Für mich unterscheiden sich die von Dir genannten Folgen in der Summe nur in Nuancen, was die Plots angeht. Am Ende spielen sicherlich auch persönliche Vorlieben mit hinein bei der Frage, welche denn nun knapp die Nase vorn hat.
In dieser Folge war mir einfach zu viel Brimborium, das letztlich nur Ausschmückung ist, und vor allem dieses Übermaß an abgetrennten Körperteilen, das für mich hier bloß billiger Effekt ist und einfach viel zu viel des Guten.
Für mich ändert die Serie da aber auch einfach die Tonart, weg vom subtileren Horror/Grusel, weg von der bedrückend-eindringlichen Grundstimmung, hin zum Grobschlächtigen, zum Mit-der-Tür-ins-Haus-Fallen. Und das kommt eben oft ein bisschen zu platt und banal rüber und erinnert mich an Groschengrusel-Plots. GB habe ich aber immer dafür geliebt, dass sie sich davon so stark unterschied, anders war.
Vielleicht fällt einem der Bruch auch nicht so deutlich auf, wenn man Groschengrusel grundsätzlich mag? Ich weiß nicht. Ich bin kein Freund davon, und mir stößt es darum hier sauer auf.
Aber letztlich geht es mir tatsächlich auch nicht um das einzelne Detail, das vielleicht krumm wirkt im Seriengefüge, aber, wie ich ja auch schreibe, noch irgendwie zu erklären sein wird, sondern um die Gesamtheit an krummen Beigaben pro Folge, die das Ganze dann am Ende unharmonisch und inkonsistent erscheinen lassen. Zumal wenn man das Ganze mal mit den Folgen 7 bis 14 vergleicht: Da wird der Qualitätseinbruch in meinen Augen überdeutlich, da Weber nach einem durchwachsenen Start einfach hörbar Tritt gefasst und dann quasi Highlights in Serie fabriziert hat, flankiert natürlich von Sassenbergs bombastischer Regie.
Gloge reicht da lange Zeit nicht heran. (Wobei es ja auch schwierig erscheint, in etwas bereits so Entwickeltes wie GB mittendrin reinzustoßen, zumal wenn der Mann, der das große Ganze im Blick hatte, offenkundig nicht mehr mit an Bord ist.) Er musste sich halt auch erst einfinden, was grundsätzlich ja nicht weiter wild wäre, denn auch Weber hat am Anfang, etwa mit der #2, nicht immer souverän gewirkt - problematisch wird es nur dann, wenn in dieser Findungsphase Tatsachen geschaffen werden, hinter die man später nicht mehr zurück kann und das sehe ich hier leider gegeben: diese Willkür bei der Einbringung von Horrorelementen in die Handlung, bei den Bezügen und nachträglichen (Um-) Deutungen, was früher Erzähltes angeht, das Umdichten einzelnen Figurenhintergründe, bei denen dann auf einmal Charaktere mit Gaben oder Verbindungen zu den Fahlen ausgestattet werden oder die Bedingungen ihres Auftretens ohne Erläuterung verändert wird (Daniel, Aaron Cutter, Norman Osgood,...), das hält der aufmerksamen Betrachtung einfach ganz oft nicht stand - wenigstens für mein Empfinden. Gabriel Burns 1-14 war so grandios, weil es eben mehr sein wollte als die x-te Horror-Grusel-Serie: Sie wollte komplex sein, anspruchsvoll, düster-atmosphärisch und es sich nie so leicht machen, einfach die genreüblichen Klischees aufzugreifen. Das ist bei den Folgen 15+ jedoch nicht mehr spürbar. Da wird all das auf Kosten billiger Effekte ein ganzes Stück weit aufgegeben. Und das ist einfach sehr schmerzlich, weil die Serie mit der 14 gerade auf einem so überragenden Niveau angekommen war. Danach ist sie für lange Zeit inhaltlich höchstens noch Mittelmaß, eigentlich weit drunter, und nur Sassenbergs überragende Regie täuscht darüber hinweg. Erst mit den Folgen 36+ hat Gloge tatsächlich einigermaßen Tritt gefasst und schließt ansatzweise an die alte Qualität an. Aber in den zwanzig Folgen dazwischen (bei denen es durchaus auch solche mit guten Ansätzen gibt) hat es unterdessen einfach so viel Unrundes gegeben, das jetzt fester Teil der Serie ist, dass ich nicht weiß, ob sich das überhaupt noch zu einem harmonischen Ganzen würde fügen können.
