Cherusker schrieb:
Wenn die EInnahmen durch Streaming so niedrig sind, warum verlangen die Labels denn nicht mehr Geld von Spotify? Und ich denke, dass Kuenstler sich in zukuenftigen Vertraegen vielleicht ein Mitspracherecht garantieren, ob ihre Werke ueber Streamingdienste angeboten werden duerfen.
Denn ohne eine gewisse Bekanntheit und sei es eben nur durch Streams, bekommen Bands nicht mal Supportgigs.
Die Majorlabel machen so gut wie keine Verträge mehr in denen Künstler ein Mitspracherecht haben. Im schlimmsten Fall kann es sogar passieren das eine Label einem Künstler sagt, dein Song ist gut, wir werden ihn produzieren. Aber nicht mit dir sondern mit Künstler XXX und du bekommst nur die Tantiemen. Damit macht der Künstler zwar ein wenig Geld, aber Bekanntheit bringt es nicht viel.
Es gibt sogar Festival bei denen müssen die Supportgigs bezahlen um auftreten zu dürfen. Und manche Festival nehmen nicht mal mehr Bewerbungen von Newcomern an. siehe Bild
Cherusker schrieb:
(1) Wieviele der 10,000 Streams sind Merhfachstreams? Z.B. kann ich mir vorstellen, dass diese 10.000 Streams von weniger als 500 Personen generiert werden da man Musik immer wieder hoert. Das waere beim Hoerspiel wahrscheinlich anders, da man Hoerspiele vielleicht one oder auch zweimal streamt, aber das war es dann auch.
Hörspiele und Hörbücher finden auf Spotify ähnlich wie Klassische Musik statt, so gut wir gar nicht. Man hört es ein bis zweimal und das war es. Und man darf nicht ausser acht lassen das es längst nicht soviele Hörer gibt wie bei Mainstream-Musik.
Evtl. könnten @Contendo , @Thomas Birker (DLP) oder @Interplanar da ein paar Daten liefern.
Cherusker schrieb:
(2) Nehmen wir mal an, dass dieses Musikalbum dann von ca. 500 Personen 10.000 mal gestreamt wurde. Da tut sich dann die Frage auf, wieviele der 500 sich das Album gekauft haetten, wenn es Streaming nicht geben wuerde. Ich kann das nicht gut einschaetzen, aber das moegen vielleicht nur 10% sein, also vielleicht 50.
So wie ich informiert bin, bekommt man selbst für die Hörproben bei Verkaufsportalen wie Amazon wenn die länger als 30 Sekunden gehört werden eine Vergütung.
Cherusker schrieb:
Da stellt sich mir die Frage, ob die Kosten von Labels an Spotify nicht viel zu niedrig angesetzt sind. Vielleicht aber auch nur im Moment um das populaer zu machen. Langfristig gehen die Preise vielleicht hoch.
Aber wie in dem Beitrag beschrieben, Musik könnte sich neben Streaming über die Zweitverwertung in Werbung, Konzerten, Filmen etc. ggf. auch ohne Verkauf noch rechnen. Das halte ich bei Hörspielen für unmöglich. Hörbücher könnten evtl. noch durch Verkäufe der Print und eBook-Ausgaben querfinaziert werden, aber als reiner Stream sehr ich auch da langfristig keine rosige Zukunft. Ausser evtl. exklusive Deals mit Audible.
"Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"