Hoerspiel im Umbruch?

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    • Cherusker schrieb:

      Wir sind die Übergangsgenerarion die beides benutzen aber unsere Kinder benutzen keine CDs. Das ist einfach so.[...]Eine CD haben die seit Jahren nicht in der Hand gehabt.
      Aber meinst Du nicht, dass das vielleicht bei Euch in den USA noch etwas gravierender ist als hier in Deutschland?
      Ich weiß ja nicht, wie es in Texas hinsichtlich Kauf-CDs in Supermärkten, Drogerien oder sonstigen Shops aussieht, weil sicher verschwindend wenig Hörspiele gehört bzw. angeboten werden.
      Aber hier bekommt man die ja für die Kids noch immer relativ günstig, zumindest den Output von Europa und Co..
      Und hier wissen sehr viele Kids auch noch, was eine CD ist bzw. haben welche zuhause.
      Dafür gibt es ja auch unter dem Nachwuchs der Leute im Forum diverse Beispiele. Weil die eben den Eltern "nacheifern".
      Wie es hinsichtlich Musik aussieht, da kann ich nicht mitreden, ich denke, da läuft auch bei unseren Kindern wirklich fast alles nur noch über DLs oder Streaming.

      Ansonsten ist von meiner Seite zu dem Thema an anderer Stelle bereits alles gesagt worden.
      Ich bin, ganz ähnlich wie einige hier, der Meinung, dass Streaming für die kleinen Labels ungesund ist und da einige auf der Strecke bleiben werden, so sie sich nicht "unter die Fittiche" irgendwelcher Mediengrößen begeben - mit allen Vor- und sicher auch Nachteilen, die das für sie haben dürfte...
      Ein Zeichen unserer Zeit, das man wohl auch nicht mehr wird aufhalten können, denn die Schneise in diese Richtung ist von den Streamingplattformen ja dermaßen breit durch den Hörspielwald geschlagen worden, dass da jetzt einfach schon zu viele Kunden günstig und bequem drüberlaufen.
      Getreu dem Motto: "Ich will heute alles hören, was schert mich der Markt von morgen. Und ohnehin sind ja ein Teil der neuen Hörspiele regelrechter "Müll", für die hätte ich niiiie den regulären Preis bezahlen wollen, sowas bricht man doch eh mittendrin ab..." :pfeifen:

      Ich, als Einzelne, versuche nach wie vor, soviel ich kann CDs zu kaufen - oder doch zumindest DLs.
      Fühlt sich für mich halt einfach nicht richtig an, fast alles für fast nichts zu bekommen, wenn nur Peanuts bei den Labels landen. Und mich dann am Ende noch drüber zu beschweren, dass die Quali der Produktionen immer weiter sinkt und man die ja auf CD gar nicht mehr haben wollte.
      Spotify und Co. sind natürlich reizvoll, wenn man, wie ich, gern viel hört und eher wenig Geld dafür zur Verfügung hat.
      Aber ich erliege der Versuchung nicht, wenn sie auch manchmal noch so groß ist. :zwinker:
      Dass ich damit zur Minderheit gehöre, ist mir vollkommen klar, aber auch ziemlich schnurz.
      Jeder darf dazu seine eigene Meinung/ Begründung haben.
      Und zur "Zweitverwertung" alter Sachen via Streaming sage ich auch gar nix Negatives.

      Na, irgendwie ist und bleibt es doch die Hauptsache, dass überhaupt noch gehört und sich darüber ausgetauscht wird. :)
    • Agatha schrieb:

      Na, irgendwie ist und bleibt es doch die Hauptsache, dass überhaupt noch gehört und sich darüber ausgetauscht wird.
      Ohne dir jetzt zu nahe treten zu wollen, aber genau dieser Ansatz ist es der uns so langsam kaputt macht.
      Die "Hauptsache" ist, das jeder von der Arbeit die er verrichtet Leben kann, das gilt für die einzelnen Sprecher, Musiker, Produzenten etc. bis zum Briefträger der die CD bringt. Und es gilt nicht nur in der Unterhaltungsbranche sondern generell.

