Die Definition "Hoerspiel fuer Erwachsene" ist sicherlich auch nicht konsistent. Ich sehe da 3 Hauptdefinitionen:
(1) Z.B. bei Larry Brent wurde damit beworben, dass dieses Hoerspiele fuer Erwachsene sind, was wohl nicht auf weitreichenden intellektuelle oder philosophierende Geschichte beruht, sondern auf den Horror, der dort vorkommt. Auch andere Hoerspiele, die eher fuer Erwachsene sind, sind dies wohl eher aufgrund der Gewalt und des Sex. Aber das meint dieser Beitrag nicht.
(2) Desweiteren gibt es Hoerspiele, die aufgrund der Komplexitaet eher von Erwachsenen verstanden wird als von juengeren Hoerern. Das muss nicht unbedingt eine Kernaussage haben, sondern die Komplexitaet macht es schwierig fuer juengere, das Hoerspiel zu verstehen. Goldagengarden, Fallen, Foster gehen in diese Richtung.
(3) Und dann soll es wohl Hoerspiele geben, die eine tiefe (vielleicht sozial-kritische) Aussage haben, die wohl eher von Jugendlichen nicht verstanden werden oder Hoerspiele, die aufgrund der Geschichte vielleicht fuer Jugendliche nicht interessant sind.
Wie ich diesen Beitrag verstanden habe, soll hier hauptsaechlich ueber (3) diskutiert werden. Meine Meinung zu (3) ist, dass die Geschichte am besten ist, wenn sie etwas fuer alle hat. Eine seht gute Geschichte hat genug fuer alle Altersklassen und Jugendliche und Kinder geniessen einen Teil der Handlung, waehrend etwas aeltere Hoerer die Tiefe von anderen Teilen der Handlung geniessen. Der Film "Up" von Pixar ist so ein Beispiel. Die Kinder mochten die Geschichte, die Hetzjagd mit den Hunden und die Aktion. Die Aelteren liebten die Geschichte von dem alten Mann und seiner Frau. Da ist viel Tiefe drin, die man aber nicht unbedingt aufnehmen muss, um die Geschichte zu geniessen. Somit kann ein Film oder Hoerspiele eine breite Masse ansprechen. Es gibt sicherlich viele Hoerspiele, die in die Kategorie "Anspruchsvoll aber totlangweilig" sind, die sich nur sehr wenige antuen. Ich finde Hoerspiele total erfuellend, wenn ich mich erst auf die erste Ebene einlasse (die primaere Handlung) aber dann langsam und unbewusst in die zweite Ebene (die nachdenklich-machende Ebene) der Geschichte ziehen. Ein Beispiel: Total Recall mit Arnold Schwarzenegger. Ich habe den Film bei erscheinen mit einer Gruppe von Freunden im Kino gesehen. Wir haben die Aktion und die Handlung genossen. Dann sind wir aus dem Kino gegangen und haben angefangen zu diskutieren ob das nun real oder fiktiv war. Es gibt in dem Film einen Schnitt, in dem Moment in dem Arnold den Urlaub bucht und das Serum gespritzt bekommt. Danach gibt es einen Schnitt und dann gibt es zwei Moeglichkeiten den Rest des Films zu interpretieren:
(1) Entweder gab es mit dem Vorgang des Urlaubs wirklich Komplikationen und der Rest des Films ist so zu verstehen.
(2) Oder der Rest des Films ist der gebuchte Urlaub, den Arnold gebucht hat. Es kommt im Prinzip alles vor, was er gebucht hat: Geheimagent, Mars, schoene Frau etc.
