Gabriel Burns - Die Serien-Besprechung

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen zum Thema Cookies finden Sie hier und in unserer Datenschutzerklärung

    • @Ben Kenobi Grundsätzlich gebe ich Dir recht. Ich hatte mich auchvsehr auf die DVD gefreut. Die Geschichte ist auch in jeder Hinsicht sehr gut, aber die Fähigkeiten der DVD wurden leider bei weitem nicht ausgenützt. Von der Akustik und vom Sound war ich eher enttäuscht. Hier hätte man viel mehr draus machen müssen.
    • Gabriel Burns – 05 – Die Nachtkathedrale



      (Quelle: amazon)



      "Menschenabfall!" oder Das tapfere Schneiderlein läuft Amok

      SPOILER-Warnung!

      Eine Reihe von Ritualmorden erschüttert Vancouver. Opfer sind ausnahmslos Menschen, die zuvor durch übersinnliche oder besondere Begabungen aufgefallen sind. Bakerman und sein Team begeben sich an der Seite von Inspektor Lubbers auf Spurensuche und kommen schon bald einem kaltblütigen Psychopathen auf die Spur, der einen mächtigen Verbündeten in der jenseitigen Welt hat, welcher ihn bei seinen Taten lenkt. Es geht hinab unter das St.-Pauls-Hospital und mitten hinein in die Nachtkathedrale, in der die Schreie der Opfer von den dunklen Wänden widerhallen.
      Gleichzeitig wird Burns mit einem Weggefährten aus seiner Kindheit und dessen Begleiterin, einer mächtigen Zauberin, konfrontiert, die ihn nicht nur mit sich nehmen in die geheimnisvolle Weiße Villa, sondern ihm auch offenbaren, dass er einer der ihren ist.

      Ich muss gestehen, ich war früher kein großer Freund dieser Folge, und mit dieser Erwartung bin ich auch dieses Mal ans Hören gegangen, doch wie ich feststellen musste, hat sich mein Eindruck ein wenig gebessert, jedenfalls im Hinblick auf die zweite Hälfte des Hörspiels. Die erste Hälfte weiß mich nicht so sehr zu packen, und wahrscheinlich ist das einer der Hauptgründe, warum ich die gesamte Folge als schwach assoziiere, obwohl sie durchaus sehr gute Ansätze zeigt.

      Ganz klar liegt der Fokus bei dieser Folge mal wieder auf den Horror-Elementen, die Gabriel Burns eben immer auch auszeichneten. Und das macht ja auch die Stärke dieser Serie aus: dass sie quasi eine Wundertüte ist, in der für jeden – in unterschiedlichen Anteilen und Gewichtungen – etwas dabei ist. Da meine Präferenz weniger dem Horror als dem geschickten Mystery gilt, ist es also hier ein wenig schwieriger, mich zu fassen zu kriegen als noch bei Der Flüsterer oder Angst aus Eis.

      Außerdem stellt sich die Serie Gabriel Burns in ihren gesamten ersten Folgen quasi als groß angelegte Exposition dar. Neuhörer könnten schnell die Geduld verlieren, weil sie allmählich erste Antworten auf die vielen Fragen wünschen, doch an dieser Stelle wäre das in der Tat noch verfrüht: Sassenberg und Weber sind gerade erst noch dabei, den Rahmen um die komplexe Burns-Welt abzustecken, die verschiedenen Elemente und Personen einzuführen und einen ersten Eindruck von dem zu geben, wo die Handlung der kommenden Folgen spielen soll. Und das ist der Grund, warum man noch nicht so sehr das Gewicht auf das Erkennen der Hintergründe legen sollte, wenn man die ersten Folgen heute hört. Es wird sich – dies sei verraten – im Laufe der Zeit einiges klären.

      In der Nachtkathedrale nun wird uns erst mal ein zentrales Motiv vorgestellt: die Jagd auf die Zauberer, die für den weiteren Verlauf von ungeheurer Bedeutung sein wird. Es gibt Menschen, die übersinnliche Fähigkeiten nicht nur vortäuschen, sondern sie wirklich besitzen – und diese Menschen stören die Pläne einer uns noch unbekannten Macht, die wir erst in ersten Ansätzen kennenlernen durften. Darum wird nun Jagd auf sie gemacht, um sie zu beseitigen und ungestört die finsteren Wege weiterverfolgen zu können.

      Mehrere Personen werden überdies in dieser Folge eingeführt, die für die kommenden Entwicklungen von entscheidender Bedeutung sein werden: Henry Keene, ein ehemaliger Bekannter von Burns‘ Vater, der seinerzeit auch die Kiste zimmerte, in der dann der kleine Daniel verschwand; Lil Hastings, seine Begleiterin und so etwas wie das Oberhaupt jener Gruppe, die sich als die Zauberer bezeichnet; darüber hinaus Yellow Ma, ein Medium aus Chinatown, das über besondere Begabungen verfügt und für Steven Burns noch von Bedeutung sein wird – und nicht zuletzt Aaron Cutter, der Mörder aus der Geisterwelt, der die Lebenden als Menschabfall bezeichnet und sich einen Spaß daraus macht, sie leidend zugrunde gehen zu sehen: es scheint, als habe er Angst vor Steven, was für die Geschichte eventuell noch einmal wichtig werden könnte.

