Streaming überholt erstmals CD-Verkäufe!

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    • Ist ja toll für die Label, aber im Artikel steht nichts darüber, ob davon auch die entsprechende Menge Kohle bei den Künstlern ankommt.
      Versuchen Sie es. Manche Menschen sind in der Lage, es zu vermeiden, dass man sie wahrnimmt.
    • War ja auch nicht anders zu erwarten. Wenn ich monatlich für 9,99 € auf Tausende Hörspiele im Stream zugreifen kann, bietet natürlich eine einzelne Hörspiel-CD für 9,99 € deutlich weniger.

      Mir geht es trotzdem um das Besitzrecht und die Erinnerung, wo ich etwas gekauft habe für das Sammlerregal. Das kann mir ein Stream nicht bieten.

      Ich finde da die Japaner immer cool: Wenn der Untergang von diversen haptischen Medien in Europa prophezeit wird, erleben genau diese Medien dort eine Renaissance mit zusätzlich neuer Wiedergabe-Hardware:

      MQA-CD

      Hi-Res Audiocassette

      Hoerspielecho.de - Reden wir darüber.
    • Eben. War wirklich nicht anders zu erwarten.
      Aber das einzig Entscheidende hat Fader als Frage formuliert.
      Musik und Hörspiel sind nicht vergleichbar. Einen Song hört man unter Umständen Dutzende Male, einen Hörspiel-Track dagegen eher nicht. Was also folgt daraus?!

      Solange nicht gesichert ist, dass Streaming allen an einer Produktion Beteiligten grundsätzlich ihr Auskommen sichern kann und dafür sorgt, dass auch Hörspiele jenseits von 08/15 noch finanzierbar sind, bleibt dieser Trend für mich als Hörspiel-Freund mehr als besorgnisserregend.
    • Audioromane schrieb:

      Ich finde da die Japaner immer cool: Wenn der Untergang von diversen haptischen Medien in Europa prophezeit wird, erleben genau diese Medien dort eine Renaissance mit zusätzlich neuer Wiedergabe-Hardware:
      Die SACD wie die MQA-CD ursprünglich hieß, kann man mit fast jedem Blu Ray Player abspielen.

      Allerdings machen die völlig überzogenen Lizenzforderungen der Musik-Rechteinhaber es schon seit der Einführung dieses Formates 1999 fast unmöglich damit flächendeckend auf den Markt zu kommen.

      Und genau diese Lizenzen sind es die es für die Label wesentlich attraktiver machen, eben auf Medienträger zu verzichten. Denn das Ziel soll sein, den Einzelhandel langfristig komplett aussen vor zu lassen.

      Ist ja auch viel billiger.
      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"
    • Hardenberg schrieb:

      Solange nicht gesichert ist, dass Streaming allen an einer Produktion Beteiligten grundsätzlich ihr Auskommen sichern kann und dafür sorgt, dass auch Hörspiele jenseits von 08/15 noch finanzierbar sind, bleibt dieser Trend für mich als Hörspiel-Freund mehr als besorgnisserregend.
      Da Musiker kaum davon leben können, werden Hörspiele und Hörbücher sich damit wohl kaum ausreichend finanzieren lassen. Zumal Hörspielen dann auch noch die Mehrfachverwertung fehlt, bei Hörbüchern gibt es da ja zumindest noch das Buch und e-Book.
      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"
    • @Marco: Danke für den Link!

      Dieser Trend war absehbar bzw. hatte ich bereits vor einem halben Jahr irgendwo einen ähnlich gearteten Bericht gelesen. Da ging es darum dass mehr Gewinne mit Streaming als mit CDs gemacht werden. Wer das Hörverhalten der Jugendlichen kennt, weiß, dass dies der logische Schritt ist. Das Freizeitverhalten hat sich auf Grund des Handys gekoppelt mit dem Internet massiv verändert und uns alle überrollt.

      Ich finde auf jeden Fall nicht, dass die Mehrfachverwertung fehlt. Mit Streaming kommt nun halt die bedeutendste Verwertung auf uns zu, CD, LP, Download, Live-Hörspiele zeitversetzt folgen.

      Ob Fluch, wie von vielen Haptikern schon lange prophezeit oder Segen, wie von deutlich weniger hier behauptet, wird man später wissen. Fakt ist, dass die Zahl der Hörspiele nicht abreißt und dass das Streaming auf Grund vieler Vorteile an Beliebtheit gewinnt. Aber meine CD von tollen Hörspielen, besonders wenn man mir als Käufer ein „mehr“ an Leistung bieten kann, möchte ich nicht missen. Aber alles wie früher wird von mir definitiv nicht mehr gekauft.

