Hörspiele mit "erwachsenen" Themen/Fragestellungen/Perspektiven

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    • Die Definition "Hoerspiel fuer Erwachsene" ist sicherlich auch nicht konsistent. Ich sehe da 3 Hauptdefinitionen:

      (1) Z.B. bei Larry Brent wurde damit beworben, dass dieses Hoerspiele fuer Erwachsene sind, was wohl nicht auf weitreichenden intellektuelle oder philosophierende Geschichte beruht, sondern auf den Horror, der dort vorkommt. Auch andere Hoerspiele, die eher fuer Erwachsene sind, sind dies wohl eher aufgrund der Gewalt und des Sex. Aber das meint dieser Beitrag nicht.

      (2) Desweiteren gibt es Hoerspiele, die aufgrund der Komplexitaet eher von Erwachsenen verstanden wird als von juengeren Hoerern. Das muss nicht unbedingt eine Kernaussage haben, sondern die Komplexitaet macht es schwierig fuer juengere, das Hoerspiel zu verstehen. Goldagengarden, Fallen, Foster gehen in diese Richtung.

      (3) Und dann soll es wohl Hoerspiele geben, die eine tiefe (vielleicht sozial-kritische) Aussage haben, die wohl eher von Jugendlichen nicht verstanden werden oder Hoerspiele, die aufgrund der Geschichte vielleicht fuer Jugendliche nicht interessant sind.

      Wie ich diesen Beitrag verstanden habe, soll hier hauptsaechlich ueber (3) diskutiert werden. Meine Meinung zu (3) ist, dass die Geschichte am besten ist, wenn sie etwas fuer alle hat. Eine seht gute Geschichte hat genug fuer alle Altersklassen und Jugendliche und Kinder geniessen einen Teil der Handlung, waehrend etwas aeltere Hoerer die Tiefe von anderen Teilen der Handlung geniessen. Der Film "Up" von Pixar ist so ein Beispiel. Die Kinder mochten die Geschichte, die Hetzjagd mit den Hunden und die Aktion. Die Aelteren liebten die Geschichte von dem alten Mann und seiner Frau. Da ist viel Tiefe drin, die man aber nicht unbedingt aufnehmen muss, um die Geschichte zu geniessen. Somit kann ein Film oder Hoerspiele eine breite Masse ansprechen. Es gibt sicherlich viele Hoerspiele, die in die Kategorie "Anspruchsvoll aber totlangweilig" sind, die sich nur sehr wenige antuen. Ich finde Hoerspiele total erfuellend, wenn ich mich erst auf die erste Ebene einlasse (die primaere Handlung) aber dann langsam und unbewusst in die zweite Ebene (die nachdenklich-machende Ebene) der Geschichte ziehen. Ein Beispiel: Total Recall mit Arnold Schwarzenegger. Ich habe den Film bei erscheinen mit einer Gruppe von Freunden im Kino gesehen. Wir haben die Aktion und die Handlung genossen. Dann sind wir aus dem Kino gegangen und haben angefangen zu diskutieren ob das nun real oder fiktiv war. Es gibt in dem Film einen Schnitt, in dem Moment in dem Arnold den Urlaub bucht und das Serum gespritzt bekommt. Danach gibt es einen Schnitt und dann gibt es zwei Moeglichkeiten den Rest des Films zu interpretieren:

      (1) Entweder gab es mit dem Vorgang des Urlaubs wirklich Komplikationen und der Rest des Films ist so zu verstehen.
      (2) Oder der Rest des Films ist der gebuchte Urlaub, den Arnold gebucht hat. Es kommt im Prinzip alles vor, was er gebucht hat: Geheimagent, Mars, schoene Frau etc.

