Takimo
Ich mache gerade ein Marathon-Serien-Hören von der SF Hoerspielserie Takimo von POLARIS und höre mich nochmal komplett durch die Serie durch. Ich höre die Serie schon seit ca. 12 Jahren, habe also ca. 2 Jahre nach dem Erscheinen der ersten Folge in 2004 angefangen sie zu hören. Ich habe mir die ersten Folgen gekauft und fand die Serie sehr gut und seitdem kaufe ich die Folgen regelmäßig weiter, höre sie aber meist nicht sofort sondern warte meist erstmal ab, bis ich mal wieder 6-8 Folgen zu hören habe und höre die dann alle am Stück. Manchmal höre ich mich dann auch nochmal komplett durch alle Folgen durch. Ich habe also die ersten paar Folgen schon einige Male gehört aber die letzen ca. 10 Folgen kenne ich noch gar nicht. Nun ist es mal wieder so weit. Zum Anlass der Jubiläumsfolge 30 höre ich mir nun nochmal alle Folgen an und ich möchte dazu gerne meine Eindrücke hier darlegen.
FOLGE 1 – PANARAY
Die Einstiegsfolge startet mit einem Notruf von dem Mond Paranay. Das Volk der Takanten möchte diesen Mond wirtschaftlich erschließen, unter anderem wegen der reichhaltigen Mongrovenwaelder. Daher wurden die zwei Wissenschaftler Betty White und Lesley Green von der Planetenkommission auf den Mond geschickt um zu untersuchen, ob der Mond schützenswert ist oder ob er wirtschaftlich genutzt werden kann. Nach deren Untersuchung geben die beiden Wissenschaftler der wirtschaftlichen Nutzung grünes Licht. Kurz danach wird jedoch unerwartet ein Notruf von Lesley Green einem der beiden Wissenschaftler erhalten. Takimo wird um Hilfe gebeten um nachzuforschen, was mit dem Wissenschaftler passiert ist. Und kann der Mond nun immer noch erschlossen werden? Oder gibt es Gründe dagegen? Es gibt nur eine 5 tägige Einspruchsfrist, sonst ist der Mond für immer der Erschließung freigegeben. Takimo macht sich mit seinem Raumschiff Hawkwind auf den Weg nach Paranay, unterm anderem um Betty White zu finden, die andere Wissenschaftlerin und um herauszufinden, welches Geheimnis sich auf Paranay verbirgt ....
LEICHT ODER SCHWER ZU VERSTEHEN? Diese Folge ist zwar eine Einstiegsfolge, aber es geht sofort und schnell zur Sache. Die Personen sind sehr schnell eingeführt, die Situation und Geschichte ist glasklar und einfach verständlich erklärt und strukturiert. Während die Geschichte einfach zu verstehen ist, wird sie immer tiefer und vielschichtiger (und interessanter!!). Man wird sofort hineingezogen und die Spannung lässt einen bis zum Ende nicht mehr los.
WER IST TAKIMO? Takimo ist ein Sternenreisender, der mich sehr stark an Captain Future erinnert (was ich nur selten sage aber hier passt es). Was es mit seiner Vergangenheit auf sich hat, erfahren wir aber erst in späteren Folgen. Er hat einen Robothund namens Cox, einen Bordcomputer namens NANO und ein Raumschiff namens Hawkwind.
SPRECHER: Die Sprecher gefallen mir sehr gut. Peter Flechtner spricht Takimo und sein Hund Cox wird gebellt von einem wirklichen Hund namens Cox. Claudia-Urbschat Mingues spielt mal wieder groß auf (wie eigentlich immer wenn sie im Hörspiel ist) als Wissenschaftlerin Betty White. Takimo und Betty White zusammen machen Spaß in diesem Hörspiel. Dann gibt es noch Peter Groeger als Wissenschaftler Lesley Green (derjenige, der verschwunden ist und den Notruf aufgegeben hat). Auch er spielt seine Rolle sehr gut. Antje von der Ahe spricht den Bordcomputer von Takimo’s Schiff. Thomas Petruo hat die Ehre den Anführer der Takanten zu spielen, die als Termitenvolk seine eigene Art haben. Und bei den paar weiteren Rollen ist auch ein gutes Niveau zu hören.
