Professor van Dusen - Die Neuen Fälle - Meine Serienbesprechung

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    • Professor van Dusen - Die Neuen Fälle - Meine Serienbesprechung

      Professor van Dusen im Spukhaus (Professor van Dusen - Die neuen Fälle 1)



      Ich habe aufgrund einiger guter Meinung (vor allem von @GrimReaper und dann auch @pops und Martin im Ohrcast mir mal die erste Folge angehört und möchte meine Meinung dieser Folge hier kundtun. Ich habe mir inzwischen alle 15 Folgen über Audible als Download gekauft und werde hier alle Folgen durchsprechen.

      Die Serie wird von Allscore produziert. Hier ist der Link mit Hintergrundinfos. allscore.de/hoerspiele/professor-van-dusen

      Ein wichtiger Aspekt vorab. Ich bin mir zwar der Originalserie bewusst, habe auch schon mal reingehört, aber ich kenne die alten Folgen nicht. Sowohl die Personen der Geschichte als auch die Sprecher sind in meinem Kopf noch nicht mit der Originalserie besetzt. Deshalb ist meine Bewertung komplett frei von irgendwelchen Vergleichen mit der legendären Originalserie, was ich positiv sehe, da es bei einer Neuauflage eines Stoffes nicht darauf ankommt, wie sehr man der Originalserie ähnelt, sondern wie gut die neue Serie heutzutage unterhalten kann. Und darauf fokussiere ich mich komplett. Es ist mir egal und ich kann auch gar nicht bewerten, in wie weit sich diese Serie wie die Originalserie anfühlt und wie weit die neuen Sprecher sich wie die alten Sprecher anhoeren.

      Ich habe die erste Folge heute beim Palmen-Umtopfen gehört. Und zwar gleich dreimal hintereinander. :D

      STORY
      Hutchinson Hatch fragt seinen Freund Professor Dr. Dr. Dr van Dusen um Hilfe mit einem Spukhaus. Der gibt ihm erstmal eine Lektion, dass Spuk und Geister alles Humbug sind und alles eine wissenschaftliche Ursache hat. Es ist auch witzig (und man kommt darauf später nochmal zurück), dass van Dusen dem guten Hatch ins Gesicht sagt, dass er van Dusen dabei haben will, da er Angst hätte. Dann springt er zeitlich zurück und Hutch erklärt uns, wie es zu dieser Diskussion überhaupt gekommen ist, als er mit seiner neuen Frau (die er aus ermittlungstechnischen Gruenden geheiratet hat), ueber ihren Cousin spricht und dann erfahren muss, dass er kuerzlich verstorben ist und sie nun nicht nur das Geld sondern auch ein Haus erbt. Und da van Dusen ja abgesagt haben, machen sich die beiden auf den Weg zu dem Haus. Dort erfahren sie von dem Anwalt, dass der Cousin ertrunken ist, was sehr komisch ist, da er frueher Wasser gemieden hat. Der Anwalt verweist sie dann an eine ältere Frau, die Schwester eines beruehmten Sohnes der Stadt, die den beiden eine alte Geschichte erzählt, die nicht nur super gruselig und romantisch ist, sondern auch noch einen Fluch, einen Geist und Piraten beinhaltet (und zwar Davy Jones, dem Piraten aus Piraten der Karibik). Und zwar wurde der gute Jones, als er seine Geliebte mit auf sein Schiff nehmen will und abhauen will, aufgelauert und er wird hingerichtet, aber nicht ohne vorher einen Fluch auszusprechen, dass Personen durchs Wasser sterben werden. Kurz danach stirbt eine zweite Person, wieder auf dem Land ertrunken. Dann gibt es eine super gruselige Situation im Spukhaus, die mich an ??? Gespensterschloss erinnert hat. Hutch und seine Frau hören einen Geist und fliehen aus dem Spukhaus. Als van Dusen davon hört, macht er sich nun doch auf, diese Situation zu lösen (damit Hutch ihn endlich mit der Geistergeschichten in Ruhe lässt und er sich weiter seiner Forschung widmen kann). Nun nimmt die Geschichte noch mehr Fahrt auf. Gibt es denn nun hier einen Geist? Oder hat van Dusen recht?

      SPRECHER
      Die Sprecher haben mir durch die Bank sehr gut gefallen. Wie gesagt, ich mache keinerlei Vergleiche zu den alten Stimmen. Losgeloest von der alten Serie, sind die Sprecher von Hutch (Nicolai Tegeler) und van Dusen (Bernd Vollbrecht) perfekt gewählt. Wie gesaht kenne ich die alten Hoerspiele nicht, aber so stelle ich mir van Dusen und Hutch vor. Van Dusen ist sehr schön arrogant und besserwissend, und immer gebildet. Ich liebe es, wie er immer wieder lateinische Zitate hineinwirft. Das finde ich sehr erfrischend. Und auch wie er Worte betont um seine Erklaerungen noch zu betonen. Hutch ist schön leidenschaftlich und der perfekte Side-Kick. Er ist auch nicht dumm (was leider oft mit Watson gemacht wird). Van Dusen und Hutch ähneln Sherlock Holmes und Watson sehr. Dass man dann auch noch Christian Rode und Peter Groeger als Doktor und Polizist mit hineinbringt, ist ein genialer Kniff, nicht nur, da van Dusen und Hutch sich so Sherlock und Watson ähneln, sondern ich hatte sogar das Gefühl, als wollte man van Dusen hier sogar noch über Sherlock stellen, schließlich kommen Dr. Dimsdale (Rode) und van Dusen zu komplett unterschiedlichen Schlüssen über die Todesursache und … van Dusen ist natürlich richtig. Die Gespraechsdynamik ist wunderbar. Das fühlt sich so an, als wenn die Sprecher zusammen aufgenommen worden wären (sind sie wahrscheinlich nicht, hört sich aber so an). Das zeigt, wie gut die Sprechern hier mit vollem Einsatz spielen was zum Beispiel in der Gruselszene sehr gut rüberkommt.

      Hier sind die Hauptsprecher und mir diese Sprechergruppe sehr viel Spaß gemacht. Das Casting passt und die unterschiedlichen Eigenschaften werden sehr gut herübergebracht.

      Professor van Dusen: Bernd Vollbrecht
      Hutchinson Hatch: Nicolai Tegeler
      Penelope ”Penny“ De Witt: Vera Bunk
      Emily Addams: Luise Lunow
      Charles Hardin Truelove: Lothar Blumhagen
      Elmer Peabody: Peter Groeger
      Dr. Edwyn Dimsdale: Christian Rode
      Bill Coleman: Lutz Harder
      Randolph Chester Addams: Werner Ziebig

      DREHBUCH
      Die Geschichte hat so viele Elemente, die das Ganze zu einem guten Hörspiel macht. Sie hat Krimi-Elemente, sie hat Romantik, sie hat Humor, sie hat Grusel, sie hat ein Geist, einen Fluch, einen Piraten. Sie hat mit van Dusen und Hutch auch ein Duo, dass sehr an Sherlock Holmes und Dr. Watson erinnert, was ja ein bewährtes System ist. Desweiteren hat das Hörspiel sogar eine aktuellen Bezug
      Spoiler anzeigen
      (billige illegal eingewanderte Arbeitskraefte).