      Dieses ist eine typische Philip K. Dick Geschichte, und sein grosses Thema "Was ist real? Und woher weisst du das?". Es regt zum nachdenken an, was in unserer Welt wirklich real ist und was uns nur vorgespielt ist. Genauso in Philip K. Dick's Film Blade Runner (was auch auf einem Buch von Dick baut). Dort wird nachgefragt, woher man weiss, dass man ein Mensch oder ein Androide ist was besonders eindrucksvoll ist, wenn Harrison Ford sich selber im Spiegel anschaut und zweifelt, ob er nicht vielleicht auch ein Androide ist. Wunderbar. Man kann diese Filme auch (nicht-gross-hinterfragend) einfach aufgrund der Handlung und Aktion geniessen oder man kann sich auf die naechste Ebene ziehen lassen, die einen dann noch Tage und Wochen danach beschaeftigt und vielleicht sogar langfristig die Weltsicht veraendern kann.

      Im Hoerspiel sehe ich das im kommerziellen Hoerspiel eher selten, da eine tiefe Aussage oft die Handlung zu komliziert erscheinen laesst, was manche Zuhoerer, die das Hoerspiel als ESCAPE sehen, nicht machen wollen. Meine Mutter z.B. schaut auch Pilcher um der realen Welt zu entfliehen. Sie will gar keine tiefe Handlung, und nur Berieselung, und das ist ihr gutes Recht. Aber wenn man z.B. Lawrence of Arabia anschaut, dann kann man ihn alleine wegen der Geschichte geniessen oder man kann sich auf die naechste Ebene ziehen lassen und sich mit Peter O'Toole fragen, wie er sich verwandelt hat. Wie sein Verhalten und seine ganze Einstellung sich veraendert hat. Er fragt sich in dem Film: Wer bin ich geworden? Solche tiefen Fragen moegen manche. Manch andere wollen sich das nicht fragen, was auch voellig ok ist. Im kommerziellen Hoerspiel ist diese Tiefe Mangelware, da es nicht kommerziell ist. Im Radiohoerspiel gibt es das viel mehr. Da werden Fragen wie Rassismus, Umgang mit Terrorismus, mit Krieg, mit Voelkermord, mit Prostituion, mit Krankheiten wie AIDS, Umgang mit Demenz, Einwanderung, oder anderes viel tiefer behandelt als im kommerziellen Hoerspiel. Da werden die Radio-Sender ihrem Lehrauftrag gerecht.
    • Stehgeiger-Josef schrieb:

      Es ist auch irgendwie lustig, ein Jugendhörspiel wie Mark Brandis anzuführen, wenn man aus erwachsenen Hörspielen mit erwachsenen Themen eine Art geistiger Überlegenheitshaltung gegenüber seichten Jugendhörspielen begründen will...
      Vielleicht muss ich das ab jetzt in jedem Post paraphrasieren, weil ich mich wohl stets zu undeutlich ausdrücke: es ging mir im Ursprungspost darum, dass es mir nach der Lektüre von Dewis Artikel auffiel, dass (wie im Kino) beim Hörspiel eine Tendenz bei einem kommerziell signifikanten Teil der Hörer da ist, sich trotz nominellen Erwachsenseins nicht mit erwachsenen Stoffen beschäftigen zu wollen. Weder habe ich das allen Hörern zugesprochen, noch habe ich eine "Überlegenheitsthematik" daraus gemacht.

      So, und zu meiner Wahl eines Brandis-Stoffes -- weder das Marketing noch die äußere Anmutung deutet mir bei MB darauf hin, dass die Serie als Jugendserie verkauft wird. Ich habe irgendwo auch mal gelesen, dass (anders als beim Raumkadett) die "große Serie" idH von Erwachsenen gehört wird. Zwar nicht von so vielen wie bei Johnny Sinclair, aber immerhin. Und am konkreten Fall würde mich denn nun auch freuen, was den Brandis-Fall (oder die Serie generell) denn zur Jugendserie macht. Hier würde ich eher sagen, dass das eine "all age"-Serie ist, die den Namen ausnahmsweise verdient hat.

