mit Interplanar ergab, dass die zweite Folge noch nicht sicher sei, was damals meine Euphorie etwas ausgebremst hat. aber als dann Folge 2 angekündigt war, war wieder alles in Butter.

      Durch meine Vorkenntnisse hatte ich nicht einmal das Problem in die Geschichte einzutauchen. Ich war verzaubert von der Geschichte, dem Sound, den Sprechern..... einfach ein geiles Gesamtpaket.

      Auch wenn das jetzt keine Rezi, oder Besprechung war. Das ist einfach meine subjektive Meinung zu den Hörspielen.
      -- Bevor ich mich ärgere, ist es mir halt egal --
    • Ich finde es schön, wenn jeder das schreibt, was ihm gerade zur jeweiligen Folge einfällt. Wer sagt, dass es immer eine "Analyse" der Handlung oder etwas ähnliches sein muss? :zwinker: Dieser Thread lebt gerade von seiner Vielfalt, finde ich.

      Ich habe jedenfalls Deine Zeilen um die Hintergründe Deiner Brandis-Leidenschaft mit großem Interesse gelesen. @Hoax :zustimm:
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