      Es bringt Spaß, sich auf die neuen Beigaben der Burns-Welt einzulassen, den Szenen zu folgen, die Weber und Sassenberg ersonnen haben, um sie uns vorzustellen. Wieder einmal haben sie viel Phantasie bewiesen, um ihre Ideen in plastische Settings und Szenarien zu verwandeln: die Weiße Villa, die nur aus einer bestimmten Perpektive sichtbar ist, ein kafkaesker Riesenkäfer namens Gregor, die geheimnisvolle Nachtkathedrale unterhalb des St.-Pauls-Hospital usw. – die Kreativen hinter dieser Serie machen es sich nicht leicht mit ihren Geschichten: jeder Plot wartet mit neuen Highlights auf. Das ist wirklich beeindruckend.

      Leider fordert dies nicht selten seinen Tribut: und der besteht bedauerlicherweise nicht selten in gewissen Ungereimtheiten oder auch Kontinuitätsbrüchen. Die sind, wie es scheint, auch hier wieder zu finden: So wird nahegelegt, dass Aaron Cutter ein ganz besonderes Interesse an Joyce Kramer hat. Im späteren Verlauf des Seriengeschehens wird jedoch darauf überhaupt nicht mehr eingegangen, selbst wenn Cutter noch einige Auftritte hat und dies eigentlich notwendig gewesen wäre.

      Außerdem nutzt Cutter einen menschlichen Psychopathen, zu dem er eine mentale Verbindung herstellt, um die Morde an den Zauberern zu begehen, weil, wie ausdrücklich gesagt wird, er selbst es nicht tun kann. Er muss also einen Mittelsmann nutzen, um sich den Zauberern überhaupt zu nähern. Das macht auch erklärlich, warum es des menschlichen Mörders überhaupt bedarf.Und auch warum er Angst vor Steven hat.

      Im späteren Seriengeschehen wird dies nicht mehr aufgegriffen. Cutter tritt ausschließlich in eigener Person in Aktion, verwendet keinen menschlichen Verbündeten mehr, auch nicht im Umgang mit den Zauberern, die er dann auf einmal höchstselbst ums Leben bringen kann.
      Dies wird jedoch für meinen Geschmack nicht nachvollziehbar erläutert und erklärt.Man darf dies also im Hinblick auf die serieninterne Kontinuität und Logik als problematisch betrachten.

      Dies ist etwas, was durchaus an mehreren Stellen des großen Seriengefüges innerhalb von Gabriel Burns spürbar wird. Und ich kann nachvollziehen, dass die größte Herausforderung bei einem solchen Mammutprojekt die Aufgabe darstellt, die vielen Details und offenen Fragen nicht aus den Augen zu verlieren – und eben Kontinuitätsbrüche zu vermeiden.

      Bei Gabriel Burns gelingt das leider häufig nicht perfekt. Nach meinem Empfinden. Das trübt die Strahlkraft dieses ambitionierten und talentvoll umgesetzten Hörspiel-Highlights an einigen Stellen doch gewaltig, ändert aber nichts an der ungemein hohen Qualität, auf der hier inszeniert wird. Gabriel Burns krankte immer am ehesten am Skript, weniger an der Regie. Das war bereits unter Raimon Webers Federführung so und änderte sich auch nicht bei Andreas Gloge. Da aber Volker Sassenberg als Mastermind hinter all dem gelten darf, trifft dieser Vorwurf natürlich auch ihn selbst. Während er in der Funktion des Regisseurs über weite Strecken eine nahezu perfekte Leistung abliefert. (Und ich bin gewöhnlich sehr geizig mit solch absolutem Lob!)

      Was die handwerkliche Seite dieser Produktion angeht, so gibt es darum auch mal wieder nicht viel zu bemängeln. Sounddesign und Musik sind auch hier – ich wiederhole mich! – hervorragend. Einzig die Stimmverzerrungen sind hin und wieder sehr hörerunfreundlich, so auch in dieser Folge: Während Aaron Cutter noch sehr gut zu verstehen ist, kann man die Äußerungen des Geistes des toten Indianers so gut wie gar nicht verstehen. Es ist einfach so leise und derart stark verzerrt, dass es kaum möglich ist, das, was er sagt, zu entschlüsseln. Leider werden seine Worte von den Umstehenden auch nicht wiederholt, so dass man ein wenig ratlos zurückbleibt.

      Die Sprecher machen auch dieses Mal einen tollen Job. Vor allem Volker Sassenberg in der Rolle des Aaron Cutters merkt man seinen Spaß an der Interpretation seiner Rolle an. Mit leidenschaftlicher Bosheit verschafft er diesem Bösewicht einen überzeugenden Einstand. Aber auch Roland Hemmo als Henry Keene, Viola Sauer als Lil Hastings und Regine Albrecht als Yellow Ma überzeugen in dieser atmosphärisch dicht erzählten Geschichte auf ganzer Linie. Hans-Werner Bussinger gibt einen wunderbar grantigen Inspektor Lubbers (und so ganz nebenbei noch ganz am Anfang das Priesterlein, das zur falschen Zeit am falschen Ort auftaucht und deshalb gnadenlos ums Leben gebracht wird) und Stefan Staudinger den routinierten Pathologen, der im weiteren Verlauf des Geschehens noch weitere Facetten seines wandlungsfähigen Spiels zeigen darf. Einen kurzen Auftritt hat zudem Alexander Beyer in seiner Rolle als Stuart Blumberg - ein Charakter, der auch in Zukunft noch eine Rolle spielen wird.

