Gruselkabinett - 135 - Brickett Bottom

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    • Puuh, Ihr macht es mir aber auch nicht leicht mit meiner Einordnung dieser Folge.

      Soll ich nun angeödet sein und nichts erwarten, um dann vielleicht doch positiv überrascht zu werden?

      Oder doch so etwas wie Vorfreude entwickeln, die sich dann aber als zu hohe Erwartung herausstellen könnte - was dann wieder zu Enttäuschung führt?

      Führt kein Weg dran vorbei: Ich werd's wohl selbst hören müssen. =)
    • Cherusker schrieb:

      Erinnert mich ein bisschen an "Laura ,,, Laura ..." aus Folge 1
      Nun, "Carmilla" ist schon, was die Story angeht, eine andere Liga, das steht außer Frage. :)
      Selbst wenn hier wie dort gerufen wird - wenn auch mit unterschiedlicher Intention. ;)

      @Hardenberg Beschwer Dich aber nachher bloß nicht, Du hättest 52 Minuten im Halbschlaf verbracht und würdest den Kauf bereuen. ^^
      Du weißt ja, wie das mit der Geschmackssache, dem Affen und der Seife ist. ;)
      Mir hat es gefallen, Mittelfeld, würde ich sagen, nicht herausragend, aber auch nicht langweilig oder öde.
    • Hardenberg schrieb:

      Dieses "zu alt für die Rolle" kann ich in vielen Fällen auch nicht nachvollziehen. Hängt vielleicht damit zusammen, dass man heutzutage einfach zu viel über die Sprecher weiß. Und wenn man dann Frau Schneiders Geburtsjahr kennt, fällt es vielen vielleicht schwer, sie sich als junge Frau vorzustellen
      Ich bin zwar nicht Viele und kann insofern nur für mich sprechen, dass es in dem Fall nichts mit dem Wissen um das Alter von Reinhilt zu tun hat, sondern damit, dass sie es einfach nicht hin bekommt eine junge Frau, Mädchen what ever zu sprechen. Das hat mich gestört und fertig. BTW: Es gibt da z.B. für mich ein Paradebeispiel, dass man als Frau mittleren Altern völlig überzeugend einen Teenager sprechen kann, dem man die Rolle voll abnimmt und das sind Mia, Merete und Sonja bei den !!!.
    • Zwar keine Rezi, aber mal meinen Senf in relativer Kurzform.

      Ich habe dieses Hörspiel nun auch zuende gehört, und ich muss sagen, dass diese Folge mir von den zuletzt erschienen mit Abstand am besten gefallen hat. Was vor allem am Spiel von Reinhilt Schneider und Daniela Bette-Koch liegt, die hier eine großartige Leistung abliefern. Und um dies an dieser Stelle noch einmal deutlich zu betonen: Ich finde Reinhilt Schneider in der Rolle der jungen Frau hervorragend besetzt und nehme ihr diese Rolle hundertprozentig ab. Wie schon oft geschrieben, ist die Stimme dieser Frau ein Phänomen, und ich freue mich über weitere Hörspiele mit ihr.
      Daniela Bette-Koch ist ihrer Kolegin zu jeder Zeit ebenbürtig und kristallisiert sich für mich neben Matthias Lühn zu der Hörspiel-Sprecher-Entdeckung vonseiten Titania Medien heraus. Eine wunderbare Sprecherin auf stets beeindruckend hohem Leistungsniveau.

      Weniger hat mir dagegen Horst Naumann gefallen. Ich hasse es, das schreiben zu müssen, weil ich ihn und seine Leistungen natürlich verehre, aber seine stets grollende, nur noch eingeschränkt facettenreiche Stimme empfand ich in dieser Rolle als völlig unpassend, und ich habe sie nicht gern gehört.
      Sehr schön war dagegen mal wieder der Einsatz von Dagmar von Kurmin.

      Die Geschichte ist mysteriös und nicht unbedingt neu, dennoch bietet sie genügend Reiz, um aufmerksam und gespannt zu folgen, woran, wie gesagt, nicht zuletzt das tolle Spiel der Hauptsprecherinnen beiträgt. Die Hintergründe der Begebenheiten werden angeschnitten, aber nicht restlos aufgeklärt, was der Geschichte einen beklemmenden und verstörenden Gesamteindruck verleiht, der auch über das Hören hinaus nachwirkt.