      Stehgeiger-Josef schrieb:

      Wenn man Hörbücher mit einbezieht, wird das postulierte große Problem nämlich plötzlich klitzeklein...
      Das ist mMn aber wenig produktiv, denn ab dem Moment sind die Buchleser mit drin, die von sich behaupten, dass sie keine ZEIT hätten, das Buch zu LESEN -- nicht umsonst ist die Schnittmenge zwischen Originalhörspiel-Hörern und Hörbuch-Hörern nicht so groß. Das ist aber eine ganz andere Thematik.

      Ben Kenobi schrieb:

      Dann nenn doch mal den exakten Punkt, den das genannte Hörspiel für Kinder oder Jugendliche ungeeignet macht.


      Und vor allem, stell dir immer mal bitte vor die Geschichte mit Figuren aus dem Benjamin Blümchen oder Bibi Blocksberg Universum spielen zu lassen.
      Ist das möglich und die eigentliche Geschichte dadurch nahezu unverändert erzählbar, dann ist es für mich nicht "erwachsen".
      Okay -- also in dem Moment, wo ich "Übernacht" mit dem BB-Universum caste, verliert das Hörspiel nicht nur jede Relevanz, sondern auch Glaubwürdigkeit. Das sind ja im ursprünglichen Sinn Comicfiguren und nicht in der realen Welt verankert.

      "Übernacht" ist nicht ungeeignet für Kinder und Jugendliche, sondern die werden wesentliche Teile nicht verstehen (und deswegen wahrscheinlich "langweilig" finden). Und mit "nicht verstehen" meine ich ich nicht "intellektuell nicht kapieren", sondern "in der Relevanz wahrnehmen". Frag mal einen Jugendlichen, der gerade "Lichter der Großstadt" gesehen hat, nach der Schlussszene (die jetzt anzuschauen ergibt nur dann Sinn, wenn man sich an den genzen Film halbwegs erinnert). Er oder sie KANN bestimmte Aspekte nicht wahrnehmen -- nicht weil "dumm" oder "uninteressiert", sondern weil "noch nicht so lebenserfahren".

      Und um solche Ebenen geht es: Geschichten, die Ebenen erzählen WOLLEN, die einen erwachsenen Hörer voraussetzen. Dass Jugendliche oder Kinder der Geschichte auf einer bestimmten Ebene vielleicht folgen können, ist unbenommen.
      Versuchen Sie es. Manche Menschen sind in der Lage, es zu vermeiden, dass man sie wahrnimmt.
    • Cherusker schrieb:

      Im Radiohoerspiel gibt es das viel mehr. Da werden Fragen wie Rassismus, Umgang mit Terrorismus, mit Krieg, mit Voelkermord, mit Prostituion, mit Krankheiten wie AIDS, Umgang mit Demenz, Einwanderung, oder anderes viel tiefer behandelt als im kommerziellen Hoerspiel. Da werden die Radio-Sender ihrem Lehrauftrag gerecht.

      Eben. Wo wir wieder am Anfang der Diskussion stehen. Es gibt sie sehr wohl, diese Hörspiele, die manche hier vermissen. Und zwar nicht wenige.

      Noch ein paar Beispiele:

      Radio-Tatort (119): Im Königreich Deutschland (Reichsbürger-Problematik)

      Radio-Tatort (120): Lange Schatten (Thema "Kriegsenkel")

      Radio-Tatort (126): Handicap 55 (Thema Pflege)

      Alles top-aktuelle Hörspiele zu viel diskutierten problematischen Themen unserer Zeit.
      Eins und eins ist zwei -- von London bis Shanghai!

    • Cherusker schrieb:

      viel tiefer behandelt als im kommerziellen Hoerspiel.
      Das ist denke ich einer der Punkte die ein wirklicher Unterschied zwischen den Altersabgrenzungen ist.
      Die Tiefe. Aber was man alleine schon thematisch in den Drei Fragezeichen alles untergebracht hat. Das ist schon sehr viel an Masse.