      So haben wir es hier also im Fazit mit dem fünften Teil der Exposition dieses hochkomplex angelegten Mystery-Epos zu tun. Wieder wird hinsichtlich des Settings und des Personals ein ganz neues Fass aufgemacht, wieder überraschen uns die Macher mit erstaunlichen Wendungen und phantasievollen Szenenabfolgen und lassen uns gebannt die Ereignisse um Aaron Cutter und sein willfähriges Werkzeug verfolgen. Mögen sich einige Details auch nicht so recht ins spätere Seriengefüge einpassen und mag auch die Darstellung der Gegenspieler in diesem Fall zu klassisch (um nicht zu sagen: klischeehaft) geraten sein: Diese Folge vermag dennoch zu fesseln und ist bei allen Schwächen durchaus von sehr hohem Unterhaltungswert. Zur Bestwertung langt es jedoch aufgrund der genannten Makel nicht ganz, und im Vergleich zur Vorgängerfolge Angst aus Eis muss Die Nachtkathedrale doch ein kleinwenig zurückstecken. Dennoch ist dies eine vergnügliche und spannende Folge.

      Blutig und grausam geht es weiter mit dieser Folge. Sie ist nicht ganz so stark wie ihr direkter Vorgänger, aber doch, mit leichten Einschränkungen, durch und durch spannend und unterhaltsam geraten.

      :st: :st: :st: :st3: :st2:



      .

    • @Cherusker

      Ja, den Eindruck könnte man gewinnen. Man muss aber auch berücksichtigen, wofür die Sterne jeweils stehen. So sind drei Sterne für mich quasi: Durchschnitt. Mittelmaß.
      Diese Bewertung kann durchaus auch bei Hörspielen zutreffen, die auch gute bis sehr gute Aspekte aufweisen, die aber durch grobe Schnitzer wieder ausgeglichen werden.

      Vier Sterne sind aber nach meinem Empfinden deutlich mehr als: so lala. Vier und fünf Sterne sind überdurchschnittlich, also gut bis sehr gut - oder sogar Meisterwerk. Und da haben wir immerhin schon zwei Kandidaten unter den ersten fünf, und zwei weitere sind immerhin an der Schwelle zum Überdurchschnittlichen... sooo schlecht finde ich das gar nicht, auch wenn's natürlich noch deutlich Luft nach oben gibt.

      Aber ich bin ja auch bekennender Korinthenkacker und Haar-in-der-Suppe-Finder. =) Ist nun mal so. Schwer zufrieden zu stellen, aber überschwenglich und treu, wenn's doch geschieht. :zwinker:

      Hier mal die Übersetzung meiner Skala:

      :st2: :st2: :st2: :st2: :st2: - Schund!
      :st: :st2: :st2: :st2: :st2: - Deutlich mangelhaft.
      :st: :st: :st2: :st2: :st2: - Eher schlecht.
      :st: :st: :st: :st2: :st2: - Solider Durchschnitt.
      :st: :st: :st: :st: :st2: - Gute Hörspielunterhaltung.
      :st: :st: :st: :st: :st: - Meisterwerk!

      Null Sterne habe ich noch nie vergeben. Ich kenne aber mittlerweile ein Hörspiel, dem ich sie verleihen würde, aber das habe ich nicht rezensiert und werde es wohl auch nie tun. :winke:

      Als grundsätzlich gelungen betrachte ich jedes Hörspiel, das zumindest auf drei Sterne kommt. Drei Sterne sind in meinen Augen kein Verriss. Aber natürlich auch keine Auszeichnung.

      Ich für mich persönlich lege aber noch höhere Maßstäbe an. Ich möchte Hörspiele hören, die mehr als solider Durchschnitt sind. Und da fällt bei GB hier bisher nur eine der Folgen wirklich deutlich raus (wobei zwei natürlich an dieser Schwelle kratzen).

      Aber das ist auch wirklich so. Die Hörspiele, die von mir nur zwei oder eben dreieinhalb Sterne bekommen haben, sind auch die GB-Folgen, die ich am seltensten bzw. mit dem geringsten Vergnügen gehört habe.

      Dennoch würde ich als wirklich nicht gut nur die mit zwei Sternen bewertete Folge bezeichnen. Experiment Stille und Die Nachtkathedrale sind, wie beschrieben, durchaus unterhaltsame Folgen, die nur deshalb keine vier vollen Sterne erhalten haben, weil in ihnen Kontinuitätsbrüche oder Logikschwächen zum Tragen kommen - sie verlieren quasi im Abgang, könnte man sagen. Jedenfalls nach meinem Empfinden.
      Es lohnt sich also immer, nicht bloß auf die Sterne zu schielen, sondern auch die Argumentation zu lesen, denn wer es mit der Logik nicht so immens wichtig nimmt (wie ich), wird hier durchaus Spaß haben können.

      Ich war aber auch nie ein großer Fan der ersten Folgen. Erwischt hat's mich erst später. Bei den Folgen 7-14, so viel kann ich verraten, wird sich sicherlich ein anderer Durchschnitt ergeben. Für mich ist das bislang die Hochzeit dieser Serie - wobei ich aber auch sagen muss, dass die letzten Folgen nach der Pause ebenfalls sehr gut waren.

