Heliosphere 2265 - Eine Serienbesprechung

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen zum Thema Cookies finden Sie hier und in unserer Datenschutzerklärung

    • Ich warte auch.

      Befürchte aber das sich Heliosphere-Hörspiele finanziell nicht lohnen für Greenlight. Dafür ist allein das anspruchsvolle Science-Fiction-Design zu "schwierig" für den Durchschnittshörer. Und dann nicht nur SF sondern Intrigen die einen geistig fördern, das schreckt nochmal wieder viele ab.

      Sieht man ja schon hier im Forum, nur wenige Heliosphere-Begeisterte unter uns.
    • Ahtan schrieb:

      Dafür ist allein das anspruchsvolle Science-Fiction-Design zu "schwierig" für den Durchschnittshörer. Und dann nicht nur SF sondern Intrigen die einen geistig fördern, das schreckt nochmal wieder viele ab.
      Also das sehe ich ganz anders, für mich ist auch Helio gefällige, leicht ins Ohr gehende Hörspiel-SF. Die prinzipiell den Massengeschmack so wie Mark Brandis gut treffen könnte. Da gibt es ganz andere Kaliber, die wirklich sperrig und den Hörer fordernd sind.
      "The period of the Daddschals dominion is generally set at forty days, the first day being like a year, the second like a month, the third like a week, and the remainder “like your days,” that is, days of normal duration (Kašmīrī, p. 112)"
    • Naja, um die Verwicklungen, auch die Bezüge aus der Vergangenheit und jenen Ebenen, die bisher bloß am Rande Erwähnung finden, voll zu durchblicken, braucht es schon ein ganz anderes Maß an Konzentration als etwa bei Fraktal, das man einfach mal so nebenbei weghören kann, ohne Angst zu haben, etwas zu verpassen oder nicht zu verstehen.

      Heliosphere 2265 mag dabei nicht inhaltlich hochanspruchsvoll sein, aber schon in Bezug auf den Aufbau und die Art der Präsentation. Da liegen für mich schon Welten zwischen dieser Serie und vielem anderem Fast Food, das einem sonst so geboten wird.

      Aber ich stimme Dir zu: Wenn man sich darauf einlässt, sich auch darauf einlassen will, dann wird es sicherlich einen Durchschnittshörer nicht überfordern. Es ist jetzt nicht so, dass es dafür einen besonders hohen Mindesthorizont bräuchte. :zwinker: Aber durchaus eine Bereitschaft an und Lust auf komplexe Geschichten.

      Und für mich das große Plus: Es ist eine Serie, die, so glaube ich, auch gut funktionieren kann bei Leuten, die normalerweise nicht auf SciFi stehen - wie bei mir. :)

      Sie bietet ja nicht nur das übliche SciFi-Gedöns, sondern obendrein politische Intrigen, spannende und prägnante Figuren und nicht zuletzt einen sich erst langsam erschließenden Handlungsaufbau, der formal nicht selten an Gabriel Burns denken lässt.

      Ich kann nur jedem empfehlen, sich auf die ersten vier Folgen einzulassen. (Die ersten vier sollten es aber unbedingt sein, nicht weniger.) Wer dann sagt: Ist nüscht!, der ist wohl wirklich resistent gegen die Reize dieser Serie.
    • Hardenberg schrieb:

      Naja, um die Verwicklungen, auch die Bezüge aus der Vergangenheit und jenen Ebenen, die bisher bloß am Rande Erwähnung finden, voll zu durchblicken, braucht es schon ein ganz anderes Maß an Konzentration als etwa bei Fraktal, das man einfach mal so nebenbei weghören kann, ohne Angst zu haben, etwas zu verpassen oder nicht zu verstehen.
      Ich dachte hier natürlich mehr an SF-Hörspiele wie "Drei Sonnen", "Solaris", "Träumen Androiden", "Schöne neue Welt" ... :augenroll:

      Und ich denke auch, der "Durchschnittshörer" hat "durchaus eine Bereitschaft an und Lust auf komplexe Geschichten", er dürstet gar danach. Im Rahmen der natürlichen Grenzen eine kommerziellen Unterhaltungshörspiels 8)
      "The period of the Daddschals dominion is generally set at forty days, the first day being like a year, the second like a month, the third like a week, and the remainder “like your days,” that is, days of normal duration (Kašmīrī, p. 112)"
    • Dann kann der das ja mal beweisen und bei Heliosphere 2265 I-IV zugreifen. :]

      Und wenn wir zwei uns mal über etwas halbwegs einig sind, kann da ja eigentlich für niemanden etwas schiefgehen. :green:
    • Ich wäre auch bei einer Sammel-email dabei! :-)

      Ich denke außerdem, dass bei vielen Studios das Jahresgeschaft ab Montag 07.01.2019 erst so langsam wieder anläuft und wir frühestens NACH Karneval (28.02. - 05.03.2019) die volle Bandbreite der Ankündigungen erhalten werden (Decisions Productions, Imaga usw.). ;-)
    • Hardenberg schrieb:

      Dann kann der das ja mal beweisen und bei Heliosphere 2265 I-IV zugreifen.