DREHBUCH: Ausgezeichnet! Wie leicht spielend hier der Hörer in die Welt von Takimo eingeführt wird und wie das dann immer tiefer und vielschichtiger wird, ist schon beachtenswert und genial gemacht. Schon in den ersten paar Minuten wird man so tief in die Geschichte eingezogen. Die Situation wird ganz einfach dargestellt und die Spannung hält mich bis zum Schluss am Lautsprecher. Wunderbare Spannungskurve. Das World-Building ist auch sehr kreativ und visuell. In dieser Folge gibt es ein Termiten-Volk (die Takanten), die interessant dargestellt werden und eine Nutzung der Mongroven-Wälder macht noch mehr Sinn, wenn man bedenkt, dass die Takanten keine Menschenähnliche Rasse ist, sondern Termiten. Die Kreativität der Autoren bei der gesamten Serie ist eine der größten Stärken dieser Serie. Selten gibt es solch kreative Geschichten die wissenschaftlich fundiert sind, und die uns spielerisch und unterhaltsam interessante Aspekte unseres Weltraums lehren. Die Art und Weise wie man in die fantastische Welt von Paranay mit seinen Mongrovenwaeldern gezogen wird, erinnert mich an den Film Avatar. Man fühlt die Magie ….
Insgesamt gesehen ist die erste Folge jetzt nicht ein Meilenstein an Komplexität (das kommt erst in späteren Folgen) aber für eine Einstiegsfolge war dieses Thema gerade richtig und sie schaffte es, mich in diese neue Serie hineinzuziehen und weitere Folgen zu kaufen.
Ich habe bei meiner kürzlich hier geschriebenen Heliosphere Serienbesprechung darauf aufmerksam gemacht, dass es schwer ist die Heliosphere Hörspiele beim ersten Mal komplett zu verstehen, da viele Personen sich ähnlich anhören und in der wörtlichen Rede die Namen nicht häufig genug genannt werden und dadurch ist es oft nicht klar, wer denn nun gerade spricht. Das ist bei Takimo überhaupt nicht der Fall. Die Anzahl der Personen ist bei Takimo kleiner und übersichtlicher und die Sprecher zeichnen sich auch durch leichte Unterscheidbarkeit aus. Und bei direkter Rede werden die Namen auch ein bisschen häufiger genannt, so dass es schon beim ersten Mal glasklar ist, wer denn nun gerade redet. Hier wird halt sehr vieles auf Anhieb von Folge 1 an sofort richtig gemacht. Technisch und dramaturgisch eine Augenweide … oder besser: eine Ohrenweide.
TEMPO: Ich mag das Tempo. Dieses ist keine Aktion-Krach-Bum SF Serie die hauptsächlich auf Aktion und Effekte baut. Im Gegenteil. Diese Serie ist wunderbar durchdacht und lebt von seiner Geschichte, die dann wiederum durch Musik und Soundeffekte unterstützt werden und durch seine intelligenten Dialoge. Es gibt auch einige Aktionszenen wie die Landung auf Paranay. Aber insgesamt sollte man hier kein Aktionhoerspiel erwarten. Diese Serie ist auch nicht mit Heliosphere zu vergleichen, da sie in eine ganz andere Richtung geht. Takimo in dieser Form ist einzigartig und ähnelt keiner anderen Serie. Captain Future wohl am ehesten, aber auch nur bedingt.
MUSIK: Beim ersten Hören dachte ich an ein paar Stellen: Ist das Hip-Hop? Mag ich normalerweise nicht. Ich kann nicht sagen, was das für ein Stil ist. Es hört sich aber schon futuristisch an und nach zweimal hören, ist das ein totaler Ohrwurm. Klasse und einzigartige Musik. Z.B. die Musik im Track 3 ist wunderbar gruselig und schaurig. Und vor allem bei dem Erkunden von Paranay ist die Musik wunderbar mystisch. Die Musik trägt entscheidend zur Stimmung bei.
