TAKIMO - Abenteuer eines Sternenreisenden - Meine Serienbesprechung

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    • TAKIMO - Abenteuer eines Sternenreisenden - Meine Serienbesprechung

      Takimo

      Ich mache gerade ein Marathon-Serien-Hören von der SF Hoerspielserie Takimo von POLARIS und höre mich nochmal komplett durch die Serie durch. Ich höre die Serie schon seit ca. 12 Jahren, habe also ca. 2 Jahre nach dem Erscheinen der ersten Folge in 2004 angefangen sie zu hören. Ich habe mir die ersten Folgen gekauft und fand die Serie sehr gut und seitdem kaufe ich die Folgen regelmäßig weiter, höre sie aber meist nicht sofort sondern warte meist erstmal ab, bis ich mal wieder 6-8 Folgen zu hören habe und höre die dann alle am Stück. Manchmal höre ich mich dann auch nochmal komplett durch alle Folgen durch. Ich habe also die ersten paar Folgen schon einige Male gehört aber die letzen ca. 10 Folgen kenne ich noch gar nicht. Nun ist es mal wieder so weit. Zum Anlass der Jubiläumsfolge 30 höre ich mir nun nochmal alle Folgen an und ich möchte dazu gerne meine Eindrücke hier darlegen.

      FOLGE 1 – PANARAY


      Die Einstiegsfolge startet mit einem Notruf von dem Mond Paranay. Das Volk der Takanten möchte diesen Mond wirtschaftlich erschließen, unter anderem wegen der reichhaltigen Mongrovenwaelder. Daher wurden die zwei Wissenschaftler Betty White und Lesley Green von der Planetenkommission auf den Mond geschickt um zu untersuchen, ob der Mond schützenswert ist oder ob er wirtschaftlich genutzt werden kann. Nach deren Untersuchung geben die beiden Wissenschaftler der wirtschaftlichen Nutzung grünes Licht. Kurz danach wird jedoch unerwartet ein Notruf von Lesley Green einem der beiden Wissenschaftler erhalten. Takimo wird um Hilfe gebeten um nachzuforschen, was mit dem Wissenschaftler passiert ist. Und kann der Mond nun immer noch erschlossen werden? Oder gibt es Gründe dagegen? Es gibt nur eine 5 tägige Einspruchsfrist, sonst ist der Mond für immer der Erschließung freigegeben. Takimo macht sich mit seinem Raumschiff Hawkwind auf den Weg nach Paranay, unterm anderem um Betty White zu finden, die andere Wissenschaftlerin und um herauszufinden, welches Geheimnis sich auf Paranay verbirgt ....

      LEICHT ODER SCHWER ZU VERSTEHEN? Diese Folge ist zwar eine Einstiegsfolge, aber es geht sofort und schnell zur Sache. Die Personen sind sehr schnell eingeführt, die Situation und Geschichte ist glasklar und einfach verständlich erklärt und strukturiert. Während die Geschichte einfach zu verstehen ist, wird sie immer tiefer und vielschichtiger (und interessanter!!). Man wird sofort hineingezogen und die Spannung lässt einen bis zum Ende nicht mehr los.

      WER IST TAKIMO? Takimo ist ein Sternenreisender, der mich sehr stark an Captain Future erinnert (was ich nur selten sage aber hier passt es). Was es mit seiner Vergangenheit auf sich hat, erfahren wir aber erst in späteren Folgen. Er hat einen Robothund namens Cox, einen Bordcomputer namens NANO und ein Raumschiff namens Hawkwind.

      SPRECHER: Die Sprecher gefallen mir sehr gut. Peter Flechtner spricht Takimo und sein Hund Cox wird gebellt von einem wirklichen Hund namens Cox. Claudia-Urbschat Mingues spielt mal wieder groß auf (wie eigentlich immer wenn sie im Hörspiel ist) als Wissenschaftlerin Betty White. Takimo und Betty White zusammen machen Spaß in diesem Hörspiel. Dann gibt es noch Peter Groeger als Wissenschaftler Lesley Green (derjenige, der verschwunden ist und den Notruf aufgegeben hat). Auch er spielt seine Rolle sehr gut. Antje von der Ahe spricht den Bordcomputer von Takimo’s Schiff. Thomas Petruo hat die Ehre den Anführer der Takanten zu spielen, die als Termitenvolk seine eigene Art haben. Und bei den paar weiteren Rollen ist auch ein gutes Niveau zu hören.