      Erst dann kommen Punkte wie der Konsum oder das austauschen.

      Leider ist aber genau diese "Hauptsache" heute nicht mehr selbstverständlich. Das geht vom Handwerk über Stellenabbau in Verwaltungen bis hin zur Landwirtschaft und Industrie, Von daher sehe ich nicht nur das Hörspiel im Umbruch, sondern den Grossteil der Lebens.

      Das es da Hörspiellabel auch trifft, ist nur die logische Konsequenz daraus, das in vielen Bereichen der Trend eben Weg vom Eigentum hin zu Sharing geht. Und das viele Branchen die "Systemrelevant" sind ohne Subventionen von Seiten des Staates nicht mehr lebensfähig wären.

      Leider gehören Hörspiele die nicht von den ÖR produziert werden nicht dazu. Wenn man dann sieht das ein Kassenschlager wie "Honig im Kopf" dann noch 750.000 Euro von der Filmförderung bekommt, dann könnte man im Strahl kotzen.
      Jetzt könnte man argumentieren, das es ja auch zurück gezahlt wurde. Aber was wäre wenn der Film gefloppt wäre?

      Ähnlich ist es auch bei Hörspielen, wo durch die Mittel der ÖR genau wie bei Filmen durch Filmförderung etc. der Wettbewerb verzerrt wird.

      Aber das Ganze ist inzwischen so Komplex und mit Lobbyarbeit durchzogen, das man da eh keine Transparenz mehr rein bekommt.
      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"
    • Natürlich darf da jeder seine Haltung haben. Und wenn ich etwa die von GrimReaper nicht nachvollziehen kann und scharf kritisiere, dann will und kann ich sie ihm nicht absprechen. Und wir sind hier ja in einem Diskussionsforum, das ein Stück weit auch von den unterschiedlichen Ansichten lebt.

      Mich macht halt nur wuschig, wenn ich Kommentare wie diesen lese:

      Ich sag auch ganz ehrlich, ich könnte es mir durchaus leisten, wirklich alles, was ich höre, als Kaufdownload aka Spende positiv zu sanktionieren. Aber dafür sehe ich überhaupt keinen Grund, ganz ehrlich, so gerne ich Hörspiele höre, da würde ich dann eher meine Zuwendung an Ärzte ohne Grenzen erhöhen.


      Wie man keinen Grund für einen regulären Kauf sehen kann, wenn es doch so ist, dass offensichtlich viele vor allem kleinere Labels durch das Streaming an die Grenzen ihrer Überlebensfähigkeit stoßen, darüber bloß mit den Achseln zu zucken und ungerührt zu deklamieren, man liebe dennoch Hörspiele - diese Haltung ist mir unverständlich. Und die Argumentation ergibt für mich auch keinerlei Sinn.

      Aber ich verstehe auch die Leute nicht, die heutzutage noch immer das halbe Hähnchen aus dem Aldi-Kühlregal zu 2,99€ kaufen, obwohl sie eigentlich wissen, was sie sich da für eine geschundene Kreatur einverleiben.

      Alles im Rahmen dessen, was man machen darf. Aber für mich eben dennoch absolut unverständlich.

      +++

      Auch von mir Dank für die Antwort. @Interplanar

      Mich hätte aber noch Deine ganz persönliche Ansicht interessiert: Ist die CD-Pressung für Dich/Euch als solche noch attraktiv und wünschenswert oder heute eher lästiges Übel für die Freaks und Sammler?
      Wäre es mit Wehmut verbunden, wenn die CD ganz verschwände, oder sagt Ihr: Hauptsache: Kauf - ob nun als CD oder DL, ist egal?

      Und seht Ihr Streaming als Chance? Als Risiko? Oder ist Euch das grundsätzlich egal? (Und falls Letzteres: stimmen da in Euren Augen die Bedingungen?)

      Puh, eine Menge Fragen, sorry, =) aber das würde mich wirklich interessieren.