SOUND: Der Sound wird hier sehr intensiv und stimmungsverstaerkend eingesetzt. Z.B. gibt es eine abernteuerliche Landung auf dem Planeten, wo man mit-vibriert. Und wie man die Natur der Mangrovenwaelder und die Tiere zum Leben bringt, ist wunderbar gemacht. Man denkt, dass man mitten im Wald steht.
COVER: Die Cover von der Takimo Serie gefallen mir sehr gut. Es gibt einen blauen Rahmen mit einem interessanten Bild welches ein Teil der Geschichte darstellt. Dieses Bild ist bei manchen Folgen genial, bei anderen nicht so. Insgesamt sind die Cover aber alle passend. Und vor allem heben sich die Takimo Cover von allen anderen Serien ab und geben somit der Serie einen eigenen visuellen Stil.
BOOKLET: Das Booklet ist sehr informativ. Es gibt eine Liste der Sprecher und deren Rollen aber vor allem zeichnet sich diese Serie aus, dass sie dem Hoerer viele wissenschaftliche Zusammenhaenge erlaeutert und zwar in sehr unterhaltsamer Weise. Bei vielen Serien lese ich das Booklet überhaupt nicht. Bei Takimo verschlinge ich sie. In diesem Booklet gibt es z.B. Informationen ueber Rote Riesen, Gasplaneten, Monde, der Mond der Erde, Jupitermonde, der Saturnmond Titan. Sehr interessant.
TRACKS: Es gibt 11 Tracks für 64 Minuten. Einige Tracks sind sinnvolle 3-4 Minuten, einige sind länger als 12 Minuten. Da hätte man vielleicht ein paar mehr Tracks setzen können.
WAS IST TAKIMO NICHT? Takimo ist keine Aktionserie mit viel Krawall, Bum-Bum und Schlag-mich-Tod. Wenn man darauf steht, dann wird einem Takimo wohl ein wenig zu anspruchsvoll und zu geschichtslastig sein. Dieses ist keine weitere Version von Star Wars, Star Trek oder anderen Serien.
WAS IST TAKIMO? Anspruchsvolle HARTE Science Fiction. Mit HARTER Science Fiction meine ich die wissenschaftlich geprägte Science Fiction. Hier macht alles Sinn und ist wissenschaftlich durchdacht. Takimo erlebt spannende Abenteuer und die werden wissenschaftlich fundiert erzählt. Das ist aber nicht langweilig oder ermüdend. Gar nicht. Ich empfinde das als etwas sehr erfrischendes, etwas einzigartiges. Meiner Ansicht nach, ist Takimo als Hoerspielserie in seiner Art einzigartig. Diese Serie regt zum Nachdenken an und viele aktuelle (und zukünftige) Themen werden in dieser Serie behandelt, wie virtuelle Realität, Neuronale Netze, Horizonte, Bewusstsein, Evolution, Hyperraum, Sternenstaub, finden antiker Kulturen, Terraforming, Gravitationsschockwellen, Artifical Intelligence, und vieles mehr. Ich werde diese Themen bei jeder Folge einzeln aufzeigen.
WEBSEITE: Bei Takimo ist es auch empfehlenswert, nach dem Hoeren auf die Webseite zu gehen um noch mehr ueber die wissenschaftlichen Aspekte zu lernen.
takimo.de/
Und hier kann man die Folgen auch direkt bei Polaris bestellen.
xn--polaris-hrspiele-uwb.de/
FOLGEN: Es gibt bisher 30 Folgen und jede Folge kostet stolze 12,95 Euro aber fuer mich sind es die Folgen Wert. Hier wird so viel an Nachforschung und Liebe zum Detail hineingepackt. Es erscheinen ca. 2 Folgen pro Jahr und die Folgen 31-34 sind schon gelistet.
BEWERTUNG: Diese Folge ist eine hervorragende Einstiegsfolge. Man fühlt sich sofort als ein Teil dieser Welt und während ich bei vielen Serien das Gefühl habe, dass die Geschichte bedeutungslos ist, habe ich bei Takimo das Gefühl, dass mir gerade etwas Wichtiges vermittelt wird und zwar in sehr spannender und unterhaltsamer Weise. Eine wunderschöne Einstiegsfolge die Viel Geschmack auf mehr macht.
Wer von Euch hört Takimo? Wie findet ihr die Serie?