      DREHBUCH: Ausgezeichnet! Wie leicht spielend hier der Hörer in die Welt von Takimo eingeführt wird und wie das dann immer tiefer und vielschichtiger wird, ist schon beachtenswert und genial gemacht. Schon in den ersten paar Minuten wird man so tief in die Geschichte eingezogen. Die Situation wird ganz einfach dargestellt und die Spannung hält mich bis zum Schluss am Lautsprecher. Wunderbare Spannungskurve. Das World-Building ist auch sehr kreativ und visuell. In dieser Folge gibt es ein Termiten-Volk (die Takanten), die interessant dargestellt werden und eine Nutzung der Mongroven-Wälder macht noch mehr Sinn, wenn man bedenkt, dass die Takanten keine Menschenähnliche Rasse ist, sondern Termiten. Die Kreativität der Autoren bei der gesamten Serie ist eine der größten Stärken dieser Serie. Selten gibt es solch kreative Geschichten die wissenschaftlich fundiert sind, und die uns spielerisch und unterhaltsam interessante Aspekte unseres Weltraums lehren. Die Art und Weise wie man in die fantastische Welt von Paranay mit seinen Mongrovenwaeldern gezogen wird, erinnert mich an den Film Avatar. Man fühlt die Magie ….

      Insgesamt gesehen ist die erste Folge jetzt nicht ein Meilenstein an Komplexität (das kommt erst in späteren Folgen) aber für eine Einstiegsfolge war dieses Thema gerade richtig und sie schaffte es, mich in diese neue Serie hineinzuziehen und weitere Folgen zu kaufen.

      Ich habe bei meiner kürzlich hier geschriebenen Heliosphere Serienbesprechung darauf aufmerksam gemacht, dass es schwer ist die Heliosphere Hörspiele beim ersten Mal komplett zu verstehen, da viele Personen sich ähnlich anhören und in der wörtlichen Rede die Namen nicht häufig genug genannt werden und dadurch ist es oft nicht klar, wer denn nun gerade spricht. Das ist bei Takimo überhaupt nicht der Fall. Die Anzahl der Personen ist bei Takimo kleiner und übersichtlicher und die Sprecher zeichnen sich auch durch leichte Unterscheidbarkeit aus. Und bei direkter Rede werden die Namen auch ein bisschen häufiger genannt, so dass es schon beim ersten Mal glasklar ist, wer denn nun gerade redet. Hier wird halt sehr vieles auf Anhieb von Folge 1 an sofort richtig gemacht. Technisch und dramaturgisch eine Augenweide … oder besser: eine Ohrenweide.

      TEMPO: Ich mag das Tempo. Dieses ist keine Aktion-Krach-Bum SF Serie die hauptsächlich auf Aktion und Effekte baut. Im Gegenteil. Diese Serie ist wunderbar durchdacht und lebt von seiner Geschichte, die dann wiederum durch Musik und Soundeffekte unterstützt werden und durch seine intelligenten Dialoge. Es gibt auch einige Aktionszenen wie die Landung auf Paranay. Aber insgesamt sollte man hier kein Aktionhoerspiel erwarten. Diese Serie ist auch nicht mit Heliosphere zu vergleichen, da sie in eine ganz andere Richtung geht. Takimo in dieser Form ist einzigartig und ähnelt keiner anderen Serie. Captain Future wohl am ehesten, aber auch nur bedingt.

      MUSIK: Beim ersten Hören dachte ich an ein paar Stellen: Ist das Hip-Hop? Mag ich normalerweise nicht. Ich kann nicht sagen, was das für ein Stil ist. Es hört sich aber schon futuristisch an und nach zweimal hören, ist das ein totaler Ohrwurm. Klasse und einzigartige Musik. Z.B. die Musik im Track 3 ist wunderbar gruselig und schaurig. Und vor allem bei dem Erkunden von Paranay ist die Musik wunderbar mystisch. Die Musik trägt entscheidend zur Stimmung bei.

      SOUND: Der Sound wird hier sehr intensiv und stimmungsverstaerkend eingesetzt. Z.B. gibt es eine abernteuerliche Landung auf dem Planeten, wo man mit-vibriert. Und wie man die Natur der Mangrovenwaelder und die Tiere zum Leben bringt, ist wunderbar gemacht. Man denkt, dass man mitten im Wald steht.