      Also: vielleicht schauen wir nochmal nach Folge 14 auf den Durchschnitt. :)
    • @Hardenberg

      Zunächst einmal vielen Dank für deine tollen Rezensionen. :-)

      Ich muss dir in mancherlei Hinsicht bei deinen Kritiken Recht geben, was die Logik der Handlungen angeht.
      In mancherlei Hinsicht, hast du allerdings Unrecht. 8o
      Beispielsweise testet Bakerman Steven Burns anfangs, da er noch nicht weiß, ob er ihm trauen kann und schickt ihn deshalb absichtlich in Gefahrensituation.
      Überhaupt traut Bakerman erstmal niemandem und setzt deshalb auch gerne mal 2 oder 3 Leute auf den selben Fall an.
      Ich würde dir auf jeden Fall das Hören des zweiten Hörbuches dringend ans Herz legen, da dies alle Ereignisse, die vor Folge #1 spielen in chronologischer Reihenfolge erzählt und dessen Ende fließend in den Anfang von Gabriel Burns #1 "Der Flüsterer" übergeht.
      Ich habe es zwar nur einmal gehört, es erklärt jedoch viele (aber nicht alle) scheinbaren Unlogiken.
      Chronologisch ist es eigentlich Folge #0 und müsste zuerst gehört werden, man spoilert sich aber dadurch viele der folgenden Folgen, da dessen Ereignisse hier schon vorbereitet/erklärt werden.
    • Die Bücher (die als Lesungen veröffentlicht wurden) sind in der Tat wichtig zum Verständnis. Apropos Verständnis .... oh habe überhaupt kein Verständnis, warum man die Bücher nicht als Hörspiel herausgebracht hat. Total blöd. Das hätten Knaller Hörspiele werden können.
    • Marco schrieb:

      @Hardenberg

      Zunächst einmal vielen Dank für deine tollen Rezensionen. :-)
      Danke schön. :hutheb:


      Marco schrieb:

      Ich muss dir in mancherlei Hinsicht bei deinen Kritiken Recht geben, was die Logik der Handlungen angeht.
      In mancherlei Hinsicht, hast du allerdings Unrecht. 8o
      Beispielsweise testet Bakerman Steven Burns anfangs, da er noch nicht weiß, ob er ihm trauen kann und schickt ihn deshalb absichtlich in Gefahrensituation.
      Überhaupt traut Bakerman erstmal niemandem und setzt deshalb auch gerne mal 2 oder 3 Leute auf den selben Fall an.

      Ja, ich weiß, dass sehr oft Begründungen geliefert werden, etwa in kurzen Dialogpassagen. Aber die Frage ist ja, ob die genannten Begründungen dann auch überzeugend sind. Und gerade in diesem Fall finde ich Bakermans Motiv völlig fadenscheinig.

      Denn was will er laut eigener Auskunft erreichen? Er will ihn testen, um zu sehen, ob er, wie Du selbst schreibst, ihm trauen kann. Vorher aber täuscht er ein Verbrechen an Joyce vor, lässt ihn vordergründig unter Verdacht geraten und gibt sich ihm dann als Wissender zu erkennen, der ihm helfen kann.
      Und welchen Effekt hat das dann bei Burns? Vertraut er ihm nun ganz besonders? Fühlt er sich ihm durch diese Notlage besonders verbunden? Nein, im Gegenteil: Er kann ihn nicht ausstehen, trägt ihm das Ganze nach und will im Grunde nichts mit ihm zu tun haben. Der einzige Grund für Steven, sich überhaupt auf Bakerman einzulassen, ist Daniels Schicksal. Diese Form der Verbundenheit hätte Bakerman jedoch viel einfacher haben können. Und im weiteren Verlauf der Serie bemüht er sich ja auch sichtlich um sein Vertrauen. Insofern sind diese ganzen Inszenierungen mehr als fragwürdig.

      Mal abgesehen davon, erfahren wir ja auch im weiteren Verlauf des Seriengeschehens, dass Bakerman Burns schon seit Jahren intensiv auf dem Schirm hat. Warum also diese Sondertest - und dann noch auf eine Weise, die ihn eher aufbegehren lässt (was man dann später aber doch wieder auszugleichen versucht).

      Man kann eh grundsätzlich hinterfragen, warum Bakerman Burns überhaupt als "einfaches" Teammitglied behandelt, obwohl er ja weiß oder zumindest ahnt, was es mit ihm in Wahrheit auf sich hat. Die Risiken, die das beinhaltet, sind ja viel zu groß. Viel logischer wäre es doch gewesen, ein Vertrauensverhältnis zu ihm aufzubauen, ihm die Wahrheit zu offenbaren und zu versuchen, mit ihm an seiner Seite das Schlimmste zu vereiteln. Stattdessen schickt Bakerman ihn durch die Weltgeschichte, was dann ja erst dazu führt, dass eine Entwicklung einsetzt, die Bakermans Plänen erkennbar zuwiderläuft...

      Aber ich schrieb ja auch in meiner Rezi, man könne sich das sicherlich schon irgendwie zurechtbiegen, aber im Fall von Die Brut etwa, wo Burns von Bakerman zu Amanda Garner und ihrem Poltergeist geschickt wird, fällt halt ganz besonders auf, dass Steven dort im Grunde gar nichts ausrichten kann. Zumal auch schon Dr. Philipps dort ist. Und da ausdrücklich betont wird, dass alles weitere (Kindmann, Mörder, Graue Engel) nur ein zufälliges Zusammentreffen war, wirkt das alles schon sehr konstruiert: Man wollte Burns eben in diesem Setting haben. Das Skript erforderte es - und nicht die serieninterne Logik. In den besten aller Welten läuft jedoch beides synchron. :zwinker:


      Marco schrieb:

      @Hardenberg

      Ich würde dir auf jeden Fall das Hören des zweiten Hörbuches dringend ans Herz legen, da dies alle Ereignisse, die vor Folge #1 spielen in chronologischer Reihenfolge erzählt und dessen Ende fließend in den Anfang von Gabriel Burns #1 "Der Flüsterer" übergeht.
      Ich habe es zwar nur einmal gehört, es erklärt jedoch viele (aber nicht alle) scheinbaren Unlogiken.
      Chronologisch ist es eigentlich Folge #0 und müsste zuerst gehört werden, man spoilert sich aber dadurch viele der folgenden Folgen, da dessen Ereignisse hier schon vorbereitet/erklärt werden.