      Und wenn wir zwei uns mal über etwas halbwegs einig sind, kann da ja eigentlich für niemanden etwas schiefgehen.
      Was die Produktion betrifft, da sind wir uns einig. Was das Marketing betrifft, da nicht. Ich hoffe zwar auch, dass es weiter geht, rate Andreas Suchanek aber doch zu einer Denkpause und dann Uhren zurück auf Null und Restart. Jetzt zugreifen bzw. hören, wenn überhaupt nicht klar ist, ob es überhaupt weitergeht, das ist wohl nur den Hörern zu raten, die keine Probleme haben, mitten im Rennen die Pferde auf Text statt Ton umzusatteln.
      "The period of the Daddschals dominion is generally set at forty days, the first day being like a year, the second like a month, the third like a week, and the remainder “like your days,” that is, days of normal duration (Kašmīrī, p. 112)"
    • Fazi:

      Das Erwachsenen - Hörspiel stirbt. 8o

      Was soll man Anderes sehen, wenn nur Hörspiele,
      die die Leute aus Kinderzeiten kennen,
      auch im Erwachsenenalter gekauft werden?
      Wenns für eine vernünftige Werbung nicht reicht,
      so daß das Ei - Henne - Prinzip voll
      Urständ' feiern kann?

      Und die Szene sich durch "Streaming um jeden Preis"
      inzwischen selbst auslöscht?
      Wenn versucht wird, die Szene nicht durch Genossenschaften,
      sondern durch "Übernahmen" zu retten"?

      Das Erwachsenen Hörspiel stirbt. 8o

      ..
      Interplanar: Du hörst nicht zu, Du bist dabei! :applaus:
    • Zum Glück gibt es genug Erwachsenen-Hörspiele die bisher erschienen sind, so kann man immer was hören obwohl neuer "Contest" ausbleibt.

      Das Heliosphere bei den Käufern wohl nicht zündet, wundert mich nicht. Qualität bedingt nicht immer Käufe.

      Denkt doch Mal an Perry Rhodan Sternenozean, super geil, mit der ganzen potentiellen Fanbasis der vielen Heftkäufer, hochwertig produziert, klasse Sprecher, spannend, und mit Ach und Krach wurden die letzten Folgen wenigstens noch als Download herausgegeben, damit die Serie abgeschlossen wird.

      Ich bleibe bei meiner Behauptung, der Durchschnittshörer ist überfordert mit SF - wenn's dann auch noch kompliziert ist, steigt er aus.

      Das ist in diesem Fall auch nicht dem wirklich genial produzierten Heliosphere geschuldet, sondern der m.E. dem SF-feindlichen Interesse der Käufer.
    • Vielleicht geht es ja vielen Nicht-SciFi-Fans wie mir: Sie tun sich damit schwer, sich in diese Welt einzufinden, weil sie oft in Bezug auf Setting und Exposition erst mal nichts mit dem zu tun hat, was sie hauptsächlich in Geschichten suchen. Bis der Punkt erreicht ist, an dem man vom Plot wirklich richtig eingesogen wird, sind viele dann vielleicht längst abgesprungen.

      SciFi, wenigstens die klassische Weltraum-SciFi, lässt sich sehr viel Zeit mit der Einführung in die Rahmenbedingungen der Welt, in der sie spielt. Und erst dann fängt oft die eigentliche Geschichte an. Bis dahin bin ich aber dann nicht selten schon abgedampft, wie mir scheint.

      Außerdem funktionieren viele Stoffe, die sich an so etwas wie Star Trek o.ä. orientieren, nach gewissen Gesetzmäßigkeiten, wie mir scheint, die einen mit diesen Stoffen Erfahrenen vielleicht sofort eintauchen lassen mögen, während ich als quasi Genre-Fremder mich erst mühselig zurechtfinden muss.

      Bei Mark Brandis hat mich das nach den ersten vier Folgen nicht so recht motiviert, weiterzuhören, vor allem weil ja damit auch ein Mehrteiler beendet war.

      Bei Fraktal hat mich wohl in erster Linie auch die Tragik des verstorbenen Hauptsprechers irgendwie dranbleiben lassen - das verlieh dem Ganzen doch eine zusätzliche tragische Dimension, außerdem war es leichte Hörkost, was mir gerade ganz recht war.

      Und bei Heliosphere 2265 brauchte ich volle vier Folgen, um überhaupt richtig angefixt zu werden. Hätte es zum Zeitpunkt meines ersten Hörens erst zwei Folgen gegeben, wäre ich vielleicht heute kein so begeisterter Hörer. Traurig, aber vermutlich wahr. :zwinker:

      SciFi nach Trekkie-Art macht es Nicht-Liebhabern nicht ganz leicht, einzutauchen, finde ich, weil sie ein Stück weit, wie mir scheint, eine gemeinsame SciFi-Erfahrungsebene mit dem Hörer voraussetzt, die eben unter Umständen nicht immer bzw. bei allen gegeben ist. Das schreckt vielleicht manche ab.