      Außerdem spielt man hier mit verschiedenen Erzaehlebenen. Hutch mit van Dusen. Dann Rueckblick mit Penny. Dann die Reise mit Penny zum Haus. Dann wieder Rueckblicke auf die Legende, usw. Da wird sehr schoen mit Erzaehlebenen gespielt, und trotzdem bleibt es einfach, alles zu verstehen. Das hat mir als Hoerer sehr gut gefallen.

      Mit gefällt es auch gut, wie man hier alte Wertesysteme in das Hörspiel übertragen hat. Wie sehr sich Hutch erstaunt, dass van Dusen seiner Frau sein Auto zum fahren anvertraut, ist schon witzig. Das hört sich schon antiquiert an, aber ist geschichtlich schon korrekt und passt hier super herein.

      Die Geschichte hätte auch ohne Probleme in Titanias Gruselkabinett oder in einer Sherlock Holmes Reihe erscheinen können. Das hätte auch gepasst.

      Die Gruselelemente (vor allem in Track 5, wo der Geist auftaucht), sind perfekt stimmig gemacht. Der Rückblick auf die Legende in Track 4 ist auch perfekt und romantisch. Und van Dusen's Erklaerungen habe ich gebannt gelauscht.

      Ich finde auch gut, wie Hutch uns durch das Hörspiel leitet. Das ist perfekt gemacht und ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass die Handlung mich als Hörer im Graben liegen gelassen hat. Im Gegenteil, fühlte ich mich wie in dem ersten Wagen in einer Achterbahn.

      Grosses Kompliment an das Drehbuch. Die Geschichte ist wunderbar und hat so viele Elemente und Querverweise. Z.B. finde ich es genial, wie Hutch hier hin und hergerissen ist, zwischen Bewunderung von van Dusen und dann Zweifel und Eigenstaendigkeit. Im Gespräch mit van Dusen sagt er, dass er etwas gruseliges gesehen hat. Aber wenn er mit anderen über Geister spricht, kopiert er im Prinzip van Dusen, dass es nichts gruseliges gibt. Das kommentiert sogar Penny so. Das fand ich genial gemacht. Dieses Hörspiel hat sehr viele dieser Querverweise, in denen etwas aufgegriffen wird, was vorher gesagt wurde, auch wenn es nur kleine Kommentare sind, z.B. der Hinweis auf Heidelbeerwein, der am Ende nochmal vorkommt. Dieses Querverweise reichern die Geschichte sehr schön an und machen das mehrfach hören immer wieder eine Freude.

      Die Sprueche von van Dusen machen auch Spass, wie z.B. als Hutch van Dusen fragt, ob er nun akzeptiert, dass es spukt. Van Dusen entgegnet: "Nur weil hier offensichtlich mehrere irren, hat der Irrtum ansich immer noch keine Berechtigung." LOL.

      Das einzige was mir ein bisschen komisch vorkam, ist, dass Penny Hutch "HH" nennt. Das hört sich ein bisschen komisch an. Weiss nicht. Aber daran kann ich wohl gewöhnen.

      Das Hörspiel ist 75 Minuten lang und es wirkt für mich mit der Tiefe der Geschichte wie einer der 4 langen Sherlock Holmes Romane. Die Dramatik, die Spannungskurve ist ähnlich.

      Das Cover ist auch schön mit kontrastreichen Rot-Schwarz Tönen, obwohl ich nur das Audible Download habe, aber auch dort gibt es das Cover zu sehen. Einzig die Sprecherliste habe ich beim Download nicht. Das ist schade. Aber die habe ich hier im Forum gefunden.

      MUSIK/SOUND
      Die Musik und Soundeffekte unterstützen die Geschichte sehr gut. Da gibt es fröhliche Musik, Gruselstimmung, Romantik, Aktion. Ich mag auch dass man eigentlich fast immer Hintergrundgeraeusche hört (z.B. das Meer).

      ABSCHLIEßENDE MEINUNG:
      Hier gibt es für mich nichts auszusetzen. Dieses Hörspiel macht einfach Spaß, ist trotz 75 Minuten kurzweilig, da die Geschichte so viel Handlung voll unterstützt das insgesamt lässt mich dieses Hörspiel völlig begeistert zurück. Ich hatte hier gelesen, dass die Serie durchschnittlich startet und dann besser wird. Wenn diese hervorragende Folge noch von weiteren Folgen getoppt wird, dann werde ich noch viel Spaß mit den weiteren Folgen haben. Ich bin mit dieser Folge sofort ein Fan dieser Serie geworden. Und nach dreimaligen Hoeren macht die Folge immer noch Spaß (beim schreiben dieser Worte höre ich es es übrigens schon zum vierten mal :D ).

      Ich habe mir inzwischen alle (bisher 15) Folgen über Audible als Download gekauft und freue mich auf Folge 2. Ich hoffe, dass dieses Niveau gehalten werden kann. Diese geniale Gruselfolge wird schwer zu toppen sein.

      Ich bin begeistert. Fans von Sherlock Holmes, dem Titania Gruselkabinett können bei dieser Folge zugreifen. Ich werde mir diese Folge noch oft anhören.

      10/10. :st: :st: :st: :st: :st: :st: :st: :st: :st: :st:
    • Respekt! Danke für Deine Meinung und schön, dass es Dir so gut gefallen hat! Vielleicht höre ich wieder einmal hinein, ich habe es als etwas zäh und in die Länge gezogen empfunden. Mir hatte damals die „Leichtigkeit“ und der „Esprit“ der früheren Folgen gefehlt. Warum hast Du nicht mit dem „Original“ begonnen zu hören?
    • Auf deine Serienbesprechung bin ich sehr gespannt, @Cherusker.

      Habe vor kurzem auch angefangen van Dusen zu hören und bin komischerweise auch bei den neuen Fällen hängen geblieben. Hatte zuerst eine Folge aus der originalen Serie gehört und dann den letzten Teil der neuen Fälle. Fand hier bei den neuen Fällen auch die Sprecher in meinen Ohren stimmiger besetzt. Zum Vergleich habe ich mir gestern dann mal "van Dusens erster Fall" angehört und wurde in meiner Meinung nochmal bestätigt.

      Da mich aber auch die Fälle aus der Originalserie interessieren, werde ich sie mir wohl auch noch irgendwann trotzdem anhören. Aber werde mich erstmal auch durch die neuen Fälle hören.