      Wie gesagt: Hörbücher höre ich nicht. Und bei Büchern präferiere ich andere Stoffe.
      Und es wurde von Sassenberg deutlich betont, dass die Bücher und Hörbücher eine Ergänzung darstellen, die für das Verständnis der Serie nicht notwendig ist. Ich betrachte sie also für nicht existent. Ein Logikbruch innerhalb der regulären Serie kann also nicht geheilt werden durch eine nachträgliche Begründung in einem anderen Medium.

      Aber Herr Sassenberg kann die Bücher gern noch als Sonderhörspielfolgen vertonen - ich werde sie mir dann gern kaufen und ihren Inhalt bei meinen Überlegungen berücksichtigen. :zustimm:
    • Cherusker schrieb:

      18 Sterne / 5 Folgen = 3.6 Sterne. Nicht so prickelnd.
      Na ja, kommt auf den Standpunkt an, also wenn ich einer Serie im Schnitt 3,6 von 5,0 Sterne geben würden, dann wäre diese weit überdurchschnittlich gut.

      So würde sich die Skala bei mir lesen, gar nicht mal groß anders.

      - Müll, der zügig nach der Stopptaste verlangt.
      - Deutlich mangelhaft.
      - Nix besonderes, kann man aber hören.
      - Überdurchschnittlich gelungenes Hörspiel, empfehlenswert!
      - Sehr gelungene Hörspielunterhaltung.
      - Meisterwerk mit Alleinstellungsmerkmalen.


      Deshalb schreib ich auch keine Rezensionen bei Amazon, wenn mir ein Hörspiel gut gefallen hat und ich mit Freuden drei Sterne vergeben würde, dann sieht das eher bescheuert aus, neben dem ganzen Fünf-Sterne-Kram der anderen "Rezensenten".
      "The period of the Daddschals dominion is generally set at forty days, the first day being like a year, the second like a month, the third like a week, and the remainder “like your days,” that is, days of normal duration (Kašmīrī, p. 112)"
    • Vielleicht rührt die Irritation daher, dass GB gerade in den Anfängen der Nimbus der Überragenden anhaftet - was mir, wie man sieht, nicht gerechtfertigt erscheint. Solide, gut sogar, aber durchweg überragend? :(

      Ich finde die 3,6 Sterne Gesamtdurchschnitt auch gar nicht so schlecht. Das ist, wie Du richtig schreibst, immerhin über dem Durchschnitt, wenn auch nur knapp.

      Ich hätte sogar gedacht, dass der Gesamtschnitt niedriger auffällt - wäre er wohl auch, wenn es hier nicht die Möglichkeit halber Punkte gäbe, denn dann hätte ich sicherlich abgerundet.
    • Hardenberg schrieb:

      Ich finde die 3,6 Sterne Gesamtdurchschnitt auch gar nicht so schlecht. Das ist, wie Du richtig schreibst, immerhin über dem Durchschnitt, wenn auch nur knapp.
      Na ja, ich finde 3,6 nicht knapp, sondern sehr deutlich über dem Durchschnitt von 2,5. Zudem ist es ja so, dass die Summe des Hörspiel-Vielteiler eigentlich immer mehr ist als seine Teile. Sprich, bei einem Meisterwerk wie Jonas würde ich natürlich für das gesamte Epos die vollen fünf Sterne geben, schaue ich mir die einzelnen Folgen aber im Detail an, wären sicherlich auch mal 3 und etliche Male nur 4 Sterne dabei.
      "The period of the Daddschals dominion is generally set at forty days, the first day being like a year, the second like a month, the third like a week, and the remainder “like your days,” that is, days of normal duration (Kašmīrī, p. 112)"
    • So mathematisch präzise gehe ich da nicht dran. :zwinker: Bei mir definiert sich der Rest über die drei Sterne = Durchschnitt. Davon leite ich den Rest ab. Klar kann man immer noch mehr Differenzierungen und Zwischenschritte einarbeiten, aber ich bin mit dem Fünf-Sterne-System immer gut gefahren. Und die Argumentation im Text ersetzt das Sterne-Fazit eh nicht.

      Letzte Kontrollinstanz ist übrigens immer das Bauchgefühl. Man kann noch so viel argumentieren - am Ende muss sich das Fazit dann auch richtig "anfühlen". Erst dann stimmt die Sterne-Wertung.
    • Gabriel Burns – 06 – Die Totenmaschine



      (Quelle: amazon)

      Die Welt jenseits des Wolframtores

      Ein Anschlag wird verübt auf Bakermans Hauptquartier, doch der undurchsichtige Mann überlebt den Angriff nahezu unversehrt und begibt sich mit Larry Newman auf eine Zugreise in den Mountain Whistler, um ein Ausweichquartier in den Rocky Mountains zu beziehen. Zur gleichen Zeit nehmen Steven Burns und Joyce Kramer die Firma Clearlight unter die Lupe, die mit der Konservierung und späteren Wiederbelebung Verstorbener wirbt. Gibt es eine Parallele zu den Menschenxperimenten in Eden Creek?