Meiner Meinung nach liegt auch darin der Hund begraben, warum GB so viel an Interesse der Hörer verloren hat. Ich weiß noch, als ich seinerzeit bei experiment-stille aktiv wurde. Das war nach der Folge 14. Und ich kritisierte die anschließenden Folgen schon damals harsch, wenn mir auch damals noch der Überblick fehlte, den ich heute haben kann wegen der inzwischen erfolgten VÖs. Ich weiß noch, wie viele eingefleischte Fans sich dort tummelten, die mich scharf angingen für meine in ihren Augen ketzerischen Wortbeiträge. Schließlich zog ich mich eine Zeit lang ins Schweigen zurück und durfte feststellen, dass sich mit der Zeit die Wortmeldungen mehrten, die genau das kritisierten, was ich schon deutlich früher angemahnt hatte. Ich glaube einfach, dass es da eben diesen inhaltlichen Bruch nach der 14 aufgrund des Autorenwechsels gegeben hat und die Serie danach viel zu lange im luftleeren Raum hing, weil Sassenberg nach Webers Abgang selbst nicht so recht wusste, wie er den Laden inhaltlich befriedigend zusammenhalten sollte. Dadurch zerfaserte dann inhaltlich vieles, es wurde platter, banaler, oft abschweifend und nicht selten inkonsistent, was die Kontinuität angeht. Man merkt es ja auch an der Hauptfigur, bei der die Beteiligten offensichtlich keinen in sich stimmigen Plan hatten, wie mit ihm zu verfahren ist: ein einziges Hin und Her, bevor man ihn dann im Grunde ganz aus der Serie schrieb, weil man, wir mir schien, im Grunde keine Ahnung hatte, was man mit ihm überhaupt machen soll.
Ich könnte mir vorstellen, dass diese überlange Findungsphase des neuen Autoren und der damit einhergehende Qualitätsabfall, was die Plots angeht, ganz entscheidend dazu beigetragen haben, dass es mit GB die Entwicklung genommen hat, die wir beobachten durften - und alles andere (Klage über illegale Downloads etc.) letztlich vom Entscheidenden ablenkt: nämlich von dem nachträglich nicht zu kompensierenden Malus des Autorenwechsels.
Wie gesagt: Es wäre spannend gewesen zu erfahren, wohin Weber mit dieser Serie gegangen wäre, wie sich sein Fahrplan von dem dann Umgesetzten unterschieden hätte - und ob die weiteren Entwicklungen um Steven, Daniel usw. überhaupt deckungsgleich sind mit den ursprünglichen Plänen. Aber ich fürchte, das werden wir nie erfahren...
In dieser Folge war mir einfach zu viel Brimborium, das letztlich nur Ausschmückung ist, und vor allem dieses Übermaß an abgetrennten Körperteilen, das für mich hier bloß billiger Effekt ist und einfach viel zu viel des Guten.
Für mich ändert die Serie da aber auch einfach die Tonart, weg vom subtileren Horror/Grusel, weg von der bedrückend-eindringlichen Grundstimmung, hin zum Grobschlächtigen, zum Mit-der-Tür-ins-Haus-Fallen. Und das kommt eben oft ein bisschen zu platt und banal rüber und erinnert mich an Groschengrusel-Plots. GB habe ich aber immer dafür geliebt, dass sie sich davon so stark unterschied, anders war.
Vielleicht fällt einem der Bruch auch nicht so deutlich auf, wenn man Groschengrusel grundsätzlich mag? Ich weiß nicht. Ich bin kein Freund davon, und mir stößt es darum hier sauer auf.
Aber letztlich geht es mir tatsächlich auch nicht um das einzelne Detail, das vielleicht krumm wirkt im Seriengefüge, aber, wie ich ja auch schreibe, noch irgendwie zu erklären sein wird, sondern um die Gesamtheit an krummen Beigaben pro Folge, die das Ganze dann am Ende unharmonisch und inkonsistent erscheinen lassen. Zumal wenn man das Ganze mal mit den Folgen 7 bis 14 vergleicht: Da wird der Qualitätseinbruch in meinen Augen überdeutlich, da Weber nach einem durchwachsenen Start einfach hörbar Tritt gefasst und dann quasi Highlights in Serie fabriziert hat, flankiert natürlich von Sassenbergs bombastischer Regie.
