Verteufelt, bejubelt oder doch weit überschätzt: Wofür steht das AUDIBLE-Hörspiel?

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    • Verteufelt, bejubelt oder doch weit überschätzt: Wofür steht das AUDIBLE-Hörspiel?

      Wie steht Ihr zu AUDIBLE-Hörspielen? 18

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      Wieder einmal nehme ich die Meinungsäußerung eines geschätzten Forums-Users zum Anlass, ein Thema zur Diskussion zu stellen, bei dem mich Eure Meinungen interessieren würden - zumal ich mir bezüglich der Antwort selbst nicht ganz sicher bin.

      Eine ganze Zeit lang schon sind in diesem Forum die AUDIBLE-Hörspiele ein großes Thema. (Die Hörbücher natürlich auch, aber diese möchte ich hier ganz explizit ausklammern!)
      Und ganz gleich, wie sie letztlich befunden werden: Sie schaffen Aufmerksamkeit.

      Nicht alle Meinungsäußerungen sind durchweg positiv. Vor allem das AAX-Format scheint mir eine Daueraufreger zu sein, der viele daran hindert, sich den Hörspielen von AUDIBLE dauerhaft zuzuwenden. Des gleichen die Tatsache, dass die Hörspiele (bis auf weniger Ausnahmen) ausschließlich als Download verfügbar sind. Und auch die Qualität der Audiodateien werden ja oft als Kritik ins Feld geführt.

      Davon abgesehen, scheint AUDIBLE jedoch, was die Inhalte angeht, durchaus einen Nerv zu treffen. Glashaus, Macbeth, Monster1983, Alien - all diese Hörspiele wurden hier und andernorts breit diskutiert. Und oft war das Echo bezüglich der Inhalte und der Produktion selbst durchaus positiv.
      Es schien, als wäre mit AUDIBLE ein neuer, bedeutender Player auf dem Markt des kommerziellen Hörspiels aufgetaucht, der droht, alle anderen ins Abseits zu drängen.

      Doch mittlerweile haben wir alle uns an diesen Big Player gewöhnt. Er ist etabliert. Und er ist nicht marktbeherrschend, wie mir scheint.

      Zeit also für die Frage, wie Ihr AUDIBLE heute einschätzt. Und an dieser Stelle komme ich auf das oben erwähnte Zitat aus dem Thread zu Die Meisterin zurück:

      Cherusker schrieb:

      Leider muss ich sagen, dass Audible fuer mich den "Unfehlbar" Status verloren hat. "Die Zwerge" waren leider ueberhaupt nicht gut. Fuer mich waere das wichtigste Kriterium, welches Studio das Hoerspiel fuer Audible produziert hat.

      Darum also meine Fragen:
      Kann und konnte AUDIBLE über die Jahre die hohen Erwartungen halten und erfüllen?
      Steht diese Hörspiel-Schmiede noch immer für erstklassige Hörspiele, oder ist bei Euch mittlerweile, wie bei Cherusker offenbar wenigstens in Teilen, eine gewisse Ernüchterung eingetreten?
      Welches sind die Vorzüge bei AUDIBLE-Produktionen? Und was könnte man ihnen vorwerfen?

      Kurz: Wofür steht das AUDIBLE-Hörspiel?

      Und gibt es Dinge, die Ihr Euch von oder für AUDIBLE und die Produktionen aus diesem Hause wünschen würdet?

      Das würde mich sehr interessieren. :)
    • Hardenberg schrieb:

      Davon abgesehen, scheint AUDIBLE jedoch, was die Inhalte angeht, durchaus einen Nerv zu treffen. Glashaus, Macbeth, Monster1983, Alien - all diese Hörspiele wurden hier und andernorts breit diskutiert. Und oft war das Echo bezüglich der Inhalte und der Produktion selbst durchaus positiv.
      Es schien, als wäre mit AUDIBLE ein neuer, bedeutender Player auf dem Markt des kommerziellen Hörspiels aufgetaucht, der droht, alle anderen ins Abseits zu drängen.