      Burns wendet sich nur widerstrebend dieser Aufgabe zu. Gerade erst hat ihm eine fremde Frau eine Fotografie überreicht, die ihn selbst als Kind und, hinter einem Busch halb verborgen, einen vollkommen unveränderten Bakerman darstellt. Doch der Fortlauf der Ereignisse lässt es nicht zu, sich ausgiebig damit zu beschäftigen, denn wie sich zeigt, treffen alle Befürchtungen bezüglich des Clearlight-Instituts tatsächlich zu: Der Leiter wurde dazu genötigt, die Körper seiner Kunden aufzutauen und ihnen ein Mittel zu injizieren, das sie zu neuem, jedoch degeneriertem Leben erweckt.

      Steven und Joyce eilen zum Mountain Whistler, gerade rechtzeitig um die Hölle auf Erden zu erleben: Bakermans Widersacher unter der Leitung von Luther Niles haben den Zug gekapert, fast alle Reisenden mit Schleimparasiten kontaminiert und trachten nun danach, Bakerman durch ein Wolframnetz in einem der Frachträume zu nötigen. Dies kann in letzter Sekunde verhindert werden, doch die Gefahr ist noch nicht vorüber: Ein Helikopter kreist über dem Zug, bereit, ihn in die Luft zu sprengen. Bakerman, Steven und die Überlebenden, unter ihnen ein Junge mit einer Atemmaske, springen ab und überleben. Ohne dass er recht weiß, wie ihm geschieht, richtet plötzlich das Kind eine Waffe auf Steven und drückt ab. Burns sinkt in eine Nahtoderfahrung, gleitet in eine ihm fremde und widerliche Welt, in der eine entstellte Gestalt ihn als Gabriel bezeichnet und um Erlösung bittet. Burns erwacht aus dieser Vision und findet sich in Bakermans Armen wieder. Der Junge mit der Atemmaske, der als Beobachter bezeichnet wurde, ist tot. Bakerman beschließt die Folge mit dem aufwühlenden Satz: Ich passe auf dich auf, Gabriel.

      Wir haben es bei der Totenmaschine mit einer für Burns-Verhältnisse relativ geradlinig erzählten Geschichte mit zwei parallelen Handlungssträngen zu tun, die im Fortlauf des Plots zusammengeführt werden. Einiges, was wir in den vorangegangenen Folgen gehört haben, wird hier gewissermaßen szenisch noch einmal rekapituliert, was den ersten zwei Dritteln des Hörspiels vielleicht ein Stück weit seinen Neuigkeitswert nimmt, wenigstens im Vergleich zum Bisherigen, dafür aber eine vergnügliche und spannende Handlung bietet und Raum lässt, die vielen Elemente der Handlung aus den letzten Episoden noch einmal sacken zu lassen: So begegnen wir Luther Niles wieder, ebenso den Schleimparasiten, die sich als Konstruktionen mit künstlicher Intelligenz herausstellen, und auch das Wolframnetz taucht in dieser Folge wieder auf.

      Spektakulär ist bei dieser Episode natürlich vor allem das Ende. Es scheint die Exposition der ersten sechs Folgen beschließen und mit einem riesigen Cliffhanger in die Haupthandlung einsteigen zu wollen: Steven wird von einem Beobachter niedergeschossen, dringt mittels Nahtoderfahrung in die Welt jenseits des Wolframtores ein, begegnet einem entstellten Fremden und wird von diesem nicht nur als Gabriel bezeichnet, sondern auch danach gefragt, wann er (bzw. verwendet er den Plural: sie) erlöst wird (werden). Nach überstandener Bewusstlosigkeit erzählt Steven Bakerman von seiner Vision, und dieser versichert ihm mit beinahe sanfter Stimme: Ich passe auf dich auf, Gabriel.

      KAWUMM!, könnte man sagen. Mit einer Bombe endet dieses furiose Finale der für Hörspielserienverhältnisse überlangen Exposition: Steven ist Gabriel, und Bakerman weiß das längst. Man kann es kaum erwarten, wie es wohl weitergehen mag

      Jedenfalls wenn man Neu-Hörer ist. Wenn man den weiteren Fortlauf der Geschichte kennt, stellen sich einem unweigerlich Fragen, und man kommt kaum umhin, hier ein weiteres Mal Logikmängel und Kontinuitätsfehler zu vermuten.

      Wenn, wie sich ja später herausstellt, in Steven ein Gabriel schlummert, den die Fahlen für ihre Zwecke einsetzen wollen, dann erscheint unverständlich, warum der Beobachter auf ihn schießt. Zudem dringt Burns in seiner Vision in die fahle Welt ein und begegnet einem offensichtlich Gefangenen (denn er fragt ja explizit danach, wann er erlöst wird). Das legt nahe, dass Burns eben nicht der Fraktion der Fahlen zuzurechnen ist – was ja auch bestätigt zu werden scheint durch die Furcht, die Aaron Cutter in der letzten Folge gegenüber Burns zeigte: Offensichtlich suchen die Fahlen in den ersten Folgen eben nicht Stevens Nähe, sondern versuchen im Gegenteil, ihn sich vom Leib zu halten. Dies gipfelt dann in Folge 6 mit dem Schuss des Beobachters, der diesem offensichtlich so wichtig ist, dass er dafür sogar sein Leben hingibt. Und es scheint ja auch weitere Bestätigung zu finden durch Bakermans sanft geäußerten Satz zur Beruhigung an Steven. In seinem: Ich passe auf dich auf, Gabriel liegt Gewissheit, ja Selbstgewissheit, dass dieser Gabriel etwas Gutes, etwas Schützenswertes ist – und eben nicht der erste der Grauen Engel und mithin ein Erzschurke.