      (Und ich habe den Eindruck, dass viele Hörspielmacher das klare Wort zum Thema Streaming scheuen. Ist es also alles gar nicht so wild und wir sollten es alle so entspannt sehen wie GrimReaper oder will man es sich nicht mit den entsprechenden Plattformen verscherzen und das Risiko eingehen, sich diese zum Feind zu machen?)

      +++

      @Ben Kenobi

      Ich glaube, Du wählst den falschen Adressaten für Deine Worte. Wenn Du den Beitrag von @Agatha ganz liest und nicht nur einen Satz rausreißt, dann würdest Du sehen, dass sie durchaus nicht gleichgültig ist bei diesem Thema.
      Sie wollte halt bloß einen versöhnlichen Ton bei einem kontroversen Thema anschlagen.
    • Wenn ich mir die Freundeskreise meiner Kinder anschaue, die betrachten eine CD, wie ich ne Schellack-Platte. Ich vermute aber mal, dass das für den Bereich Hörspiel auch kaum eine Zielgruppe ist. Hörspiele hören da die wenigsten. Und die, die es doch tun, streamen.
      Das Gros der Hörspiel-CDs wird wohl immer noch von den Kassettenkindern weggehört und -gekauft. Die werden ob der Masse am Markt aber auch selektieren müssen (2017 gab es auf dem Markt bspw. knapp 40 % mehr neue Hörspiele als 2014). Die Hörer, die entsprechend mehr kaufen, werden wohl in der Minderheit sein. Es dürften wohl mehr sein, die sich in die kostenlose Streaming-Händematte werfen und eben das hören, was der Markt hergibt. Vielleicht kauft der eine oder andere noch seine absolute Lieblingsserie weiter, aber einige CDs, die man in der Pre-Streaming-Ära noch gekauft hat, weil man legal sonst nicht an das Hörspiel herankam, werden wohl heute nicht mehr im Einkaufswagen landen.

      Will man etwas ändern, müsste man mE da ansetzen und die Entscheidung zum Kauf gegenüber Streaming durch deutlichen Mehrwert erleichtern. Das machen einige, viele setzen dabei aber nur auf ein oder zwei Punkte. Da sollte man aber mE nicht kleckern, sondern klotzen.
    • Hardenberg schrieb:

      Sie wollte halt bloß einen versöhnlichen Ton bei einem kontroversen Thema anschlagen.
      Ist mir schon klar.
      Nur kann man das auch als Fazit verstehen und darauf habe ich angespielt, das eben die "Hauptsache" was ganz anderes ist.
      Und eben auch aufmerksam machen, das diesen Thema "Umbruch" vielerlei Aspekte betrifft.

      Sharing ist ja quasi das Streaming der analogen Welt. Und das verbreitet sich auch wie eine Seuche.
      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"
    • pops schrieb:

      Wenn ich mir die Freundeskreise meiner Kinder anschaue, die betrachten eine CD, wie ich ne Schellack-Platte. Ich vermute aber mal, dass das für den Bereich Hörspiel auch kaum eine Zielgruppe ist. Hörspiele hören da die wenigsten. Und die, die es doch tun, streamen.

      Ich weiß ja nicht, wie alt Deine Kinder sind, aber mein Sechsjähriger liebt Hörspiele und hat schon ein ganzes Regal voller CDs - und wehe, wir wollen mal ein paar Kleinkinderhörspiele, die er gar nicht mehr hört, aussortieren. :zwinker: Da hat er schon eine richtige Sammelleidenshaft entwickelt (und von mir kann er es sich nicht abgeschaut haben, weil ich meine CDs nicht offen sichtbar lagere (Platzmangel, denn die Regale sind mit Büchern vollgestopft) und meist über mp3-Player höre).

      Und auch bei seinen Freunden sind Hörspiele durchaus ein Thema. Vielleicht nicht unbedingt das Thema, aber durchaus ein Thema, und es wurden hier auch schon CDs ausgeliehen usw.