Dieses ist eine typische Philip K. Dick Geschichte, und sein grosses Thema "Was ist real? Und woher weisst du das?". Es regt zum nachdenken an, was in unserer Welt wirklich real ist und was uns nur vorgespielt ist. Genauso in Philip K. Dick's Film Blade Runner (was auch auf einem Buch von Dick baut). Dort wird nachgefragt, woher man weiss, dass man ein Mensch oder ein Androide ist was besonders eindrucksvoll ist, wenn Harrison Ford sich selber im Spiegel anschaut und zweifelt, ob er nicht vielleicht auch ein Androide ist. Wunderbar. Man kann diese Filme auch (nicht-gross-hinterfragend) einfach aufgrund der Handlung und Aktion geniessen oder man kann sich auf die naechste Ebene ziehen lassen, die einen dann noch Tage und Wochen danach beschaeftigt und vielleicht sogar langfristig die Weltsicht veraendern kann.
Im Hoerspiel sehe ich das im kommerziellen Hoerspiel eher selten, da eine tiefe Aussage oft die Handlung zu komliziert erscheinen laesst, was manche Zuhoerer, die das Hoerspiel als ESCAPE sehen, nicht machen wollen. Meine Mutter z.B. schaut auch Pilcher um der realen Welt zu entfliehen. Sie will gar keine tiefe Handlung, und nur Berieselung, und das ist ihr gutes Recht. Aber wenn man z.B. Lawrence of Arabia anschaut, dann kann man ihn alleine wegen der Geschichte geniessen oder man kann sich auf die naechste Ebene ziehen lassen und sich mit Peter O'Toole fragen, wie er sich verwandelt hat. Wie sein Verhalten und seine ganze Einstellung sich veraendert hat. Er fragt sich in dem Film: Wer bin ich geworden? Solche tiefen Fragen moegen manche. Manch andere wollen sich das nicht fragen, was auch voellig ok ist. Im kommerziellen Hoerspiel ist diese Tiefe Mangelware, da es nicht kommerziell ist. Im Radiohoerspiel gibt es das viel mehr. Da werden Fragen wie Rassismus, Umgang mit Terrorismus, mit Krieg, mit Voelkermord, mit Prostituion, mit Krankheiten wie AIDS, Umgang mit Demenz, Einwanderung, oder anderes viel tiefer behandelt als im kommerziellen Hoerspiel. Da werden die Radio-Sender ihrem Lehrauftrag gerecht.
(1) Z.B. bei Larry Brent wurde damit beworben, dass dieses Hoerspiele fuer Erwachsene sind, was wohl nicht auf weitreichenden intellektuelle oder philosophierende Geschichte beruht, sondern auf den Horror, der dort vorkommt. Auch andere Hoerspiele, die eher fuer Erwachsene sind, sind dies wohl eher aufgrund der Gewalt und des Sex. Aber das meint dieser Beitrag nicht.
(2) Desweiteren gibt es Hoerspiele, die aufgrund der Komplexitaet eher von Erwachsenen verstanden wird als von juengeren Hoerern. Das muss nicht unbedingt eine Kernaussage haben, sondern die Komplexitaet macht es schwierig fuer juengere, das Hoerspiel zu verstehen. Goldagengarden, Fallen, Foster gehen in diese Richtung.
(3) Und dann soll es wohl Hoerspiele geben, die eine tiefe (vielleicht sozial-kritische) Aussage haben, die wohl eher von Jugendlichen nicht verstanden werden oder Hoerspiele, die aufgrund der Geschichte vielleicht fuer Jugendliche nicht interessant sind.
