NSA von Andreas Eschbach

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    • NSA von Andreas Eschbach

      NSA - Nationales Sicherheits-Amt
      von Andreas Eschbach

      Was wäre, wenn es im Dritten Reich schon Computer gegeben hätte, das Internet, E-Mails, Mobiltelefone und soziale Medien - und deren totale Überwachung?

      Weimar 1942: Die Programmiererin Helene arbeitet im NSA, dem Nationalen Sicherheits-Amt, und entwickelt dort Programme, mit deren Hilfe alle Bürger überwacht werden. Erst als die Liebe ihres Lebens Fahnenflucht begeht und untertauchen muss, widersetzt Helene sich. Dabei muss sie nicht nur gegen das Regime kämpfen, sondern auch gegen ihren Vorgesetzten.


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    • Ich finde die Idee doch sehr strange...
      Die Kämpfe, der Kriegsverlauf, die Gegner, das gesamte sonstige Leben ist quasi weiterhin wie im Jahr 1942, nur hat man zusätzlich das multimediale (Überwachungs)Spektrum unserer Gegenwart?
      Passt für mich irgendwie gar nicht, denn in dem Moment müsste man doch auch ganz andere hochtechnisierte Waffen, Flugzeuge, was auch immer zur Verfügung haben, die den Kriegsverlauf wohl ziemlich ändern würden.
      Oder soll alles in der Welt dieser Romanfiguren einfach "rückständig" geblieben sein, nur dieser eine technische Aspekt nicht? :gruebel:
      Klingt wie "Steampunk" mal ganz anders. =)
    • Wenn ich den Klappentext so lese, spüre ich ein Rumoren in meiner Magengegend. Erstmal klingt das alles, wie Agatha schon schrieb, sehr an den Haaren herbeigezogen. Und dann behagt mir vor allem nicht die naheliegende "Gleichsetzung" der USA mit Nazi-Deutschland, die natürlich auf der Hand liegt, wenn man die Protagonistin für einen Geheimdienst namens NSA arbeiten lässt, dessen Tätigkeitsfeld dann auch noch dem des amerikanischen Dienstes nachempfunden zu sein scheint.

      Mag sein, dass das im Roman/Hörbuch alles schlüssig und befriedigend aufgedröselt wird.
      Auf den ersten Blick macht's da bei mir aber erstmal urgs!
      Denn auch wenn ich an der us-amerikanischen Politik sehr, sehr vieles kritisiere (und das wahrlich nicht erst seit Trump!), finde ich solche Vergleiche grundsätzlich unpassend. Sie banalisieren die Verhältnisse ganz einfach. Und zwar sowohl die vergangenen als auch die gegenwärtigen.

      Insofern für mich jetzt nicht interessant, der Stoff.
    • Klingt prinzipiell schon interessant, aber Eschbach ist nun für mich nicht gerade ein Magier an den Tasten. Denke aber, ich werd dem Ding mal eine Chance geben.
      "The period of the Daddschals dominion is generally set at forty days, the first day being like a year, the second like a month, the third like a week, and the remainder “like your days,” that is, days of normal duration (Kašmīrī, p. 112)"
    • Ich lese mich gerade durch die XXL Leseprobe. Also das ist wirklich eine Welt in der alles so ist wie es 1942 war, nur mit dem Unterschied, dass es die digitale Revolution schon gegeben hat. Es gibt seit 1914/17 ein Weltnetz, was aber Deutschland nicht vor der Niederlage im ersten Weltkrieg bewahrt hat. In den 20er gab es dann tragbare Telefone (Handys) und es gibt auch Fernseher fuer alle, schon vor 1933. Natuerlich gibt es auch Komputer (mit gutem deutschen K, lol) mit denen Kontobewegungen getaetigt werden koennen. Die Nazis haben die Medien fuer sich zu nutzen verstanden. Aber ansonsten ist alles beim alten wie es 1942 wirklich war. Deutschland ist im Krieg gegen Russland und Bombenangriffe auf Deutschland haben angefangen. Es gibt eine Mischung aus historischen Figuren wie Himmler und fiktiven Personen.

      Hmm. Auf der einen Seite sehr interessant, aber auf der anderen Seite unwahrscheinlich, dass eine solche technologische Revolution nicht auch andere Auswirkungen hatte. Z.B. wuerde das nicht auch das Militaet voellig veraendern?

