Naja, aber ALRAUNE ist Folge 87 gewesen. Und aktuell steht die Nummer 150 an. Insofern würde ich nicht davon sprechen, dass diese Folge Ausweis einer nach wie vor hohen Qualität ist. Die ist nämlich auch schon fünf Jahre alt.
Aber Folge 87 ist deshalb ein guter Hinweis, weil nach meinem Empfinden ungefähr in dieser Phase der qualitative "Niedergang" der Serie, wenn man es denn so nennen will, begann. Natürlich hat es immer auch folgen gegeben, die nicht ganz so stark waren wie die Highlights, und beileibe nicht mal annähernd jede Folge war ein Meisterwerk. Aber es gab eben viele sehr gute bis sehr, sehr gute Hörspiele in den ersten Jahren, viele gut und noch eine Menge, die wirklich okay und hörbar waren. Und nur vereinzelt welche, mit denen ich gar nichts anfangen konnte.
Seit etwa 2013 veränderte sich jedoch das Verhältnis. Der Anteil an sehr, sehr guten Folgen nahm kontinuierlich ab, auch der der sehr guten und guten; zunächst gab es noch einige, die ganz okay waren, gleichzeitig wuchs aber die Zahl an Episoden, die eher nicht mehr zu überzeugen vermochten. So ging es jedenfalls mir.
Und das hat nichts damit zu tun, dass die Vorlagen unbekannter waren. Ich habe die Serie nicht zuletzt auch für die vielen Folgen geliebt, die ich vorher als Geschichte nicht kannte. Die Familie des Vampirs etwa oder Camilla oder Der Ring des Thot oder Die Gespenster-Rikscha oder Rappaccinis Tochter. Das waren alle kleine, feine Meisterwerke. Das Geheimnis war eben, dass diese Gesichten etwas hatten. Sie taugten für eine Umsetzung, weil sie eine Story erzählten, die für eine Umsetzung als Hörspiel interessant waren. Auf viele andere Hörspiele traf das dann nicht mehr zu. Da wurde dann eine Geschichte erzählt, die halbgar wirkte, unrund, belanglos, nichtig. Der Kern der Geschichte muss jedoch packen. Tut er es nicht, kann man's gleich sein lassen. Find ich.
Ich sehe das Hauptproblem bei dieser Reihe darin, dass sich einfach zu viele Routinen eingeschlichen haben. Es kommt mir so vor, als würden die Skripte abgearbeitet. Da sehe ich einfach nicht mehr so viel Raffinesse und Originalität als noch bei den ersten sechzig, siebzig Folgen. Die Art, Hörspiele zu machen, ist zu einer Art "Masche" geworden, der man nun stumpf foolgt. Hinzu kommt der enorme jährliche Folgenausstoß, den man über Jahre hinweg etabliert hat. Da kann man sich ja sehr schnell ausrechnen, wie viel Zeit für das einzelne Skript übrig bleibt. Und hört man, wie ich finde, den Hörspielen auch an. Da ist mittlerweile jede Umsetzung 08/15. Man macht es sich sehr einfach und wandelt lange Erzählpassagen aus der Vorlage einfach in endlose Monologe oder langweilige Dialoge um. Gefühlt jedes Hörspiel beginnt erstmal mit überlangem Gequatsche ohne eigenen Reiz, in dem dann dem Zuhörer die Rahmenbedingungen der Geschichte erst lang und breit erörtert werden, all das garniert mit sich ständig wiederholenden Floskeln und überflüssigem Smalltalk-Schnickschnack. "Dichten" kommt von VERDICHTEN, heißt es, und hier kann man sehr gut beobachten, dass es eben eine Kunst ist, eine Geschichte POINTIERT zu erzählen. H.G. Francis mag Trash geschrieben haben. Aber was das Verdichten angeht, war er den Titania-Jungs haushoch überlegen. Statt kleine Reminiszenzen an die Neon-Grusel-Reihe zu bringen, sollten sie sich lieber ein Stück weit daran orientieren. Das würde ich mir wünschen.
Mir geht es ähnlich wie Ahtan. Früher habe ich jeder Folge entgegengefiebert. Heute zucke ich nur mit den Achseln und denke meist schon bei den Klappentexten: gääääähn! In den ersten Jahren habe ich die neuen Folgen blind gekauft und wurde nur sehr selten enttäuscht. Heute gleicht es dem Ziehen eines Glücksloses aus einem Eimer voller Nieten, wenn man zu einer neuen Folge greift, so leid es mir tut, das so deutlich schreiben zu müssen.
Wenn andere noch restlos zufrieden sind mit der Reihe - okay. Freut mich für Euch.
Wenn die Macher glauben, alles sei okay, es gibt keinen Grund für ein Umlenken, die Reihe ist nach wie vor finanziell supererfolgreich -okay. Auch das freut mich.
Aber das alles ändert nichts an meiner Ansicht, dass die Reihe mittlerweile uninspiriert, langweilig und handwerklich (vor allem skripttechnisch) schlecht gemacht ist.