      :moin2:
    • Ich finde es sehr interessant, die Meinungen von Leuten zu lesen, die nicht an die 1000 Stunden Van Dusen auf dem Buckel haben (Alleine "Rotes Blut und weißer Käse" dürfte ich in den 1980er, 1990er und 2000er Jahre bestimmt über 30 mal gehört haben). Natürlich ich für Euch der Zugang ein ganz anderer. Die Serie ist mit viel Mühe auf die Van-Dusen-Fans zugeschnitten, die Macher geben sich enorm Mühe, den Geist, den Charme und den Zungenschlag einzufangen. Und das gelingt vortrefflich, auch wenn es für Euch natürlich egal ist. Aber Ihr könnt ruhig im Kopf behalten, dass das nicht irgendeine olle Kamelle aus dem vorigen Jahrtausend war, sondern ein Straßenfeger mit einer riesigen Fangemeinde.

      Cherusker schrieb:

      MUSIK/SOUND
      Die Musik und Soundeffekte unterstützen die Geschichte sehr gut. Da gibt es fröhliche Musik, Gruselstimmung, Romantik, Aktion. Ich mag auch dass man eigentlich fast immer Hintergrundgeraeusche hört (z.B. das Meer).
      Auch hier großer Aufwand um gegen das Original nicht abzustinken. Von Folge zu Folge war ich mehr begeistert, wie man mit einem speziell auf das Thema zugeschneiderten Soundtrack den passenden Rahmen schafft.

      Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt, was Cherusker zu Folge 3 sagt, die für mich das Freundsche Sprengen der Ketten markiert hat.

      Und für die Macher ist das sicherlich auch eine schöne Bestätigung, die ganzen "Alten" geben der Serie ihr Placet (auch wenn sie alle im Vorfeld gesagt haben, das klappt nicht, kennen wir schon, haben andere schon probiert, sind kläglich gescheitert, der Prof ist zu groß für ein kleines Hörspiellabel). Und dann kommen sogar noch Neuhörer dazu und sind auch begeistert, das ist doch wirklich toll.

      Es zeigt, was möglich ist, wenn man sich traut und höchste Ansprüche an sich selbst stellt.
      "The period of the Daddschals dominion is generally set at forty days, the first day being like a year, the second like a month, the third like a week, and the remainder “like your days,” that is, days of normal duration (Kašmīrī, p. 112)"
    • Ich freue mich sehr über den lobenswerten Ansatz, die "Neuen Fälle" unseres hoch geschätzten Professors Dr. Dr. Dr. Augustus van Dusen hier zu besprechen. Sofern ich Zeit finde, schaue ich hier gerne immer wieder mal vorbei.
      Zu Folge 1 kann ich sagen, dass es für mich eine große Ehre war, ein bisher unveröffentlichtes Treatment von Michael Koser zu erhalten, um daraus ein Hörspielskript zu machen. Für mich war das Thema "Van Dusen" damals noch Neuland. Ich habe mich in die alten Folgen reingehört und habe versucht, so viel wie möglich von ihrem Charme einzufangen. Aber eben auch nur so viel wie nötig, damit es nicht wie eine Kopie wirkt. Denn wir waren ja damals und auch heute in der Situation, uns von den Originalen ein wenig abzusetzen, allein schon durch die Verpflichtung der beiden "neuen" Hauptsprecher. Inwieweit allen Beteiligten das gelungen ist, ist eine Sache, die wohl nur die Hörerinnen und Hörer beurteilen können. Jede neue Van-Dusen-Folge ist jedenfalls eine Herausforderung, die ich immer wieder gerne annehme. Und ich freue mich, wenn es da draußen Leute gibt, denen es gefällt.
      Ich möchte keinem Club angehören, der Leute wie mich als Mitglieder nimmt. (Groucho Marx)
    • "Die neuen Fälle" sind wirklich gut und hörenswert! Sowohl, was die Skripte angeht als auch die Sprecher und die Produktion! Cover gefallen mir ebenfalls.
      Kenne allerdings leider nicht alle Folgen.
      Werden für mich nur noch von der "Urserie" übertroffen, daran wird sich wohl auch nie mehr was ändern.
      Koser, Bauschulte, Herm, Clute - da stimmte damals einfach alles!! Und tut es bis heute!
    • @Agatha: Ja, damals hat wirklich alles zusammengepasst. Der Vorteil für die Herren damals ist aus meiner Sicht, dass sie noch etwas Neues schaffen konnten. Das ist jetzt, mehr als 30 Jahre später, nicht mehr so gegeben. Es ist quasi alles schon mal da gewesen. Aber wir lassen uns davon nicht entmutigen. ;)

      @Markus G. : Ja, ich bin als Autor von Anfang an mit dabei gewesen und habe durchgehend Folgen beigesteuert.
      Ich möchte keinem Club angehören, der Leute wie mich als Mitglieder nimmt. (Groucho Marx)
    • Respekt! Für mich waren die letzten Folgen wirklich gelungen. Originell und kurzweilig und den „Ton“ des Originals sehr gut getroffen. Das hat für mich am Anfang noch nicht 100% gepasst, weil manches für mich zu lange „ausgetreten“ wurde.
    • Markus G. schrieb:

      Ich muss gestehen, mir gefallen erst die späteren „neuen Folgen“.
      Meine Favoriten sind auch in den etwas höheren Zahlen, muss ich sagen. so ab der Folge 5.
      Von den früheren haben wir allerdings auch nur "Spukhaus" und "Reitet das trojanische Pferd".
      Am liebsten mag ich bisher "Feuerwerk", "Katze im Sack" und "Höhle des Löwen". "Setzt auf Mord" und "Schlägt sich selbst" sind ebenfalls gut.
      Für mich gab es noch keinen einzigen "Durchhänger" zumindest nicht unter den Folgen, die ich kenne.
      Bernd Vollbrecht und Nicolai Tegeler sind aber auch wirklich passend für die beiden Hauptfiguren ausgesucht.
      Macht richtig Spaß, ihnen zuzuhören!
    • Ihr mögt mich für bekloppt halten, aber ich kann bisher mit "Der Denkmaschine" so gar nix anfangen.
      Ich habe bisher 4 oder 5 Folgen gehört, darunter "Das flammende Phantom" & "Der schwarze Tod" aus der Sherlock Holmes & Co Serie und "Das sicherste Gefängnis der Welt" & "Van Dusens erster Fall" aus der Originalserie. Alle fand ich unglaublich träge und unspannend und bin jeweils nach zirka einer halben Std. eingeschlafen, wonach ich keine Lust mehr hatte weiter zu hören.
      Ich liebe die "Jonas, der letzte Detektiv" Serie von Michael Koser, weshalb ich diese Serie auch ausprobiert habe, aber ich hatte immer das Gefühl, dass es die Story keine Rolle spielt und es "nur" um die Dialoge geht.
      Welche Folge würdet ihr mir empfehlen, wo ein Fall mal wirklich Spannend ist?
    • Marco schrieb:

      Ich habe bisher 4 oder 5 Folgen gehört, darunter "Das flammende Phantom" & "Der schwarze Tod" aus der Sherlock Holmes & Co Serie und "Das sicherste Gefängnis der Welt" & "Van Dusens erster Fall" aus der Originalserie.
      Mit Folgen aus "Sherlock Holmes und Co." wirst Du hier nur Augenrollen bei Van-Dusen-Fans ernten, trauriges Thema, aber gehört glücklicherweise eh nicht hier rein. Das kommt dabei rum, wenn unpassende Autoren und unpassende Sprecher auf eine wenig ambitionierte Produktion treffen nach dem Motto "Alleine mit dem Namen Van Dusen wird es eh gehört". Was ja auch stimmt.