      Doch mittlerweile haben wir alle uns an diesen Big Player gewöhnt. Er ist etabliert. Und er ist nicht marktbeherrschend, wie mir scheint.
      Das kommt drauf an, was man als Markt definiert.
      Schnittmengen.png
      Ich glaube schon länger, dass wir ein Größenwahrnehmungsproblem haben. Wir Hörspielfans, die wir uns in Foren treffen, sehen Audible quasi von außen, sozusagen in der Größe der Schnittmenge, die wir hier mit Hörbuchhörern und Audiblefans so haben. Dass die Grundgesamtheit viel größer ist, als das, was wir repräsentieren, ist ja logisch. Aber in welchen Größenordnungen wir hier unterwegs sind, sehen wir bestenfalls am Feedback, das man bei Audible mit Sternchenvergabe und Rezis hinterlassen kann.

      Hardenberg schrieb:

      Zeit also für die Frage, wie Ihr AUDIBLE heute einschätzt. Und an dieser Stelle komme ich auf das oben erwähnte Zitat aus dem Thread zu Die Meisterin zurück:

      Cherusker schrieb:

      Leider muss ich sagen, dass Audible fuer mich den "Unfehlbar" Status verloren hat. "Die Zwerge" waren leider ueberhaupt nicht gut. Fuer mich waere das wichtigste Kriterium, welches Studio das Hoerspiel fuer Audible produziert hat.
      Darum also meine Fragen:
      Kann und konnte AUDIBLE über die Jahre die hohen Erwartungen halten und erfüllen?
      Steht diese Hörspiel-Schmiede noch immer für erstklassige Hörspiele, oder ist bei Euch mittlerweile, wie bei Cherusker offenbar wenigstens in Teilen, eine gewisse Ernüchterung eingetreten?
      Welches sind die Vorzüge bei AUDIBLE-Produktionen? Und was könnte man ihnen vorwerfen?

      Kurz: Wofür steht das AUDIBLE-Hörspiel?

      Und gibt es Dinge, die Ihr Euch von oder für AUDIBLE und die Produktionen aus diesem Hause wünschen würdet?
      Audible will in erster Linie (eigentlich ausschließlich) Geld verdienen. Dabei tritt Audible auch nicht als Hörspielschmiede auf (denn das sind sie nicht), sondern als Label/Vertriebsplattform. Produzentin war in Deutschland die ersten Jahre ausschließlich die Lauscherlounge, später auch STIL (Hagitte/Bertling).

      Hierzu mal zwei Links:
      Audible erwähnt mit keinem Wort die Arbeit des Studios. Auf ihrer Plattform klingt das so: "Nach "Macbeth: Ein Epos" hat sich Audible erneut mit Autor David Hewson zusammengetan - und diesem Klassiker ein ebenso neues wie dramatisches Leben eingehaucht." Der Autor der Buchvorlage hingegen führt auf seinem Blog ausführlich die Arbeit der STIListen ins Spiel. Daraus lesen kann, wer mag, dass Audible nicht besonders Wert darauf legt, die Arbeit der Produzenten zu würdigen, und daraus wiederum auch, dass es ihnen nicht so wichtig ist, wer es produziert -- wenn der Preis stimmt (boshafte Unterstellung meinerseits). Um die großformatierte Frage aus meiner Sicht zu beantworten: das Audible - Hörspiel steht zunächst einmal ausschließlich für das, was sich verkaufen lässt. Wenn es gut läuft, gibt's mehr davon, wenn nicht, lässt man es dabei.

      Inhaltlich gesehen konnte ich bisher keine Linie feststellen, weder von den Geschichten her, noch den Genres oder der Machart. Es gab mehrere Fitzeks, viele Rebecca Gables, zwei Alien-Staffeln, "Ender's Game", die zwei Shakespeare-Adaptionen "Macbeth" und eben "Julia & Romeo" und weitere Testballons wie "Be my match" und die "Monster 1983"-Staffeln. Wer nicht nur auf die Titel und Sprecher, sondern eben auf die Personen dahinter schaut (Übersetzer, Regie, Tonbearbeiter/Sounddesigner) kann schon zuverlässiger abschätzen, was ihn oder sie da erwartet -- vorausgesetzt, die Namen sagen einem auch ohne Studioerwähnung etwas. Ich habe auch gerüchteweise gehört, dass Audible-Sachen mit sehr knappem Vorlauf entstehen und es oftmals ein "race to the finish" ist, alles unter einen Hut zu bekommen.