Und da braucht's für mich keinen Vergleich zu Francis. Ich vergleiche das Gruselkabinett mit dem Gruselkabinett, nämlich das der ersten fünfzig, sechzig Folgen.
Aber Folge 87 ist deshalb ein guter Hinweis, weil nach meinem Empfinden ungefähr in dieser Phase der qualitative "Niedergang" der Serie, wenn man es denn so nennen will, begann. Natürlich hat es immer auch folgen gegeben, die nicht ganz so stark waren wie die Highlights, und beileibe nicht mal annähernd jede Folge war ein Meisterwerk. Aber es gab eben viele sehr gute bis sehr, sehr gute Hörspiele in den ersten Jahren, viele gut und noch eine Menge, die wirklich okay und hörbar waren. Und nur vereinzelt welche, mit denen ich gar nichts anfangen konnte.
Seit etwa 2013 veränderte sich jedoch das Verhältnis. Der Anteil an sehr, sehr guten Folgen nahm kontinuierlich ab, auch der der sehr guten und guten; zunächst gab es noch einige, die ganz okay waren, gleichzeitig wuchs aber die Zahl an Episoden, die eher nicht mehr zu überzeugen vermochten. So ging es jedenfalls mir.
Und das hat nichts damit zu tun, dass die Vorlagen unbekannter waren. Ich habe die Serie nicht zuletzt auch für die vielen Folgen geliebt, die ich vorher als Geschichte nicht kannte. Die Familie des Vampirs etwa oder Camilla oder Der Ring des Thot oder Die Gespenster-Rikscha oder Rappaccinis Tochter. Das waren alle kleine, feine Meisterwerke. Das Geheimnis war eben, dass diese Gesichten etwas hatten. Sie taugten für eine Umsetzung, weil sie eine Story erzählten, die für eine Umsetzung als Hörspiel interessant waren. Auf viele andere Hörspiele traf das dann nicht mehr zu. Da wurde dann eine Geschichte erzählt, die halbgar wirkte, unrund, belanglos, nichtig. Der Kern der Geschichte muss jedoch packen. Tut er es nicht, kann man's gleich sein lassen. Find ich.
Ich sehe das Hauptproblem bei dieser Reihe darin, dass sich einfach zu viele Routinen eingeschlichen haben. Es kommt mir so vor, als würden die Skripte abgearbeitet. Da sehe ich einfach nicht mehr so viel Raffinesse und Originalität als noch bei den ersten sechzig, siebzig Folgen. Die Art, Hörspiele zu machen, ist zu einer Art "Masche" geworden, der man nun stumpf foolgt. Hinzu kommt der enorme jährliche Folgenausstoß, den man über Jahre hinweg etabliert hat. Da kann man sich ja sehr schnell ausrechnen, wie viel Zeit für das einzelne Skript übrig bleibt. Und hört man, wie ich finde, den Hörspielen auch an. Da ist mittlerweile jede Umsetzung 08/15. Man macht es sich sehr einfach und wandelt lange Erzählpassagen aus der Vorlage einfach in endlose Monologe oder langweilige Dialoge um. Gefühlt jedes Hörspiel beginnt erstmal mit überlangem Gequatsche ohne eigenen Reiz, in dem dann dem Zuhörer die Rahmenbedingungen der Geschichte erst lang und breit erörtert werden, all das garniert mit sich ständig wiederholenden Floskeln und überflüssigem Smalltalk-Schnickschnack. "Dichten" kommt von VERDICHTEN, heißt es, und hier kann man sehr gut beobachten, dass es eben eine Kunst ist, eine Geschichte POINTIERT zu erzählen. H.G. Francis mag Trash geschrieben haben. Aber was das Verdichten angeht, war er den Titania-Jungs haushoch überlegen. Statt kleine Reminiszenzen an die Neon-Grusel-Reihe zu bringen, sollten sie sich lieber ein Stück weit daran orientieren. Das würde ich mir wünschen.
Mir geht es ähnlich wie Ahtan. Früher habe ich jeder Folge entgegengefiebert. Heute zucke ich nur mit den Achseln und denke meist schon bei den Klappentexten: gääääähn! In den ersten Jahren habe ich die neuen Folgen blind gekauft und wurde nur sehr selten enttäuscht. Heute gleicht es dem Ziehen eines Glücksloses aus einem Eimer voller Nieten, wenn man zu einer neuen Folge greift, so leid es mir tut, das so deutlich schreiben zu müssen.
Wenn andere noch restlos zufrieden sind mit der Reihe - okay. Freut mich für Euch.
Wenn die Macher glauben, alles sei okay, es gibt keinen Grund für ein Umlenken, die Reihe ist nach wie vor finanziell supererfolgreich -okay. Auch das freut mich.
Aber das alles ändert nichts an meiner Ansicht, dass die Reihe mittlerweile uninspiriert, langweilig und handwerklich (vor allem skripttechnisch) schlecht gemacht ist.
Und da braucht's für mich keinen Vergleich zu Francis. Ich vergleiche das Gruselkabinett mit dem Gruselkabinett, nämlich das der ersten fünfzig, sechzig Folgen.