      Ob sich das nun im Laufe der Jahre wandelt, und er irgendwann nur noch DL hört oder via Stream? - Keine Ahnung. Aber ich denke eigentlich nicht, dass Hörspiele auf absehbare Zeit uninteressant für ihn sein werden.
      Ein Problem ist höchstens, dass es kein Hörspielfutter für Pubertierende gibt. Die Altersklasse 12/13-20 wird von diesem Medium höchst stiefmütterlich behandelt. Und so ist das wohl die Zeit, in der wie schon früher die meisten Hörer verloren gehen werden...


      pops schrieb:

      Es dürften wohl mehr sein, die sich in die kostenlose Streaming-Händematte werfen und eben das hören, was der Markt hergibt.

      Und es ist meine Befürchtung, dass durch diese Mentalität 08/15-Hörspielproduktionen massiv gefördert werden und die (auch inhaltlich) hochwertigeren und anspruchsvolleren Produktionen am Ende auf der Strecke bleiben, so dass am Ende alles von nebenbei wegzuhörenden Hörspielen ohne Tiefe und längeren Nachhall dominiert wird. Produktionen, bei denen rein auf Wirtschaftlichkeit gesetzt wird, sparsam kalkuliert, schnell produziert und verantwortet von Leuten, die reine Handwerker sind, aber letztlich nichts zu erzählen haben. Kreative, also Regisseure und Autoren, die bloß noch Angestellte sind und mal dies, mal das für ein bescheidenes Honorar verwursten, aber gar keinen eigenen kreativen Spielraum mehr haben.

      Das wäre nicht mehr meine Hörspiel-Welt.
    • Hardenberg schrieb:

      (Und ich habe den Eindruck, dass viele Hörspielmacher das klare Wort zum Thema Streaming scheuen. Ist es also alles gar nicht so wild und wir sollten es alle so entspannt sehen wie GrimReaper oder will man es sich nicht mit den entsprechenden Plattformen verscherzen und das Risiko eingehen, sich diese zum Feind zu machen?)
      Jap, den Eindruck habe ich schon länger.
      Zumindest möchte man sich darüber wohl nicht unbedingt in Foren wie diesem öffentlich austauschen. :)


      Ben Kenobi schrieb:

      Nur kann man das auch als Fazit verstehen und darauf habe ich angespielt, das eben die "Hauptsache" was ganz anderes ist.
      Hm, als "Fazit" in dem Sinne sollte das auch nicht verstanden werden, denn wir sind hier zwar irgendwo einer der letzten "Ponyhöfe" des Hörspiels in seiner "alten" Form und versuchen, dafür noch ein bisschen die Fahne hochzuhalten, aber dass die Zeiten vorbei sind, ist mir schon klar.
      Bin ja auch nicht erst seit gestern "mit dabei". :zwinker:

      Ich wollte damit auch mehr sagen: Solange wir uns noch Gedanken über Hörspiele, egal in welcher Form sie nun an unser Ohr kommen, um ihr "Schicksal" und um das der Labels, die dahinterstehen, machen, sind sie noch nicht verloren. (Ja, ich weiß, klingt blöd...)
      Nur was können wir hier - in einem Hörspielforum - schon viel anderes tun?
      Versuchen, die umzustimmen, die unserem Empfinden nach einen falschen Weg gehen?
      Das Ergebnis ist so ähnlich wie mit dem Rufer in der Wüste: ein oder zwei denken vielleicht darüber nach, dem Rest ist es schlichtweg egal, denn den "Nutzen" grenzenlosen Streamings bewertet nun mal jeder anders. :pfeifen:
      Und trotzdem sollte man nicht damit aufhören, die eigene Meinung zu sagen!
      Oder nur noch 'nen traurigen Abgesang auf ein langsames Labelsterben anstimmen und den Niedergang der CD beweinen? (Mal überspitzt gesagt.)
      Ist zumindest nicht das, was ich für meine "Hör"-Zukunft plane.
      Ich will schlichtweg auch weiter mit anderen darüber reden, welche alten und neuen Hörspiele ich mag, welche nicht, was gerade aktuell ist, was für die nähere Zukunft angekündigt wird - dafür steht so ein Forum - und das ist mir wichtig.
      Alles andere kann ich bedauern, es kann mich wütend machen, wie sich die Sache entwickeln wird, aber ich, als Einzelne, kann nur den Weg gehen, den ich für richtig halte hinsichtlich CD-Kauf, DL oder Streaming...
      :)
    • Hardenberg schrieb:

      Ob sich das nun im Laufe der Jahre wandelt, und er irgendwann nur noch DL hört oder via Stream? - Keine Ahnung. Aber ich denke eigentlich nicht, dass Hörspiele auf absehbare Zeit uninteressant für ihn sein werden.
      Ich denke auch, genau DAS ist der Punkt: viele Kids hören bis zu einem gewissen Alter durchaus noch Hörspiel-CDs oder sogar MCs, zumindest war das in meinem Bekannten- und Verwandtenkreis so.
      Selbst da, wo sich die Eltern selbst nicht viel für das Medium interessiert haben, gab es immer wieder ein Hörspiel als Geschenk, auch von den Omas ;) , damit sich die Kleinen mal damit in eine Ecke setzten, nebenher noch malten, bastelten, abends besser einschliefen :zwinker: oder was auch immer machten, ganz ähnlich, wie früher bei uns.
      Erst im Teenageralter hörte das dann plötzlich fast überall komplett auf, es wurden nur noch selten mal Hörbücher gehört. ^^
      Ob das am fehlenden passenden Hörstoff lag oder schlichtweg anderes interessanter wurde, sei dahingestellt.
      Ich mag aber einfach auch diese "Pauschalisierungen" nicht, die einige so gern anbringen, nach dem Motto: Kein Kind hört heute noch Hörspiele, die wissen kaum noch, was eine CD ist etc.pp..
      Klar, und für wen sind die ständigen Sonderangebote, allein in den Diskountern oder den großen Elektromärkten?
      Und jetzt sag mir keiner "Das kaufen alles bloß die "ewigen Kassettenkinder"! :augenroll:
      Denn da sind genügend Titel bei, die in meinen Augen bei Jenseits-15-Jährigen keinerlei mögliches Nostalgie-Feeling mehr auslösen dürften. Im Gegenteil! :biggrin:
      Aber klar, das ist hier eigentlich o.t..
    • Agatha schrieb:

      ...aber ich, als Einzelne, kann nur den Weg gehen, den ich für richtig halte hinsichtlich CD-Kauf, DL oder Streaming...

      Eben!
      Und das finde ich wichtig zu betonen, denn es herrscht bei vielen offensichtlich das Gefühl vor, dass man als einzelner nichts verändern kann. Das ist aber ein fataler Irrglaube. Natürlich kann der einzelne etwas ändern. Wenn er vorangeht und dadurch vielleicht andere überzeugt, die es einem dann gleichtun. Dann kann über kurz oder lang eine Welle entstehen, die etwas bewegt. Dafür gibt es zig Beispiele.

      Aber dafür muss man wenigstens für sich selbst und aus sich selbst heraus konsequent sein. Wenn man nichts tut, kann sich logischerweise auch nichts ändern. Die Welt zerbricht nicht an der Schlechtigkeit der Bösen, sondern an der Gleichgültigkeit der Guten. :zwinker:

      Und wenn wir hier schon achselzuckend den All you can eat-Streamingwahn zur Kenntnis nehmen, dann brauchen wir uns weder zu wundern noch zu beschweren, wenn Macher-Persönlichkeiten wie Döring, Göllner, Sassenberg usw. oder Produktionen wie Goldagengarden, Heliosphere oder die Ohrenkneifer-Hörspiele in Zukunft völlig verschwinden und stattdessen nur noch 08/15-Horror-Grusel oder der siebenundsiebzigste Holmes-Klon zur Verfügung stehen. Überspitzt formuliert.