      Agatha schrieb:

      Für mich gab es noch keinen einzigen "Durchhänger" zumindest nicht unter den Folgen, die ich kenne.
      Ich habe schon mit einer Folge ziemliche Probleme (die ist prompt auch noch von Marc Freund :D), aber dazu dann mehr, wenn der Threaderöffner bei dieser angekommen ist :)

      Marco schrieb:

      Welche Folge würdet ihr mir empfehlen, wo ein Fall mal wirklich Spannend ist?
      Uh, da tu ich mich sehr schwer, exakt eine rauszupicken. Probier halt mal Im letzten Moment PvD oder das Totenschiff.
      "The period of the Daddschals dominion is generally set at forty days, the first day being like a year, the second like a month, the third like a week, and the remainder “like your days,” that is, days of normal duration (Kašmīrī, p. 112)"
    • GrimReaper schrieb:

      Ich habe schon mit einer Folge ziemliche Probleme (die ist prompt auch noch von Marc Freund :D), aber dazu dann mehr, wenn der Threaderöffner bei dieser angekommen ist
      Will ich gern glauben, ich habe ja auch geschrieben, ich kenne längst nicht alle. Gut möglich, dass ich bei den Käufen immer Glück hatte, aber ich habe gerade bei dieser Serie auch eigentlich immer erst nach diversen positiven Meinungsäußerungen zugeschlagen.
      Kann mich z.B. erinnern, dass gerade "Fährt Achterbahn" doch eher durchfiel, da lasse ich auch die Finger von. Möglich, dass Du auf diese Folge anspielst, denn die ist ja von Marc Freund.
      Beim Nur-Streamen, wo man reinhören und es dann sein lassen kann, sieht das für die Nutzer natürlich ganz anders aus. :pfeifen:

      Wirklich spannende Fälle?
      Naja, wir sind hier bei van Dusen, die Geschichten sind eher originell, bisschen bizarr, witzig auch oft, aber wirklich spannend würde ich keinen der Fälle nennen, die ich so kenne.
      Und man weiß immer, ihm, Hatch und Det. Caruso passiert (mit Ausnahmen) nicht viel. Ziemlich zur Sache ging es noch bei "...setzt auf Mord". :gruebel:
      Große Spannung erwarte ich persönlich aber bei PvD auch nicht. :schulter:

      Die Folgen mit ihm aus "Sherlock Holmes & Co." finde ich ohenhin eher schwach, die interessieren mich gar nicht mehr.
    • Und weiter gehts:

      Professor van Dusen reitet das trojanische Pferd (Professor van Dusen - Die neuen Fälle 2)


      Auf meiner Geschäftsreise von Dallas nach Boston habe ich die zweite van Dusen Folge im Flugzeug gehört (via Audible App auf meinem Kindle Fire 8 und meinen Bluetooth Noise-Cancelling Kopfhörern) und zwar gleich 3-mal und hier sind meine Eindrücke.

      Van Dusen und Hatch sind dabei ihren befreundeten Archäologen Hinkeldey zu besuchen, der gerade in Troja Ausgrabungen macht. Dabei gibt es zwischen dem Archäologen und van Dusen schon eine feurige Diskussion ob es das trojanische Pferd ueberhaupt gegeben hat. Hinkeldey lässt Hutch und van Dusen ein, den reichen Bankier Spiros Makropulos zu treffen, der der aktuelle Auftraggeber von Hinkeldey ist. Als sie ihn treffen entbrennt wieder eine Diskussion, da Makropulos unbedingt das trojanische Pferd finden will. Wir erfahren, dass eine Frau ihm ein Stück Holz verkauft und einen Plan. Der Plan soll von Schliemann selber stammen, kurz vor seinem Tod. Jedoch konnte Hinkeldey das Pferd an dem angegeben Ort nicht finden. Nachdem van Dusen arge Zweifel sät, wird Makropulos wütend und denkt, dass er von der Frau übers Ohr gehauen wurde. Also macht van Dusen und Hutch sich auf, um herauszufinden, worum es hierbei geht und der erste Schritt ist, das Holz zu analysieren und es startet eine aufregende Jagd, voller Verrat, Mord, Geschichte, Humor und orientalischer Atmosphäre.

      Sprecher
      Die Sprecher haben mir dieses Mal noch besser gefallen als bei der ersten Folge, vor allem, da sie die Akzente wunderbar rüber gebracht haben. Ich habe oft meine Bedenken, ob es sinnvoll ist, Akzente authentisch wirken zu lassen oder ob man sie einfach weglassen soll. Wenn man Akzente wirklich spielt, ist das ein Risiko, weil das ganz schnell nach hinten losgehen kann und albern wirken kann. In diesem Hörspiel hat das wunderbar geklappt. Es gibt hier Personen mit griechischen, türkischen und italienischen Akzenten und wie das gemacht wurde ist einfach perfekt. Vor allem Spiros Makropulos wird von Georg Tryphon wunderbar griechisch gespielt. Aber auch die anderen Akzente werden authentisch gespielt und das ging nicht in die Hose sondern war wunderbar und hat es geschafft, dass man sich noch mehr in den Orient transportiert fühlt. Hutch und van Dusen haben mir wiederum sehr gut gefallen. Ich mag die beiden einfach. Und auch diesmal sind Christian Rode und Peter Gröger wieder mit dabei. Das gibt dem Hörspiel noch etwas extra Würze. Ich war vor allem überrascht, wie authentisch der Akzent bei Christian Rode klingt. Das hatte ich nicht erwartet. Insgesamt ist eine Freude, diese Gruppe an Sprechern zusammen spielen zu hören. Die Sprecher sind auch sinnvoll gewaehlt, dass man die verschiedenen Personen leicht auseinander halten kann.

      Wolfram von Stauffenberg hört sich für mich übrigens wie der junge Douglas Welbat an. Als ich die Sprecherliste gelesen habe, war ich überrascht, dass dies nicht Douglas Welbat war.

      Professor van Dusen: Bernd Vollbrecht
      Hutchinson Hatch: Nicolai Tegeler
      Professor Hinkeldey: Jürgen Thormann
      Spiros Makropulos: Georg Tryphon
      Rosa Makropulos: Nicole Hannak
      Michalis Theodorakis: Lutz Harder
      Lucia Cozzolino: Sandrine Mittelstädt
      Dr. Kallimachos: Christian Rode
      Kassandra: Margrit Strassburger
      Leutnant Yilmaz: Peter Groeger
      Portier: Rolf Marnitz
      Dr. Gülen: Michael Pink
      Rita: Sandra Steinbach
      Claudia: Hildegard Meier
      Kisil Agha: Alexis Krüger
      Kaimakam der Sultansgarde: Wolfram von Stauffenberg
      Osman: Tino Kießling
      Kutscher: Jan Graewe
      u.a.