      COVER: Die Cover von der Takimo Serie gefallen mir sehr gut. Es gibt einen blauen Rahmen mit einem interessanten Bild welches ein Teil der Geschichte darstellt. Dieses Bild ist bei manchen Folgen genial, bei anderen nicht so. Insgesamt sind die Cover aber alle passend. Und vor allem heben sich die Takimo Cover von allen anderen Serien ab und geben somit der Serie einen eigenen visuellen Stil.

      BOOKLET: Das Booklet ist sehr informativ. Es gibt eine Liste der Sprecher und deren Rollen aber vor allem zeichnet sich diese Serie aus, dass sie dem Hoerer viele wissenschaftliche Zusammenhaenge erlaeutert und zwar in sehr unterhaltsamer Weise. Bei vielen Serien lese ich das Booklet überhaupt nicht. Bei Takimo verschlinge ich sie. In diesem Booklet gibt es z.B. Informationen ueber Rote Riesen, Gasplaneten, Monde, der Mond der Erde, Jupitermonde, der Saturnmond Titan. Sehr interessant.

      TRACKS: Es gibt 11 Tracks für 64 Minuten. Einige Tracks sind sinnvolle 3-4 Minuten, einige sind länger als 12 Minuten. Da hätte man vielleicht ein paar mehr Tracks setzen können.

      WAS IST TAKIMO NICHT? Takimo ist keine Aktionserie mit viel Krawall, Bum-Bum und Schlag-mich-Tod. Wenn man darauf steht, dann wird einem Takimo wohl ein wenig zu anspruchsvoll und zu geschichtslastig sein. Dieses ist keine weitere Version von Star Wars, Star Trek oder anderen Serien.

      WAS IST TAKIMO? Anspruchsvolle HARTE Science Fiction. Mit HARTER Science Fiction meine ich die wissenschaftlich geprägte Science Fiction. Hier macht alles Sinn und ist wissenschaftlich durchdacht. Takimo erlebt spannende Abenteuer und die werden wissenschaftlich fundiert erzählt. Das ist aber nicht langweilig oder ermüdend. Gar nicht. Ich empfinde das als etwas sehr erfrischendes, etwas einzigartiges. Meiner Ansicht nach, ist Takimo als Hoerspielserie in seiner Art einzigartig. Diese Serie regt zum Nachdenken an und viele aktuelle (und zukünftige) Themen werden in dieser Serie behandelt, wie virtuelle Realität, Neuronale Netze, Horizonte, Bewusstsein, Evolution, Hyperraum, Sternenstaub, finden antiker Kulturen, Terraforming, Gravitationsschockwellen, Artifical Intelligence, und vieles mehr. Ich werde diese Themen bei jeder Folge einzeln aufzeigen.

      WEBSEITE: Bei Takimo ist es auch empfehlenswert, nach dem Hoeren auf die Webseite zu gehen um noch mehr ueber die wissenschaftlichen Aspekte zu lernen.

      takimo.de/

      Und hier kann man die Folgen auch direkt bei Polaris bestellen.

      xn--polaris-hrspiele-uwb.de/

      FOLGEN: Es gibt bisher 30 Folgen und jede Folge kostet stolze 12,95 Euro aber fuer mich sind es die Folgen Wert. Hier wird so viel an Nachforschung und Liebe zum Detail hineingepackt. Es erscheinen ca. 2 Folgen pro Jahr und die Folgen 31-34 sind schon gelistet.

      BEWERTUNG: Diese Folge ist eine hervorragende Einstiegsfolge. Man fühlt sich sofort als ein Teil dieser Welt und während ich bei vielen Serien das Gefühl habe, dass die Geschichte bedeutungslos ist, habe ich bei Takimo das Gefühl, dass mir gerade etwas Wichtiges vermittelt wird und zwar in sehr spannender und unterhaltsamer Weise. Eine wunderschöne Einstiegsfolge die Viel Geschmack auf mehr macht.