      Also: Empört Euch! =)


      (Wobei ich in diesem Zusammenhang auch das Schweigen der Label und Macher höchst kritisch sehe, denn es könnte auch dahingehend gewertet werden, dass das alles gar nicht so schlimm ist. Sie machen es ja stillschweigend mit, werden viele sagen. Und das legitimiert das Achselzucken. Ich würde mir den Mut wünschen, sich als Macher klar zu positionieren. Dann kann man auch ein Bewusstsein bei den Hörern schaffen, Hörspiele so zu konsumieren, dass es für Produktion und Macher sinnvoll ist.
      Solange aber diese klare Positionierung ausbleibt, sind auch die Macher selbst nicht unschuldig an dieser Misere.)
    • @Agatha - Ich kann die Lage in Deutschland nicht so gut beurteilen, als für meine eigene Familie oder generell hier in Texas.

      (1) Hörspiele gibt es hier höchst selten auf CD. Die meisten Hörspiele sind nur digital verfügbar. Das ist auch ein Resultat, dass es hier keine etablierten Labels und keine Kassettenkindergeneration im Hörspiel gab. Die 70er und 80er waren in den USA keine Hörspieljahrzente. Hörspiele und Labels gab es in den 40er und 50ern und dann erst wieder in the 2000er und da wurden die CDs and LPs gekonnt übersprungen. Das ging hier im Groben direkt vom Radio zum Download. Natürlich gibt es Aussnahmen aber es gibt keine MC oder CD Kultur für Hörspiele hier.

      (2) Ich weiß nicht, ob ich hier jemals schon mal ein CD Hörspiel im Laden gesehen habe. Die habe ich alle bei Amazon bestellt.

      (3) Wer geht denn noch in einen Laden :lach2: . Ok das ist schon überspitzt ausgedrückt aber seitdem ich Amazon Prime Mitglied bin, bestelle ich so viel direkt Online. Wenn ich einkaufen gehe, dann meistens Lebensmittel bei Whole Foods, Kroger oder im Neighboor WalMart und da gibt es keine Hörspiele. Selbst unsere Malls sterben ja langsam, da alles online bestellt wird.

      (3) Ich denke, dass die Digitalisierung hier noch weiter fortgeschritten ist. Wie gesagt meine Kinder sind 100% Digital und die haben überhaupt keine CDs, DVDs oder auch Spiel-DVDs mehr. Das geht bei meinen Kindern und all ihren Freunden alles über Steam oder XBox (für Spiele) oder über iTunes (für Musik) oder einen ähnlichen Service. Das wird sich auch nicht mehr ändern. Digital ist die Zukunft und das Medium für unsere Kinder. Ich bin übrigens auch 100% auf eBooks umgestiegen (ich kaufe Papierbücher nur noch wenn es nicht anders geht), Spiele alle über Steam (keine Spiele-DVD mehr), Musik entweder über iTunes oder Amazon. Nur bei Hörspielen greife ich noch zur CD aber das ist auch nur so, weil es noch keiner geschafft hat, eine gute Hörspiel-Sammel-App zu veröffentlichen. Eine App, die ein virtuelles Regal anzeigt die den Sammler erfreut (vielleicht sogar fehlende Folgen in grau), die es auch erlaubt die Hörspiele anzuhören, zu suchen nach Sprechern oder Regisseur oder anderen Infos und in die man sowohl kommerzielle als auf Radiohörspiele einlagern und gut sortiert sammeln kann. All die Apps, die ich gesehen habe, sind für Digitale Musik geschrieben und nicht für Hörspiele. Wo ist eine gute Hörspiel-App?
    • Cherusker schrieb:

      Nur bei Hörspielen greife ich noch zur CD aber das ist auch nur so, weil es noch keiner geschafft hat, eine gute Hörspiel-Sammel-App zu veröffentlichen. Eine App, die ein virtuelles Regal anzeigt die den Sammler erfreut (vielleicht sogar fehlende Folgen in grau), die es auch erlaubt die Hörspiele anzuhören, zu suchen nach Sprechern oder Regisseur oder anderen Infos und in die man sowohl kommerzielle als auf Radiohörspiele einlagern und gut sortiert sammeln kann. All die Apps, die ich gesehen habe, sind für Digitale Musik geschrieben und nicht für Hörspiele. Wo ist eine gute Hörspiel-App?
      Europa hat da jetzt ja was, und da dürfen sogar nicht Europa-Macher dabei sein (sagt man mir): Ooigo. Mal ausprobiert?