Ich mache gerade ein Marathon-Serien-Hören von der SF Hoerspielserie Takimo von POLARIS und höre mich nochmal komplett durch die Serie durch. Ich höre die Serie schon seit ca. 12 Jahren, habe also ca. 2 Jahre nach dem Erscheinen der ersten Folge in 2004 angefangen sie zu hören. Ich habe mir die ersten Folgen gekauft und fand die Serie sehr gut und seitdem kaufe ich die Folgen regelmäßig weiter, höre sie aber meist nicht sofort sondern warte meist erstmal ab, bis ich mal wieder 6-8 Folgen zu hören habe und höre die dann alle am Stück. Manchmal höre ich mich dann auch nochmal komplett durch alle Folgen durch. Ich habe also die ersten paar Folgen schon einige Male gehört aber die letzen ca. 10 Folgen kenne ich noch gar nicht. Nun ist es mal wieder so weit. Zum Anlass der Jubiläumsfolge 30 höre ich mir nun nochmal alle Folgen an und ich möchte dazu gerne meine Eindrücke hier darlegen.
FOLGE 1 – PANARAY
Die Einstiegsfolge startet mit einem Notruf von dem Mond Paranay. Das Volk der Takanten möchte diesen Mond wirtschaftlich erschließen, unter anderem wegen der reichhaltigen Mongrovenwaelder. Daher wurden die zwei Wissenschaftler Betty White und Lesley Green von der Planetenkommission auf den Mond geschickt um zu untersuchen, ob der Mond schützenswert ist oder ob er wirtschaftlich genutzt werden kann. Nach deren Untersuchung geben die beiden Wissenschaftler der wirtschaftlichen Nutzung grünes Licht. Kurz danach wird jedoch unerwartet ein Notruf von Lesley Green einem der beiden Wissenschaftler erhalten. Takimo wird um Hilfe gebeten um nachzuforschen, was mit dem Wissenschaftler passiert ist. Und kann der Mond nun immer noch erschlossen werden? Oder gibt es Gründe dagegen? Es gibt nur eine 5 tägige Einspruchsfrist, sonst ist der Mond für immer der Erschließung freigegeben. Takimo macht sich mit seinem Raumschiff Hawkwind auf den Weg nach Paranay, unterm anderem um Betty White zu finden, die andere Wissenschaftlerin und um herauszufinden, welches Geheimnis sich auf Paranay verbirgt ....
LEICHT ODER SCHWER ZU VERSTEHEN? Diese Folge ist zwar eine Einstiegsfolge, aber es geht sofort und schnell zur Sache. Die Personen sind sehr schnell eingeführt, die Situation und Geschichte ist glasklar und einfach verständlich erklärt und strukturiert. Während die Geschichte einfach zu verstehen ist, wird sie immer tiefer und vielschichtiger (und interessanter!!). Man wird sofort hineingezogen und die Spannung lässt einen bis zum Ende nicht mehr los.
WER IST TAKIMO? Takimo ist ein Sternenreisender, der mich sehr stark an Captain Future erinnert (was ich nur selten sage aber hier passt es). Was es mit seiner Vergangenheit auf sich hat, erfahren wir aber erst in späteren Folgen. Er hat einen Robothund namens Cox, einen Bordcomputer namens NANO und ein Raumschiff namens Hawkwind.
SPRECHER: Die Sprecher gefallen mir sehr gut. Peter Flechtner spricht Takimo und sein Hund Cox wird gebellt von einem wirklichen Hund namens Cox. Claudia-Urbschat Mingues spielt mal wieder groß auf (wie eigentlich immer wenn sie im Hörspiel ist) als Wissenschaftlerin Betty White. Takimo und Betty White zusammen machen Spaß in diesem Hörspiel. Dann gibt es noch Peter Groeger als Wissenschaftler Lesley Green (derjenige, der verschwunden ist und den Notruf aufgegeben hat). Auch er spielt seine Rolle sehr gut. Antje von der Ahe spricht den Bordcomputer von Takimo’s Schiff. Thomas Petruo hat die Ehre den Anführer der Takanten zu spielen, die als Termitenvolk seine eigene Art haben. Und bei den paar weiteren Rollen ist auch ein gutes Niveau zu hören.