      :st: :st: :st: :st: :st: :st: :st: :st: :st2: :st2:

      Wer von Euch hört Takimo? Wie findet ihr die Serie?
    • Ich mag die Serie auch, allerdings hinke ich etwas hinterher und bin erst bei Folge 23. Die ersten Folgen waren ja noch etwas kindlich gehalten mit diesem Staubsaugerroboter und dem singenden Alien. Aber spätestens ab Folge 7 werden die erwachsener und auch komplexer. Die Cover gefallen mir aber oft nicht so. Sind mir zu uneinheitlich für eine Serie. Aber die Stories sind immer gut und die Sprecher, Musik und Geräusche auch. Der Preis ist schon etwas happig,aber da die so selten erscheinen, kann man das schonmal machen.
    • Ich habe die Serie recht spät entdeckt und dann Folgen 1-26 am Stück gehört.
      Ich bin auf dem neusten Stand mit Folge 30 und muss sagen, dass die Serie super ist, wohl die komplexeste Sci-Fi Hörspielserie auf dem Markt, aber das ohne einen zu erschlagen, da sich alles langsam aufbaut.
      Die ersten 29 Folgen sind quasi eine große Story, wobei @Tolkien schon recht hat, dass es so richtig erst ab Folge 7 losgeht.
      Die Serie ist das Gegenteil von Heliosphäre 2265 was das Tempo angeht, ist aber ebenso gut (wenn auch deutlich anspruchsvoller von den Zusammenhàngen).
      Ich kann jedem nur empfehlen, die Serie (zumindest von #7-#29) am Stück zu hören, da einem so erst die Mammut-Story in ihrer ganzen Größe klar wird.
      Das Schöne ist, dass man fast jede Folge auch für sich alleine hören kann (abgesehen von einigen Zweiteilern), da die Stories meist in sich abgeschlossen sind, es gibt aber mehrer starke rote Fäden, die sich nach und nach miteinander verbinden und sehr logisch in der Folge #29 "Elementare" kulminieren.
      Die #30 scheint mir wieder etwas leichtere Kost zu sein und erinnert eher an die ersten Folgen, wenn auch die Story nicht ganz für sich alleine steht, sondern auf einem vorherigen Ereignis aufbaut.
    • Marco schrieb:

      [...] Die Serie ist das Gegenteil von Heliosphäre 2265 was das Tempo angeht, ist aber ebenso gut (wenn auch deutlich anspruchsvoller von den Zusammenhàngen). [...]
      Das ist genau der Punkt, der mich letzends beim Lesen um die Komplexität von Heliosphere 2265 schmunzeln lies. Denn wer bei Cross & Co schon in's straucheln gerät, wird bei Takimo verzweifeln.

      Die "blauperlische" Folge 9 sei an dieser Stelle auch als meine absolute Lieblingsfolge genannt. - Setting absolut außergewöhnlich, Sounddesign hervorragend und die Musik wirklich toll.

      Oh ja...und dann wäre da ja noch "Lakan" zu erwähnen. Eine Folge auf 2 CDs bei der man sich irgendwann fragt wo ... ist. Allerdings fällt einem das tatsächlich nur beiläufig auf, weil mich zumindest die mit erster Zusammenführung der roten Fäden ausstaffierten Aha-Erlebnis-Folge vornehmlich um die Geschehnisse beschäftigte. - Ein tolles Experiment, was allerdings nicht bei jedem Fan gut angekommen schien.
    • @Cherusker Das wäre eine nette Sache, aber ich müsste mir zuerst noch einige Folgen besorgen und weiß nicht ob ich für diese Serie gerade Zeit und Lust aufbringen kann. Für SF brauche ich den richtigen Zeitpunkt, immer geht das bei mir nicht...
    • Wow, was für eine Rezension - und das nur zu Folge 1.
      Was für einen Zeitaufwand Du investierst, @Cherusker! Das trotzt mir größten Respekt ab! Hut ab! :hutheb:

      +++

      Securitate schrieb:

      Marco schrieb:

      [...] Die Serie ist das Gegenteil von Heliosphäre 2265 was das Tempo angeht, ist aber ebenso gut (wenn auch deutlich anspruchsvoller von den Zusammenhàngen). [...]
      Das ist genau der Punkt, der mich letzends beim Lesen um die Komplexität von Heliosphere 2265 schmunzeln lies. Denn wer bei Cross & Co schon in's straucheln gerät, wird bei Takimo verzweifeln.