      Vorzug der Audible-Sachen ist die fehlende Laufzeitbegrenzung, die sich ansonsten immer an einer CD-Länge bemisst. Auf der anderen Seite muss das ja dramaturgisch auch gut gefüllt werden, und nicht jedes "ungekürzte Hörspiel" hat das so ins Ziel gebracht.

      Ein großer potenzieller Vorteil von Audible ist deren Mojo als Big Player. Bestimmte Rechte aktueller Bestseller sind für nur national operierende Labels nicht erreichbar, geschweige denn erschwinglich. Von daher würde ich mir wünschen, dass es mehr hoch-qualitative Adaptionen von Büchern gäbe, die es bisher nicht (auf deutsch) im Hörspiel gab.
      Spoiler anzeigen
      Zum Beispiel böte sich die große Buchreihe "Master & Commander" von Patrick O'Brian doch sehr für eine epische Langzeithörspielreihe an -- ein Band alleine sind bestimmt 4-6h Hörspiel, und es gibt 20 davon!
      Versuchen Sie es. Manche Menschen sind in der Lage, es zu vermeiden, dass man sie wahrnimmt.
    • Nicht nur durch das Abo-Modell sind viele Kunden erpicht darauf, möglichst viel Stoff zu bekommen. Insofern legt Audible Wert auf Spielzeit. Weniger Wert legt man offenbar auf eine konsequente Dramaturgie. Da kommt es dann halt auf das produzierende Label und natürlich die Qualität der (ungekürzten) Vorlage an.

      Als die ersten Hörspiele kamen, war das selten ein Problem, weil Leute am Werk waren, die wussten, wie man einen Stoff zum Hörspiel biegt. Da waren die Bearbeitungen dann doch so gut, dass man sich auch an Stoffe wagen konnte, die einem eigentlich nicht unbedingt liegen (bspw. Johanna Steiners Bearbeitung der Gabblé-Romane)
      In letzter Zeit finden sich halt öfter "Bearbeitungen", die offenbar nur darin bestehen, mit bunten Textmarkern den Originaltext für die verschiedenen Sprecher zu markieren. Daher bin ich auch vorsichtiger und höre nicht mehr alles, was Audible anbietet.
    • So geht es mir auch. Bei Johanna Steiner kann man eigentlich bedenkenlos zugreifen, aber wenn ich z.B. an das erste Alien-Hörspiel denke. Das hat mir keinen Spaß gemacht. Ich frage mich nur immer, wie die Leute davon leben sollen, wenn Audible eine Staffel Monster 1983 für 9,95 reinstellt. Ich denke, die wenigsten sind dann so verrückt wie ich und kaufen das Ganze dann nochmal auf CD.
    • Tolkien schrieb:

      Ich frage mich nur immer, wie die Leute davon leben sollen, wenn Audible eine Staffel Monster 1983 für 9,95 reinstellt. Ich denke, die wenigsten sind dann so verrückt wie ich und kaufen das Ganze dann nochmal auf CD.

      Gute Frage. Vielleicht über die schiere Masse?

      Ich könnte mir vorstellen, dass man über die Plattform Audible/Amazon viel größere Aufmerksamkeit erreicht als als kleines Label, das sich von außen über diese Plattform bewerben lassen will. Audible hat ja schon einen großen Stamm an Hörbuch-Hörern. Die kann man ja auf kurzem Wege über Vorschläge ganz leicht anzufixen versuchen.

