Edna Sherry - In zweiter Instanz

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    • Edna Sherry - In zweiter Instanz

      „In zweiter Instanz“ von Edna Sherry




      Dem jungen Anwalt Bartley French wird die große Ehre zuteil, Teilhaber eines angesehenen Anwaltbüros zu werden. Zur Feier des Tages lädt sein Chef Newton ihn und die anderen Teilhaber zu einem kleinen Empfang zu sich nach Hause ein. Da French noch nicht zugegen ist, nimmt Newton dort einen Anruf für ihn entgegen. Der Anrufer will Frenchs Dienste in Anspruch nehmen. Er soll sich am nächsten Abend mit ihm treffen. Nachdem sich French von seiner Frau verabschiedet hat, fährt er zu dem abgemachten, etwas abgelegenen Ort, findet dort allerdings die Adresse nicht. Selbst die Bewohner des Ortes kennen weder die angegebene Straße, noch den Klienten. Als French verwirrt wieder in seine Wohnung zurückkehrt, macht er eine grausame Entdeckung – seine geliebte Frau wurde ermordet. Im Verlauf der Ermittlungen gerät French selbst immer mehr in den Fokus. Als einer der wenigen Eingeweihten kannte er die Privatnummer seines Chefs, wo der Anruf in seiner Abwesenheit einging. Hat Bartley French sich etwa selbst ein Alibi gegeben?


      "In zweiter Instanz" erzählt in relativ nüchterner und erstaunlicherweise völlig höhepunktfreier (aber trotzdem für Fans der alten Radioproduktionen hörenswerter) Weise von dem Bemühen des Anwalts Bartley French, seine Unschuld am Mord an seiner Frau zu beweisen. Irgendjemand hat ihn eiskalt in eine Falle gelockt, und alles deutet darauf hin, dass nach zähen Gerichtsverhandlungen nun der elektrische Stuhl auf ihn wartet. French und seinen Anwälten läuft die Zeit davon, und weder Mörder noch Motiv finden sich ein...

      Echte Spannungsbögen sucht man in dieser Story vergebens (das konnten die alten Durbridge-Straßenfeger wesentlich besser), aber der betagte Radioklassiker versprüht nichtsdestotrotz einen spröden Charme, den Sechzigerjahre-Hörspiele so oft aufweisen. Man hört einfach gerne zu und rätselt mit. Dennoch ist die Lösung des 108-minütigen Hörspiels etwas unbefriedigend, denn die Gründe der Tat bleiben reichlich diffus und unstimmig und werden mit einem Satz am Ende des Hörspiels quasi beiseite gewischt.

      In einer Produktion von Radio Bremen aus 1963 sprechen Günter Strack, Karin Behrmann, Walter Starz, Herbert Steinmetz, Klaus Höhne, Gerhard Lippert und andere. Die Sprecher machen durch die Bank einen sehr guten Job, vor allem Günter Strack in der Hauptrolle agiert stark.

      Das ursprünglich in zwei Folgen ausgestrahlte Radiohörspiel kommt mit jazziger Titelmusik im Stile alter Edgar-Wallace-Kompositionen und der für damalige Verhältnisse gewohnt spartanischen Geräuschkulisse ans Ohr.

      "In zweiter Instanz" bietet Licht und Schatten. Ich als großer Fan alter Radiohörspiel-Produktionen habe es gerne gehört: das Sixties-Flair, das mir so gefällt, ist vorhanden, und die Sprecher sind exzellent. Wer mit dem spannungsarmen Aufbau Marke "Die Triffids" zurecht kommt und das Ende der Geschichte so hinnimmt, findet hier gemischte bis gute Old-School-Unterhaltung.



      Nochmal vielen Dank für das Hörspiel, das hier im Rahmen des Gewinnspiels seinen Weg zu mir gefunden hat! :winke:
      Eins und eins ist zwei -- von London bis Shanghai!

    • gruenspatz schrieb:

      Ich als großer Fan alter Radiohörspiel-Produktionen habe es gerne gehört: das Sixties-Flair, das mir so gefällt, ist vorhanden, und die Sprecher sind exzellent. Wer mit dem spannungsarmen Aufbau Marke "Die Triffids" zurecht kommt und das Ende der Geschichte so hinnimmt, findet hier gemischte bis gute Old-School-Unterhaltung.
      Das hört sich doch genau nach meiner Kragenweite an. Danke für die erhellende Rezension. :hutheb:

      gruenspatz schrieb:

      Nochmal vielen Dank für das Hörspiel, das hier im Rahmen des Gewinnspiels seinen Weg zu mir gefunden hat!
      Prima, das Du Freude an Deinem Gewinn hast. :)


      OTR-Fan
    • Von mir auch Dank für die Rezi. :) Schön, dass Du Dir die Mühe gemacht hast.

      Oh, Günter Strack in einem Hörspiel würde ich durchaus gern mal hören, aber nach Deiner Rezi fürchte ich, dass dies hier eher nichts für mich ist.