      Sehr schön gemacht finde ich auch "Die Alster-Detektive" auch thematisch gesehen.

      Cherusker schrieb:

      Das muss nicht unbedingt eine Kernaussage haben, sondern die Komplexitaet macht es schwierig fuer juengere, das Hoerspiel zu verstehen. Goldagengarden,
      Gerade Goldagengarden lieben meine Töchter. Wohl weil sie es mindestens einmal im Jahr hören müssen. ;)
      Meine Lütte meinte damals. "Das ist wie der Superpapagei, nur in lang."
      Und auch der Part mit dem "Skalp" war in der Vorstellung für sie weniger schlimm, denn die Winnetou Filme hatte sie auch schon mit 7 gesehen.
      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"
    • Cherusker schrieb:

      (2) Desweiteren gibt es Hoerspiele, die aufgrund der Komplexitaet eher von Erwachsenen verstanden wird als von juengeren Hoerern. Das muss nicht unbedingt eine Kernaussage haben, sondern die Komplexitaet macht es schwierig fuer juengere, das Hoerspiel zu verstehen. Goldagengarden, Fallen, Foster gehen in diese Richtung.
      Das halte ich für eine gute Definition. Nicht das Thema, nicht die Botschaft, nicht der Gehalt... die Komplexität und die Art der Darstellung unterscheiden Kinder- und Erwachsenengeschichten. Es wird dasselbe gesagt, nur auf unterschiedliche Arten. Bei Astrid Lindgren geht es auch mal um Tod und Selbstmord und ob man das so oder als 800 Seiten Roman präsentiert, in beiden kann die gleiche Kernaussage stecken. Also gibt es keine prinzipielle Überlegenheit des einen über das andere, nur einen leichteren Zugang.

      Cherusker schrieb:

      Dieses ist eine typische Philip K. Dick Geschichte, und sein grosses Thema "Was ist real? Und woher weisst du das?". Es regt zum nachdenken an, was in unserer Welt wirklich real ist und was uns nur vorgespielt ist. Genauso in Philip K. Dick's Film Blade Runner (was auch auf einem Buch von Dick baut). Dort wird nachgefragt, woher man weiss, dass man ein Mensch oder ein Androide ist was besonders eindrucksvoll ist, wenn Harrison Ford sich selber im Spiegel anschaut und zweifelt, ob er nicht vielleicht auch ein Androide ist. Wunderbar. Man kann diese Filme auch (nicht-gross-hinterfragend) einfach aufgrund der Handlung und Aktion geniessen oder man kann sich auf die naechste Ebene ziehen lassen, die einen dann noch Tage und Wochen danach beschaeftigt und vielleicht sogar langfristig die Weltsicht veraendern kann.
      Aber hallo :thumbup:
    • Fader schrieb:

      Vielleicht muss ich das ab jetzt in jedem Post paraphrasieren, weil ich mich wohl stets zu undeutlich ausdrücke: es ging mir im Ursprungspost darum, dass es mir nach der Lektüre von Dewis Artikel auffuiel, dass (wie im Kino) beim Hörspiel eine Tendenz bei einem kommerziell signifikanten Teil der Hörer da ist, sich trotz nominellen Erwachsenseins nicht mit erwachsenen Stoffen beschäftigen zu wollen. Weder habe ich das allen Hörern zugesprochen, noch habe ich eine "Überlegenheitsthematik" daraus gemacht.
      So, und zu meiner Wahl eines Brandis-Stoffes -- weder das Marketing noch die äußere Anmutung deutet mir bei MB darauf hin, dass die Serie als Jugendserie verkauft wird. Ich habe irgendwo auch mal gelesen, dass (anders als beim Raumkadett) die "große Serie" idH von Erwachsenen gehört wird. Zwar nicht von so vielen wie bei Johnny Sinclair, aber immerhin. Und am konkreten Fall würde mich denn nun auch freuen, was den Brandis-Fall (oder die Serie generell) denn zur Jugendserie macht. Hier würde ich eher sagen, dass das eine "all age"-Serie ist, die den Namen ausnahmsweise verdient hat.
      Also, Brandis steht bei Wikipedia zum Beispiel als Jugendserie beschrieben :schulter:

      Aber ok, vergessen wir den anderen Quatsch und kehren zum Ursprungsthema zurück.
    • gruenspatz schrieb:

      Alles top-aktuelle Hörspiele zu viel diskutierten problematischen Themen unserer Zeit.
      Du weisst aber schon das die Radio-Tatorte, im Gegensatz zu den Fernseh-Tatorten keine Alterbeschränkung haben.
      Denn die Fernseh-Tatorte sind erst geeignet ab 12 Jahren und daher auch erst ab 20:00 Uhr in der Mediathek zu sehen.

      Und zu den meisten Themen gibt es auch entsprechende "kommerzielle Kinderhörspiele" nur das man natürlich dort Begriffe wie Reichsbürger nicht verwenden darf.

      Es ist eben die Frage wer hört die Radio-Tatorte und da kenne ich keine Kinder aber ettliche Jugendliche. Eben weil es da eine App gibt ;)
      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"
    • ( @Hardenberg - Die Radio-Tatorte sind sogar original fürs Hörspiel geschrieben. :zwinker: )

      Ben - ich wollte nur darauf aufmerksam machen, dass es etliche Hörspiele nach dem hier angefragten Muster gibt.

      Wer sie hört und wer nicht - das ist eine ganz andere Frage. Und die kann wohl nur jeder Einzelne beantworten.

      Fakt ist: es gibt jede Menge Hörspiele dieser Art im Angebot.
      Eins und eins ist zwei -- von London bis Shanghai!

    • Wie sieht es denn mit den "Offenbarung 23"-Geschichten aus, sind die nicht auch, zumindest größtenteils, eher für Erwachsene oder ältere Jugendliche gedacht bzw. auch geeignet?
      Oder wurden die schon genannt bzw. passen dann doch nicht ins hier angelegte Raster?
    • @Cherusker Toller Beitrag! Daumen nach oben :thumbup:

      Ich werfe mal nach Überlegungen

      MacBeth-Ein Epos
      sowie
      Krieg und Frieden
      ein.

      Ich denke auch, dass Jugendliche sicherlich Schwierigkeiten hätten manche O23 Folgen und Themen zu verstehen, weil ihnen die Erfahrung und das Hintergrundwissen fehlt. Ebenso würde mMn auch die Sebastian Fitzek ungekürzten Hörspiele hinein passen, weil auch hier Kinder ausgeschlossen sind und Jugendliche Schwierigkeiten hätten dem Thema zu folgen. Wobei man hier auch zwischen 14-jährigen und 18 Jährigen unterscheiden muss. Zudem kann man sicherlich nicht alle Jugendliche in einen Topf werfen. Hier gibt es sicherlich auch einige, die etwas weiter sind als andere.
    • Stehgeiger-Josef schrieb:

      Hardenberg schrieb:

      Eigentlich wäre viel mehr von Belang zu fragen, welche Originalstoffe es als (kommerzielles) Hörspiel gibt - also solche, die nicht bereits vorher als Buch ein Bombenerfolg waren.
      Weil das so richtig erheblich für das Thema ist :rolleyes:
      Eben war's noch wichtig, dass ja manche angeblich nur Kinderhörspiele hören und deshalb irgendwie dumm sind. Jetzt hören viele auch "anspruchsvollere" Sachen, schon zählt das nicht, weil originale Stoffe einen intelligenter machen, als intelligente Adaption eines anderen Stoffes... ein Hoch auf die Hardenbergsche Logik =) =) =)

      Schon wieder diese aggressive Form des Umgangs mit den Beiträgen anderer. Für jemanden, der sich gerade erst hier registriert hat, legst Du ein ganz schönes Tempo vor, was das Auf-die-K*cke-Hauen angeht.