      Musik
      Die Musik ist wieder sehr stimmungsvoll und die Aufgabe ist in dieser Folge nicht nur die aktuelle Stimmung zu verstärken sondern auch den Hörer generell in den Orient zu versetzen und das schafft sie wunderbar.


      Geschichte
      Die Geschichte ist aufgebaut wie eine Hercule Poirot Geschichte von Agatha Christie und hat den Charm von Mord in Mesopotamien. Ich liebe Poriot Geschichten und ich meine das als großes Kompliment, da dieses nicht einfach ist, dieses glaubhaft zu konstruieren. Agatha Christie war eine Meisterin ihres Faches und diese Geschichte hier hätte auch mit Poirot und Hastings erzählt werden können. Die beiden sind zufällig auf Urlaub (und dann auch noch im Orient), dann werden sie in eine Situation hineingezogen, die immer mysteriöser wird, mehr und mehr Personen werden bekannt und dann passiert ein Selbstmord (oder Mord?). Die beiden ermitteln, wir bekommen jede Menge Anhaltspunkte und Indizien, mehr und mehr Verdächtige, es geht Schritt für Schritt voran mit den Ermittlungen und am Ende ruft van Dusen alle Verdächtige zusammen um dann vor allen Verdächtigen nach guter alter Hercule Poirot Manier den Mörder oder die Mörderin zu entlarven. Es gibt nicht viele gute Hercule Poirot Hörspiele, und ich möchte behaupten, dass dieses eine der besten Hörspiele dieser Art ist. Das vielleicht beste Poirot Hörspiel ist ein neuer van Dusen. :D

      Es geht in diesem Hörspiel von Szene zu Szene, und dieses voranschreiten wird logisch und nachvollziehbar begründet. Das ist schon so ähnlich wie in Folge 1. Da wird mit einer Person geredet und die gibt einen Hinweis auf etwas anderes, und das führt dann zur nächsten Szene mit anderen Personen an einem anderen Ort und das alles mit wunderschöner Musiküberleitung. Ich empfand, dass die verschiedenen Szenen mir erfolgreich Bilder in meinem Kopf gemalt haben und ich empfand die einzelnen Szenen als „memorable“. Sie bleiben einfach im Kopf, da sie so originell sind und so schön gespielt sind und auch beim dritten Hören machen sie immer noch Spaß. Dieses Hörspiel hat einen hohen Wiederhörwert.

      Am Ende kann ich nicht behaupten, dass ich Aufgrund der Indizien wusste, wer der Mörder ist. Aber dafür haben wir ja van Dusen.

      Wieder einmal hat es mir gefallen, wie das Drehbuch Aspekte immer wieder aufgreift. Das funktioniert. Z.B. möchte Hutch sich am Anfang eine Zigarre anzünden, aber van Dusen macht ihm Vorwürfe, dass das doch ungesund ist und er raucht dann nicht. Wenn dann später eine Frau sagt, dass sie eine Zigarre rauchen wollte, aber nicht durfte, greift Hutch dann als Erzähler ein und nennt sie „Leidensgenossin, dachte ich voller Anteilnahme“. Das macht Spaß und ich mag diese intelligenten Querverknüpfungen.

      Ich mag sehr, wie Hutch uns als Hörer direkt anspricht. Das zieht mich als Hörer tief in die Geschichte hinein. Das ist so ein Stilmittle, wie wenn man eine Rede hält und dann hin und wieder in das Publikum geht um deren Aufmerksamkeit wiederzuholen. Das gleicht passiert hier, wenn Hutch uns als Hörer direkt anspricht. Und zweimal sagt er auch, dass er was macht, was er uns später erklären wird. „Unterwegs liess ich die Droschke kurz an einem Postamt halten, wo ich etwas wichtiges zu erledigen hatte. Was, das werden sie zu gegebener Zeit erfahren.“ Das ist spannend und lässt uns rätseln, was er denn gemacht hat. Am Ende wird dann alles wie versprochen aufgeklärt. Sehr schöner Kniff des Drehbuchautors. Außerdem finde ich es schön, wie Hutch hier seine Emotionen mit hineinbringt: „Wie immer fragte mich hier niemand, aber da van Dusen es wollte, gingen wir …“. Das macht Hutch sympathisch, bringt Emotionen hinein und macht einfach Spaß.

      Ich mag auch, wie hier schön Personen überzeichnet werden. Hinkeldey empört sich hier, dass „ein deutscher Archäologe beherrscht sein Metier“. Das gibt Charm. Als deutscher Archäologe des deutschen Kaiserreichs denkt er sicherlich wirklich so. Dass er dann von van Dusen eines leichtfertigen Fehlers überführt wird, macht das Ganze noch besser und es macht halt immer Spaß, wenn man sieht, dass Personen voller Selbstüberschätzung seine Grenzen aufgezeigt werden.

      Insgesamt ist diese Geschichte mit 79 Minuten wieder recht lang. Aber die Geschichte hat auch sehr viele Aspekte. Wie schon bei der ersten Folge, bei der mich die Geschichte eher an einen der 4 langen Sherlock Holmes Romane erinnerte als an eine der Kurzgeschichten, hat mich diese Folge auch mehr an einen der Poirot Romane und nicht an eine Kurzgeschichte erinnert. Der Hauptaspekt ist die Komplexität. Hier gibt es viele Szenen, viele Personen, und ich mag das viel mehr als die Sherlock oder Poirot Kurzgeschichten, da dort oft nicht genug „Whodunit“ enthalten ist. Nicht so hier. Wie in einer der ausgezeichneten Poirot Geschichten wird hier glaubwürdig eine spannende, mitreißende Geschichte erzählte. Diese Folge ist lang aber ohne Längen. Ich finde es auch gut, dass man immer wieder von direkten Szenen zu Hutch als Erzähler hin und herspringt. Das gibt Dynamik und wirkt wie ein Magnet für unsere Ohren, die nicht von der Geschichte weg können.