      Naja, aber es hieß hier ja auch, dass die Serie bei #7 erst richtig losgeht, und sie hat mittlerweile ja offensichtlich schon dreißig Folgen auf dem Buckel. Viel Zeit und viel Raum, um Komplexität voll zu entfalten. Wer weiß, wo Heliosphere diesbezüglich bei Folge 30 steht. Insofern passt für mich der Vergleich nicht so ganz. :zwinker:

      Auf jeden Fall klingt es interessant.
      Ich bin aber leider momentan nicht in der Stimmung (und mir fehlt leider auch die Zeit), mich auf ein weiteres SciFi-Epos einzulassen. Ist auch einfach nicht mein Genre.

      Aber bei der nächsten Durststrecke... wer weiß?! :)

      Was weiß man eigentlich über die Macher?
      Sind die bekannt?
      Betreiben die das hauptberuflich?

      Würde mich mal interessieren.
    • Takimo und Heliosphere 2265 zu vergleichen ist schwierig.

      Während das eine Military-SF ist, ist das andere geprägt von tiefstem Humanismus und hoher Ethik.

      Nach meinem Empfinden wird der rote Faden bei Takimo zu arg strapaziert. Ich hätte mir da eine straffere Handlung gewünscht. Künstliches Hinauszögern lässt bei mir das Interesse schwinden. Ich habe lieber was kurzes Spannendes, als was langes Mittelmäßiges über die Spieldauer.
    • FOLGE 2 - STERNENSTAUB



      Die zweite Folge startet mit einem Staub-Problem. Takimos Reinigungs-Roboter (eine Mischung aus Rumba und Greg von Captain Future), ist kaputt. Nur gut, dass Takimo gerade bei Science City vorbeifliegt, einer künstlichen Wissenschaftsstadt mit vielen Forschungsinstituten. Dort trifft er auf eine alte Schulfreundin Veronique, die er fragt, ob sie ihm mit seinem Reinigungsroboter Problem weiterhelfen kann. Sie spüren sofort wieder die Chemie der alten Tage und sie erzählt Takimo, dass vor kurzem einer der Mitarbeiter im Institut unter mysteriösen Umständen verstorben ist und dass es einige Einbrüche im Institut gab. Beim folgenden romantischen Abendessen, erfährt er auch noch, dass Veronique vor kurzem ein Notsignal von dem verschollenen Raumschiff ihres Grossvaters bekommen hat. Er hat die Invent-Feldforschung aus der Taufe gehoben und ist seit einem Forschungsflug verschollen. Nun gab es ein Notsignal von dem Schiff, und keiner weiss, was das bedeutet. Dann bekommt Veronique beim Abendessen ein Signal, dass im Institut wieder eingebrochen wird. Die beiden machen sich sofort auf den Weg und werden in ein „staubiges“ Abenteuer hineingezogen.

      Takimo scheint in jeder Folge eine andere Frau zu treffen, mit der er eine gute Zeit verbringt. Dieses ist gut gemacht und man spürt die Zuneigung der beiden. Das ist alles jugendgerecht und mehr romantisches Abendessen als James Bond ins Bett hüpfen. Die Chemie zwischen den beiden merkt man wunderbar über die Lautsprecher und erwärmt mir beim hören das Herz. Veronique wird von Sabine Arnhold gespielt. Sie hat mir absolut wunderbar gefallen. Ich kannte sie als Sprecherin noch gar nicht und sie hat mir auf Anhieb absolut klasse gefallen. Sie erinnert mich sehr an Morna Ulbrandson aus den Europa Larry Brent Folgen. Eine wunderschön weibliche Stimme, die natürlich und wunderbar charmant und freundlich wirkt. Sie spielt sehr natuerlich. Ich hoffe, dass sie im Hörspiel viel häufiger eingesetzt wird. Mir war sie bisher nicht bekannt. @Interplanar und @Contendo, vielleicht ist Sabine Arnhold ja mal was für Euch. Super Schauspielerin.