      Offensichtlich bist Du nicht willens oder in der Lage, meinen Gedankengängen zu folgen. Wenn ich ehrliches Interesse unterstellen könnte, hätte ich kein Problem mit einem klärenden Austausch. Da es Dir aber ganz offensichtlich nur um Krawall geht, verzichte ich darauf.

      :winke:
    • Hardenberg schrieb:

      Für jemanden, der sich gerade erst hier registriert hat, legst Du ein ganz schönes Tempo vor, was das Auf-die-K*cke-Hauen angeht.
      :tuck: nicht aufregen..... er kann oder will manchen logischen Argumentationen nicht folgen. Ist mir auch schon aufgefallen.


      Wir sind jetzt also bisher soweit das es komplexe Themen gibt die evtl. nicht "kindgerecht" aufgearbeitet werden können und alles was sich im zweistelligen Bereich der "Stone Skala" abspielt (dazu zähle ich auch fast alles von Fitzek was mit Killern zu tun hat).

      Ich vermute aber auch mal das Hörspiele mit einer Laufzeit von über 2-3 Stunden eh nichts für Kinder wären, da die Aufmerksamkeits- und Merk-Spanne ja noch nicht so ausgeprägt ist.
      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"
    • Markus G. schrieb:

      Ich würde auch einige Mankell-Geschichten, die verhörspielt wurden, anführen, weil sie die entsprechenden Kriterien erfüllen würden.
      Das gilt dann ebenso für Hörspiele nach dem Büchern von Andrea Camilleri (ich sage jetzt mal nur "Die Form des Wassers"), die würde ich persönlich, aufgrund der Stoffe, als ebenfalls nicht für Kinder geeignet, geschweige denn "aufarbeitbar" (wo läge denn auch der Sinn?) halten.
      Aber da handelt es sich dann ja wieder nicht um Originalstoffe.
      Ich gestehe, dass ich mittlerweile nicht mehr so ganz durchblicke, was nun ein Kriterium für diese Aufzählung ist und was nicht. :zwinker:
    • Auch von mir ein :thumbsup: an @Cherusker für seinen Beitrag. Guter Versuch, den doch recht schwammigen Oberbegriff des Erwachsenenhörspiels zu sortieren.

      Ich denke auch, dass hier in Teilen nicht vom selben gesprochen wird. Natürlich richtet sich ein Splatter-Hörspiel nicht an die Bibi Blocksberg-Zielgruppe. Deswegen ist es aber dennoch kein Hörspiel der Kategorie, von der ich meine, dass es zu wenige davon gibt.

      Ich meine Hörspiele, die inhaltlich und evtl auch formal an erwachsene Hörer gerichtet sind. Natürlich kann im Grunde jeder alles hören. Aber ich meine Stoffe, die sich explizit an Erwachsene richten, weil sie Dinge thematisieren, die für Kinder und (junge) Jugendliche noch nicht in vollem Umfang zugänglich oder relevant sind.

      Der Grund, warum ich es nun fragwürdig finde, all die Literaturvertonungen (von zuvor erfolgreichen Büchern wohlgemerkt) ins Feld zu führen, ist allein, dass es mir so erscheinen will, als verzerre man damit den Blickwinkel. Denn natürlich steht vor jedem dieser Hörspiele eine Vorarbeit auf einem anderen Sektor, nämlich der Literatur. Diese Stoffe haben sich ja bereits bewährt und wurden gerade deshalb als Hörspiel umgesetzt, man konnte sich aus dem Vorhandenen bedienen. Die eigentliche Ehre bezüglich des Inhalts gebührt also eigentlich dem Autoren und dem Buch und weniger dem Hörspiel.