      Und an dieser Stelle tritt für mich deutlich zutage, was ich auf im weiteren Verlauf der Serie häufig dachte und was mir in Teilen die Freude an dieser Serie genommen hat: Es scheint so, als wiche das Konzept, das Sassenberg nach dem Weggang von Raimon Weber der Serie unterlegt hat, in einigen äußerst wichtigen Punkten von dem ursprünglichen ab, das sich Weber überlegt hatte. Vielleicht sind die beiden im Streit voneinander geschieden, und Sassenberg wusste schlicht nicht, wie es weiterging, vielleicht hat er auch einfach das Konzept verändert, um die Handlung anders, vielleicht auf mehr Folgen verteilt, erzählen zu können. Ich weiß es nicht. Aber an diesem Punkt der Handlung schleicht sich wie ein Splitter unter der Haut der Verdacht ein, dass hier etwas nicht so recht stimmen kann. Und dieser Verdacht wird so leicht nicht mehr verstummen.

      Sollte dies wirklich so sein, wäre es natürlich schön, die gesamte Serie noch einmal im Hinblick auf die Kontinuität zu überprüfen und bei einer möglichen Fortsetzung einen der Schwerpunkte auf die Bereinigung solcher Unstimmigkeiten zu legen. Ich halte Wendungen, die all die problematischen Passagen im Nachhinein noch einmal neutralisieren, nämlich durchaus noch für möglich.

      Was das Produktionsniveau angeht, so gibt es, wie nicht anders zu erwarten von Regiemeister Sassenberg, ein weiteres Mal nichts zu beklagen. Die Inszenierung ist wieder sehr dicht und atmosphärisch. Die Schauplätze werden jederzeit in überzeugende Klangbilder umgewandelt, und es ist eine reine Freude, der Sassenberg’schen Könnerschaft zu lauschen.

      Auch an den Sprechern gibt es nichts zu kritisieren. Herauszustellen sind hier neben den uns bekannten Stammsprechern dieses Mal Santiago Ziesmer als Bronski sowie Christian Rode als Leiter des Clearlight-Instituts. Als Gast-Sternchen ist in dieser Folge Bela B. mit von der Partie, und er bewältigt seinen Text durchaus passabel. Ein wenig unbefriedigend ist der jugendliche Sprecher des Beobachters, der deutlich hinter den Leistungen der übrigen Sprecher zurückfällt, doch bleibt dieser Makel marginal und trübt nicht den Gesamteindruck – jedenfalls nicht im selben Maße wie die inhaltlichen Turbulenzen, die mit dem Ende hinzutreten.

      Ein Wort zum Cover: Es gibt ja nun viele, die auf den ersten Blick keinen Bezug zum Inhalt der jeweiligen Folge aufweisen, anderen zeigen ihn ganz klar und sind sehr stimmungsvoll - das Cover zur Totenmaschine ist für mich aber eines der mit Abstand schwächsten der ganzen Reihe. Ich verstehe auch nicht, was die Hände mit den Scheren mit der Handlung zu tun haben sollen. Hätte das nicht viel besser zu unserem Menschenabfall schneidenden Aaron Cutter gepasst?
      Bei der Totenmaschine wirkt es jedenfalls deplatziert.

      Alles in allem wäre diese Folge losgelöst aus dem Serienkontext oder eben mit einem anderen (zukünftigen) Verlauf sicherlich besser zu bewerten. In Kenntnis dessen, was folgt, tun sich hier aber Schwierigkeiten auf, die Handlung, insbesondere das Ende, in befriedigender Weise in den Burns-Kosmos einzupassen. Das dämpft die Freude an der zwar eher konventionellen, aber durchaus unterhaltsamen Folge deutlich. Dennoch bleibt am Ende das Gefühl, ordentlich unterhalten worden zu sein, auch wenn diese Episode vielleicht kein Überflieger ist. Mehr als solider Durchschnitt ist sie allemal.

      Mit einem ersten kurzen Blick auf die Gabriel-Thematik beschließt mit dieser Folge eine zwar konventionelle, aber durchaus sehr unterhaltsame Episode die Exposition dieses faszinierenden Mystery-Epos', hinterlässt aber gleichzeitig ein ungutes Gefühl bezüglich der Kontinuität innerhalb des gesamten Seriengeschehens.


      :st: :st: :st: :st3: :st2:


      .
    • Durchschnitt hin oder her ... ich habe fuer Durchschnitt oder Ueberdurchschnittliches (eine Stufe unter gut) keine Zeit. Wenn ich bei Amazon irgendein Produkt suche (z.B. Kissen, Workout-Equipment, DVD-Spieler etc.) dann suche immer nach Produkten mit 4 oder 5 Sternen. Produkte mit weniger als das, fallen bei mir schon durch den ersten Filter.

