Welchen Stellenwert hat Musik für Euch in Hörspielen?

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    • clandestine schrieb:

      ich frage mich manchmal, wie 'die welt' oder hier im speziellen hörspiele wohl ausschauen könnten, wenn jeder absolut freie hand über sein werk hätte.

      fernab jeglicher konventionen, quasi absolutes kind von freigeistern die nach ihrem ideal streben.

      ...vermutlich verstörende, total unverkäufliche dinge :) (jedenfalls zu ihrer zeit).
      Du meinst, wie derzeit schon so manches Radiohörspiel, wo den Machern auch - bei entsprechend guten finanziellen Gegebenheiten ;) - so ziemlich freie Hand gelassen wird. =)
      Wenn ich bedenke, was wir da manchmal für abwegige, seltsame, teilweise auch verstörende Dinge zu hören bekommen... ;)

      Ich denke aber nicht, dass da in der Regel sehr viel Ungewöhnliches oder sogar Abseitiges bei rauskäme.
      Gehe nicht davon aus, dass es sich beim Gros der Macher um absolut unkonventionelle Freigeister handelt.
      Einige sicher :zustimm: , aber viele bleiben doch wahrscheinlich ganz freiwillig beim Mainstream (auch wenn sie sich dabei bestimmt oft mehr Freiheiten/ (finanzielle) Möglichkeiten wünschen würden, um herumzuexperimentieren), einfach, weil sie selbst nicht abgedreht drauf sind und auch einfach "Normales" produzieren möchten.
      Es hieß ja schon öfters seitens einzelner Labelchefs: "Ach, wenn ich könnte, wie ich wollte, dann würde ich noch dieses oder jenes Buch, diese oder jene Serie verhörspielen, aber is einfach zu teuer/ geht wegen Problem xy nicht."


      clandestine schrieb:

      wann war das letzte mal, wo euch hörspielmusik total erstaunt hat?
      Hm, gute Frage...muss schon länger her sein.
      Ist bei mir wohl selten der Fall.
      Weiß noch, dass ich damals das Intro von GB beim ersten Hören schon sehr beeindruckend fand, genau wie die Titelmusik der "Alchimistin".
      Aber "erstaunen" ist dafür halt nicht unbedingt das richtige Wort.
      Denn das klingt für mich eher nach irgendwie experimentellem, so nicht zu erwartendem Sound - und da fällt mir spontan kein Beispiel für ein.
    • Agatha schrieb:

      Wenn ich bedenke, was wir da manchmal für abwegige, seltsame, teilweise auch verstörende Dinge zu hören bekommen...
      ja, das wär mal was - agatha's sorgfältig ausgewähltes hörspiel-obskuritätenkbinett =)

      das ist ja das traurige, zumindest bei den non-normalos die so etwas wirklich drauf hätten und dann ev abgelehnt werden. welche perlen einem da wohl verloren gehen, weil es einfach nicht massenkompatibel ist.

      zum glück gibt es ja auch ausnahmen... allein beim gedanken an mozart freu ich mich immer diebisch, wie schockiert seine umwelt ihn wohl wahrgenommen haben muß. der war schon ein entfesselter punk, sowas von ;)

      @Markus G.: dodo sagt mir leider nichts, aber danke für den tipp.
    • Dodo war wirklich was Besonderes, aber leider ein Beweis für genau das, was Du angeführt hast, @clandestine.
      Eher abgedrehte Hörspiele, in denen sich die Macher inhaltlich so richtig ausleben und auch mal Quatsch erzählen ;) , finden nicht genügend Käufer und werden früher oder später (meistens früher...) eingestellt, weil man eben nicht immer weiter Geld für unrentable Produktionen zur Verfügung hat.
      Von Dodo sind entsprechend auch nur vier Folgen erschienen...leider... :(
      Man kann die Geschichte nur als E-Book zu Ende lesen, aber immerhin.
      Infos zu Dodo siehe hier

      Um wieder auf das Musik-Thema zurückzukommen: Die Musik ist bei Dodo auch eher ungewöhnlich, ich weiß noch, dass es als Titelthema eine Gitarre mit spanischem Gesang dazu gab. ;)
    • @Markus G.: ja, von amadeus habe ich schon viel gutes gehört, denke das wird meine nächste serie. dodo ist aber auch notiert, danke nochmal.