      Cherusker schrieb:

      (3) Ich denke, dass die Digitalisierung hier noch weiter fortgeschritten ist. Wie gesagt meine Kinder sind 100% Digital und die haben überhaupt keine CDs, DVDs oder auch Spiel-DVDs mehr. Das geht bei meinen Kindern und all ihren Freunden alles über Steam oder XBox (für Spiele) oder über iTunes (für Musik) oder einen ähnlichen Service. Das wird sich auch nicht mehr ändern. Digital ist die Zukunft und das Medium für unsere Kinder. Ich bin übrigens auch 100% auf eBooks umgestiegen (ich kaufe Papierbücher nur noch wenn es nicht anders geht), Spiele alle über Steam (keine Spiele-DVD mehr), Musik entweder über iTunes oder Amazon.
      Das sagt es aus ... die Welt hat sich schon verändert, und keiner weiß, ob die kommerzielle Hörspielwelt dabei dann nicht als Kollateralschaden endet. Das sage ich ohne Bitterkeit, so ist der Markt nun mal.

      Um @Hardenbergs Frage zu beantworten: Wir hängen durchaus am Haptischen, auch wenn das ewige Plastik schon sehr nervig ist. Der Umweltfreund in mir wünscht sich da endlich einen ölfreien Musikträger, wer erfindet den?
      Zu Streaming wagt noch keiner wirklich eine Aussage (außer "alles Sche**e, Deine Elli"), weil man immer noch hofft, dass sich irgendwie der Markt zurechtruckelt. Er kann vielleicht, aber er muss überhaupt nicht. Wir werden sicher versuchen, für die neuen Hörgewohnheiten zu produzieren, und das heißt sicher, sich von liebgewonnenen Gewohnheiten zu verabschieden. Im Musiksektor stirbt das Album ja auch (wieder) aus, nachdem der Schalltrrägermarkt ja ursprünglich auch nur Singles waren. Diese Art von Wandel ist normal. Oder wie es Vincent in "Collateral" wiederholt: "adapt, Darwin, I-Ching".
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    • Danke für Deine Ausführungen. @Interplanar

      Ich frage mich, ob nicht so etwas wie Audible eine Alternative zum Streaming sein könnte (aus Sicht der Hörspielmacher). Das wäre dann der Kauf aus einem sehr großen Sortiment, und die Zugehörigkeit zu amazon böte auch eine gewisse Stabilität. Und es scheint da ja bereits Kooperationen zu geben, denn man kann dort ja auch Hörspiele kaufen, die nicht von Audible selbst produziert wurden.

      Wäre so etwas denkbar?
    • Hardenberg schrieb:

      Ich frage mich, ob nicht so etwas wie Audible eine Alternative zum Streaming sein könnte
      Da ist doch wieder nur die Frage, wie weit Amazon dann seine Marktmacht ausspielt. Auch iTunes ist da sicher nicht besser.

      Stellt sich dann die Frage in wie weit sind DLC für die Selbstvermarktung geeignet.

      Es ist zwar makaber aber ich hoffe das es demnächst noch mehr Fälle wie Soulful Music geben wird. Denn das könnte zumindest das Streaming indirekt ein wenig eindämmen.