DREHBUCH: Ausgezeichnet! Wie leicht spielend hier der Hörer in die Welt von Takimo eingeführt wird und wie das dann immer tiefer und vielschichtiger wird, ist schon beachtenswert und genial gemacht. Schon in den ersten paar Minuten wird man so tief in die Geschichte eingezogen. Die Situation wird ganz einfach dargestellt und die Spannung hält mich bis zum Schluss am Lautsprecher. Wunderbare Spannungskurve. Das World-Building ist auch sehr kreativ und visuell. In dieser Folge gibt es ein Termiten-Volk (die Takanten), die interessant dargestellt werden und eine Nutzung der Mongroven-Wälder macht noch mehr Sinn, wenn man bedenkt, dass die Takanten keine Menschenähnliche Rasse ist, sondern Termiten. Die Kreativität der Autoren bei der gesamten Serie ist eine der größten Stärken dieser Serie. Selten gibt es solch kreative Geschichten die wissenschaftlich fundiert sind, und die uns spielerisch und unterhaltsam interessante Aspekte unseres Weltraums lehren. Die Art und Weise wie man in die fantastische Welt von Paranay mit seinen Mongrovenwaeldern gezogen wird, erinnert mich an den Film Avatar. Man fühlt die Magie ….
Insgesamt gesehen ist die erste Folge jetzt nicht ein Meilenstein an Komplexität (das kommt erst in späteren Folgen) aber für eine Einstiegsfolge war dieses Thema gerade richtig und sie schaffte es, mich in diese neue Serie hineinzuziehen und weitere Folgen zu kaufen.
Ich habe bei meiner kürzlich hier geschriebenen Heliosphere Serienbesprechung darauf aufmerksam gemacht, dass es schwer ist die Heliosphere Hörspiele beim ersten Mal komplett zu verstehen, da viele Personen sich ähnlich anhören und in der wörtlichen Rede die Namen nicht häufig genug genannt werden und dadurch ist es oft nicht klar, wer denn nun gerade spricht. Das ist bei Takimo überhaupt nicht der Fall. Die Anzahl der Personen ist bei Takimo kleiner und übersichtlicher und die Sprecher zeichnen sich auch durch leichte Unterscheidbarkeit aus. Und bei direkter Rede werden die Namen auch ein bisschen häufiger genannt, so dass es schon beim ersten Mal glasklar ist, wer denn nun gerade redet. Hier wird halt sehr vieles auf Anhieb von Folge 1 an sofort richtig gemacht. Technisch und dramaturgisch eine Augenweide … oder besser: eine Ohrenweide.
TEMPO: Ich mag das Tempo. Dieses ist keine Aktion-Krach-Bum SF Serie die hauptsächlich auf Aktion und Effekte baut. Im Gegenteil. Diese Serie ist wunderbar durchdacht und lebt von seiner Geschichte, die dann wiederum durch Musik und Soundeffekte unterstützt werden und durch seine intelligenten Dialoge. Es gibt auch einige Aktionszenen wie die Landung auf Paranay. Aber insgesamt sollte man hier kein Aktionhoerspiel erwarten. Diese Serie ist auch nicht mit Heliosphere zu vergleichen, da sie in eine ganz andere Richtung geht. Takimo in dieser Form ist einzigartig und ähnelt keiner anderen Serie. Captain Future wohl am ehesten, aber auch nur bedingt.
MUSIK: Beim ersten Hören dachte ich an ein paar Stellen: Ist das Hip-Hop? Mag ich normalerweise nicht. Ich kann nicht sagen, was das für ein Stil ist. Es hört sich aber schon futuristisch an und nach zweimal hören, ist das ein totaler Ohrwurm. Klasse und einzigartige Musik. Z.B. die Musik im Track 3 ist wunderbar gruselig und schaurig. Und vor allem bei dem Erkunden von Paranay ist die Musik wunderbar mystisch. Die Musik trägt entscheidend zur Stimmung bei.