      Ich weiss noch nicht, warum der Autor diese Geschichte in den 2. Weltkrieg verlegt hat und nicht heutzutage hat spielen lassen.

      Ich finde den Schreibstil ein bisschen gewoehnungsbeduerfdig. Ich mochte den Schreibstil im Jesus-Video aber hier musste ich mehrer Saetze mehrfach lesen. Ich weiss noch nicht, ob das ueberzeugend war. Wahrscheinlich eher nicht.
    • Cherusker schrieb:

      Hmm. Auf der einen Seite sehr interessant, aber auf der anderen Seite unwahrscheinlich, dass eine solche technologische Revolution nicht auch andere Auswirkungen hatte. Z.B. wuerde das nicht auch das Militaer voellig veraendern?
      Nicht nur das, sage ich doch!
      Überall sonst sind die Figuren auf dem Stand 1942 stehengeblieben, aber die digitale Revolution hat stattgefunden. :muhaha:
      Würde es sich um ausgewiesene Fantasy handeln, wäre es etwas anderes, aber sich eine Welt so stricken wie hier - nix für mich!
      Und ausgerechnet NSA als Titel... :augenroll:
    • Cherusker schrieb:

      Ich weiss noch nicht, warum der Autor diese Geschichte in den 2. Weltkrieg verlegt hat und nicht heutzutage hat spielen lassen.

      Ich hätte da schon eine Idee ... :hinterhaeltig: Money, Money, Money - Die NS-Zeit verkauft sich immer noch ganz gut.

      Früher habe ich Eschbach sehr gerne gelesen, vor allem seine Anfänge ("Die Haarteppichknüpfer", "Solarstation", "Kelwitts Stern"). Das "Jesus-Video" fand ich ausgezeichnet - bei Eschbach sprang bei mir immer sofort das Kopfkino an und hörte gar nicht mehr auf. "Eine Billion Dollar" fand ich auch noch klasse.

      Spätestens mit "Der Nobelpreis" hat er es sich aber bei mir komlett verscherzt. Eine Zumutung von einem Buch, wirklich unterirdisch. Irgendwo in der Mitte des Buchs ging ihm das Konzept flöten, und mit einem lapidaren "Sie werden jetzt sicher sauer auf mich sein, lieber Leser, aber eigentlich war alles ganz anders" (so oder ähnlich, den genauen Wortlaut weiß ich nicht mehr), hat der Ich-Erzähler dann alles über den Haufen geworfen, was man hunderte Seiten als Leser vorgesetzt bekommen hatte. Das war wirklich das einzige Mal, dass ich ein Buch in die Papiertonne gefeuert habe. Eine echte Unverschämtheit, so einen unausgegorenen Sch... teuer zu verkaufen.
      Seitdem stehe ich Eschbach sehr skeptisch gegenüber, und ohne persönliche Tipps lese ich da erstmal nichts mehr.
      Eins und eins ist zwei -- von London bis Shanghai!

    • gruenspatz schrieb:

      Cherusker schrieb:

      Ich weiss noch nicht, warum der Autor diese Geschichte in den 2. Weltkrieg verlegt hat und nicht heutzutage hat spielen lassen.
      Ich hätte da schon eine Idee ... :hinterhaeltig: Money, Money, Money - Die NS-Zeit verkauft sich immer noch ganz gut.

      Man kann es sich so natürlich vor allem auch leichter machen und im Ungefähren bleiben, weil alles durch diesen Transfer gebrochen wird, wohingegen man bei einer echten USA anno 2018 viel tiefer und faktenbasierter in die Materie einsteigen müsste, als Autor.

      Und gerade das wäre ja der Reiz einer solchen Geschichte, denn die allumfassende Überwachung ist ja in erster Linie schockierend und verstörend, weil sie von Staaten mit rechtsstaatlich-demokratischer Verfassung praktiziert wird, die damit an den Grundfesten ihrer eigenen Ideale rütteln.

      Dass Schurkenstaaten sich dieser Praxis bedienen, ist dagegen eher ein alter Hut, siehe nicht zuletzt Stasi. Da mag man Spannungsliteratur drauf aufbauen können, aber einen intellektuellen Mehrwert sehe ich da eigentlich nicht.