      Es ist auch witzig wie es wieder einen Seitenhieb auf Sherlock gibt, und van Dusen dargestellt wird, dass er in dem Osmanischen Reich noch berühmter ist als Sherlock. :lach2:

      Ein Aspekt hat mich aber ein bisschen verwirrt. Van Dusen engagiert sich hier stark in Diskussionen um die Legende von Troja anzuzweifeln. Er zweifelt nicht nur daran, dass es das Pferd gegeben hat und ob es die Götter und Helden gegeben hat, sondern auch dass der Ort, den Schliemann zufällig gefunden hat, überhaupt Troja ist. Da hat er meines Erachtens ein bisschen über das Ziel hinausgeschossen, aber selbst van Dusen kann ja auch mal falsch liegen. Ob es das Pferd gab weiß man nicht. Damit liegt er wohl richtig. Aber Schliemanns Entdeckung von Troja wird von fast allen heutigen Historikern und Archäologen anerkannt. Er äußert sich auch abwertend über Schliemann, der ja kein ausgebildeter Archäologe ist. Das passt zwar zur Arroganz von van Dusen, dass er Akademiker schätzt, aber im Prinzip liegt er hier falsch, da Schliemann etwas Außergewöhnliches geleistet hat. Aber vielleicht spiegelt das auch die Zweifel der damaligen Akademiker zu der Zeit um 1904 wieder. Aus heutiger Sicht jedenfalls, hörte sich die Kritik an Schliemann und ob Troja wirklich Troja ist, geäußert von dem genialen und nie falsch liegenden van Dusen doch recht unpassend an. Das fand ich verwirrrend, aber auch die Denkmaschine kann mal irren, wenn er auch mit den anderen Aspekten richtig liegt.

      Am Ende ein ganz wichtige Punkt. Um mir zu gefallen, um bei mir einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen und um mich zum Wiederhören zu bewegen, muss mich ein Hörspiel emotional ansprechen, mich emotional erreichen und mich in das Hörspiel ziehen. Es gibt einige Hörspiele, die sind technisch perfekt aber schaffen es nicht, mich emotional zu erreichen. Dieses Hörspiel (wie schon die erste Folge) spielt sicherlich stark mit der intellektuellen Ebene (vor allem durch van Dusen) und schafft es trotzdem zusätzlich noch mich emotional zu erreichen und mich voll in dieses Hörspiel hineinzuziehen (vor allem durch Hutch). Ich denke, Hutch bringt die emotionale Verbindung während van Dusen die intellektuelle Verbindung herstellt. Eine geniale Mischung, die dieses Hörspiel deshalb auch so erfüllend fühlen lässt. Und das funktioniert bei Hutch und van Dusen in dieser Serie noch besser als bei Sherlock und Watson oder Poirot und Hastings, gerade durch die besondere Darstellungsweise und Spielweise von Hutch, welcher mir in dieser Folge noch mehr gefallen hat als in Folge 1.

      ABSCHLIEßENDE MEINUNG:
      Insgesamt hat mir diese zweite Folge wieder sehr gut gefallen. Diese Serie kann ich ohne Bedenken empfehlen. Diese Folge ist vor allem für Fans von Poirot ein Fest. So kann es gerne weitergehen. Auf nach Folge 3 …

      9.5 / 10 :st: :st: :st: :st: :st: :st: :st: :st: :st: :st3:
    • gruenspatz schrieb:

      Ich mag die neue Dusen-Reihe allerdings insgesamt auch sehr - mit allen neuen Autoren

      Da gebe ich dem Grünspätzele Recht.
      Leider fehlt aber den neuen Sprechern immer noch
      ein Quäntchen zu den berühmten Team Bauschulte / Herm. :zwinker:
      Die sind einfach Kult, und werden daher nicht zu toppen
      sein.
      ..
      Interplanar: Du hörst nicht zu, Du bist dabei! :applaus:
    • Schöne und sehr ausführliche Rezension, @Cherusker.
      Ich mag diese Folge auch gern, sie ist der zweite der "Neuen Fälle" gewesen, den ich gehört habe.
      Mir war (und ist ;) ) sie aber mit fast 80 Minuten etwas zu lang, ehrlich gesagt.
      Die Folgen sind ja alle nicht gerade kurz, ich würde sie mir häufiger etwas knapper und prägnanter wünschen.
      Ich denke, die "Kürze und Würze" der alten van Dusens ist mit ein Faktor, warum ich diese nach wie vor mehr schätze.
      Obwohl ich die neue Serie ja auch wirklich prima finde!!
      Hier habe ich mich besonders gefreut, dass man Georg Tryphon nach langer Zeit mal wieder ans Mikro geholt hat.
      Ich kenne ihn, wie so viele, ja noch in erster Linie von seiner langjährigen Synchro-Rolle als "Klinger" bei M*A*S*H her, dann gab es ein, zwei Mini-Einsätze bei DDF, ansonsten hat er wohl eher wenig gemacht hinsichtlich Hörspielen, zumindest in den letzten Jahren. (Oder ich kenne seine Einsätze nur alle nicht. :S )
      Im Nachwort zu "Im Harem sitzen heulend die Eunuchen" (alte Serie) kommt M. Koser auch kurz auf diese Folge hier zu sprechen, weil es ja wieder ein orientalisches Setting gäbe.
    • Professor van Dusen taut auf (Professor van Dusen - Die neuen Fälle 3)


      Und weiter geht es mit Folge 3, einer eisigen Angelegenheit.

      Inhalt:

      Die Mitarbeiter des Schlachthofes machen eine grausige Entdeckung: Im hauseigenen Eiskeller finden sie eine tiefgefrorene Leiche. Detective-Sergeant Caruso von der New Yorker Kriminalpolizei vermutet Selbstmord. Der eilig zu Rate gezogene Professor van Dusen allerdings stellt fest, dass der Mann keines natürlichen Todes gestorben ist. Darüber hinaus hat die Mafia ein erstaunliches Interesse an diesem Fall. Der Denkmaschine bleibt nicht viel Zeit, das Rätsel zu lösen, denn schon schlägt der Mörder ein weiteres Mal zu. Und wieder wurde jemand über Nacht eingefroren...

      Besprechung:

      Diese Folge fängt interessant an, in dem van Dusen und Hatch in einem Restaurant von La Mama (Chef einer dubiosen Mafiaorganisation) aus Dankbarkeit für ihre Hilfe zu selbst gekochten italienischen Essen eingeladen werden. Es hört sich für mich so an, als ob man hier Bezug auf einen der alten Fälle nimmt, aber das weiß ich nicht, da ich die alten Faelle nicht kenne. Dann bittet La Mamma van Dusen um Hilfe, da einer ihrer Mitarbeiter verschwunden ist. Van Dusen lehnt dankend ab. Aber nach ein paar weiteren Wochen wird die Person gefunden. Tot und in Eis eingefroren. Das regt nun das Interesse an und van Dusen und Hatch nehmen sich dem Fall an. Es ergibt sich eine reibende Situation mit Detective Sergeant Caruso, der wohl eine Erzfeindschaft mit Hatch hat. Das ist teilweise recht witzig wird meiner Meinung nach aber ein bisschen überzogen. Es werden wie in einem guten Whodunit mehrere Verdächtige aufgebaut und man kann schön miträtseln. Dann passiert ein weiterer Mord und die Lage wird noch brenzliger. Am Ende gibt es wieder eine Hercule Poirot typische Auflösung mit einer Szene, in der alle Verdächtigen in einem Raum sind und van Dusen die Geschichte aufklärt.