      Und dann macht ja nicht jeder dieses Abo-Modell mit. Ich zum Beispiel. :green: Da ich keine Hörbücher höre, lohnt sich das für mich nicht. Und da jetzt immer genau zu berechnen, wann sich das wie lange lohnen würde, um dann bei Bedarf einzusteigen und wieder auszusteigen oder das Abo ruhen zu lassen - das ist mir ehrlich gesagt zu lästig.
      Ich kaufe, wenn mir was gefällt und zahle dann meist knapp unter zwanzig Euro dafür. Find ich okay angesichts dessen, was ich dafür bekomme. Also jetzt mal grundsätzlich. Alien fand ich nämlich auch handwerklich richtig schlecht, zumindest die erste Staffel. Da hat meine anfängliche Euphorie bezüglich AUDIBLE und mein Glaube an deren Unfehlbarkeit einen ersten Dämpfer erhalten. :zwinker:
    • Tolkien schrieb:

      So geht es mir auch. Bei Johanna Steiner kann man eigentlich bedenkenlos zugreifen, aber wenn ich z.B. an das erste Alien-Hörspiel denke. Das hat mir keinen Spaß gemacht. Ich frage mich nur immer, wie die Leute davon leben sollen, wenn Audible eine Staffel Monster 1983 für 9,95 reinstellt. Ich denke, die wenigsten sind dann so verrückt wie ich und kaufen das Ganze dann nochmal auf CD.
      Audible gehört doch zu Amazon,und darüber wird es dann auch finanziert
    • Hardenberg schrieb:

      Gute Frage. Vielleicht über die schiere Masse?
      Hehe, über was sonst? Da es sich um unendlich reproduzierbare Dateien und nicht um Porsches handelt, könnte die Rechung 20.000*9,99 ist mehr als 1.000*29,90 vermutlich doch irgendwie ausgehen.

      Tolkien schrieb:

      So geht es mir auch. Bei Johanna Steiner kann man eigentlich bedenkenlos zugreifen, aber wenn ich z.B. an das erste Alien-Hörspiel denke. Das hat mir keinen Spaß gemacht. Ich frage mich nur immer, wie die Leute davon leben sollen, wenn Audible eine Staffel Monster 1983 für 9,95 reinstellt.
      Das wirtschaftliche Risiko trägt ja alleine Audible. Und wenn ich mir die Kursentwicklung meiner Amazon-Aktien so anschaue, dann gehe ich nicht davon aus, dass irgendwer im Sterben liegt.

      Als KUNDE muss ich allerdings schon schlucken, wenn EINMAL hören (auch wenn das Ding ordentlich Stunden hermacht) genauso viel kostet wie EINEN MONAT hören. Wobei man bei Audible natürlich weiter verschenken kann und somit noch beliebter wird als man eh schon ist :)

      Allerdings hat Audible eben den guten Ruf, dass man als Spezialist für die besonders langen Hörspiele auch abseits der Pauschalangebote der Streamingdienste Produkte hat, die ihr Geld wert sind. Das wäre dann auch meine Antwort auf die Eingangsfrage.
      "The period of the Daddschals dominion is generally set at forty days, the first day being like a year, the second like a month, the third like a week, and the remainder “like your days,” that is, days of normal duration (Kašmīrī, p. 112)"
    • Am Anfang waren alle Hoerspiele von Audible sehr gut. Das hat sich ein bisschen gewandelt, da man nun mehr Quantitaet bringt und nun auch einige Studios mit Auftragsarbeiten beauftragt, die der Dramaturgie nicht so viel Aufmerksamkeit geben wie STIL oder Johanna Steiner. DIe Fitzek Hoerspiele waren super. Glashaus war super. Die Shakespeare Sachen sind super. Aber schon bei den Alien Hoerspielen haette man mehr raus holen koennen. Und Die Zwerge gehen gar nicht. Das Konzept Masse UND Klasse wird mehr und mehr durch MASSE aber keine KLASSE ersetzt. Die ungeschnittenen Hoerspiele koennen mit ihrer langen Laenge funktionieren, es kann aber auch in die Hose gehen und da bedarf es kluge Leitung durch die Regie und eines cleveren Scripts.