      Nun zurück zur Geschichte. Alle Personen sind wieder mal sehr charmant und man hört eine wunderbar positive Grundstimmung, die mich als Hörer beim hören in eine erfrischende, und gute Welt entführt, in der man selber gerne mal sein möchte. Die Geschichte ist wieder mal um einen wissenschaftlichen Zusammenhang geschrieben. Es geht wie der Name der Folge schon sagt um Sternenstaub und dass wir alle aus Sternenstaub entstanden sind und dass Sternenstaub die Asche ausgebrannter Sterne ist. Dieser Kreislauf wird hier gut klargemacht. Ok das kannte ich schon. Das ganze wird nun um die mysteriösen Invent-Felder erweitert, die ……. ok, hier kann ich nicht weitererzählen, ohne zu spoilern.
      Spoiler anzeigen
      Die Invent-Felder koennen in kuerzester Zeit mit ihrem elektromagnetischen Feld aus Samen Pflanzen zu erzeugen was für zukünftige Terra-Form Projekte sehr sinnvoll sein könnte.
      Sehr interessante Idee.

      Im Laufe der Geschichte (in den letzen beiden Tracks) wird es sogar noch schaurig und gruselig und an manchen Stellen wurde ich an Neon Grusel 18 oder Alien und an manchen Stellen von der Musik an Neon Grusel 5 - mit den Ameisen erinnert und an anderen Stellen wird es ganz schön schaurig, wenn die Pflanzen aktiv werden. Die Musik in dem gefundenen Raumschiff ist wunderbar schaurig und die Stimmung ist absolut fesselnd.

      Man trifft auch noch auf einen Roboter namens Maurice, der von Randulf Lindt gesprochen wird und der es bemerkenswerterweise schafft, wie ein französischer C3P0 zu klingen. Da habe ich sehr gelacht. Sehr gut gemacht.

      Die Musik ist wieder sehr passend und stimmungsvoll.

      Das Cover ist eher schlicht und eher im Durchschnitt der Serie anzusiedeln. Das Motiv beschreibt jedoch passend eine Szene der Geschichte.

      Das Booklet hat diesmal passend Informationen über Sternenstaub, Planetenentstehung, und Lichtjahre.

      Ich möchte mal wieder das World-Building loben. Hier merkt man wieder die Liebe, mit der die Geschichte bis ins kleinste Detail ausgeschmückt wurde. Z.B. wenn Takimo und Veronique essen gehen, nennt der Ober natürlich das Essen, das er serviert und das ist natürlich kein Jägerschnitzel sondern etwas Futuristisches. Und dann gibt es eine Art Raumschiff-Taxis (Yellow-Jets). Und so weiter. Hier gibt es vieles zu erkunden, und abgesehen von der Geschichte selber, macht es einfach Spaß, diese Takimo Welt mehr und mehr zu erkunden und kennenzulernen.

      Als Sprecher hat mir auch Ernst Meincke sehr gut gefallen, der Veronique’s Großvater spricht.

      Ich hatte bei der Folge schon das Gefühl, dass hier die wissenschaftliche Information im Kern stand und dann wurde darum eine Geschichte geschrieben. Ich fände es besser, wenn die Geschichte ein bisschen mehr im Vordergrund stehen würde. In dieser Folge wurde das Takimo Potential noch nicht komplett ausgeschöpft. Und das Ende kam dann doch eher schnell. Da hätte eine Abschlussszene mit Veronique dem Ganzen einen schoenen Rahmen gegeben. Gut, unterhaltsam und hörenswert ist die Folge aber allemal. Man bemerkt wieder, dass Takimo handwerklich sehr stark ist. Sprecher, Regie, Musik, Effekte sind wieder mal wie aus einem Guss. Einzig beim Drehbuch hätte bei ein paar Stellen ein bisschen mehr Tempo und ein bisschen weniger Wissenschaftlicher Hintergrund dem Hörspiel gut getan. Da ist noch Raum nach oben. Also von mir gibt es hier 7 von 10 Sternen.

      :st: :st: :st: :st: :st: :st: :st: :st2: :st2: :st2:

      Nun geht es weiter mit Folge 3 – Puppetmaster.
    • Hardenberg schrieb:

      Wow, was für eine Rezension - und das nur zu Folge 1.
      Was für einen Zeitaufwand Du investierst, @Cherusker! Das trotzt mir größten Respekt ab! Hut ab! :hutheb:





      Was weiß man eigentlich über die Macher?
      Sind die bekannt?
      Betreiben die das hauptberuflich?

      Würde mich mal interessieren.