      Positiv sehe ich, dass das Verhaeltnis zwischen Hatch und van Dusen weiter geschärft wird. Van Dusen wird immer fieser und Hatch lernt immer mehr, mit den arroganten und fiesen Anfeindungen zu leben. Außerdem sind die Szenen mit La Mamma ausgezeichnet. Nicht nur ihr italienischer Akzent ist sehr gut (wie schon in den vorherigen Folgen die Akzente die van Dusen Geschichten sehr authentisch wirken lassen), sondern auch was sie sagt ist interessant. Van Dusen mag La Mamma hat aber moralische Bedenken wegen ihres Gewerbes. Dieses erzeugt eine interessante Stimmung. Auch die Geschichte mit den Leichen im Eis ist interessant aufgezogen.

      Negativ sehe ich, dass obwohl die Geschichte mit den Eisleichen sehr interessant angefangen hat, wurde die Geschichte dann im Laufe der Ermittlungen immer verworrener, unstrukturierter und auch nicht mehr so fesselnd und da hat die Geschichte mich teilweise verloren. In meiner Hinsicht lebt dieses Hoerspiel mehr von der Stimmung zwischen Hatch und van Dusen, und dem sehr interessanten Setting, aber die Geschichte selber und die Auflösung konnten mich aber leider nicht so ueberzeugen wie die beiden ersten Folgen. Insgesamt immer noch eine gute Produktion aber bei weitem nicht so gut wie die beiden ersten beiden Folgen, die mich absolut begeistert haben.

      Dem entgegen werden die beiden Hauptsprecher immer noch besser und ich liebe wie Hatch stöhnend den Hörer auffordert, van Dusen doch einfach zu ignorieren. Das ist super und erzeugt ein direktes Verhaeltnis vom Hoerer zu einem der Hauptfiguren und das zieht den Hörer in das Hörspiel hinein. Wunderbar gemacht. Außerdem sind die Konversationen sehr lustig. Mit seinen fiesen und abwertenden Sprüchen erinnert mich Van Dusen immer mehr an Russel Owen NYPDead. Und das meine ich positiv, da ich NYPDead und Russel als Person sehr interessant, vielschichtig und lustig finde. In einer der Konversationen sagt Hatch etwas wie: "Ich habe keine Ahnung" worauf van Dusen antwortet: "Das sollten sie sich auf eine Mütze sticken lassen". :lach2: :roll: Es ist wunderbar zu spueren, wie Hatch verzweifelt versucht van Dusens Achtung und Anerkennung zu bekommen. Und meine Lieblingsszene zwischen den beiden ist, als Hatch versucht zu kombinieren, dann sagt, dass er vielleicht nur grosse Phantasie hat und dann darlegt, was sich hier nun abgespielt hat. Und als er dann darlegt was passiert ist, und er dann van Dusen am Ende fragt, ob er das auch so sehe, antwortet van Dusen mit Elan: "Ja" und man freut sich schon fuer Hatch, dass er mal was richtig schlussgefolgert hat, aber dann fuegt van Dusen hinzu: "Ja ...... sie haben viel Phantasie. Nun lassen sie uns daran gehen, was wirklich geschehen ist. " :lach2: Oder so aehnlich. Das lockert das Hörspiel sehr schön auf.

      Ich bin auch sehr froh gewesen, endlich mal wieder Christian Brueckner zu hören, der mir seit Mein Freund Winnetou für ewig im Ohr ist. Das war sehr schön, ihn mal wieder zu hören. Insgesamt sind die Sprecher alle wieder sehr gut. Da wird sehr gute gespielt.

      Sprecher:

      Professor van Dusen: Bernd Vollbrecht
      Hutchinson Hatch: Nicolai Tegeler
      Joe Coffin: Christian Brückner
      Stanford Beatty: Horst Naumann
      „La Mamma“: Hildegard Meier
      Jeremiah Walford: Uwe Jellinek
      Norris Gilliett: Eckart Dux
      Louise Mulroy: Sandra Steinbach
      Det. Serg. Rigoletto Caruso: Gerald Paradies
      u.a.

      Regie: Gerd Naumann
      Buch: Marc Freund
      Komponist: Christian Bluthardt
      Sounddesign, Mischung & Master: Tom Steinbrecher

      Musik und SOundeffekte sind wieder sehr sinnvoll und stimmungsvoll eingesetzt.

      ZUSAMMENFASSUNG:
      Wieder ein guter Fall, aber obwohl der Fall am Anfang sehr interessant aufgezogen wurde, faellt die Orginalitaet der Geschichte im Laufe der Geschichte leider ab und somit hat mich die Ermittlung so ab der Mitte der Geschichte und auch die Auflösung nicht 100% überzeugen können. Das wirkte nach dem originellen Anfang dann doch leider recht austauschbar. Dieses ist immer noch ein gutes Hörspiel, und immer noch besser als 95% der anderen Hoerspielkrimis, aber gegenüber den beiden ersten wunderbaren van Dusen Folgen (deren Fall und Auflioesung mir noch lange im Kopf bleiben wird) fällt diese Folge jedoch leider ab mit einer eher normalen und austauschbaren Ermittlung und Auflösung. Man hat sich da mit den beiden ersten Folgen, die Messlatte sehr hoch gelegt und die konnte man mit dieser Folge nur knapp streifen. Auf der anderen Seite wird das Verhältnis zwischen Hatch und van Dusen noch interessanter und die Sprüche werden noch besser. Ich hoffe, dass die Ermittlungen in den nächsten Folgen wieder mehr Pep haben und die Originalität der Geschichte bis zum Ende gehalten werden kann wie in den vorherigen beiden Folgen Die Reihe stützt sich durch 2 Pfeiler (erstens das interessante Verhältnis von Hatch und van Dusen und zweitens der wunderbaren Geschichte und Ermittlung und Auflösung). Diese Folge konnte im ersten Aspekt gross Punkten aber am zweiten wurde gut angefangen aber nur durchschnittlich abgeschlossen. Auf geht es zu Folge 4.

      :st: :st: :st: :st: :st: :st: :st: :st3: :st2: :st2:
    • Weiter geht es mit Folge 4.


      Professor Van Dusen - Die neuen Fälle - 4 - Van Dusen jagt einen Schatten




      Inhalt:

      Der seltsame Tod des Psychiaters Dr. Montgomery Scott, der in einem von innen verschlossenen Hotelzimmer mitten in der Nacht in Flammen aufgeht, stellt die Polizei vor ein unlösbares Rätsel. Professor van Dusen ist davon überzeugt, es mit einem raffinierten Mord zu tun zu haben.
      Kurz vor seinem Ableben hatte Dr. Scott ihm anvertraut, telefonisch mit dem Tode bedroht worden zu sein – von dem berüchtigten Chicagoer Massenmörder Thomas Holmes.
      Scott war sich sicher, die Stimme erkannt zu haben. Allerdings wurde Holmes vor einigen Monaten hingerichtet.
      Ist der Wahnsinnige aus dem Jenseits zurückgekehrt, um Rache zu nehmen? Und wer steht dann noch auf seiner Todesliste?