      Ich sehe schon ein paar Trends:

      (1) Original Hoerspiele (die nicht auf einer Buchvorlage beruhen) ==> Die haben mit bisher genial gefallen. Z.B. Glashaus, Monster 1983. Originell und nicht durch eine "ungeschnitte Version eines Buches" in eine Format gepresst.
      (2) Original Hoerspiele (umgesetzt basierend auf einem englischen Hoerspiel) ==> Z.B. Six Degrees. War auch super. Bei Alien war der Weg auch so, dass es eine Buchvorlage gibt, die dann aber erst als englisches Hoerspiel rauskam und dann erst auf deutsch. Die Alien Hoerspiele kann man hoeren, sind auch noch gut aber keine Knaller. Da hat man viel Potential auf der Strecke gelassen,
      (3) Hoerspiele auf endlos Buchvorlagen - Diese Endlos-Hoerspielserien z.B. basierend auf Rebeccas Gable sind mit einfach zu lang und da habe ich auch die Befuerchtung, dass da Laengen drin sind. Da habe ich mich noch nicht richtig rangewagt.
      (4) Shakespeare Hoerspiele basierend auf Buechern - Die waren bisher genial. Obwohl MacBeth besser war als Juliet und Romeo.

      Mein Hauptkriterium ist: Welches Studio steckt hinter einer Produktion. Ich weiss, dass Audible das lieber verheimlicht, aber die Wahrheit ist, dass die Qualitaet nicht durchgaengig gut ist, nur weil Audible draufsteht. Die Qualitaet einer Produktion haengt hauptsaechlich vom dem Produktionsstudio zusammen. Die STIL Hoerspiele waren bisher alle sehr gut. Aber wer auch immer hinter den Zwergen steckt, den wuerde ich lieber nicht mehr in zukuenftigen Produktionen sehen.
    • Tolkien schrieb:

      Ich frage mich nur immer, wie die Leute davon leben sollen, wenn Audible eine Staffel Monster 1983 für 9,95 reinstellt.
      Bei Spotify gibt es noch weniger und es funktioniert ja auch noch.

      Kostendeckend muss Audible wahrscheinlich allerdings auch gar nicht arbeiten, denn das Ganze ist letztlich als Kundenbindungsprogramm für Amazon ausgelegt und funktioniert als solches auch ziemlich gut.

      Und wenn man sieht das Amazon in den USA die Kosten für Prime im Mai 2018 von 99 $ auf 119 $ erhöht hat, dann wird es hier sicher auch bald soweit sein.

      Und noch ist Amazon ja auch noch die EU im Nacken. Aber diese Mühlen mahlen bekanntlich langsam.
      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"
    • Naja, dass Audible Geld verdienen möchte, finde ich nun nicht per se schlimm. Das ist schon okay. Zumal sie es auf eine Weise tun, die den Hörspielmarkt bereichert. Sie versuchen nämlich, sich positiv abzusetzen, indem sie Stoffe bieten, die andere nicht bieten - und das in Formaten, die ebenfalls Neuland sind.

      Für mich sind sie das Hörspieläquivalent zu Netflix und Co., die auch Geld verdienen wollen, indem sie Kreativen die Möglichkeit bieten, ihre Welten zu kreieren und damit dann ein großes und zahlungskräftiges Publikum zu finden.

      Und für die Skripte und die Umsetzungen nehmen sie ja nun beileibe nicht drittklassige 08/15-Fließbandarbeiter, sondern mit Menger und STIL durchaus Leute, die sich ihre Sporen bereits verdient haben.

      Insofern alles für mich nicht kritikwürdig, wenn es denn auf dem Niveau weitergeht.

      Und mal ehrlich: Wenn mit dem Blick auf den schnöden Mammon Produktionen dabei rumkommen wie Macbeth, ein Hörspiel, bei dem ich davon überzeugt bin, dass es in 20 Jahren einen ähnlichen Stellenwert bei Liebhabern des Hörkinos haben wird wie heute etwa Der Name der Rose, dann ist das doch eine Win-Win-Situation für alle Seiten.

      Dass die Produktionsbeteiligten eher im Hintergrund stehen, bedaure ich auch; das mag aber dem Umstand geschuldet sein, dass das den "normalen" Hörbuchkonsumenten, an den sich Audible ja ansonsten richtet, schlicht nicht interessiert.

      Es würde auch mich freuen, wenn sich das mal ändern würde. Denn MICH interessiert es auch.