      Gerne!! Schoen, dass es dir gefaellt. :hutheb:

      Das Buch, die Musik, das Cover und die Produktion sind von Peter Liendl und Gisela Kloetzer, die das ganze unter ihrem Polaris Label vertreiben. Sie sind dem normalen Hoerspiel-Hoerer wohl eher unbekannt. Ich kann mir bei 2 Hoerspielen im Jahr nicht vorstellen, dass die das hauptberuflich machen. Aber wer weiss, vielleicht machen die noch anderes. Das weiss ich aber nicht.
    • @Cherusker

      Auch von mir ein DANKE für deine Mühen die Serie so ausführlich vorzustellen hier, wirklich klasse!

      Es ist bei mir schon mindestens 10 Jahre das ich Takimo gehört habe. Gefühlt müsste ich die ersten 6, 7 Folgen besitzen, aber ich schaue nochmal nach.
      Die Folgen die ich habe, haben mir damals sehr gut gefallen, aber scheinbar habe ich die Serie damals einfach aus den Augen verloren.

      Ich höre jetzt erst einmal Heliosphere durch, habe erst Folge 2 beendet, aber danach behalte ich Takimo mal im Hinterkopf! :]

      Noch einmal Danke für das Vorstellen dieser Serie!
      Besser Illusionen die uns entzuecken als zehntausend Wahrheiten
    • Diese Serie scheint mir ein Phänomen zu sein. Wie ich gerade lese, ist sie als Endlos-Serie konzipiert - also als ein Hörspiel-Serienformat, von dem ich dachte, dass es endgültig tot sei. Dann ist es SciFi. Und die Einzelfolgen nicht gerade zum Schnäppchenpreis zu haben.
      Und dennoch scheint diese Serie doch recht konstant zu laufen und neue Folgen hervorzubringen.

      Ich finde das erstaunlich. Vor allem wenn ich darüber nachdenke, wie es Serie wie EAP oder Gabriel Burns ergangen ist, bei denen man ja, was das Genre angeht, eher hätte denken mögen, dass ihnen Erfolg beschieden sein wird.

      Oder haben die Macher vielleicht überhaupt kein finanzielles Interesse und betrachten das Ganze eher als persönliche Liebhaberei...?
    • Hardenberg schrieb:

      Oder haben die Macher vielleicht überhaupt kein finanzielles Interesse und betrachten das Ganze eher als persönliche Liebhaberei...?
      Den Eindruck habe ich auch, allerdings natürlich, ohne es zu wissen. ;)
      Bezweifele aber, dass jemand hier Verbindliches dazu sagen kann oder den Produzenten kennt.
      Was die Preise für die CDs angeht, muss ich sagen, die waren noch vor ein paar Jahren gravierender im Verhältnis zu denen anderer Labels, heute finde ich die Diskrepanz gar nicht mehr sonderlich groß.
      Man zahlt ja für etliche Hörspiele heute schon zehn Euro oder mehr.
      Bei "Takimo" erscheinen immer lediglich zwei/ Jahr, zumindest in letzter Zeit, und wenn ich richtig mitgezählt habe.
      Da kann man das Geld als Fan ja im Normalfall erübrigen.
      Und dass die Serie ihre treuen Anhänger hat, ist halt unbestritten.
      Sie ist offenbar schon etwas Besonderes, so man das Genre mag.
      Da ich aber eigentlich keine SciFi-Freundin bin, habe ich mich dafür nie sonderlich interessiert.
      Wie hoch die Auflage ist, und ob das Ganze möglicherweise in einer recht kleinen erscheint...tja? ?( :schulter:
    • Das stimmt. Ich glaube, dass es sehr wenig Informationen ueber Polaris gibt. Aber wie die Serie gemacht ist und wie oft sie herauskommt, deutet stark in Richtung, dass dies eher aus Leidenschaft und Hobby gemacht wird und nicht mit der Absicht Geld zu verdienen.
    • Auf mich wirkt sie auch eher wie ein Hobby, anstatt sie aus reiner Gewinnerzielungsabsicht zu produzieren.

      Ich persönlich mag sehr gerne die ersten 6 Folgen, bevor die Rahmenhandlung einsetzt. Manche mögens seicht finden, ich mag dort dieses unaufdringlich gestaltete Setting.

      Teil 2 Sternenstaub erinnert übrigens ein bisschen an den Film "Event Horizon".

      Auch die Rahmenhandlung ab Folge 7 spricht mich an, leider lässt das Tempo ab Folge 19 stark nach, so das ich dann nach Folge 24 den Ausstieg vollzogen habe.