      Sprecher:

      Professor van Dusen: Bernd Vollbrecht
      Hutchinson Hatch: Nicolai Tegeler
      Det. Serg. Rigoletto Caruso: Gerald Paradies
      Dr. Forbes: Tino Kießling
      Miss Elisabeth: Nicole Hannak
      Richter Strickland: Jürgen Thormann
      Hawkins: Helmut Krauss
      Dr. Scott:Christian Rode
      Butler Wallace: Alexis Krüger
      Hotelier: Peter Groeger
      Barkeeper: Tom Deininger
      Totengräber: Lutz Harder
      Holmes: Manfred Lehmann
      Officer: Thomas Petruo
      Der Hinkende: Peter Lührs
      Papagei: Juray Panczak
      u.a.

      Regie: Gerd Naumann
      Buch: Bodo Traber
      Komponist: Christian Bluthardt
      Sounddesign, Mischung & Master: Tom Steinbrecher

      Spieldauer: ca. 70 Minuten


      Quelle: allscore

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      Mein Eindruck:

      Diese Geschichte geht schön los mit einer lustigen Unterhaltung von Hatch mit van Dusen über den Umweg, den Hatch gewaehlt hat um zu einer Vorlesung zu fahren. Als van Dusen dann aufwacht, kommentiert er dies natürlich wieder voller Arroganz was einem wieder schön zum schmunzeln bringt. Nach der Vorlesung durch Dr. Scott, der von Christian Rode wunderbar gesprochen wird, erfahren wir, dass er mit dem Tode bedroht wurde ... und zwar von einer Stimme, die dem hingerichteten Mörder Thomas Holmes gehört. Er soll bei seiner Verurteilung allen Anklägern und Involvierten im Saal mit dem Tod gedroht haben. Dann wird Dr. Scott auch wirklich ermordet. Van Dusen nimmt die Ermittlungen auf. Dann passiert ein weiterer Mord und wir werden schön wieder wie bei einer Schnitzeljagd von Szene zu Szene geleitet. Wir kombinieren schön mit van Dusen mit und dann gibt es eine neue Spur, welche die beiden zu einer anderen Lokation bringt und dann gibt es einen Szenenwechsel. So geht es Schritt fuer Schritt Richtung Aufloesung des Falls.

      Hier geht es wieder schön lustig zu. Van Dusen ist ein fieses, arrogantes Genie und damit Hatch weit überlegen und das lässt er Hatch auch ganz direkt spüren, ohne irgendwelche Rücksichtnahme. Hatch mag van Dusen wohl direkt gar nicht, er ist aber von der Genialität angezogen und fasziniert. Dieses Verhältnis ist sehr interessant. Auch finde ich es schön, dass man am Ende wieder auf den Umweg zu sprechen kommt. Und ich finde, der Inhalt der Vorlesung von Dr. Scott ist auch Teil der Handlung. Diese Kreuzverbindungen mag ich bei dieser Serie sehr.

      Ich fand hier die Nebenrollen auch wieder bestens besetzt. Jürgen Thormann, und das Sherlock Duo Christian Rode und Peter Groeger sind wieder mit dabei und die machen ihre Rolle wieder sehr gut. Alle Sprecher sind sehr gut, da gibt es keinen Niveauabfall und alles ist perfekt inszeniert.

      Der Fall ist sehr interessant und er ließ mich sehr schön mitraten, z.B. bei dem Wiederhoreren der Aufnahme des Telefonanrufs kann man schön mithören, ob man etwas heraushört. Sehr schön gemacht. Ich mag dieses mitraten. Ich hatte die Person am Ende schon richtig geraten, wusste aber nicht warum. Die Auflösung ist wieder Van Dusen typisch sehr interessant und innovativ. Insgesamt wieder eine sehr starke Folge, die durch Originalität auftrumpft und durch perfekte Inszenierung zu fesseln vermag. Hier wird ein knallharter Mordfall mit lustigen Einschueben aufgelockert.. Das Ende war sehr schön, ergreifend und emotional und vor allem auch schlüssig mit den Hinweisen, die wir im Laufe des Hörspiels gehört haben. Das fand ich super. Man hat so ein "Ahh, deshalb war dies so" Erlebnisse. Ich habe die Geschichte auch sofort auf Anhieb verstanden. Bei Folge 3 hatte mich der Fall irgendwo so bei 2/3 des Hörspiels ein bisschen verloren. Das war hier in Folge 4 nicht der Fall und das ganze ist schön flüssig, logisch und wunderbar unterhaltsam gestrickt. Diese Folge hat alles, was ein gutes Hörspiel haben sollte.

      Spoiler anzeigen
      Die Auflösung hat auch eine sehr schöne zeitlose Aussagekraft. Versuch nicht irgendeinen Menschen in ein Muster zu pressen, in das sie nicht gehören (am besten gar nicht versuchen Pesonen in ein Muster zu pressen, sondern jeden so akzeptieren und lieben wie sie sind. Das war naemlich in dieser Folge der Fall und hat den krankhaften Wahn in der mordenden Person ausgelöst.

      Ich habe mich dann am Ende gefragt, aber warum wurde van Dusen dann ueberhaupt zu dem Fall gelockt, aber das wird auch sinnvoll und logisch erklaert


      Wieder eine wunderbare Folge die mit sehr gut unterhalten hat und die mir durch ihre Originalität lange im Gedächtnis bleiben wird.

      :st: :st: :st: :st: :st: :st: :st: :st: :st: :st2:
    • Cherusker schrieb:

      Es hört sich für mich so an, als ob man hier Bezug auf einen der alten Fälle nimmt, aber das weiß ich nicht, da ich die alten Faelle nicht kenne.
      So ist es, Folge 44, Van Dusen und der Mafia-Mord. Satte 30 Jahre liegen zwischen den beiden Hörspielen, auch La Mamma ist neu besetzt, Tilly Lauenstein verstarb bereits 2002. Trotzdem habe ich beim Ersthören von "...taut auf" gedacht "Ha, das ist ja die echte Mamma".

      Weiteres Bonmot am Rande, im alten Fall spielt Till "Sherlock" Hagen einen Mafiosi, bei den neuen ist ja bekanntlich Christian "Sherlock" Rode (noch) oft dabei. Gar nicht im Sinne des Professors, aber wenigstens nur Nebenfiguren :)

      Mit Folge 4 ließ das Gemecker über die Sprecher erstmals nach. Aber bis Vollbrecht und Tegeler endlich mal dezidiert gelobt werden, das dauert noch. Für mich persönlich war der "Schatten" der Gamechanger, seit dieser Folge mag ich die Neuen ganz genauso gerne wie die Alten. Mögen mich die Puristen für die Aussage an die Krokodile verfüttern, ich steh dazu.
      "The period of the Daddschals dominion is generally set at forty days, the first day being like a year, the second like a month, the third like a week, and the remainder “like your days,” that is, days of normal duration (Kašmīrī, p. 112)"