      Man sollte also möglicherweise eine SciFi-Serie mit einer universell wirkenden (also genreübergreifenden) Handlung beginnen lassen, ehe man die typischen Beigaben und Abläufe der SciFi abspult. So kriegt man auch die Genrefremden.
    • Ahtan schrieb:

      Zum Glück gibt es genug Erwachsenen-Hörspiele die bisher erschienen sind, so kann man immer was hören obwohl neuer "Contest" ausbleibt.

      Das Heliosphere bei den Käufern wohl nicht zündet, wundert mich nicht. Qualität bedingt nicht immer Käufe.

      Denkt doch Mal an Perry Rhodan Sternenozean, super geil, mit der ganzen potentiellen Fanbasis der vielen Heftkäufer, hochwertig produziert, klasse Sprecher, spannend, und mit Ach und Krach wurden die letzten Folgen wenigstens noch als Download herausgegeben, damit die Serie abgeschlossen wird.

      Ich bleibe bei meiner Behauptung, der Durchschnittshörer ist überfordert mit SF - wenn's dann auch noch kompliziert ist, steigt er aus.

      Das ist in diesem Fall auch nicht dem wirklich genial produzierten Heliosphere geschuldet, sondern der m.E. dem SF-feindlichen Interesse der Käufer.
      Es gab bei Perry Rhodan aber über Pop.de auch eine CD-Ausgabe. Habe die komplett bei mir stehen.
    • Hardenberg schrieb:

      Bei Mark Brandis hat mich das nach den ersten vier Folgen nicht so recht motiviert, weiterzuhören, vor allem weil ja damit auch ein Mehrteiler beendet war.
      Dann versuch's doch nochmal entweder mit dem Doppel-Zweiteiler "Uranus"/"Episolon" oder mit "Pilgrim 2000". Extrem dicht fand ich auch die "Triton-Passage", und ... ach eigentlich den ganzen Rest :thumbsup:
      Versuchen Sie es. Manche Menschen sind in der Lage, es zu vermeiden, dass man sie wahrnimmt.
    • Hardenberg schrieb:

      Bei Mark Brandis hat mich das nach den ersten vier Folgen nicht so recht motiviert, weiterzuhören, vor allem weil ja damit auch ein Mehrteiler beendet war.
      Interessant. Bei mir war das anders. Die erste Folge hat mich schon mit ihrer Tiefe fasziniert. Ich glaube ich war der erste, der die erste Rezi der ersten Folge auf Amazon geschrieben hat. Ich war von Anfang an begeistert. Vor allem die Gespräche von Mark mit Ruth haben klar gezeigt, dass dies kein Kinderkram ist sondern großes Drama voller inspirierender and nachdenklich machender Geschichten die mich emotional sofort eingefangen haben. Aber die ersten Rezis von anderen waren am Anfang erstmal durchwachsen. Es hat so bis Folge 7-10 gedauert bis die Serie so generell geliebt wurde und dann von (fast) allen gelobt wurde (inklusive der ersten Folgen). Das war am Anfang gar nicht so. Ich persönlich finde die ersten 4 Folgen super stark da sie einen genialen Vierteiler bilden. Die Szene mit Christian Rode als General mit Mark Brandis ist für mich eine der besten Hörspielszenen aller Zeiten. Ich glaube das war in Folge 3. Da hat Christian Rode selbst mich fast auf seine Seite gezogen. Genial wie hier die Macht von Verführung direkt bei dem Hörer angewandt wird. Und danach geht die Serie auch sehr stark weiter. Ein paar Folgen später kommt dann David Nathan in die Serie mit einer faszinierenden Figur die viel Drama mitbringt. Außerdem spricht die Serie auch viele aktuellen Probleme an.

      Also Mark Brandis ist für mich:

      (1) Eine Serie die man gehört haben muss, egal ob man SF mag oder nicht
      (2) Die beste SF Hörspielserie aller Zeiten. Heliosphere ist auch sehr gut, Raumkadett auch, Perry Rhodan STIL und Perry’s Rhodan Europa auch, aber für mich sitzt Mark Brandis ganz fest auf dem SF Hörspielthron und da hat noch keiner dran rütteln können. Heliosphere hätte das Potential dazu zumindest gleichzuziehen, aber dazu muss die Serie von der Handlung her noch mehr fortschreiten und mehr Folgen kommen.
      (3) Einfach perfekt inszeniert.
      (4) Eine Serie, deren Handlung sehr tief geht und sie zieht mich sofort emotional in die Geschichte herein.
      (5) Aussagekräftig in ihrer Aufarbeitung von aktuellen Problemen. Das ist keine seichte Seifenoper oder ein seichtes Märchen im Weltall sondern das ist knallharte und beste SF wie sie sein sollte.

      Alle die Mark Brandis bisher nicht gehört haben, haben eine Hörspielperle verpasst.
    • Interessant, Deine Einschätzung zu lesen.

      Möglicherweise hätte die Serie heute eine andere Wirkung auf mich - jetzt nach meiner Erfahrung mit Heliosphere. Damals war das mein erster Ausflug in die Hörspiel-SciFi. Vielleicht war ich noch nicht genügend darauf vorbereitet. :)
    • Benutzer online 1

      1 Besucher