      Das wäre in etwa so, als wollte man eine x-beliebige TV-Serie mit GoT vergleichen. Das ist aber nicht ganz lauter. Für eine normale Serie werden staffelweise die Bücher geschrieben. Bei GoT lagen die Vorlagen bereits vor - und diese wurden in jahrelanger Mühe von dem Autoren geschrieben, mit viel mehr Vorlauf. Die Serienmacher profitierten natürlich ganz gewaltig von dieser immensen Vorarbeit und von der Tatsache, dass diese Reihe schon etabliert war.

      Was ich sagen will: Für mich gilt es da zu differenzieren.

      Die meisten der hier genannten Literaturvertonungen kenne ich bereits als Bücher. Wenn ich schreibe, dass ich "erwachsenere" Hörspielstoffe vermisse, dann meine ich für mich natürlich "reine" Hörspiele. Und eben nicht Literaturvertonungen etablierter Werke, die ich schon gelesen habe.

      Und wie gesagt: Niemand hat gesagt, dass es diese Hörspiele gar nicht gibt. Es sind nur nicht massig viele im Vergleich zu den schnellkonsumierbaren Popcorn-Hörspielen (gegen die ich gar nichts sagen will, wenn ich auch den Mangel an Vielfalt kritisiere).

      Die Hörspiele, die hier genannt werden, stammen aus einer Zeitphase von dreißig, vierzig Jahren. Aber wie viele Hörspiele dieser Art gab es 2018? Und wieviele "leichtere" Stoffe im Vergleich dazu? Große Auswahl bietet sich da nicht.

      Einige der hier genannten Hörspiele gehören aber für mich auch nicht in die Kategorie, die ich meine, wenn ich zu diesem Thema schreibe. Das ist eben immer das Problem mit der Schwammigkeit der Begriffe bei solchen letztlich undefinierten Kategorien. O23 oder von mir aus auch Gabriel Burns mag man aufgrund der Themenauswahl oder der Horror-Elemente oder der Komplexität auch in die Kategorie Erwachsenen-Hörspiel sortieren, aber mir geht es eher um die von @Cherusker genannte Kategorie 3. Und da fallen viele Hörspiele einfach raus.

      Macbeth etwa, von @Markus G. erwähnt, ist allerdings genau die Art Hörspiel, die ich meine, und ich war damals geradezu elektrisiert, als ich es hörte, weil ich etwas auf diesem Niveau auf dem kommerziellen Hörspielmarkt einfach noch nie vorher zu hören bekommen hatte. (Wenngleich auch hier natürlich eine literarische Vorlage Pate stand, aber immerhin eine bearbeitete.) Aber das blieb ja leider Ausnahme. Danach kam noch Julia und Romeo, aber der Hamlet lässt weiter auf sich warten... ;(
      (Die Wallander-Stoffe, vor allem die nach den Romanen, passen natürlich auch super in diese Kategorie, wenn man es mit den Originalstoffen nicht so genau nehmen will.)

      Was ich jedoch überhaupt nicht nachvollziehen kann, ist die Gleichsetzung von Erwachsenen- und Kinderhörspielen, in der Art: Kinderhörspiele thematisieren dieselben Dinge wie Erwachsenenhörspiele und unterscheiden sich bloß im Wie. Das finde ich nun wirklich etwas merkwürdig, denn dieses Wie ist es ja gerade, um das es, wenigstens auch, ganz vorrangig geht.

      Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Ich finde es ganz toll, wie sich viele Kinderbuchautoren in kindliche Lebenswelten und Gefühlslagen eindenken können, sie an einem gewissen Punkt abholen und durch eine turbulente Geschichte führen. Und wenn sie dabei ein Gespür für moralische Fragen zu wecken vermögen, ohne den moralischen Zeigefinger zu erheben, dann finde ich das geradezu meisterlich.