SOUND: Der Sound wird hier sehr intensiv und stimmungsverstaerkend eingesetzt. Z.B. gibt es eine abernteuerliche Landung auf dem Planeten, wo man mit-vibriert. Und wie man die Natur der Mangrovenwaelder und die Tiere zum Leben bringt, ist wunderbar gemacht. Man denkt, dass man mitten im Wald steht.
COVER: Die Cover von der Takimo Serie gefallen mir sehr gut. Es gibt einen blauen Rahmen mit einem interessanten Bild welches ein Teil der Geschichte darstellt. Dieses Bild ist bei manchen Folgen genial, bei anderen nicht so. Insgesamt sind die Cover aber alle passend. Und vor allem heben sich die Takimo Cover von allen anderen Serien ab und geben somit der Serie einen eigenen visuellen Stil.
BOOKLET: Das Booklet ist sehr informativ. Es gibt eine Liste der Sprecher und deren Rollen aber vor allem zeichnet sich diese Serie aus, dass sie dem Hoerer viele wissenschaftliche Zusammenhaenge erlaeutert und zwar in sehr unterhaltsamer Weise. Bei vielen Serien lese ich das Booklet überhaupt nicht. Bei Takimo verschlinge ich sie. In diesem Booklet gibt es z.B. Informationen ueber Rote Riesen, Gasplaneten, Monde, der Mond der Erde, Jupitermonde, der Saturnmond Titan. Sehr interessant.
TRACKS: Es gibt 11 Tracks für 64 Minuten. Einige Tracks sind sinnvolle 3-4 Minuten, einige sind länger als 12 Minuten. Da hätte man vielleicht ein paar mehr Tracks setzen können.
WAS IST TAKIMO NICHT? Takimo ist keine Aktionserie mit viel Krawall, Bum-Bum und Schlag-mich-Tod. Wenn man darauf steht, dann wird einem Takimo wohl ein wenig zu anspruchsvoll und zu geschichtslastig sein. Dieses ist keine weitere Version von Star Wars, Star Trek oder anderen Serien.
WAS IST TAKIMO? Anspruchsvolle HARTE Science Fiction. Mit HARTER Science Fiction meine ich die wissenschaftlich geprägte Science Fiction. Hier macht alles Sinn und ist wissenschaftlich durchdacht. Takimo erlebt spannende Abenteuer und die werden wissenschaftlich fundiert erzählt. Das ist aber nicht langweilig oder ermüdend. Gar nicht. Ich empfinde das als etwas sehr erfrischendes, etwas einzigartiges. Meiner Ansicht nach, ist Takimo als Hoerspielserie in seiner Art einzigartig. Diese Serie regt zum Nachdenken an und viele aktuelle (und zukünftige) Themen werden in dieser Serie behandelt, wie virtuelle Realität, Neuronale Netze, Horizonte, Bewusstsein, Evolution, Hyperraum, Sternenstaub, finden antiker Kulturen, Terraforming, Gravitationsschockwellen, Artifical Intelligence, und vieles mehr. Ich werde diese Themen bei jeder Folge einzeln aufzeigen.
WEBSEITE: Bei Takimo ist es auch empfehlenswert, nach dem Hoeren auf die Webseite zu gehen um noch mehr ueber die wissenschaftlichen Aspekte zu lernen.
takimo.de/
Und hier kann man die Folgen auch direkt bei Polaris bestellen.
xn--polaris-hrspiele-uwb.de/
FOLGEN: Es gibt bisher 30 Folgen und jede Folge kostet stolze 12,95 Euro aber fuer mich sind es die Folgen Wert. Hier wird so viel an Nachforschung und Liebe zum Detail hineingepackt. Es erscheinen ca. 2 Folgen pro Jahr und die Folgen 31-34 sind schon gelistet.
BEWERTUNG: Diese Folge ist eine hervorragende Einstiegsfolge. Man fühlt sich sofort als ein Teil dieser Welt und während ich bei vielen Serien das Gefühl habe, dass die Geschichte bedeutungslos ist, habe ich bei Takimo das Gefühl, dass mir gerade etwas Wichtiges vermittelt wird und zwar in sehr spannender und unterhaltsamer Weise. Eine wunderschöne Einstiegsfolge die Viel Geschmack auf mehr macht.
Wer von Euch hört Takimo? Wie findet ihr die Serie?