      Ich bin ja eigentlich viel mehr gespannt was denn nach dem Streaming kommt. Denn wie wir alle wissen, Medien bleiben nicht ewig beliebt.
    • Ich verstehe noch nicht verstanden wie Streaming sich rechnet. Ich habe mich bisher damit ueberhaupt nicht befasst. Aber im Prinzip ist das doch genau so wie Netflix, oder?

      Ich sehe zwei Aspekte:
      (1) Auf der einen Seite ist der Preis, den man fuers Streaming bezahlt natuerlich viel geringer als wenn man sich einzelne Hoerspiele kauft. Wenn man fuer 10 Euro im Monat zig Hoerspiele hoeren kann, ist das natuerlich pro gehoertem Hoerspiel sehr wenig.
      (2) Auf der anderen Seite bezahlen aber auch viel mehr Hoerer fuers Streaming als sich am Ende Hoerspiele anhoeren. Also alle, die sich nur Musik anhoeren wollen, bezahlen ja dann auch im Prinzip fuer Hoerspiele mit um ein theoretisches Recht zu haben die Hoerspiele zu hoeren, was aber im Endeffekt nur sehr wenige tun werden. Die Anzahl von zahlenden Kunden, die also im Endeffekt fuer Hoerspiele mitzahlen geht dann von ca. 10,000 (von mir herbeigesogene Zahl von potentiellen CD Verkaeufen) in die Millionen. Der Faktor 100 in Quantitaet, koennte dann einen potentiellen reduzierten Preis pro gehoerten Hoerspiel per Streaming gegenueber einer CD von 1/100 aufwiegen.

      Ich weiss nicht, wie sich diese beiden Aspekte gegenseitig aufwiegen, aber da haben sich die Streaming Dienste wohl schon was dabei gedacht. Die grosse Frage ist, wieviel von dem Geld am Ende bei den Hoerspielmachern ankommt. Oder ob Hoerspiele aus dem Program genommen werde, da sie vielleicht weniger einbringen als Musik. Das weiss nicht.

      Streaming hat sicherlich Vorteile. Man braucht viel weniger Platz (das ist dasselbe wie bei MP3-Kaeufen), man braucht nicht auf die Versendung von CDs warten und es gibt auch keine Jewel-Cases die kaputt gehen koennen. Zusaetzlich kann man beim Streaming auch viele Hoerspiele mal antesten. Ich habe es aber noch nicht getestet. Es hat auch das Risiko, dass man im Prinzip mit leeren Haenden darsteht, wenn der Streaming Dienst Pleite gehen wuerde.

      Ich denke aber auch wie @Markus G., dass sich der Trend nicht aufhalten lassen wird.

      Ein Aspekt von Sreaming wird sein, dass es immer mehr Hoerer geben wird, die sich Hoerspiele ueber EarPods oder andere portable Lautsprecher anhoeren werden und nicht mehr ueber eine Stereo-Anlage mit Boxen. Die alte Vorstellung, dass wir uns Hoerspiele per CD in einer Stereo-Anlage auf der Couch anhoeren ist passe. Das habe ich schon seit Jahren nicht gemacht und meine Kinder wuerden das nie tun. Die hoeren alles per Stream oder Download auf deren iPhones und dann ueber EarPods. Das heisst auch, dass man wahrscheinlich die hohe Klangqualitaet der Produktion nicht komplett heraushoeren wird. Und an die Hoerspielmacher wuerde ich auch gerne ein Appell senden: Produziert die Hoerspiele nicht mit der Erwartung, dass wir uns die Hoerspiele per Kopfhoerer auf der Couch anhoeren. Regelt die Lautstaerke der Sprecher und der Effekte mit der Vorstellung, dass sich das ein Fussgaenger auf dem Weg zur Schule ueber EarPods anhoert oder in der Strassenbahn. Oft wird da am Publikum vorbei produziert, in dem die Aufnahmen mit super Kopfhoerer aufgenommen und abgemischt werden, aber die Hoerer dann am Ende die Teile voellig anders hoeren. Ich bemerke das leider immer wieder, dass Lautstaerken von Sprechern vor allem in leisen Szenen voellig unhoerbar sind und man staendig am Lautstaerkeregler spielt.
    • Streaming geht über die Masse,aber gerade bei Musik rechnet sich das für bekannte Interpreten.Bei Hörspiele generell (außer Europa und evtl Lübbe ?)rechnet sich das nicht,weil das nur Peanuts sind
    • Cherusker schrieb:

      Die Anzahl von zahlenden Kunden, die also im Endeffekt fuer Hoerspiele mitzahlen geht dann von ca. 10,000 (von mir herbeigesogene Zahl von potentiellen CD Verkaeufen) in die Millionen
      Äh, von wegen!
      Die zahlen icht für die dort vorhandenen Hörspiele mit ;) , denn für die Hörspielproduzenten gibt es ja bloß ein bisschen was, wenn Du auch die Tracks anspielst bzw. komplett durchhörst.
      Ist aber im umgekehrten Fall nicht anders: Jemand, der nur Hörspiele und keine Songs hört, unterstützt mit seinen 10 Euro/ Monat auch nicht die Musiklabels.
    • Gibt es nicht einen monatlichen Beitrag (z.B. 10 Euro) den man als Stream-Kunde bezahlen muss, unabhaengig davon ist was man hoert? Oder sind die Einnahmen der Hoerspielschmieden beim Streamen wirklich 100% von den gehoerten Streams abhaengig? Kein kleiner Festbeitrag?
    • Cherusker schrieb:

      Gibt es nicht einen monatlichen Beitrag (z.B. 10 Euro) den man als Stream-Kunde bezahlen muss, unabhaengig davon ist was man hoert? Oder sind die Einnahmen der Hoerspielschmieden beim Streamen wirklich 100% von den gehoerten Streams abhaengig? Kein kleiner Festbeitrag?
      Ja, man zahlt den monatlichen Abopreis und kann dafür hören, was und wie viel man möchte.
      Beim Anbieter der Hörspiele kommt aber nur das an, was tatsächlich vom Kunden gestreamt wird. Zumindest habe ich es so verstanden.
    • Agatha schrieb:

      denn für die Hörspielproduzenten gibt es ja bloß ein bisschen was, wenn Du auch die Tracks anspielst bzw. komplett durchhörst.
      Was bei einigen den Trend ausgelöst hat Tracks von knapp über 30 Sekunden zu releasen, dann das ist wohl die Grenze ab der ein Track bezahlt wird.


      Cherusker schrieb:

      Gibt es nicht einen monatlichen Beitrag (z.B. 10 Euro) den man als Stream-Kunde bezahlen muss, unabhaengig davon ist was man hoert?
      Ja genau. Das wandert auf das Konto des Streaming-Betreibers und der schüttet es dann nach Häufigkeit gestaffelt an die Label aus.
      Manche setzen da aber dann auch eine Grenze, das z.B. erst Beträge über Summe X für ein Label ausgezahlt werden.
      So kann es passieren das ein Hörspiel-Label diese Summe erst nach vielen Monaten erreicht und auch erst dann entlohnt wird.
      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"
    • Also gibt einen monatlichen Beitrag, den jeder Kunde bezahlt. Den packt der Streaming-Betreiber dann in einen Topf und wenn dann die anderen Kosten und Profit abgezogen wurden, dann wird der Rest dann an die Content-Provider je nach Aufruf von deren Inhalt ausgezahlt. Interessant.
    • Wobei die Streamingdienst anscheinend wohl auch dauerhaft rote Zahlen schreiben. Bei Spotify nutzen z.B. zu viele Menschen die kostenlosen Accounts mit Werbung, die ja wie ich aus eigener Erfahrung weiß v.a. aus Eigenwerbung für Premium besteht oder Sonderangebote wie 0,99 € für 3 Monate, als dass es sich lohnen würde für den Anbieter.
    • BjoernErik schrieb:

      Wobei die Streamingdienst anscheinend wohl auch dauerhaft rote Zahlen schreiben. [...]
      Mach´ ein Ausrufezeichen dahinter. Im Moment, und daran wird sich so schnell auch nichts ändern, schreiben alle Streaming-Unternehmen rote Zahlen. Und das bei enormen Steigerungsraten bei Abonnementabschlüssen und Steigerung des Umsatz. Was das heißt und wie das zusammenhängt, muss ich nicht weiter erläutern, oder?

      Das massivste Problem hat hier Spotify, weil andere Konkurrenten wie Apple und Amazon diese Verluste mit Gewinnen aus den anderen Geschäftsbereichen wieder ausgleichen können. Nur deswegen funktioniert das "Spiel", wird aber langfristig den Todesstoß bedeuten; wir reden hier mal locker über einen Quartalsverlust von ich glaube so um die 200 Mio.