      Und hier scheint das dann auch noch ziemlich schräg umgesetzt worden zu sein. Internetzeitalter anno 1942, aber ansonsten bleibt alles beim Alten?! Und was kommt als nächstes - ein Steinzeit-Saga mit elektrischem Licht?! :D
    • Auch wenn ich jetzt vielleicht Schläge bekomme ... ich verstehe diese ganze Aufregung nicht. :schulter:

      Geister, Werwölfe, Zombies und Vampire auf der Bohrinsel oder beim Hundefrisör sind kein Problem,
      diese fiktive Geschichte aber schon?


      Ich finde die Story eigentlich schon ganz interessant und habe das Hörbuch auch gleich mal auf meinen Merkzettel gesetzt.

      Hier bei Audible ist mal eine Hörprobe.


      Gruß, Frank
      Wo Leidenschaft ist, da ist auch Hoffnung.
    • Frank schrieb:



      Geister, Werwölfe, Zombies und Vampire auf der Bohrinsel oder beim Hundefrisör sind kein Problem,
      diese fiktive Geschichte aber schon?

      Wer regt sich denn auf? :schulter: :zwinker:

      Aber mal abgesehen davon, dass ich die Groschengrusel-Zombies genauso wenig mag, geht es ja auch um den Rahmen, in den die jeweilige Idee eingebettet ist. Bei Dracula etwa wurde das Vampirthema sehr schlüssig in die Handlung eingearbeitet. Es ist dann halt die Prämisse der Geschichte, dass es da so etwas wie einen Vampir gibt, der aus den Tiefen der Karpaten in die Zivilisation einfällt. Ansonsten folgt der Rest der geschilderten Welt den Gesetzmäßigkeiten, die uns vertraut sind.

      Hier dagegen scheint man uns verklickern zu wollen, dass die digitale Revolution bereits zur Zeit des Ersten Weltkriegs stattgefunden haben soll und zur Zeit des Zweiten dann allumfassende Überwachung, während alles andere beim alten bleibt - so als hätte so etwas wie die digitale Revolution nicht auch Auswirkungen auf alle anderen Lebensbereiche gehabt. Das erscheint mir als Prämisse schon sehr krude und klingt für mich im Ersteindruck nicht nach einem schlüssigen Konzept, sondern eher nach - sorry! - Blödsinn.

      Aber es ist eben nur ein Ersteindruck. Und der kann immer auch trügen. Vielleicht weiß Eschbach diese Idee ja brillant umzusetzen, ohne dass Logikbrüche entstehen. (Dann dürfte er aber wohl wirklich ein Kandidat für den Nobelpreis sein. :zwinker: )

      Auf jeden Fall möchte ich niemandem die Vorfreude nehmen.
      Wenn Euch der Plot Appetit macht: von Herzen viel Spaß!

      Dass er mir keinen macht, sollte Euch jedoch nicht die Lust daran nehmen. :)
    • Alles gut. ;)
      Die Geschmäcker sind ja zum Glück verschieden.

      Wie gesagt, ich finde das Szenario durchaus interessant.
      Wie die Umsetzung im Roman dann ist steht natürlich auf einem anderen Blatt.


      @gruenspatz Merkzettel und dann auch tatsächlich kaufen sind natürlich immer zwei paar Schuhe.
      Das alte Zeit(Problem). ;)

      Gruß, Frank
      Wo Leidenschaft ist, da ist auch Hoffnung.
    • Ich würde jedem erstmal empfehlen zumindest die kostenlose Leseprobe zu lesen. So schlimm war das gar nicht mit der Zeitverschiebug der digitalen Revolution. Insgesamt ein interessantes Gedankenexperiment. Das hat mich nicht so sehr abgeschreckt als die doch eher komplizierte Schreibweise. Da hat der Autor wohl versucht sehr kompakt zu schreiben und so viel Information wie möglich in einen Satz zu packen. Ich denke man kann das nur beurteilen wenn man das Buch wirklich gelesen hat. Der Kontrast ist auch nicht so gravierend wie hier befürchtet. Da fährt jetzt hier keiner in einem Pferdewagen und holt sein Handy raus. Ich würde allen empfehlen mal die Leseprobe zu lesen. Ich würde mich nicht wundern wenn diese Geschichte mal von einem Radiosender als Hörspiel kommt, gerade wegen dem hochaktuellen Thema NSA und Bürgerüberwachung.