      Aber ich als Erwachsener möchte nicht an derselben Stelle abgeholt werden von einem Autoren oder einem Hörspielmacher wie mein sechsjähriger Sohn. Ich stehe an einem anderen Punkt, habe einen anderen Erfahrungshorizont, eine andere Perspektive und auch eine andere Lust und ein anderes Vermögen, mich mit der Komplexität der Welt und den vielfältigen und nicht selten komplizierten Fragen, die sich daraus ergeben, zu beschäftigen. Und das sollte sich natürlich auch in den entsprechenden Werken niederschlagen und einen wesentlichen Unterschied ausmachen.

      Viele der gängigen kommerziellen Hörspiele sind aber für mich so etwas wie Hybride: Sie nutzen vordergründig "erwachsen" anmutende Settings und Handlungsrahmen, um darin eine inhaltlich sehr reduzierte Geschichte mit recht schlichter Dramaturgie ablaufen zu lassen.

      Für mich bleibt es dabei:
      Sieht man mal von den paar Vertonungen von literarischen Bestsellern jährlich ab, die zu fast 100% nicht-kommerziell sind, sieht es auf dem deutschen (kommerziellen) Hörspielmarkt sehr, sehr mau aus, was Erwachsenenhörspiele der von Cherusker so schön definierten Kategorie 3 angeht.


      @gruenspatz

      Danke für die Anregung. Ich kenne die Hörspiele nicht und werde mal schauen, ob sie etwas für mich sind. :)
    • Hardenberg schrieb:

      Schon wieder diese aggressive Form des Umgangs mit den Beiträgen anderer. Für jemanden, der sich gerade erst hier registriert hat, legst Du ein ganz schönes Tempo vor, was das Auf-die-K*cke-Hauen angeht.

      Offensichtlich bist Du nicht willens oder in der Lage, meinen Gedankengängen zu folgen. Wenn ich ehrliches Interesse unterstellen könnte, hätte ich kein Problem mit einem klärenden Austausch. Da es Dir aber ganz offensichtlich nur um Krawall geht, verzichte ich darauf.

      :winke:
      Mmh, ich erkenne eben Blender, wenn ich sie sehe. Natürlich kommt es dir aggressiv vor, wenn deine haarsträubenden Thesen aus dem umfangreichen Textgewand entkleidet und als das dargestellt werden, was sie eigentlich sind. Hochtrabendes, herablassendes Geschwafel, negative Unterstellungen und Verurteilungen. Was du für Argumente hältst, weiß ich nicht, aber da gibt es Definitionen und deine Auslassungen enthalten proportional zum ihrem Umfang gesehen nur sehr wenige davon. Dafür sind sie voll von Befindlichkeitsprosa Marke Hardenberg.

      So, jetzt kannst du weitermachen :bla2: Auch dieser Thread gehört dir, du Platzhirsch =)

      Ben Kenobi schrieb:

      :tuck: nicht aufregen..... er kann oder will manchen logischen Argumentationen nicht folgen. Ist mir auch schon aufgefallen.
      :gruebel: Und mir fällt auf, dass man nicht so recht weiß, wie man bei dir dran ist. Schade. Ich dachte, wir waren uns thematisch einig? Na gut :schulter:
    • Stehgeiger-Josef schrieb:

      Ich dachte, wir waren uns thematisch einig? Na gut
      Es kommt nicht immer darauf an das man sich einig ist, sondern auf die Argumentation.
      Und gerade Hardenberg weiß das ich Diskussionen mit guten Argumentationen nicht scheue ;)


      Agatha schrieb:

      geschweige denn "aufarbeitbar" (wo läge denn auch der Sinn?) halten.
      Den sehe ich bei vielen Sachen die man für Kinder umsetzt nicht.
      Aber anscheinend bringt es ja Geld. Ein schönes Beispiel ist da "Barbie Schwanensee"

      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"