      @Agatha: bisserl verrückt und trashig ist sehr willkommen. ich mag leubner hörspiele ganz gerne - dan cross, lords of space oder ron kelly sind schon irgendwie amüsant. bin wahrscheinlich sehr alleine mit der meinung... egal :)

      was musik angeht, fand ich das dracula hörspiel (wdr) inkl dead can dance musik sehr gelungen. gut, das war jetzt nicht extra dafür geschrieben, aber so etwas hat mich zb überrascht.
    • Musik finde ich schon wichtig beim Hörspiel, nicht gleichbedeutend mit der Story, aber wie die Sprecher bedeutsam bei der Umsetzung der Geschichte. Da ich kein "Kassettenkind" bin, bei dem sich bestimmte Melodien (auch durch wiederholtes Abspielen) extrem eingebrannt haben, kann ich nur eine Handvoll Titelthemen abrufen, aber Zwischenstücke sind eher Fehlanzeige. Dabei höre ich generell gern Filmmusik, mit Vorliebe für Orchestrales und Symphonisches. Künstlich klingende Musik spricht mich weniger an. Das gilt auch für Experimentelles und ist wohl einfach Geschmackssache.
      Wenn etwas von der Stimmung, Zeitgeschichte, geographisch oder der Instrumentierung nicht passt, oder ich ein klassisches Stück aus anderem Kontext kenne, stößt es mir eher negativ auf (geht mir aber auch bei anderer Verwendung ähnlich, wenn manche Melodien zu Tode geritten werden).
      Was mir allerdings sehr lange im Kopf rumging, waren die musikalischen Themen von "Locke & Key" (Audible), die hatten für mich eine leitmotivisch mystische Qualität und Dimension, die sie von anderen Musiken abhob und für mich sehr präsent war.
      Neu: :buerowinke:
      Therme, Morde, Sahnetorte 1: (Cosy Crime)
      "Das Skelett im Kurpark"

      Audiobuch (Lübbe Audio ) gelesen von: Frauke Poolman, Sarah Liu, Kordula Leiße
      978-3-7540-0583-5

      Auch als Taschenbuch und eBook.
    • hallo linda,

      so verkrampft experimentell soll es ja gar nicht sein. ich denke es macht wenig sinn ein hörspiel partout mit atonaler musik oder industrial zu ersticken, weil es dann ja so unglaublich aus der masse heraussticht.

      wie du schon sagtest, es muß auch zum thema passen und sollte nicht einfach die x-te variation vom ewiggleichen sein.

      an die (frühe?) sherlock holmes & co musik erinnere ich mich auch gerne, insbesondere das stück welches zum ende hin gespielt wird.
    • Is zwar schon wieder off topic hier ;) , aber wo Du

      clandestine schrieb:

      lords of space
      erwähnst...
      MoAs und ich haben ausgerechnet gestern Abend vor dem Einschlafen Folge 2 zu hören angefangen (also die A-Seite) und hinterher beide gesagt: "Oh, Gott, das ist ja selbst für Leubner-Verhältnisse extrem grottig, da können wir uns die B-Seite eigentlich sparen." :lach2: :biggrin:
      So sind die Dodos natürlich nicht, also die wurden schon absolut hochwertig produziert, ist ja LL, bloß der Inhalt ist sehr phantasievoll und etwas verdreht ;) , ansonsten stimmt da alles.
      Leubner geht bei mir zum Teil, in einigen Fällen (kenne ja auch bei weitem nicht jedes Hörspiel von ihm, gilt aber für Dan Cross und Ron Kelly :thumbsup: , da bist Du schon mal nicht allein =) ) kann ich über die unfreiwillige Komik lachen, auch über den extrem hohen Trashfaktor der Handlung und die teilweise wirklich unterdurchschnittlichen Sprecher, aber alles winke ich da dann doch nicht durch. ;)
    • ja, die haben schon nen speziellen charme =) beginnt schon bei der hochdramatischen musik bei lords of space und verdammt vielen szenen, die einfach für heiterkeit sorgen. dabei ist der kern der geschichten - gerade bei den 'geisterjägern' - ja alles andere als witzig.

      ich mag auch die klischeetreue vom überhelden, der alles kann (nein, nein, meinen heli fliege ich schon selbst) oder so sachen wie: senor, ich kann ihnen nur eine dose limo anbieten - worauf dan 'magnum' cross - mann von welt - dann nur noch mit :brech: kontern kann, da er ja nur auf cocktails steht (zu jeder stunde!).
    • clandestine schrieb:

      so verkrampft experimentell soll es ja gar nicht sein. ich denke es macht wenig sinn ein hörspiel partout mit atonaler musik oder industrial zu ersticken, weil es dann ja so unglaublich aus der masse heraussticht.
      ich denke, die Gratwanderung endet da, wo die Entscheidung fällt:
      will ich mich als Künstler (Musiker) zuerst selbst verwirklichen?
      oder
      soll das Ergebnis ein möglichst nahtloses Hörerlebnis bieten?