      Was die Inszenierung anbelangt, so breche ich nicht in Begeisterungsstürme aus. Marc Gruppe scheint eine gewisse Routine entwickelt zu haben, mit der er seine Umsetzungen abarbeitet. Überraschungen und Innovationen erwartet man da vergeblich. Jede neue Geschichte folgt derselben (leider etwas uninspirierten) Umsetzungsmasche.
      Wie so oft wird auch hier die Handlung fast ausschließlich über lange Dialoge transportiert, die stellenweise ganz einfach zu üppig, weil für die Handlung völlig überflüssig daherkommen. Auch die in meinen Augen schlechten Angewohnheit, wesentliche Teile der Handlung im Nachhinein von den Figuren in Gesprächen nacherzählen zu lassen, kommt hier leider mal wieder zum Einsatz. Ich bedaure das sehr, denn diese Praxis, die vielleicht in einer Erzählung funktionieren mag, nimmt einem Hörspiel auf Dauer jegliche Dynamik. Hier führt dieses Stilmittel dazu, dass das Haus in Brickett Bottom und seine Bewohner doch recht blass bleiben Da hätte ich mir einen anderen (direkteren) Ansatz gewünscht, um diesen Ort noch ein wenig deutlicher hervorstechen zu lassen.

      So bleibt das Unbehagen der Schwester und des Vaters denn auch sehr wenig nachvollziehbar. Das hätte man - in Unkenntnis der Vorlage und der Frage, wie das dort gelöst wurde - auch anders umsetzen können, vielleicht sogar müssen, um vollauf überzeugen zu können.

      Dass diese Geschichte hier dennoch funktioniert, ist - ich kann es nicht oft genug erwähnen! - einzig den Sprecherinnen zu verdanken.

      Auch empfinde ich das Stilmittel der den Dialogen unterlegten Musik auf Dauer als störend. So etwas mag in gewissen Situationen passend sein und der Atmosphäre zugute kommem. Im Dauer-Einsatz verpufft der Effekt jedoch irgendwann und lässt den Verdacht keimen, dass durch unentwegtes Hintergrundklimpern dramaturgische Schwäche übertüncht werden sollen.

      Ich wünsche mir vom Gruselkabinett und seinem Skript-Autoren mehr Kreativität und Originalität bei der Umsetzung der tdils hervorragenden Vorlagen und keine Bearbeitung nach Schema F, wie am Fließband, die dann alle Folgen eintönig und gleich klingen lassen, bis auf die ewig sich wiedeholenden Phrasen wie: Das steht zu hoffen. - Klasse statt Masse, darauf sollte man sich bei Titania Medien endlich besinnen! Dieser Leitsatz ist dieser Reihe über die Jahre leider fast völlig verloren gegangen.


      Alles in allem also eine schöne, kleine Mystery-Geschichte, die ruhig daherkommt und in erster Linie von ihren herausragend gut aufgelegten Sprecherinnen getragen wird. Die Inszenierung ist routiniert, wenn auch eher einfallslos. Für Freunde der Schauerromantik durchaus zu empfehlen.
    • Ich habe mir heute diese Folge nach dem kurzen Dorian Hunter Marathon angehört. Es war eine schöne Abwechslung. Und es war eine schöne schaurige Geistergeschichte. Mir hat es richtig gut gefallen. Reinhilt als junges Mädchen funktioniert, obwohl ich auch schreiben muss, dass ich ihr diese Rollen nicht mehr zu 100% abnehmen kann. Ganz so jung klingt sie in meinen Ohren dann doch nicht, auch weil ich höre, dass sie absichtlich „höher“ spricht. Ihre Schreie gegen Ende, die nur Vater und Tochter hören konnten, fand ich irgendwie zu viel. Das hätte es für mich nicht gebraucht.
      Für solche Geschichten liebe ich das Gruselkabinett. Denn wie sonst wäre ich über so nette Gruselgeschichten gestolpert?!
    • Hab die Folge lange vor mir hergeschoben und nun doch endlich gehört. Was für eine Überraschung. Unheimliche Atmosphäre, eine straffe Handlung ohne Länge und ein richtig schauriges Ende, welches nachhaltig im Kopf bleibt. Die Sprecher waren natürlich auch wie immer/meistens TOP! So wünsche ich mir eine Gruselkabinett-Folge. Mit Brikett Bottom fühle ich mich in die Anfangszeiten des Kabinetts zurückversetzt. Außerdem hat das ganze großen Wiederanhörwert.

      Für mich eine der stärksten Folgen nach Folge 100. Hoffentlich werden noch mehr Geschichten von Amyas Northcote vertont.