      Alleine schon das Streams in den Charts auftauchen lässt aber leider daran zweifeln.
      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"
    • Ich denke ein anderes Stream-Model körnte vielleicht helfen. Z.B. Netflix oder Amazon Prime Video sind ja auch Streaming-Dienste (für Video), aber so weit ich Netflix verstanden habe, werden da Serien in Auftrag gegeben, die dann vorab bezahlt werden, und zwar so, dass sich das auch lohnt. Ich weiß nicht, ob da überhaupt die Vergütung von der Anzahl der Streams abhängt. Weiß da jemand mehr? Sowas könnte die Labels ja dann tragen und das könnte eine Win-Win Situation sein. Im Video scheint das ja zu funktionieren, da wir mit Netflix, Amazon, HBO, Hulu Streamngdienste bekommen, die sich ja anscheinend auch für die Produktionsstätten wirtschaftlich rentieren.
    • @Cherusker

      So etwas macht ja im Grunde Audible, oder?

      Aber inwieweit würde das den kleinen Produzenten helfen, frage ich mich. Denn sie wären angewiesen auf das Okay von Audible. Und dazu ist wohl die Nachfrage zu gering, um da ähnlich Innovatives auf die Beine zu stellen wie die TV-Streamer...

      Obwohl: Macbeth, Monster1983 - das stimmte damals durchaus hoffnungsfroh. Aber irgendwie kommt da nichts Rechtes mehr nach, oder? War das etwa schon die Audible-Hochphase?
    • @Hardenberg - Teilweise. Meine Audible Subscription ist kein Unlimited Streaming wie Netflix sondern ich bekomme ein Credit für ein Hörspiel pro Monat welches ich mir dann kostenlos aussuchen kann.

      Aber ich denke, du hasts Recht in dem Punkt, dass die Produktionsstätten die Bezahlung am Anfang bekommen und nicht nur abhängig von der Anzahl von Streams.
    • Cherusker schrieb:

      Ich denke ein anderes Stream-Model körnte vielleicht helfen.
      Amazon Prime muss man ja aufgrund der Querfinanzierung aussen vor lassen.

      Bist du dir sicher das Netflix sich auf Dauer wirtschaftlich rentiert?
      Denn wenn man hinter die Zahlen von 2017 blickt, und sich dann die aktuellen Zahlen ansieht, merkt man das Netflix bereits jetzt Verbindlichkeiten bis 2028 angehäuft hat. Und hofft das man ab 2022 evtl. im Plus agieren wird. Sollte diese Blase platzen sieht es ganz böse aus.

      Börsenmagazine sprechen da schon von "kreativer Buchhaltung" und wenn Disney die Inhalte abziehen sollte, was ja wahrscheinlich ist wenn die ihr eigenes Streamingportal eröffnen, dann wird das Defizit wohl noch grösser.

      Ein solches System kann nur dann funktionieren, wenn es mehr Geld einbringt als es kostet und das ist bei solchen Preiskämpfen einfach nicht möglich.

      Ich habe irgendwo gelesen, das wenn sich Spotify und Co. rechnen sollen, die Preise mindestens verdreifacht werden müssten.
      Und das zahlen die Kunden nicht, solange Amazon und Apple eben durch ihre Marktstellung die Preise diktieren.

      Noch können sich die Kunden freuen, das es den Wettbewerb gibt, aber wie lange eben noch, das ist die Frage.
      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"
    • Das eben scheint mir Chance und Risiko zugleich zu sein. Im Moment befinden wir uns im Übergang, und keiner kann zuverlässig voraussagen, wo die Reise enden wird. Das unerträgliche Spotify-Modell heutiger Tage wird langfristig wohl kaum tragbar sein. Was wird an seine Stelle treten? Ein Monopolist, der alle anderen Konkurrenten aus dem Markt drängt und dem Kunden dann deutlich höhere Preise diktiert (von denen dann erst noch zu fragen sein wird, wem diese dann zugute kommen werden) - oder am Ende ein ganz neues Modell, das sich an die Stelle des jetzigen Streamings setzt und vielleicht auch bessere Bedingungen bietet?

      Das wird sich zeigen. Prognosen auf Grundlage heutiger Gegebenheiten anzustellen, ist im Grunde unlauter, denn es gibt natürlich immer auch Faktoren, die nicht vorherzusehen sind. Insofern bleibt jede noch so nachdrücklich vorgetragene Prognose letztlich nichts als Spekulation.