Gloge reicht da lange Zeit nicht heran. (Wobei es ja auch schwierig erscheint, in etwas bereits so Entwickeltes wie GB mittendrin reinzustoßen, zumal wenn der Mann, der das große Ganze im Blick hatte, offenkundig nicht mehr mit an Bord ist.) Er musste sich halt auch erst einfinden, was grundsätzlich ja nicht weiter wild wäre, denn auch Weber hat am Anfang, etwa mit der #2, nicht immer souverän gewirkt - problematisch wird es nur dann, wenn in dieser Findungsphase Tatsachen geschaffen werden, hinter die man später nicht mehr zurück kann und das sehe ich hier leider gegeben: diese Willkür bei der Einbringung von Horrorelementen in die Handlung, bei den Bezügen und nachträglichen (Um-) Deutungen, was früher Erzähltes angeht, das Umdichten einzelnen Figurenhintergründe, bei denen dann auf einmal Charaktere mit Gaben oder Verbindungen zu den Fahlen ausgestattet werden oder die Bedingungen ihres Auftretens ohne Erläuterung verändert wird (Daniel, Aaron Cutter, Norman Osgood,...), das hält der aufmerksamen Betrachtung einfach ganz oft nicht stand - wenigstens für mein Empfinden. Gabriel Burns 1-14 war so grandios, weil es eben mehr sein wollte als die x-te Horror-Grusel-Serie: Sie wollte komplex sein, anspruchsvoll, düster-atmosphärisch und es sich nie so leicht machen, einfach die genreüblichen Klischees aufzugreifen. Das ist bei den Folgen 15+ jedoch nicht mehr spürbar. Da wird all das auf Kosten billiger Effekte ein ganzes Stück weit aufgegeben. Und das ist einfach sehr schmerzlich, weil die Serie mit der 14 gerade auf einem so überragenden Niveau angekommen war. Danach ist sie für lange Zeit inhaltlich höchstens noch Mittelmaß, eigentlich weit drunter, und nur Sassenbergs überragende Regie täuscht darüber hinweg. Erst mit den Folgen 36+ hat Gloge tatsächlich einigermaßen Tritt gefasst und schließt ansatzweise an die alte Qualität an. Aber in den zwanzig Folgen dazwischen (bei denen es durchaus auch solche mit guten Ansätzen gibt) hat es unterdessen einfach so viel Unrundes gegeben, das jetzt fester Teil der Serie ist, dass ich nicht weiß, ob sich das überhaupt noch zu einem harmonischen Ganzen würde fügen können.
Meiner Meinung nach liegt auch darin der Hund begraben, warum GB so viel an Interesse der Hörer verloren hat. Ich weiß noch, als ich seinerzeit bei experiment-stille aktiv wurde. Das war nach der Folge 14. Und ich kritisierte die anschließenden Folgen schon damals harsch, wenn mir auch damals noch der Überblick fehlte, den ich heute haben kann wegen der inzwischen erfolgten VÖs. Ich weiß noch, wie viele eingefleischte Fans sich dort tummelten, die mich scharf angingen für meine in ihren Augen ketzerischen Wortbeiträge. Schließlich zog ich mich eine Zeit lang ins Schweigen zurück und durfte feststellen, dass sich mit der Zeit die Wortmeldungen mehrten, die genau das kritisierten, was ich schon deutlich früher angemahnt hatte. Ich glaube einfach, dass es da eben diesen inhaltlichen Bruch nach der 14 aufgrund des Autorenwechsels gegeben hat und die Serie danach viel zu lange im luftleeren Raum hing, weil Sassenberg nach Webers Abgang selbst nicht so recht wusste, wie er den Laden inhaltlich befriedigend zusammenhalten sollte. Dadurch zerfaserte dann inhaltlich vieles, es wurde platter, banaler, oft abschweifend und nicht selten inkonsistent, was die Kontinuität angeht. Man merkt es ja auch an der Hauptfigur, bei der die Beteiligten offensichtlich keinen in sich stimmigen Plan hatten, wie mit ihm zu verfahren ist: ein einziges Hin und Her, bevor man ihn dann im Grunde ganz aus der Serie schrieb, weil man, wir mir schien, im Grunde keine Ahnung hatte, was man mit ihm überhaupt machen soll.
Ich könnte mir vorstellen, dass diese überlange Findungsphase des neuen Autoren und der damit einhergehende Qualitätsabfall, was die Plots angeht, ganz entscheidend dazu beigetragen haben, dass es mit GB die Entwicklung genommen hat, die wir beobachten durften - und alles andere (Klage über illegale Downloads etc.) letztlich vom Entscheidenden ablenkt: nämlich von dem nachträglich nicht zu kompensierenden Malus des Autorenwechsels.
Wie gesagt: Es wäre spannend gewesen zu erfahren, wohin Weber mit dieser Serie gegangen wäre, wie sich sein Fahrplan von dem dann Umgesetzten unterschieden hätte - und ob die weiteren Entwicklungen um Steven, Daniel usw. überhaupt deckungsgleich sind mit den ursprünglichen Plänen. Aber ich fürchte, das werden wir nie erfahren...