      Uebrigens habe ich eine andere Skala. Ich gebe keine 0 Sterne. 1 Stern ist das niedrigste fuer mich, und deshalb ist nicht 2.5 die Mitte fuer mich, sondern 3. Deshalb ist 3.5 fuer mich nur ganz knapp ueber dem Durchschnitt, was fuer mich bedeutet --> Nicht Wert meine Zeit darauf zu verschwenden. Deshalb ist es gut, dass du mal deine Skala hier gepostet hast, damit das fuer alle klar ist.
    • @Cherusker

      Ich denke, wir sind da gar nicht so weit auseinander. Wie ich ja schon schrieb, ist die Möglichkeit von null Sternen eher theoretisch.
      Und für mich persönlich sind ebenfalls nur Hörspiele wirklich interessant, die vier oder fünf Sterne haben. Aber von der Frage, ob die Anschaffung unterm Strich für mich lohnt, trenne ich die Frage, ob es bei einer Produktion auch gute Aspekte zu erkennen gibt.

      Außerdem bin ich viel kritischer als manch anderer. Wenn ein Hörspiel für mich unterhalb der Kategorie: durch und durch gelungen rangiert, kann es für andere durchaus noch von Reiz sein.

      Aber um zu den vorliegenden Folgen zu kommen: Die Hörspiele, die ich hier mit weniger als vier Sternen bewertet habe, sind unterm Strich keine, für die ich persönlich mich vollauf begeistern kann. Aus genannten Gründen. Logikbrüche etwa sind für mich ein No-go! Der Flüsterer und Angst aus Eis betrachte ich dagegen als gelungene Folgen.

      Insofern sind wir da tatsächlich nah beieinander, wie mir scheint. :)
    • Cherusker schrieb:

      Deshalb ist 3.5 fuer mich nur ganz knapp ueber dem Durchschnitt, was fuer mich bedeutet --> Nicht Wert meine Zeit darauf zu verschwenden.

      Ich weiß jetzt nicht, ob das eine ganz allgemeine Aussage ist, oder ob du Gabriel Burns tatsächlich noch nicht kennst und auf Grund von 3,5-Sterne-Rezis auf die Serie verzichtest - da würdest du meiner Meinung nach aber eine der großartigsten Produktionen im Hörspielbereich verpassen :] (und einzelne Folgen auslassen kann ich auch nicht empfehlen, da ja alles aufeinander aufbaut und sich mit jeder neuen Folge neue Mosaiksteinchen der großen Handlung zusammensetzen & ergänzen).

      An dieser Stelle auch mal :danke: an Hardenberg für deine sehr ausführlichen Besprechungen, die tatsächlich dazu beigetragen haben, dass ich nach 4 langen Jahren der Zwangspause endlich mal wieder einen Burnsathon ab Folge 1 begonnen habe....und ich nun auch wieder weiß, warum ich diese Serie so über alle Maßen schätze.

      Die von dir genannten Kritikpunkte sind allesamt berechtigt, fallen bei mir jedoch nicht so sehr ins Gewicht, da ich eher Wert auf die Atmosphäre lege, und die ist für meinen Geschmack nicht zu toppen. Einige Ungereimtheiten sind mir tatsächlich erst nach dem Lesen deiner Kommentare bewusst geworden, so dass ich gerade überlege, ob ich sie weiter lesen soll =) :green:

      Ich bin übrigens bereits etwas weiter, habe nun Folge 14 gehört und war ganz erschüttert über das Finale - das hatte ich tatsächlich vergessen....
      :hammer: ... mit so *nem kleinen Richterhämmerchen allen auf die Birne kloppen und dabei jedes Mal "ABGELEHNT!" schreien - das wär's :hammer:
    • @*dot*
      Ich bin mal so frech und antworte für Cherusker.
      Er kennt die Serie sehr gut und schätzt sie auch :hutheb:

      Cherusker schrieb:

      Schoen @Hardenberg. Sehr gute Idee die Serie nochmal zu hoeren. Viel Spass dabei. Ich werde das auch demnaechst mal wieder machen. Aber das wird wahrscheinlich bis 2019 warten muessen, da ich no so viele andere Sachen zu hoeren habe. Ich bin schon sehr gespannt wie du die Serie im weiteren Verlauf bewertest.

      Fuer mich war die Szene mit dem Feuer und der Tuer in Folge 1 schon ein absoluter Schocker. Folge 1 ist auch meiner Meinung nach ein Hoerspielmeisterwerk.
      Besser Illusionen die uns entzuecken als zehntausend Wahrheiten
    • @*dot*

      Danke für die Blumen. :)

      O ja, die 14 liebe ich auch, vor allem das Ende. :arg4: Das hat mich damals eiskalt erwischt!

      Aber abschrecken will ich mit meinen Erörterungen nun wirklich nicht. Ich mag ambivalent sein, was GB angeht, weil ich einerseits das Regietalent Sassenbergs, die dichte Atmosphäre und die Leistung vor allem der Herren Kluckert und Meincke sehr schätze, andererseits aber große Probleme mit Plotführung und folgenübergreifender Logik habe, aber ich bin mir natürlich bewusst, dass andere (wie Du) den Schwerpunkt anders setzen. Und bei aller Kritik scheine ich ja doch Appetit geweckt zu haben. Das freut mich ausdrücklich.

      Vielleicht fühlen sich ja noch andere dazu animiert, mal wieder in dieser Serie zu lauschen und es entspinnt sich vielleicht sogar mal eine inhaltliche Diskussion zum einen oder anderen Punkt...