      Wie immer sind unzählige Kompromisse nötig, um etwas zu erschaffen. Und oft sind es dann auch die Kosten, die einen Kompromiss erzwingen. (Und dann gibt's halt doch wieder schräges Saxophon zu Liebes/Erotik- oder Akkordeonklänge zu Paris-Themen)
      Für mich als Erzähler sind Stilmittel dazu da, um die jeweilige Geschichte 'rüberzubringen, und dem Ziel ordne ich in der Regel alles unter. Das macht die abschließende Feinjustierung für den jeweiligen Auftrag einfacher.
      Neu: :buerowinke:
      Therme, Morde, Sahnetorte 1: (Cosy Crime)
      "Das Skelett im Kurpark"

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    • stimmt schon, am ende geht es immer darum, mit den wölfen zu heulen. wer geht schon gerne ein risiko ein - und das produkt soll ja später auch nicht wie blei in den regalen versauern. so zieht sich das aber nahtlos durch alle bereiche, denn verkaufszahlen können nicht lügen.

      und während die massen euphorisiert aus dem neuesten blockbuster strömen, richten andere mit heiligem zorn verwünschungen gegen die schnöden multiplex-tempel und sehnen sich nach kuscheligen indie-lichtspielhäusern, wo noch filme mit substanz gezeigt werden (dürfen).

      was nützt einem der ganze technik firlefanz, wenn viele der filme komplett austauschbar und seelenlos daherkommen.

      ich hab echt versucht, mich mit dem ganzen hollywood-fast-food-mutanten-kram anzufreunden - zu guter letzt ist der eigentliche kern aber ev ein zeitgeist-problem meinerseits und ich sollte dem allen nicht so viel bedeutung zuschanzen.

      p.s.: nix für ungut, irgendwie schlafe ich zur zeit nicht so dolle und das lag mir auf der seele ;)
    • clandestine schrieb:

      stimmt schon, am ende geht es immer darum, mit den wölfen zu heulen. wer geht schon gerne ein risiko ein - und das produkt soll ja später auch nicht wie blei in den regalen versauern. so zieht sich das aber nahtlos durch alle bereiche, denn verkaufszahlen können nicht lügen.
      [...]
      p.s.: nix für ungut, irgendwie schlafe ich zur zeit nicht so dolle und das lag mir auf der seele ;)
      wer schläft bei der schwülen Hitze schon gut?
      Aber ganz so zappenduster würde ich das jetzt nicht ausdrücken. Kompromiss bedeutet ja nicht, alles Eigene aufzugeben, sondern im jeweiligen Rahmen zu agieren und Handlungsspielräume zu nutzen, statt vorauseilendem Gehorsam zu verfallen. Ist mitunter auch kreativ, aus einem abgenutzten Thema neue Facetten zu schleifen - finde ich (und das ist wiederum das Schlupfloch für Originalität)
      Neu: :buerowinke:
      Therme, Morde, Sahnetorte 1: (Cosy Crime)
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      Auch als Taschenbuch und eBook.
    • Musik ist für mich sehr sehr wichtig, denn dadurch kann man vieles erreichen. Atmosphäre schaffen, Stimmung erzeugen, Emotionen hervorbringen.
      Cool finde ich Intros, die den Hörer auf die Folge einstimmen...

      Z.B.:
      - Point Whitmark
      - Geisterjäger John Sinclair Edition 2000
      - Faith Van Helsing (die 3.Version gefällt mir am besten)
      - Offenbarung 23
      - Schattenreich
      - Dorian Hunter
      - Lady Bedfort
      ......

      Klasse finde ich auch Serien, in denen die Musik sehr in den Vordergrund gerückt wird, wie zB. bei Gabriel Burns, Schattenreich oder aber auch bei Amadeus...
      Interessant finde ich wenn man Musik und Sounds situativ einsetzt, also speziell in den jeweiligen Szenen und Momenten, hab ich bisher öfters zB. bei Oliver Döring, Marco Göllner oder in John Sinclair Hörspielen gehört...