Wie ich diesen Beitrag verstanden habe, soll hier hauptsaechlich ueber (3) diskutiert werden. Meine Meinung zu (3) ist, dass die Geschichte am besten ist, wenn sie etwas fuer alle hat. Eine seht gute Geschichte hat genug fuer alle Altersklassen und Jugendliche und Kinder geniessen einen Teil der Handlung, waehrend etwas aeltere Hoerer die Tiefe von anderen Teilen der Handlung geniessen. Der Film "Up" von Pixar ist so ein Beispiel. Die Kinder mochten die Geschichte, die Hetzjagd mit den Hunden und die Aktion. Die Aelteren liebten die Geschichte von dem alten Mann und seiner Frau. Da ist viel Tiefe drin, die man aber nicht unbedingt aufnehmen muss, um die Geschichte zu geniessen. Somit kann ein Film oder Hoerspiele eine breite Masse ansprechen. Es gibt sicherlich viele Hoerspiele, die in die Kategorie "Anspruchsvoll aber totlangweilig" sind, die sich nur sehr wenige antuen. Ich finde Hoerspiele total erfuellend, wenn ich mich erst auf die erste Ebene einlasse (die primaere Handlung) aber dann langsam und unbewusst in die zweite Ebene (die nachdenklich-machende Ebene) der Geschichte ziehen. Ein Beispiel: Total Recall mit Arnold Schwarzenegger. Ich habe den Film bei erscheinen mit einer Gruppe von Freunden im Kino gesehen. Wir haben die Aktion und die Handlung genossen. Dann sind wir aus dem Kino gegangen und haben angefangen zu diskutieren ob das nun real oder fiktiv war. Es gibt in dem Film einen Schnitt, in dem Moment in dem Arnold den Urlaub bucht und das Serum gespritzt bekommt. Danach gibt es einen Schnitt und dann gibt es zwei Moeglichkeiten den Rest des Films zu interpretieren:
(1) Entweder gab es mit dem Vorgang des Urlaubs wirklich Komplikationen und der Rest des Films ist so zu verstehen.
(2) Oder der Rest des Films ist der gebuchte Urlaub, den Arnold gebucht hat. Es kommt im Prinzip alles vor, was er gebucht hat: Geheimagent, Mars, schoene Frau etc.
Dieses ist eine typische Philip K. Dick Geschichte, und sein grosses Thema "Was ist real? Und woher weisst du das?". Es regt zum nachdenken an, was in unserer Welt wirklich real ist und was uns nur vorgespielt ist. Genauso in Philip K. Dick's Film Blade Runner (was auch auf einem Buch von Dick baut). Dort wird nachgefragt, woher man weiss, dass man ein Mensch oder ein Androide ist was besonders eindrucksvoll ist, wenn Harrison Ford sich selber im Spiegel anschaut und zweifelt, ob er nicht vielleicht auch ein Androide ist. Wunderbar. Man kann diese Filme auch (nicht-gross-hinterfragend) einfach aufgrund der Handlung und Aktion geniessen oder man kann sich auf die naechste Ebene ziehen lassen, die einen dann noch Tage und Wochen danach beschaeftigt und vielleicht sogar langfristig die Weltsicht veraendern kann.
Im Hoerspiel sehe ich das im kommerziellen Hoerspiel eher selten, da eine tiefe Aussage oft die Handlung zu komliziert erscheinen laesst, was manche Zuhoerer, die das Hoerspiel als ESCAPE sehen, nicht machen wollen. Meine Mutter z.B. schaut auch Pilcher um der realen Welt zu entfliehen. Sie will gar keine tiefe Handlung, und nur Berieselung, und das ist ihr gutes Recht. Aber wenn man z.B. Lawrence of Arabia anschaut, dann kann man ihn alleine wegen der Geschichte geniessen oder man kann sich auf die naechste Ebene ziehen lassen und sich mit Peter O'Toole fragen, wie er sich verwandelt hat. Wie sein Verhalten und seine ganze Einstellung sich veraendert hat. Er fragt sich in dem Film: Wer bin ich geworden? Solche tiefen Fragen moegen manche. Manch andere wollen sich das nicht fragen, was auch voellig ok ist. Im kommerziellen Hoerspiel ist diese Tiefe Mangelware, da es nicht kommerziell ist. Im Radiohoerspiel gibt es das viel mehr. Da werden Fragen wie Rassismus, Umgang mit Terrorismus, mit Krieg, mit Voelkermord, mit Prostituion, mit Krankheiten wie AIDS, Umgang mit Demenz, Einwanderung, oder anderes viel tiefer behandelt als im kommerziellen Hoerspiel. Da werden die Radio-Sender ihrem Lehrauftrag gerecht.